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KINDERTAGESHEIM ST. MARKUS HOHELUFT - Ki·ON

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KONZEPT<br />

<strong>KINDERTAGESHEIM</strong><br />

<strong>ST</strong>. <strong>MARKUS</strong> <strong>HOHELUFT</strong><br />

Stand: Januar 2013


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Das Kindertagesheim St. Markus Hoheluft ..................................................... 1<br />

1.1 Kontakt ............................................................................................................... 1<br />

1.2 Träger ................................................................................................................. 1<br />

1.3 Lage ................................................................................................................... 2<br />

2 Betriebswirtschaft ............................................................................................ 3<br />

3 Unser Haus ........................................................................................................ 4<br />

3.1 Räume ................................................................................................................ 4<br />

3.1.1 Erdgeschoss ....................................................................................................... 4<br />

3.1.2 Erster Stock ........................................................................................................ 5<br />

3.1.3 Untergeschoss .................................................................................................... 5<br />

3.1.4 Gemeindehaus ................................................................................................... 5<br />

3.2 Außengelände .................................................................................................... 5<br />

3.3 Bewegungsradius der Kinder .............................................................................. 6<br />

4 Öffnungs- und Schließzeiten ........................................................................... 8<br />

4.1 Öffnungszeiten ................................................................................................... 8<br />

4.2 Schließzeiten ...................................................................................................... 9<br />

4.3 Bringen und Abholen der Kinder ......................................................................... 9<br />

5 Unsere Gruppen...............................................................................................10<br />

5.1 Krippenbereich (Betreuung 5 bis 10 Std.) ..........................................................10<br />

5.2 Elementarbereich...............................................................................................17<br />

5.2.1 Regenbogengruppe (Rot/ Orange; Halbtagesbetreuung 5 und 6 Std.) ...............17<br />

5.2.2 Sonnenblumen (Ganztagesbetreuung 8 und 10 Std.) ........................................18<br />

6 Unser Team ......................................................................................................20<br />

6.1 Zusammensetzung ............................................................................................20<br />

6.2 Aus- und Fortbildung .........................................................................................21<br />

7 Unsere Rolle als Erzieher/innen – Wir über uns ............................................22<br />

8 Unser Bild vom Kind .......................................................................................24<br />

9 Grundsätze unserer Arbeit ..............................................................................26<br />

9.1 Pädagogischer Ansatz .......................................................................................26<br />

9.2 Altersstruktur .....................................................................................................26<br />

9.3 Freispiel .............................................................................................................26<br />

9.4 Das gezielte Angebot .........................................................................................28<br />

10 Dokumentation ................................................................................................29<br />

11 Weiterarbeit am Konzept .................................................................................30<br />

12 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit ..........................................31<br />

12.1 Lernziele ............................................................................................................31


Inhaltsverzeichnis<br />

12.2 Leistungsangebot ..............................................................................................33<br />

12.3 Schwerpunkte ....................................................................................................35<br />

12.3.1 Psychomotorik / Bewegung ...............................................................................35<br />

12.3.1.1 Definition ........................................................................................................35<br />

12.3.1.2 Begründung ...................................................................................................35<br />

12.3.1.3 Art und Weise ................................................................................................36<br />

12.3.2 Walderlebnistage ...............................................................................................36<br />

12.3.2.1 Ganztagesbereich ..........................................................................................36<br />

12.3.2.2 Halbtagesbereich ...........................................................................................39<br />

12.3.3 Soziale und emotionale Kompetenz ...................................................................41<br />

12.3.4 Kreatives Gestalten ...........................................................................................41<br />

12.3.5 Projekte .............................................................................................................41<br />

12.3.6 Religionspädagogik ...........................................................................................42<br />

12.3.7 Externe Angebote ..............................................................................................43<br />

12.3.7.1 Rhythmikangebot ...........................................................................................43<br />

12.3.7.2 Englischangebot .............................................................................................44<br />

12.3.7.3 Yoga-Angebot ................................................................................................45<br />

13 Bildung zwischen dem dritten und dem sechsten Lebensjahr und der<br />

Übergang in die Schule ...................................................................................47<br />

