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Maddrax Band 1 - Bastei-Verlag

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dritten Kämpfer biß eine der beiden aufgehaltenen Taratzen eben die Kehle durch. Sein<br />

Blut spritzte im hohen Bogen auf den grauschwarzen Pelz der Bestie.<br />

Während Radaan und die drei Krieger sich auf die wütenden Taratzen warfen, lief Aruula<br />

in einem weiten Bogen um sie herum. Die erstickende Frau zuckte nur noch schwach. Ihr<br />

Gesicht und die aus dem Mund hängende Zunge hatten sich violett verfärbt. Ihre Finger<br />

umklammerten den nackten Schwanz der Taratze an ihrem Hals.<br />

Aruula hob ihr Schwert über den Kopf und hieb den Schwanz mit einem Schlag durch.<br />

Die Bestie schrie kreischend, sprang hoch, drehte sich in der Luft und setzte einen Schritt<br />

vor Aruula im Schnee auf. Sie riss ihre gekrümmte Schnauze auf, bleckte lange spitze<br />

Zähne und breitete die haarigen Arme aus, um sich auf Aruula zu stürzen.<br />

Doch plötzlich wurde ihr Körper steif, sie warf den Schädel in den Nacken und sackte<br />

zusammen. Aruula sah die Spitze von Radaans Schwert aus ihrem Brustkorb ragen.<br />

Der Sohn des Häuptlings stand hinter der Taratze. „Du schuldest mir was!“<br />

Aruula traute ihren Augen nicht, aber selbst angesichts des Todes brachte der junge<br />

Heißsporn ein Grinsen zustande.<br />

Im nächsten Augenblick fiel es ihm wieder aus dem Gesicht. Er starrte an Aruula vorbei<br />

und die Haut um seine Augen wurde bleich. „Vorsicht!“, brüllte er.<br />

Aruula ließ sich fallen und hielt gleichzeitig ihre Schwertspitze senkrecht nach oben. Ein<br />

grauschwarzer, borstiger Körper prallte auf sie und drückte sie tief in den Schnee.<br />

Das Gewicht der Taratze presste die Luft aus Aruulas Lungen. Sie rang nach Atem.<br />

Drahtige Haare füllten ihren Mund. Die Bestie über ihr zuckte ein paar Mal und erschlaffte<br />

dann. Aruula fühlte warme klebrige Flüssigkeit über ihre Hände strömen. Noch immer<br />

hielt sie das Schwert fest. Die Taratze war in die Klinge gesprungen.<br />

Aruula arbeitete sich keuchend unter dem leblosen Körper hervor. Sie zog ihr Schwert<br />

aus dem Bauch der Taratze und schüttelte den Schnee aus dem Fellmantel und ihrem<br />

langen Haar.<br />

Menschliches Gebrüll und das Fauchen der Taratzen erfüllten den Hang zwischen<br />

Gletscherspalte und Höhle. Aus den mit Schnee verschlossenen Höhlen in der Mitte des<br />

Steilhangs meinte Aruula das metallene Zirpen und Flügelschlagen der Frekkeuscher zu<br />

hören. Die empfindsamen Reittiere hörten den Kampflärm und gerieten in Panik!<br />

Aruula sah sich um. Mit einem Blick erfasste sie, dass Sorbans Horde verloren war: Gut<br />

fünfzehn Taratzen wälzten sich mit fellverhüllten Gestalten im Schnee herum, schlugen<br />

mit Schwänzen und Fäusten um sich oder sprangen die zu kleinen Grüppchen zusammengedängten<br />

Kämpfer an.<br />

Die Kinder oben bei der Höhle versperrten deren Eingang mit ihren kleinen Körpern<br />

und verschossen ihre letzten Pfeile auf zwei grauschwarze Bestien, die sich bis auf wenige<br />

Schritte an die Höhle herangekämpft hatten.<br />

Baloor stand auf einem eisbedeckten Felsvorsprung, breitete die Arme zum Himmel

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