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Rraar zischte einen Fluch und sprang vom Felsblock herunter. Die Führer zuckten zusammen<br />
und drückten sich noch enger an die Höhlenwände. Rraar schlug einem seinen<br />
Schwanz über die Schnauze, einem zweiten rammte er seinen Hinterlauf in die Flanke und<br />
einem dritten hieb er die Keule auf den Schädel, dass es knirschte.<br />
„Versager!“, schrie er in der grollenden, zischelnden Sprache der Taratzen. „Hohlköpfiges<br />
Pack!“ Er warf sich die Keule auf die Schulter und glitt mit peitschendem Schwanz um<br />
den Felsblock herum. Jetzt war die bleiche Keule deutlicher zu erkennen: der Oberschenkelknochen<br />
eines Säugetieres oder eines großen Vogels.<br />
Jeder Führer, an dem Rraar vorbeilief, ließ sich auf die Seite fallen und präsentierte<br />
demutsvoll seinen Bauch.<br />
Sorban und dieser gerissene Göttersprecher Baloor! Wenigstens waren sie dumm genug<br />
gewesen, sich in Höhlen zu verbarrikadieren. Die Horde und ihre leckeren Frekkeuscher<br />
waren schon so gut wie sicher in seinem Vorratslager.<br />
„Ein Gott!“, fauchte Rraar verächtlich. Seine Taratzen hatten ihm in den grellsten Farben<br />
beschrieben, wie der Gott in einem feuerspeienden Vogel über den Kampfplatz gerast<br />
war. Gebrüllt wie ein ausbrechender Vulkan habe er und mit Feuer und Blitzen um sich<br />
geschleudert.<br />
Und nun wollten seine Jäger die Sorbanhorde nicht mehr angreifen; nicht solange sie<br />
den Gott auf ihrer Seite hatte!<br />
Rraar glaubte nur die Hälfte der Schilderungen. Aber selbst wenn nur diese Hälfte stimmte<br />
– etwas, das seine tapfersten und gefräßigsten Leute zittern ließ wie eine erbeutete Menschenfrau,<br />
das würde auch die mächtigsten Gegner der Taratzen erzittern lassen. Er musste<br />
diesen Gott in seine Gewalt bringen!<br />
Rraar hatte zwanzig Jägerpaare ausgeschickt um den furchterregenden Gott und seinen<br />
Feuervogel zu finden. Sie waren mit leeren Klauen zurückgekehrt. Und – was noch schlimmer<br />
war – mit einer haarsträubenden Nachricht: Sorbans Sippe hatte den Gott aufgenommen.<br />
Rraar pfiff laut vor Wut. Er sprang um seine Längsachse, dass seine großen Ohren und<br />
die langen Haare seines Fells flogen, und peitschte mit dem Schwanz um sich. Nur ganz<br />
langsam beruhigte er sich. Irgendwann kletterte er zurück auf seinen Thronstein.<br />
„Jemand, der Blitze verschleudern kann …“, zischte er. „Jemand, der donnert wie ein<br />
Vulkan …“ Seine Führer rappelten sich auf und spitzten ihre Ohren. „Jemand, der in der<br />
Lage ist, fünfundzwanzig meiner besten Jäger in die Flucht zu schlagen …“ Rraars helles<br />
Fell sträubte sich. Er stützte sich auf seine Knochenkeule. „So jemanden brauchen wir!“,<br />
fauchte er. „Er wird uns die Vorratslager so schnell füllen, dass wir es nicht länger nötig<br />
haben, einer jämmerlichen Menschenhorde durch ein Eisgebirge nachzujagen!“<br />
Mit seiner Keule stampfte er auf den Thronstein. „Und er wird uns im Kampf gegen die<br />
Eluus zum Sieg verhelfen!“ Aus seinen roten Augen blitzte er seine Führer an. „So wahr<br />
ich euer König bin“, brüllte er, „ich will diesen Gott haben!“