13.1 Die Hamburger Bildungsempfehlungen .............................................................49<br />

14 Ablauf der pädagogischen Planung ...............................................................50<br />

14.1 Planungsgespräche ...........................................................................................50<br />

14.2 Bezug der Themen und Inhalte ..........................................................................50<br />

15 Ernährung und Gesundheit ............................................................................51<br />

15.1 Allgemeines .......................................................................................................51<br />

15.2 Ernährungswissenschaftliche Grundlagen .........................................................51<br />

15.3 Speiseplangestaltung ........................................................................................51<br />

15.4 Produktionsmethoden ........................................................................................52<br />

15.5 Tischkultur .........................................................................................................52<br />

16 Zahnärztliche Untersuchung/ Mundhygiene ..................................................52<br />

17 Infektionsschutzgesetz ...................................................................................53<br />

18 Wie bekommen Kinder einen Platz ...............................................................54<br />

18.1 Krippenbereich ..................................................................................................54<br />

18.2 Elementarbereich...............................................................................................54<br />

19 Eingewöhnung - Ein guter Start .....................................................................55<br />

19.1 Eingewöhnung: Krippenbereich .........................................................................55<br />

19.2 Eingewöhnung: Elementarbereich .....................................................................56<br />

20 Elternmitarbeit .................................................................................................58<br />

20.1 Unterstützung der Arbeit des KTH .....................................................................58<br />

20.2 Mitbestimmung ..................................................................................................58<br />

20.3 Gespräche .........................................................................................................58


Inhaltsverzeichnis<br />

20.4 Elternabende .....................................................................................................58<br />

21 Öffentlichkeitsarbeit ........................................................................................59<br />

21.1 Informationsveranstaltung ..................................................................................59<br />

21.2 St. Markus Hoheluft im Internet ..........................................................................59<br />

21.3 Informationsfluss im Haus ..................................................................................60<br />

21.4 Unser Logo ........................................................................................................60<br />

22 Patenschaft Uyole/ Tansania ..........................................................................60


0 Das Kindertagesheim St. Markus Hoheluft 1<br />

Das Kindertagesheim St. Markus Hoheluft<br />

1.1 Kontakt<br />

Evangelisches Kindertagesheim St. Markus Hoheluft<br />

Heider Str. 1 a, 20251 Hamburg<br />

Tel. 040-420 21 48<br />

Fax. 040-4136 2911<br />

E-Mail: kita@stmarkushoheluft.de<br />

Ansprechpartner<br />

Kilian Bock, Diplom-Sozialpädagoge, Leitung<br />

Thorsten Witt, Erzieher und stellvertretende Leitung<br />

Sie können sich auch im Internet informieren:<br />

Onlinepräsenz der Evangelischen Kindertagesstätten: www.eva-kita.de oder<br />

Onlinepräsenz der St. Markus Kirchengemeinde: www.st-markus-hh.de<br />

1.2 Träger<br />

Der Träger der Einrichtung ist die Ev.-luth. St. Markus Kirchengemeinde Hoheluft<br />

Heider Str. 1, 20251 Hamburg<br />

Tel. 040-420 19 48<br />

Fax. 040-420 90 76<br />

E-Mail: buero@stmarkushoheluft.de<br />

Onlinepräsenz der St. Markus Kirchengemeinde: www.st-markus-hh.de<br />

Als Trägervertretung sind derzeit im Kirchenvorstand verantwortlich Pastorin Dr. Wiebke<br />

Bähnk (Ausschuss Kindertagesheim).<br />

Den Kontakt können Sie über das Gemeindebüro unter o. g. Telefonnummer<br />

(Frau Eimers, Sekretärin) herstellen; das Gemeindebüro ist geöffnet Mo., Di. und Fr.<br />

9.00-13.00 Uhr sowie Do. 16.00-18.00 Uhr.


