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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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Fünf Tage nachdem er zum ersten Mal seine Hütte verlassen hatte, suchte Matt den<br />

Häuptling auf. Sorban saß mit seinem Sohn und dem Schamanen vor seinem Zelt. Sie<br />

besserten Bogensehnen aus.<br />

„Ich will zu meinem Stahlvogel“, erklärte Matt. Er holte das Blatt mit der Skizze heraus<br />

und deutete auf die Zeichnung des Jets. „Bringt mich zu ihm.“<br />

Der Häuptling und Rotauge palaverten miteinander. Dann nickte Sorban. Mit beiden<br />

Armen fuchtelnd, ließ er seinen tiefen Bass rollen. Während sich ein Wortschwall aus<br />

seinem struppigen Bart ergoss, deutete er auf den verwaschenen Sonnenfleck am grauen<br />

Himmel, auf die Männer rechts und links von sich und auf die Rieseninsekten am Bachufer.<br />

Matt begriff schnell. Morgen nach Sonnenaufgang würden Radaan und Baloor ihn mit<br />

den Frekkeuschern zu seinem Jet bringen.<br />

„Du bleibst hier.“ Der Göttersprecher fixierte Aruula kalt. Seine roten Augen schienen<br />

sich in ihre Stirn bohren zu wollen.<br />

„Ich habe <strong>Maddrax</strong> fast einen Mond lang gepflegt. Ich will ihn zu seinem Feuervogel<br />

begleiten.“ Aruula bückte sich in ihr Zelt hinein, um ihr Schwert zu holen. Sie teilte das Zelt<br />

mit zwei anderen jungen Frauen. Frauen, die wie sie noch nicht Mutter geworden waren.<br />

„Wenn <strong>Maddrax</strong> nicht im Lager ist, werden die Taratzen vielleicht wieder angreifen“,<br />

sagte Baloor. „Sorban braucht jeden Schwertträger hier.“<br />

Der Häuptling, der <strong>Maddrax</strong>, Baloor und seinen Sohn zu den Frekkeuschern geleitete,<br />

nickte. „Radaan wird <strong>Maddrax</strong> und Baloor begleiten“, knurrte er. „Das reicht. Niemand<br />

wird es wagen, einen Gott anzugreifen. Aber das Lager könnten sie angreifen, wenn der<br />

Gott nicht mehr unter uns weilt. Dich brauche ich zur Verteidigung.“<br />

Aruula presste trotzig die Lippen zusammen. Matt erfasste genau, was vor sich ging.<br />

„Ist gut.“ Er hob beschwichtigend die Hand und sagte in der Sprache der Barbaren, die er<br />

in den letzten Tagen bruchstückhaft gelernt hatte: „Ich – gehen. Aruula – bleiben hier.“<br />

Aruula nickte langsam und schon halb versöhnt, stolz darauf, dass <strong>Maddrax</strong> durch sie<br />

ihre Sprache lernte. Verstohlen betrachtete sie die imposante Gestalt des Gottes, der kein<br />

Gott sein wollte. <strong>Maddrax</strong>’ blondes Haar stand störrisch nach allen Seiten ab und um sein<br />

Kinn wucherte inzwischen ein blonder Bart.<br />

Aber er roch nicht mehr so stark. Vor ein paar Tagen hatte sie seinen moosgrünen Anzug<br />

mit den vielen Taschen im Bach gewaschen. Darüber trug <strong>Maddrax</strong> heute einen weiten<br />

langen Umhang aus Taratzenfell. Ein Geschenk Zurpas, der alten Mutter. Oben in den<br />

Eisbergen würde es noch kälter sein als hier unten im Tal.<br />

Aruulas Augen wanderten von Baloors verkniffener Faltenmiene zu dem flaumbedeckten

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