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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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wieder lauschte sie. Vorsichtig, zögernd. Und je näher sie dem Berg kam, desto deutlicher<br />

spürte sie die Anwesenheit der Taratzen.<br />

Sie hielt das Tier an. Mit geschlossenen Augen lauschte sie noch einmal in den Berg<br />

hinein. Blutige Ekelbilder vor ihr und unter ihr. Sie befand sich schon über dem Gangsystem<br />

der Taratzen.<br />

Ihre Nackenhaare sträubten sich; ein Schauer nach dem anderen rieselte ihr über Schultern<br />

und Oberarme – die Blutgier der Taratzen war unerträglich. Aber dann berührte ihr<br />

Lauschsinn einen anderen Geist. Ein gutes, starkes Herz. Entschlossenheit und Stärke gingen<br />

von ihr aus. <strong>Maddrax</strong>’ Geist! Aruula spürte Erregung und Anspannung. Aber kaum Angst.<br />

Sie atmete auf. <strong>Maddrax</strong> lebte. Und er schien nicht in akuter Todesgefahr zu sein. Was<br />

hatten die Taratzen mit ihm vor<br />

Aruula glaubte die Antwort zu kennen. Der ekelhafte Geist, mit dem sie zuvor Kontakt<br />

gehabt hatte, hungerte vor allem nach Macht. Macht über andere Kreaturen. Macht, die ihm<br />

seine Vorratshöhlen füllen würde, ohne dass er anstrengende Jagdzüge organisieren musste.<br />

Vermutlich hielt auch er <strong>Maddrax</strong> für einen Gott. Und was konnte einem Hordenführer<br />

mehr Macht verleihen als der Pakt mit einem Gott<br />

So musste es sein – Rraar wollte sich mit <strong>Maddrax</strong> verbünden. Wudan mochte wissen,<br />

was er Baloor für seine Auslieferung bezahlt hatte.<br />

Aruula machte sich klar, dass <strong>Maddrax</strong> die Taratzen nur eine begrenzte Zeit hinhalten<br />

konnte. Und dass Rraar bald durchschauen würde, dass er einen Menschen und keinen<br />

Gott in seine Gewalt gebracht hatte …<br />

Sie erwog den Plan, allein in das Höhlensystem der Taratzen einzudringen. Und ließ ihn<br />

sofort wieder fallen. Vielleicht würde sie drei oder vier der Bestien mit in den Tod nehmen<br />

können. Mehr Chancen rechnete sie sich nicht aus.<br />

Der blaue Feuervogel fiel ihr ein. Und die Bilder, die sie <strong>Maddrax</strong>’ Geist ein paar Tage<br />

zuvor abgelauscht hatte. An dem Abend, als er sie zurückgewiesen hatte. Die Erinnerung an<br />

die kränkende Szene schnitt ihr ins Herz. Sie schüttelte die Empfindung ab und versuchte<br />

sich der Bilder zu entsinnen, die sie gesehen hatte. Bilder von den Dingen, die <strong>Maddrax</strong><br />

so dringend haben wollte.<br />

Tau und Klinge, Beil und Amulette fielen ihr ein. Nichts, was ihn jetzt retten konnte. Aber<br />

diese anderen Sachen, die sie noch nie zuvor gesehen hatte – dieser seltsame Eisenhaken<br />

mit dem Loch an einem Ende, die Röhre aus Glas und Metall …<br />

Aruula hatte keine Ahnung was das für Dinge waren, aber sie war sich ziemlich sicher,<br />

dass <strong>Maddrax</strong>’ Geist Macht und Kraft mit diesen geheimnisvollen Gegenständen verbunden<br />

hatte.<br />

Er kommt aus einem fremden Land, sagte sie sich. Warum sollten die Menschen dort<br />

nicht in der Lage sein, solchen Eisendingen Macht und Kraft zu entlocken Schließlich<br />

können sie auch mit Feuervögeln durch den Himmel fliegen …

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