0 Das Kindertagesheim St. Markus Hoheluft 2<br />

1.3 Lage<br />

Unser Kindertagesheim (KTH) befindet sich im Stadtteil Hoheluft-Ost an der Schnittstelle<br />

zwischen den Bezirken Nord und Eimsbüttel (Hoheluft-West). Hoheluft ist der kleinste<br />

Stadtteil Hamburgs, zugleich aber der mit der größten Bevölkerungsdichte. 1<br />

Die Kirchengemeinde mit KTH ist ein kleines Zentrum des Stadtteils. Wir schätzen die<br />

Nachbarschaft und die kurzen Wege zu den Wohnungen der Eltern/ Kinder.<br />

1 Mit 17.470 Einwohnern pro Quadratkilometer (Stand: 31. Dezember 2011) gilt Hoheluft (1,3 km²)<br />

deutschlandweit als einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile


0 Betriebswirtschaft 3<br />

Betriebswirtschaft<br />

Die Finanzierung durch das Kita-Gutscheinsystem bildet den Rahmen für unser betriebswirtschaftliches<br />

Handeln und ermöglicht uns den verantwortungsbewussten Betrieb des<br />

Hauses (Instandhaltung, Erneuerung) und die anspruchsvolle inhaltliche Arbeit in dem<br />

Maße durchzuführen, wie wir uns zum Wohle der Kinder wünschen.<br />

Eltern können bei individuellem Bedarf Betreuungsleistungen - auf privatrechtlicher Basis<br />

zusätzlich zu ihrem durch die Behörde erteilten Betreuungsumfang - hinzukaufen.<br />

Wir freuen uns über Spenden und/ oder zusätzliche Fördermittel, um darüber hinaus<br />

weiter gehende Anschaffungen, Renovierungsmaßnahmen, Projekte usw. möglich zu<br />

machen. Eltern unterstützen uns und die gemeindliche Arbeit auch durch ihren Beitritt<br />

zum Förderverein St. Markus Hoheluft.


0 Unser Haus 4<br />

Unser Haus<br />

3.1 Räume<br />

Bei uns erfolgt die Arbeit auf drei Etagen:<br />

Im Erdgeschoss werden die Elementarkinder (E5/E6, E8/E10) betreut. Im ersten Stock<br />

befinden sich die Räume für unsere Krippenarbeit (K5 bis K10), ein Mehrzweckraum<br />

sowie die Dachterrasse. Im Untergeschoss verorten sich unsere Küche, das<br />

Kinderrestaurant sowie die Gymnastik-/ Turnhalle. Nachfolgend werden die<br />

Räumlichkeiten detailliert vorgestellt.<br />

3.1.1 Erdgeschoss<br />

Die Gruppen „Regenbogengruppe Rot“ und „Regenbogengruppe Orange“ (E5/E6)<br />

nutzen einen Gruppenraum und einen Bauraum im Ostflügel des Gebäudes. Den Kindern<br />

stehen verschiedene Angebotsbereiche zur Verfügung, z. B. zum Verkleiden in der<br />

Puppenecke, zum Experimentieren, Malen, Basteln und Bauen. Außerdem bietet die<br />

Hochebene Gelegenheit zum Rückzug, zum Entspannen und Lesen und Betrachten von<br />

Büchern. Im Bauraum kann jede/r seiner Phantasie und Energie (fast) freien Lauf lassen.<br />

Die Gruppe „Sonnenblumen“ (E8/E10) nutzt einen Raum im Westflügel. Angeschlossen<br />

ist ein Bewegungsraum mit Schaukel und Sprossenwand, sowie Schaumstoffelementen<br />

und Matten zum Bau von Höhlen, toben und verstecken.<br />

Alle Gruppenräume haben neben (z. T. an der Wand hochklappbaren) Tischen und<br />

Stühlen für das Frühstück, die Teepause und weitere Angebote sehr kreative Spiel- und<br />

Baupodeste (zum Bauen mit Holzklötzen, Lego, Duplo usw.), Hochebenen, Rollenspielbereiche<br />

und „Puppenwohnungen“. Jede Gruppe verfügt über eine eigene Garderobe und<br />

einen Sanitärbereich sowie einen eigenen Ein- und Ausgang, um das Außengelände zu<br />

erreichen.<br />

Im Erdgeschoss können alle Kinder die Eingangshalle, die als (Frei-)Spielort dient,<br />

nutzen. Sie finden neben Sitz-, Bau- und Balancierelementen auch ein Bällchenbad vor.<br />

Die Kinder haben von der Halle aus einen direkten Zugang zur Kirche.<br />

Der Verwaltungstrakt befindet sich im Erdgeschoss, ebenso ein Materiallager ein Umkleideraum,<br />

die Teeküche und der Putzmittel- und Wirtschaftsraum.


