30.01.2015 Aufrufe

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

zerschnitt seine Klinge die kalte Luft und sauste auf Aruula nieder. Doch die wich zur Seite<br />

und stemmte ihre Waffe hoch. Klirrend traf Schneide auf Schneide. Funken sprühten.<br />

Aruula stieß einen Wutschrei aus. „Willst du mich töten, Radaan“, ächzte sie.<br />

„Wenn du leben willst, wähle mich!“ Radaan hob das Schwert mit beiden Händen über<br />

seine rechte Schulter. „Wenn nicht, soll keiner dich haben.“<br />

„Du wirst mich nie besitzen“, fauchte Aruula.<br />

„Dann stirb!“, brüllte Radaan. Er stürzte sich auf sie. Aruula riss schützend ihre Klinge<br />

über den Kopf. Doch mit solcher Wucht fuhr Radaans Schwert auf sie herab, dass sie<br />

taumelte und rücklings in den Schnee stürzte.<br />

Radaan setzte ihr nach und schlug erneut zu. Aruula wälzte sich zur Seite, holte in der<br />

Drehung aus und schlug ihm die Breitseite gegen den bandagierten Oberschenkel. Ein<br />

hässliches Knirschen erklang. Radaan schrie auf und brach zusammen – Aruula hatte ihm<br />

den gerade erst zusammengewachsenen Oberschenkel zerschlagen.<br />

Sie schnellte aus dem Schnee hoch und führte ihre Klinge gegen seine Schwerthand.<br />

Noch einmal schrie er auf. Seine Waffe wirbelte durch die Luft und bohrte sich ein paar<br />

Schritte hinter ihm in den Schnee.<br />

Aruula legte ihm die Schwertspitze an die Kehle. Schweratmend stand sie über ihm.<br />

„Radaan, Sohn des Häuptlings Sorban, heute leiste ich einen Schwur – hör gut zu.“<br />

Hass und Schmerz verzerrten die Züge des jungen Burschen. Er war blass und seine<br />

Augen tränten, während er Aruula anstarrte. Kein Krieger ließ sich von einer Frau besiegen<br />

und vergaß es danach wieder.<br />

„Wenn du noch ein einziges Mal gegen mich das Schwert erhebst, werde ich dich töten.“<br />

Aruula sprach langsam und sehr leise. „Das schwöre ich dir bei Wudan!“<br />

Sie steckte das Schwert in die Scheide und lief zu ihrem Frekkeuscher.<br />

„Warte, Aruula!“, brüllte Radaan hinter ihr her. „Lass mich hier nicht allein!“<br />

Aruula kletterte in den Sattel. Sie sah sich nicht einmal nach dem Häuptlingssohn um.<br />

„Los!“, rief sie und hieb ihre Absätze gegen die Flügelkanten des Tieres.<br />

„Wir sind da.“ Baloor hob die Hand und hielt sein Reitinsekt an.<br />

Matthew Drax sah sich verwundert um. Sicher, er hatte im Fieberdelirium gelegen,<br />

als sie ihn von der Absturzstelle ins Lager brachten. Aber es wollte ihm scheinen, als<br />

wären sie damals Tage unterwegs gewesen. Er blickte zum Sonnenfleck hinter der grauen<br />

Hochnebelwand. Seit sie aus dem Lager aufgebrochen waren, konnten nicht einmal drei<br />

Stunden vergangen sein.<br />

Er war nicht in der Lage, sein Erstaunen dem Schamanen mitzuteilen. Die wenigen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!