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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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Aruula winkelte die Arme an, zog die Ellenbogen hoch und stieß sie mit aller Kraft nach<br />

unten in Radaans Brustkorb. Er stöhnte laut auf; die Klammer um ihren Hals lockerte sich.<br />

Aruula packte seinen Arm und schlug ihre Zähne in seine Hand, so fest, bis sie Blut<br />

schmeckte. Endlich ließ er los. Sie sprang auf, griff hinter sich und riss ihr Schwert aus<br />

der Scheide.<br />

Mit beiden Händen umklammerte sie den Knauf. Drohend richtete sie die Spitze der<br />

Klinge auf die Kehle des im Schnee liegenden Radaan. „Ich weiß nicht, was du und Baloor<br />

vorhabt!“, fauchte sie. „Aber ich werde nicht zulassen, dass ihr <strong>Maddrax</strong> schadet!“<br />

Ungläubig starrte Radaan sie an. Die Handflächen in den Schnee gestützt, schob er sich<br />

vorsichtig aus der Reichweite von Aruulas Schwert. „Er ist kein Gott, Aruula, er hat uns<br />

betrogen …“<br />

„Er hat nie behauptet, ein Gott zu sein. Baloor hat das gesagt.“ Aruula fixierte ihn. „Wo<br />

bringt Baloor ihn hin“<br />

„Er hat uns betrogen …“ Radaan rappelte sich auf und klopfte sich den Schnee aus dem<br />

Fell. „Er ist ein Fremder und du hast gehört, dass er nicht allein gekommen ist.“ Er schien<br />

ihr überhaupt nicht zugehört zu haben. „Sie wollen uns vernichten …“ Breitbeinig und mit<br />

lauernd nach vorn gebeugtem Oberkörper stand er da. Schnee hing in seinen schwarzen<br />

Locken. Seine dunklen Augen flackerten unruhig. In kurzen Abständen schoss der Dampf<br />

seines Atems aus seinem Mund.<br />

„Du redest wie ein Kind, Radaan“, sagte Aruula kühl. „Sage mir, wo Baloor ihn hinbringt.“<br />

„Zu seinem Feuervogel.“<br />

Aruula wusste, dass er log. Und sie spürte es. Wieder huschten Taratzen vor ihrem inneren<br />

Auge vorbei. Fahrige Bilder aus Radaans Geist. Sollte der Göttersprecher <strong>Maddrax</strong><br />

tatsächlich den Taratzen ausliefern wollen<br />

„Lüg mich nicht an, Radaan“, fauchte sie. „Ich kenne den Weg zur Absturzstelle des<br />

Feuervogels. Dieser hier ist es nicht!“ Sie spähte zu ihrem Frekkeuscher. Das Tier hatte<br />

sich oben auf dem Gletscherkamm niedergelassen. Neugierig äugte es zu ihr hinunter. „Ich<br />

reite jetzt weiter. Verstanden“<br />

Sie nahm eine Hand vom Schwertknauf, steckte Daumen und Zeigefinger in den Mund<br />

und pfiff. Der Frekkeuscher setzte in weiten Sprüngen den Gletscher herunter.<br />

„Er hat dich verführt.“ Radaans Augen wurden schmal. „Und du hast dich ihm hingegeben!“<br />

Blitzschnell zog er sein Schwert. „Du … du Vielweib!“ Hass und Bitterkeit verzerrten<br />

sein junges Gesicht zu einer bösen Grimasse.<br />

„Kein Wort mehr, Radaan!“, rief Aruula. Ein Stück hinter ihr wirbelte eine Schneewolke<br />

auf. Ihr Frekkeuscher schlug mit den Flügeln und wiegte den grünen Schädel hin und her.<br />

„Ein Dämon redet dir ein, was du da von dir gibst!“ Die Schwertspitze drohend gegen den<br />

jungen Burschen erhoben, wich sie Schritt für Schritt zurück und näherte sich dem Reittier.<br />

„Ich warne dich, Radaan …“ Ihre braunen Augen funkelten zornig.<br />

Der Häuptlingssohn schwang sein Schwert. Mit drei Schritten war er bei ihr. Singend

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