0 Unser Haus 5<br />

3.1.2 Erster Stock<br />

Hier liegen die Krippenräume bestehend aus einem Gruppen- und einem Nebenraum<br />

(darüber Zugang zur Dachterrasse), dem Garderobenbereich, der Pantry und dem<br />

Sanitärbereich.<br />

Der Mehrzweckraum wird für Angebote mit kleinen Gruppen genutzt; im ersten Stock<br />

befinden sich der Mitarbeiterraum sowie ein Büro-/ Besprechungsraum.<br />

3.1.3 Untergeschoss<br />

Unsere Gymnastik-/ Turnhalle bietet, wenngleich sie hinsichtlich ihrer Abmessungen<br />

nicht vergleichbar mit einer regulären Turnhalle ist, ausreichend Platz zur freien und geleiteten<br />

Bewegung, Raum für Bewegungs- und Rollenspiele. Sprossenwände,<br />

Weichbodenmatten, verschiedene flexibel aufbaubare Bau- und Bewegungslandschaften<br />

und Bewegungsmaterialien sind vorhanden. Wir sind stetig bemüht, die Ausrüstung der<br />

Gymnastikhalle und damit ihre Verwendungsmöglichkeiten zu optimieren.<br />

In unserer Küche bereiten wir täglich alle Speisen frisch zu (siehe dazu auch Punkt 15).<br />

Unser Kinderrestaurant bietet Platz, um in Ruhe das Mittagessen einzunehmen (siehe<br />

dazu auch den Absatz Ernährung und Gesundheit).<br />

Im Untergeschoss stehen uns auch noch Lager-, Wirtschafts- und Sanitärräume (für das<br />

Küchenpersonal) zur Verfügung.<br />

3.1.4 Gemeindehaus<br />

Wir nutzen bei Bedarf auch Räume des Gemeindehauses (z. B. den Saal für<br />

Veranstaltungen).<br />

3.2 Außengelände<br />

Wir bieten den Kindern auf dem Gelände des KTH einen abgesicherten, geschützten<br />

Freiraum für Bewegung, Spiel, Lernen, Kreativität, Wahrnehmung und Rückzug.<br />

Unser Spielplatz ist hufeisenförmig um KTH und Kirche herum angelegt. Im Südwesten<br />

zur Neumünsterschen Straße finden die Kinder eine abgeschiedene Spielecke, die für<br />

den Rückzug genutzt wird.<br />

In der Wassermatschanlage können Sand, Erde, Wasser, Steine und Holz zum<br />

wahrnehmungsfördernden Spiel genutzt werden.


0 Unser Haus 6<br />

Ein künstlich angelegter Kletterberg kann erklommen und über eine Rutsche wieder verlassen<br />

werden. Die Kinder können auch durch eine Röhre im Berg krabbeln/ laufen, oder<br />

mit dem Sprachrohr von einer Seite des Berges zur anderen „telefonieren“.<br />

Zwei großzügige Sandspielflächen laden zum ausgiebigen Graben und Bauen ein.<br />

Schaufel, Eimer, Formen usw. finden sich im Materialschuppen, der neben dem Sandspielzeug<br />

auch verschiedene Fahrzeuge beherbergt.<br />

Eine Vogelnestschaukel und eine Wippe stehen ebenfalls als Spielgeräte zur<br />

Verfügung, ein großzügiges Baumhaus lädt zum Spiel ein. In Richtung Eppendorfer Weg<br />

im Nordosten liegt der kleine Bolzplatz. Im Nordwesten des Spielgeländes steht ein<br />

kleiner Kletterseilgarten.<br />

Die Hochbeete neben der Terrassenfläche werden in regelmäßigen Abständen<br />

gemeinsam mit den Kindern bepflanzt, bewundert und abgeerntet.<br />

Zum Ausruhen, Malen und Basteln an der frischen Luft, für Teepausen und Gespräche<br />

