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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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Brocken der fremden Sprache, die er mittlerweile beherrschte, reichten dazu nicht aus.<br />

Also blickte er Baloor nur fragend an.<br />

Der deutete auf ein Schneebrett, das sich links leicht ansteigend einer Eiswand entgegenschob.<br />

Matt betrachtete die Umgebung. Ja, er hatte den Jet in einem Schneefeld aufgesetzt. Aber<br />

war es nicht größer gewesen als dieses hier Er sprang vom Frekkeuscher und stapfte durch<br />

den Neuschnee auf das Schneebrett hinaus. Er versank bis zu den Hüften darin.<br />

Ein notlandender Jet hätte in dieser Landschaft eine breite und tiefe Furche im Schnee<br />

hinterlassen. Selbst wenn es hier oben in den letzten Wochen ununterbrochen geschneit<br />

haben sollte – so eine Furche würde sich genau in dem Maße mit Neuschnee füllen, wie<br />

auch die Oberfläche zu beiden Seiten der Furchenränder sich erhöhte. Eigentlich müsste<br />

man sie selbst nach Wochen noch wiedererkennen.<br />

Aber es gab nicht die Spur einer Furche.<br />

Matthew sah sich nach dem Schamanen um. Reglos hockte er auf dem Hals des Rieseninsekts<br />

und spähte zu ihm herunter. Matt glaubte seine blutleeren Lippen beben zu sehen.<br />

Als würde er ein tonloses Gespräch mit sich selbst führen. Oder mit einem seiner Götter.<br />

Oder mit dem Teufel.<br />

„Du verdammtes Knautschgesicht!“, fluchte Matt in sich hinein. „Solltest du mich wirklich<br />

gelinkt haben“ Er drehte sich um und stapfte auf das Schneebrett hinaus. Es war<br />

mindestens zweihundert Meter lang. Etwa zwanzig Meter vor der gegenüberliegenden<br />

Eiswand brach es ab.<br />

Nein, die Gegend, in der er notgelandet war, hatte anders ausgesehen. Aber gut – ein<br />

Blick über die Kante des Schneebretts und er würde Bescheid wissen. Hing dort sein Jet<br />

– alles bestens. Wenn nicht, dann hatte der Schamane ihn betrogen. Warum auch immer.<br />

Obwohl er instinktiv spürte, dass es sich genau so verhielt, beschleunigte Matt seinen<br />

Schritt. Er konnte sich einfach nicht erklären, warum Baloor ihn zum Narren halten oder<br />

gar in eine Falle locken sollte. Darum sträubte er sich gegen die Wahrheit.<br />

Bis er ihr ins Auge sehen musste.<br />

Es gab keinen Jet. Unterhalb des Schneebretts, vor einem mannshohen, spaltenartigen<br />

Höhleneingang, standen die schwarzen Riesenbiester, die Aruula und ihre Leute „Taratzen“<br />

nannten. Fünfzehn, zwanzig Exemplare.<br />

Eines war auffallend groß und hatte einen langhaarigen, schmutzigweißen Pelz. Es stützte<br />

sich auf etwas, das Matt an einen überdimensionalen Oberschenkelknochen erinnerte. Das<br />

Vieh entblößte ein Raubtiergebiss, als wollte es grinsen. Dann krächzte es etwas, das wie<br />

„Willkommen“ klang …<br />

Matt glaubte für Sekunden, das Blut in seinem Hirn würde gefrieren.<br />

Er fuhr herum. Dutzende der Bestien näherten sich ihm. In einer langen Kette stapften<br />

sie über das Schneebrett. Schnaufen, Fiepen und Fauchen drang an Matts Ohren. Und in<br />

seiner Kehle schien ein Kaktus zu wachsen.

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