30.01.2015 Aufrufe

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sie sah ihn aus großen Augen an. Augen, in die ein Mann versinken und alles andere<br />

vergessen konnte.<br />

„Ich habe nichts mit diesem Wudan zu tun“, beteuerte er. „Ich bin kein Gott. Wudan –<br />

neete! <strong>Maddrax</strong> ist wie du. <strong>Maddrax</strong> und Aruula – beides Menschen …“<br />

Er redete und gestikulierte, bis er Verständnis in ihren großen Augen zu erkennen meinte.<br />

Dann schickte er sie aus der Hütte. Er wollte seine Ruhe haben.<br />

Schlaflos lag er auf dem Lager. Seine Gedanken wanderten um die vielen offenen Fragen.<br />

Umkreisten sie zum hundertsten Mal und resignierten zum hundertsten Mal vor ihnen.<br />

Irgendwann blieben sie beim Jet und bei seiner Notausrüstung hängen.<br />

Der Peilsender war sicher noch aktiv. Irgendjemand würde nach ihm suchen. Wenn<br />

nach dem Kometeneinschlag noch jemand in der Lage war, ein Flugzeug oder einen Hubschrauber<br />

zu steuern.<br />

Er brauchte einen Kompass. Und was sonst noch an überlebensnotwendigen Dingen<br />

im Schleudersitz verstaut war: Waffe, Munition, Angel, Messer, Kalorienkonzentrate,<br />

Medikamente und so weiter.<br />

Vielleicht funktionierte sogar das Funkgerät noch. Dann konnte er versuchen, mit den<br />

anderen Besatzungen Kontakt aufzunehmen.<br />

Matt beschloss, Sorbans Leute zu bitten, ihn zu seinem Jet zu führen. Sobald er sich etwas<br />

kräftiger fühlte, würde er aufbrechen. Vielleicht übermorgen. Vielleicht in drei Tagen.<br />

Kaum hatte Matt diese Entscheidung gefällt, schlief er ein. Es war seit Wochen die erste<br />

Nacht, in der er traumlos und bis zum Sonnenaufgang durchschlief.<br />

Aruula war verwirrt. Hin und her gerissen zwischen Enttäuschung, Verblüffung und Scham<br />

starrte sie in die Dunkelheit. Hatte sie den Fremden richtig verstanden Er war gar kein<br />

Gott<br />

Sie hatte getan, was jede vernünftige Frau mit einer Spur Stolz im Leib getan hätte: Sie<br />

hatte die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und ihre Wahl getroffen. Wann lief man schon<br />

mal einem Gott über den Weg Wann hatte man schon die Chance, das Kind eines Wesens<br />

auszutragen, das mit einem Feuervogel vom Himmel gekommen war<br />

<strong>Maddrax</strong> hatte sie zurückgewiesen. Das kränkte sie. <strong>Maddrax</strong> hatte ihr erklärt, dass er<br />

kein Gott sei. Das verblüffte sie. <strong>Maddrax</strong> hatte sie aus der Hütte geschickt. Das machte<br />

sie wütend.<br />

Aruula wusste nicht mehr, was sie von all dem halten sollte. Sie legte den Oberkörper auf<br />

die Schenkel, steckte den Kopf zwischen die Knie und presste die Hände gegen ihre Ohren.<br />

So viele Tage schon betreute sie <strong>Maddrax</strong>. Und nie hatte sie es gewagt, ihn zu belauschen.<br />

Jetzt tat sie genau das.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!