stehen ganzjährig Tische und Bänke bereit.<br />

Die Krippenkinder haben im Garten einen geschützten eigenen Bereich in dem in<br />

unseren Schwerpunkten Bewegungs- und Wahrnehmungsförderung weitere Anreize<br />

geboten werden.<br />

Es gibt einen Sandbereich, eine Schaukel, Naturmaterialien und vielfältige<br />

Bewegungsanreize.<br />

Die Bereiche werden durch eine kleine Hecke voneinander abgetrennt. Das Spielen im<br />

Außengelände findet aber auch bereichsübergreifend statt. Je nach Entwicklungsstand<br />

und Bedürfnissen der Krippenkinder, dürfen diese auch auf dem Spielplatz mit den<br />

Elementarkindern spielen, bzw. werden von den größeren Kindern in ihrem Spielbereich<br />

besucht.<br />

3.3 Bewegungsradius der Kinder<br />

Die Kinder genießen in unserem Haus Freizügigkeit. Sie müssen sich allerdings stets<br />

verbindlich bei einer Erzieherin abmelden und im Zuge dessen mitteilen, wo sie sich aufhalten<br />

werden bzw. den Wechsel des jeweiligen Aufenthaltsortes berichten. Falls dieser<br />

Abmachung wiederholt nicht entsprochen wird, ist die Freizügigkeit für eine bestimmte<br />

Zeit eingeschränkt. Im Halbtagesbereich dürfen Kinder ab fünf Jahren, das Einverständnis<br />

der Eltern vorausgesetzt, mit anderen Kindern ohne die permanente Anwesenheit einer<br />

Erzieherin im Garten spielen. Das Team hat sich in diesem Fall vorher davon überzeugt,<br />

dass das Kind in der Lage ist, Regeln und Grenzen verlässlich zu befolgen.


0 Unser Haus 7<br />

Alle Materialien, welche die Kinder zum Spielen, Bauen, Basteln benötigen, sind frei<br />

zugänglich. Dies gewährleistet, dass die Kinder selbständig die Umsetzung ihrer Ideen<br />

ausführen können. Gleichwohl bitten wir die Kinder auch hier um eine Absprache, damit<br />

das Vorhaben mit seinem Umfang sowie zeitlich und räumlich gelingen kann.


0 Öffnungs- und Schließzeiten 8<br />

Öffnungs- und Schließzeiten<br />

4.1 Öffnungszeiten<br />

Unser Haus ist derzeit Mo.-Fr. von 7.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.<br />

Wir bieten während unserer Öffnungszeit rund 85 Betreuungsplätze an. Diese verteilen<br />

sich wie folgt:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

K5/ E5 Plätze: 8.30-13.30 Uhr – Betreuung 5 Std.;<br />

K6/ E6 Plätze: 7.30-13.30; 8.00-14 Uhr; 8.30-14.30 Uhr – Betreuung 6 Std.;<br />

K8/ E8 Plätze: 7.30-15.30 Uhr; 8.00-16.00 Uhr; 8.30-16.30 Uhr – Ganztagesbetreuung<br />

bis zu 8 Std.;<br />

K10/ E10 Plätze: 7.00-17.00 Uhr Ganztagesbetreuung bis zu 10 Std.;<br />

Alle Angebote inkl. Mittagessen<br />

Eine wirtschaftlich optimale Auslastung ist die Voraussetzung für den nachhaltigen<br />

Bestand einer angemessenen und guten Betreuung. Es müssen ausreichend Kinder für<br />

einen Bedarf anwesend sein, deren Betreuungserfordernisse durch das Einreichen<br />

entsprechender Gutscheine bzw. den Abschluss entsprechender privatrechtlicher<br />

Verträge finanziell abgesichert sind. Eng damit zusammen hängt die<br />

Gestaltungsmöglichkeit des Personaleinsatzes.<br />

Die Anforderungen an die Öffnung muss im Einklang stehen mit den pädagogischen<br />

