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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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den Helm und die Handschuhe mit, die sie bei <strong>Maddrax</strong> im Feuervogel gefunden hatten.<br />

„Behaltet das bei euch. Es sichert euch den Schutz des Gottes.“<br />

Die beiden Krieger machten sich auf den Weg.<br />

Aruula, Baloor und der dritte Krieger sammelten Buschwerk und Baumäste und schichteten<br />

sie auf. Baloor holte Feuersteine aus seinem Lederbeutel. Bald brannte ein Feuer und<br />

sie konnten das gefrorene Taratzenfleisch braten, das sie vom Kampfplatz mitgenommen<br />

hatten.<br />

Am nächsten Tag begann Baloor, Steine rund um den bewusstlosen <strong>Maddrax</strong> aufzuschichten.<br />

Er baute eine Hütte um ihn herum auf und entzündete ein kleines Feuer darin.<br />

Er selbst schlug sein Lager vor dieser Hütte auf.<br />

Der Göttersprecher ließ von nun an niemanden mehr in die Nähe des Gottes. Er allein<br />

pflegte ihn. Aruula kümmerte sich um Radaan, dem es von Tag zu Tag besser ging.<br />

In der Nacht nach dem ersten Tag zogen sich dunkel Wolken am Himmel zusammen.<br />

Aber es schneite nicht – es regnete. Der kleine Bach in der Mitte des Tales verwandelte sich<br />

in einen reißenden Fluss. Aruula und die Krieger verkrochen sich unter die überhängenden<br />

Felswände. Baloor spannte ein Dach aus Taratzenfell und Ästen über die Hütte des Gottes.<br />

So vergingen drei Tage und Nächte. Am Morgen des vierten Tages – in der Nacht hatte<br />

es aufgehört zu regnen – trat Baloor aus der Hütte des Gottes. Verdrossen betrachtete er<br />

Aruula. „<strong>Maddrax</strong> hat nach dir gerufen. Du sollst zu ihm kommen.“<br />

Aruula trat in die Steinhütte. Am Eingang kniete sie nieder und neigte sich bis zum Boden.<br />

<strong>Maddrax</strong> winkte sie zu sich. Wohl zum hundertsten Mal wunderte Aruula sich über sein<br />

bartloses Gesicht und sein kurzes blondes Haar.<br />

Er fasste sie am Handgelenk. „Aruula …“ Seine Stimme klang noch immer schwach.<br />

Aber seine blaugrünen Augen blickten klarer als noch vor drei Tagen.<br />

Sie nickte und deutete auf ihre Brust. „Aruula“, flüsterte sie.<br />

Er sprach zu ihr, doch sie verstand nicht, was er sagte. Seine Worte waren keiner der<br />

Sprachen ähnlich, die sie kannte, und seine Stimme klang, als versuche er mit Blättern im<br />

Mund zu sprechen. Schließlich fielen ihm die Augen zu vor Anstrengung. Aruula blieb<br />

noch eine Weile, bevor sie die Hütte wieder verließ. Doch von nun an kam sie regelmäßig,<br />

um nach ihm zu sehen.<br />

Es dauerte noch einmal zwei Tage, bis Sorban und die Horde das Tal erreichten. In großen<br />

Sprüngen hüpften die Frekkeuscher über den Gebirgsfluss. Sie konnten nicht fliegen, weil<br />

man ihnen Waffen, Zeltstangen, Felle und Proviantbündel auf die Rücken geschnürt hatte.<br />

Ängstlich näherte sich die Horde der Hütte. Auf Knien rutschte Sorban durch den Eingang<br />

zu <strong>Maddrax</strong>’ Lager, um ihm zu danken und ihn willkommen zu heißen.<br />

Die anderen Hordenmitglieder lagen um die Hütte herum flach auf dem Boden. „Ehre<br />

sei Wudan! Ehre sei <strong>Maddrax</strong>, seinem Gesandten!“, riefen sie.<br />

Aruula sah Baloor abseits stehen, bei den im Schlammboden weidenden Frekkeuschern,

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