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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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Aruula und einige andere Frauen gruben das Taratzenfleisch in den Schnee ein, damit<br />

es gefror. Die Abfälle schichteten sie zu einigen Haufen auf.<br />

Ein paar Krieger kletterten in die Steilwand und brachen die Schneewände vor den<br />

Höhlen mit den Reittieren ein. Nacheinander holten sie die acht Frekkeuscher der Horde<br />

an die Eingänge.<br />

Aruula sah hinauf in die Wand. Die kurzen pelzigen Fühler der Tiere wurden sichtbar.<br />

Sie streckten ihre schlanken, fast eiförmigen Köpfe aus den Höhleneingängen. Bis auf die<br />

Gebißzangen und die großen dunklen Facettenaugen waren die Köpfe von einem dichten<br />

dunkelgrünen Pelz bedeckt.<br />

Aufgeregt äugten sie in alle Richtungen, entdeckten schließlich die Fleischabfälle unten<br />

auf dem Hang vor den Höhlen und sprangen aus der Steilwand. Dabei entfalteten sich<br />

rasselnd ihre Flügel. Sie schwirrten herab und landeten um Aruula und die Frauen herum<br />

auf ihren sechs langen Beinen.<br />

Die weiblichen Frekkeuscher waren größer als die männlichen. Dafür wuchsen den<br />

Männchen lange rötliche Stacheln auf den Gebißscheren.<br />

Die Frekkeuscher falteten ihre fächerartigen Hinterflügel unter den kurzen dunkelgrünen<br />

Vorderflügeln zusammen. Sie setzten sich auf die Sprungbeine und stützten sich mit den<br />

Mittelbeinen ab. Mit den feingliedrigen Klauen der Vorderbeine steckten sie sich die<br />

Fleischabfälle zwischen die Kauscheren.<br />

Nach Einbruch der Dunkelheit kauerten sich alle Mitglieder der Horde in der Schlafhöhle<br />

zusammen.<br />

„Wudan hat uns seit Monden begleitet“, verkündete der Göttersprecher. „Habe ich es<br />

euch nicht immer gesagt Wudan hat unsere Flucht vor den Taratzen behütet! Seit wir aus<br />

dem Land jenseits des großen Flusses aufbrachen!“<br />

Er schwieg, um seine Worte wirken zu lassen. „Als wir den großen Fluß überquerten,<br />

waren wir dreiundfünfzig“, fuhr er schließlich fort. „Zehn Krieger und Kriegerinnen starben<br />

auf dem langen Marsch durch das Eisgebirge im Kampf gegen die Taratzen und die Kälte.<br />

Und heute verloren wir noch einmal sieben unserer Gefährten.“<br />

Wieder eine Pause. Aruula spürte eine Woge des Schmerzes und der Trauer in der<br />

Dunkelheit der Höhle. „Nur noch sechsunddreißig sind wir jetzt.“ Baloor sprach leiser.<br />

„Aber das Wichtigste ist: Sorbans Horde hat überlebt!“ Seine Stimme hob sich. „Dank<br />

Wudans Hilfe! Er allein hat uns bis hierher gebracht! Heute hat er verhindert, dass deine<br />

Sippe ausgerottet wurde, Sorban! Und er wird uns auch ins gelobte Südland begleiten!“<br />

„Gelobt sei Wudan!“, kam es vielstimmig aus der Dunkelheit. „Gelobt und gepriesen<br />

sei der allgewaltige Wudan und das Heer seiner Götter!“<br />

„Warum ist er weitergezogen“ Eine raue Frauenstimme meldete sich zu Wort. Zurpa, die<br />

Älteste der Frauen und Radaans Mutter. „Warum hat er sich nicht bei uns niedergelassen“

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