Grundsätzen und Zielen unserer Arbeit, denn wir wollen nicht zum „Kinderschließfach“<br />

werden. Daher mag es auch aufgrund pädagogischer Gründe Grenzen gegenüber der<br />

von Eltern geäußerten Betreuungswünschen geben.<br />

Die drei Eckpunkte, die für die Legung der Öffnungszeiten maßgeblich sind, lauten wie<br />

folgt:<br />

Wünsche und Notwendigkeiten der Familien<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Pädagogik


0 Öffnungs- und Schließzeiten 9<br />

4.2 Schließzeiten<br />

Wir schließen unser Haus gemäß des durch den Gesetzgeber vorgegebenen Rahmens:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

drei Wochen (plus zwei Tage) in den Hamburger Sommerferien;<br />

in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr;<br />

zwei im Vorfeld angekündigte Tage für die pädagogische Planung und Fortbildung.<br />

Wir ziehen das Modell der gemeinsamen „Betriebsferien“ dem „fließenden“ Urlaub einzelner<br />

Mitarbeiter/innen aus inhaltlichen und arbeitsökonomischen Gründen vor.<br />

4.3 Bringen und Abholen der Kinder<br />

Die Eltern erwarten Verlässlichkeit seitens des KTH, wir erwarten Pünktlichkeit und Verbindlichkeit<br />

von den Eltern.<br />

Das Bringen und Abholen geschieht durch die Eltern persönlich oder in Absprache mit<br />

dem Team von Personen, die von den Eltern hierzu beauftragt worden sind. Gab es keine<br />

entsprechende Absprache mit dem Team oder Ankündigung durch die Eltern, lassen wir<br />

das Kind nicht mit dem Abholenden das KTH verlassen.<br />

Morgens sollen die Kinder bis 9.00 Uhr in die Einrichtung gebracht werden. Wenn dies<br />

nicht möglich ist, sollten die Eltern das Gespräch mit dem Team suchen. Um 9.00 Uhr<br />

beginnen in den Gruppen/ der Eingangshalle die Morgenkreise. Diese dauern bis ca.<br />

9.20 Uhr. Während dieser Zeit bleibt die Eingangstür geschlossen, damit die Morgenkreise<br />

ungestört verlaufen können. Wir bitten hierfür um Verständnis.<br />

Eltern tragen Sorge dafür, dass ihr Kind pünktlich abgeholt wird. Die Überschreitung der<br />

täglichen Gesamtbetreuungszeit ist außer in einmaligen Notfällen nur gegen den Zukauf<br />

von Leistungen zulässig.


0 Unsere Gruppen 10<br />

Unsere Gruppen<br />

5.1 Krippenbereich (Betreuung 5 bis 10 Std.)<br />

Die Arbeit in unserer Krippe ist aufgrund des Alters der Kinder in einigen Punkten anders<br />

als im Elementarbereich gestaltet. Wir haben diese Konzeption speziell für die im<br />

Krippenbereich erforderlichen Themen entwickelt.<br />

Unsere jüngsten Kinder genießen einen besonderen Schonraum, den sie in unserer<br />

Krippengruppe erhalten. Krippenkinder benötigen eine intensivere Form der Fürsorge und<br />

Unterstützung, aber auch einen angemessenen Rahmen an Eigenständigkeit durch uns<br />

Erzieher.<br />

Rahmenbedingungen<br />

Wir bieten bis zu 16 Plätze für Krippenkinder im Alter von 1 bis 3 Jahren.<br />

Der Personalschlüssel richtet sich nach den im Hamburger Kita-Gutscheinsystem zur<br />

Verfügung gestellten Personalstunden. Hieraus ergeben sich auf jeden Fall 3 feste<br />

Fachkräfte für die Krippengruppe.<br />

Die Betreuungszeit wird von 7.00 bis 17.00 Uhr angeboten.<br />

Rolle der Krippenerzieher/innen<br />

Unsere Krippenfachkräfte wissen um die Entwicklungs- und Lernprozesse von<br />

Kleinkindern und richten ihr Verhalten und ihre Angebote speziell auf diese Altersstufe<br />

aus.<br />

Eine vertrauensvolle sichere Bindung ist für das Kind die Voraussetzung, um offen auf die<br />

