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Steilhang hinab. Der war von unzähligen Eisspalten und Höhlen zerklüftet. Eisbedeckte<br />
Steinvorsprünge und Felsnadeln ragten aus ihm heraus.<br />
Einen halben Speerwurf weit unter ihnen steckte der Göttervogel mit dem Schnabel<br />
voran in einer schmalen Eisspalte. Aruula sah eine Kugel im vorderen Teil des Vogels.<br />
Sie glänzte bläulich, wie der Morgendunst in den Ländern des nördlichen Meeres. Das<br />
konnte nur der Kopf des Gottes sein!<br />
Dann stockte Aruula der Atem.<br />
Kaum einen Speerwurf vom Göttervogel entfernt, auf der Schneefläche vor einer Eiswand,<br />
entdeckte sie zwei Taratzen! Mit gesträubten Fellen näherten sie sich dem blauen Vogel.<br />
Aruula und Radaan duckten sich in den Schnee. „Der Taratzenkönig hat ebenfalls Boten<br />
ausgesandt, um den Gott zu suchen“, flüsterte Radaan.<br />
„Wenn wir sie nicht angreifen, werden sie Sigwaan aus seinem Vogel ziehen und in ihr<br />
Lager bringen.“ Aruula griff hinter sich und holte ihr Schwert aus der Fellscheide. „Wir<br />
müssen sie töten, bevor das geschieht!“<br />
Sie hatte kaum ausgesprochen, da stieg sie auch schon in eine der Eisfurchen und rutschte<br />
den Hang hinunter. Radaan zog sein Schwert und folgte ihr …<br />
Es war der unwirklichste und schrecklichste aller seiner Alpträume. Und er wollte nicht<br />
enden.<br />
Zuerst sah Matthew nur einen undeutlichen Schatten. Rechts neben dem Jet rutschte er<br />
rücklings den Steilhang hinunter. Dann schälten sich die Umrisse eines Menschen aus<br />
dem Schleier des Traumbildes. Ein junger Bursche, ganz in dunkelbraunes Fell gehüllt.<br />
Er hielt eine lange Metallklinge über dem Kopf – ein Schwert fast so groß wie er selbst.<br />
Lederstiefel reichten ihm bis über die Knie. Der Bursche stieß einen heiseren Schrei aus,<br />
zornig und angriffslustig.<br />
Dann rannte er auf das Schneefeld unter Matts Jet hinaus, das riesige Schwert wie einen<br />
Spieß vor der Brust. Die rattenartigen Gestalten richteten sich auf und blickten ihm entgegen.<br />
Wie durch Milchglas hindurch sah Matt, dass die unheimlichen Tiere – oder was auch<br />
immer sie sein mochten – sich zum Sprung duckten.<br />
Dann plötzlich ein wütender Schrei von links. Ein zweiter in Fell gehüllter Mensch tauchte<br />
dort auf dem Schneefeld auf. Kleiner und schmaler als der Bursche rechts, aber ebenfalls<br />
mit einem langen Schwert bewaffnet. Und ebenfalls entschlossen, sich den Riesenratten<br />
zu stellen.<br />
Die zögerten einen Moment. Dann trennten sie sich. Eine der Bestien machte einen Satz<br />
nach rechts. Die zweite stürzte sich auf den kleineren der beiden Barbaren.<br />
Matt kniff die Augen zusammen und versuchte den schrecklichen Traum zu verscheuchen.