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und viele andere Menschen, die ihm nahe standen. Selbst seinen Religionslehrer aus der<br />
Primary School entdeckte er unter Leuten vor dem Hangar.<br />
Seine Pilotenkameraden und die beiden Wissenschaftler stellten sich zu den Menschen<br />
und blickten wie sie zum Himmel, der in einem glühenden Orange leuchtete.<br />
Das Leuchten verstärkte sich. Wieder überfiel Matt die Panik. Im Traum wollte er die<br />
Triebwerke des Jets starten. Aber seine Hände klebten wie festgewachsen an der Steuersäule.<br />
Und dann der ungeheure Feuerball. Vor dem Hangar über dem Flugfeld erschien „Christopher-Floyd“<br />
am Himmel. Die orangene Kuppel, die er vor sich herschob, fegte die Wolken<br />
auseinander. Hinter sich hörte Matt ein meckerndes Lachen von Professor Dr. Smythe.<br />
Der Komet raste auf die Menschen zu. Dann explodierte das Flugfeld und eine lodernde<br />
Feuerwalze schoss in den Hangar hinein …<br />
Schreiend wachte Matthew Drax auf.<br />
Es war hell. Nicht vollständig, aber so, dass er etwas sehen konnte. Sein heißer Atem<br />
hatte ein Kuhle in den Schnee vor seinem Gesicht geschmolzen. Oberhalb der Kuhle, in<br />
Höhe seiner Stirn, war der Schnee tiefrot gefärbt.<br />
Matts Schädel schmerzte; jeder Atemzug verursachte ihm ein Stechen im Brustkorb. Er<br />
fror erbärmlich. Seine Knie schlotterten, seine Zähne schlugen aufeinander.<br />
Und er hatte Durst. Sein Mund, seine Zunge waren ausgetrocknet. Als würde ein Kaktus<br />
in seinem Hals stecken, so fühlte sich sein Rachen an. Matt presste die Lippen gegen den<br />
Schnee und biß ein Stück ab. Gierig aß er das eiskalte Nass.<br />
Das ganze Cockpit war voller Schnee. Matt zog die Hände heraus und begann ihn von sich<br />
weg zu drücken. Jede Bewegung verursachte ihm unerträgliche Schmerzen im Brustkorb.<br />
Sobald der Schwindel ihm wieder aus dem Bauch in den Kopf stieg, machte er eine Pause.<br />
Nur nicht wieder das Bewusstsein verlieren! Er würde unweigerlich erfrieren.<br />
Matt schaffte es, den Schnee soweit aus dem Cockpit zu räumen, dass er freie Sicht<br />
hatte. Immer wieder wurde ihm schwarz vor Augen. Tief atmete er durch, um gegen die<br />
Ohnmacht anzukämpfen.<br />
Er sah alles wie durch einen trüben Schleier hindurch: unter sich die Eisspalte, in die<br />
sich das Staurohr des Jets gebohrt hatte, gegenüber das Schneeplateau vor der vereisten<br />
Felswand und über und neben sich skurrile Felsformationen. Wie eisbedeckte Knochen<br />
ragten sie aus dem Steilhang, über den Matts Jet in die Eisspalte geschlittert war.<br />
Die unheimliche Landschaft erinnerte Matt an Filmaufnahmen der Antarktis. Aber seine<br />
Staffel war über Nordeuropa und nicht über dem Südpol geflogen! Er hatte doch noch das<br />
Mittelmeer und Italien gesehen, als die Druckwelle des Kometen seinen Jet vom Himmel<br />
gefegt hatte.<br />
Bei dem Gedanken an den Kometen stieg der nächste Schwindelanfall in ihm hoch. Und<br />
mit ihm die Traumbilder. Sein Atem flog, sein Herzschlag beschleunigte sich. „O Gott“,<br />
stöhnte er. „O Gott, dieser verfluchte Komet …“<br />
Matt kniff die Augen zusammen und riss sie wieder auf. Unter seiner Schädeldecke