Welt zuzugehen und neue Erfahrungen machen zu können. Daher sehen wir es als<br />

unsere wichtigste Aufgabe verlässliche Bezugspersonen für Kinder und Eltern zu sein.<br />

Wir sind uns bewusst, dass wir in unserem gesamten Kommunikations- verhalten für die<br />

Kinder als Vorbild glaubhaft und authentisch sein müssen und reflektieren unser<br />

Verhalten dahingehend regelmäßig.<br />

Durch gezielte Beobachtungen nehmen wir für das einzelne Kind wichtige Situationen<br />

wahr und suchen geduldig und einfühlsam nach Wegen, uns mit ihm zu verständigen.<br />

Wir begleiten jedes Kind dabei, seine eigenen Potentiale in seinem individuellen Tempo<br />

zu entfalten und handeln entsprechend.


0 Unsere Gruppen 11<br />

Der Tagesablauf<br />

Der Tagesablauf ist für die Kinder verlässlich und überschaubar gestaltet.<br />

Übergänge werden den Kindern rechtzeitig angekündigt. Dies koppeln wir mit Ritualen.<br />

Die Kinder werden in der Gestaltung des Tagesablaufs so viel wie möglich einbezogen,<br />

so dass sie in ihrer Ich-Entwicklung und in ihren Selbständigkeitsbestrebungen unterstützt<br />

und angeregt werden.<br />

Wir achten darauf, dass der Tag eine altersentsprechende Mischung aus Anregungen,<br />

der Möglichkeit zur Selbstgestaltung und Zeit zum Ausprobieren, aber auch Sicherheit<br />

und Geborgenheit bietet.<br />

Die Kinder können selbst entscheiden ob sie an unseren Angeboten teilnehmen. Unsere<br />

Aufgabe ist es ihnen passende Angebote und ausreichend Zeit für das freie Spiel zu<br />

geben.<br />

Die Gestaltung der Zeiten wird an den Bedürfnissen der Kinder angepasst, so dass sich<br />

der Tagesablauf mit den Entwicklungen der Kinder verändern kann.<br />

7.00 – 8.00 Uhr Frühdienst<br />

bis 9.00 Uhr Bringzeit<br />

o Bis 9.00 Uhr sollten alle Kinder anwesend sein. Eltern<br />

und Fachkräfte tauschen benötigte Informationen aus.<br />

9.00 – 9.15 Uhr Morgenkreis<br />

o Kinder die nach 9.00 Uhr kommen warten, bis der<br />

Kreis zu Ende ist<br />

9.15 – 9.45 Uhr gemeinsames Frühstück (wird von der Kita gestellt)<br />

o 8.30 – 9.00 Uhr Offenes Frühstück für die, die schon<br />

Hunger haben<br />

10.00 – 11.30 Uhr Freispiel<br />

Angebote<br />

Wickeln nach Bedarf<br />

Raus gehen<br />

11.30 Uhr Mittagessen<br />

o Jedes Kind hat einen festen Sitzplatz. Die Kinder<br />

sind so weit wie möglich an der Gestaltung des<br />

Essens beteiligt und können so viel wie möglich<br />

selber machen. Es wird für eine angenehme<br />

Atmosphäre gesorgt. Die Kinder werden von den


0 Unsere Gruppen 12<br />

Fachkräften zum Probieren motiviert. Ihre<br />

Entscheidungen, was und wie viel sie essen, werden<br />

akzeptiert<br />

Wickeln nach Bedarf<br />

12.30 Uhr Schlafen<br />

o Die Kinder haben feste Schlafplätze die durch ein<br />

Foto ihrer Familie gekennzeichnet sind. Jedes Kind<br />

hat die Dinge dabei die es zum Schlafen benötigt.<br />

Der Raum wird mit den Kindern zum Schlafen<br />

vorbereitet.<br />

o Die Dauer des Schlafens wird am Kind orientiert und<br />

mit den Eltern abgestimmt.<br />

o Wir gestalten das Aufwachen sanft.<br />

Wickeln nach Bedarf<br />

15.00 Uhr Nachmittagssnack<br />

Freispielphase<br />

Abholphase<br />

o Die Fachkräfte tauschen sich mit den Eltern über Erlebnisse und<br />

Befindlichkeiten des Kindes aus.<br />

Das Sauberwerden<br />

Die Pflegesituationen werden achtsam und bewusst gestaltet. Die Erzieherinnen sind<br />

hierbei in engem Kontakt mit dem Kind. Das bedeutet, dass sie Blick- und Körperkontakt<br />

halten und sprachlich in Kommunikation sind. Kinder werden nur von vertrauten Personen<br />

gewickelt.<br />

Das Wickeln wird auf unserem Wickelplan dokumentiert, um Eltern konkrete<br />

Rückmeldung zum Wohlbefinden ihres Kindes geben zu können.<br />

Der Schritt eines Kindes vom Tragen der Windel bis zum ersten selbständigen Gang auf<br />

die Toilette ist ein sehr wichtiger Schritt in der Entwicklung eines Kindes. Dies setzt neben<br />

entsprechenden körperlichen Reifungsprozessen beim Kind auch den Wunsch „groß zu<br />

werden“ als Antriebsmoment voraus.<br />

Die Sauberkeitsentwicklung wird sensibel begleitet. Hierbei sind wir im Dialog mit dem<br />

Kind und stimmen uns dabei eng mit den Eltern ab.<br />

Wir unterstützen diese Entwicklungsphase durch passende Wahrnehmungsangebote und<br />

Möglichkeiten sich spielerisch mit dem Thema auseinander zu setzten.


0 Unsere Gruppen 13<br />

Raumgestaltung<br />

Die Räume sind auf der Grundlage der Bedürfnisse von Kleinkindern und der<br />

Entwicklungsstand unserer jeweils zu betreuenden Kinder mit zahlreichen natürlichen<br />

Materialien gestaltet. Schwerpunkte sind die Bewegungs- und Wahrnehmungsförderung.<br />

Durch den Einbau von Klapptischen können wir im Tagesgeschehen, schnell für freie<br />

Flächen im Raum sorgen, sodass die Kinder Bewegungsfreiheit haben. Die zweiten<br />

Ebenen im Raum bieten den Kindern verschiedene Anreize wie: Steigungen und Gefälle,<br />

der Blick von oben auf den Raum, verschiedene Materialbeschaffenheiten der<br />

Fußbodenbeläge und der Trennwände.<br />

Die Bereiche werden für die Kinder überschaubar gestaltet. Durch Fotos auf<br />

Materialkästen und in den Regalen wissen die Kinder wo sie was finden können und wo<br />

was wieder hinzustellen ist. Wir achten darauf, dass die Kinder (immer wieder) eine<br />

ansprechende, spielbereite Umgebung vorfinden.<br />

Die Materialien und Möbel/ Einbauten sind so gewählt, dass die Krippenkinder einerseits<br />

eine anregungsreiche Umgebung vorfinden und andererseits die Möglichkeit für Ruhe,<br />

Rückzug und konzentriertes Spielen haben.<br />

Die Materialien haben einen hohen Aufforderungscharakter für die Kinder und bietet ihnen<br />

vielseitige Möglichkeiten entdeckend aktiv zu werden. Hierbei ist unser Moto, „weniger ist<br />

mehr“. Es gibt ein Angebot an Materialien die sie vielfältig nutzen können ohne von einem<br />

Überangebot überfordert zu sein.<br />

Wir beobachten unsere Kinder in der Nutzung der Räume und der Materialien. Bei Bedarf<br />

wechseln wir das Material oder gestalten Teilbereiche um.<br />

Unsere Räume bieten den Kindern die Möglichkeit für:<br />

Vielfältige Bewegung durch freie Flächen und zahlreiche bewegungsanregende<br />

Einbauten;<br />

Wahrnehmungserfahrungen in allen Sinnesbereichen durch unterschiedliche<br />

Materialien und Materialbeschaffenheiten (z.B. der Spielebenen, Möbel,<br />

Bodenbeläge);<br />

Einen kreativen und selbstentdeckenden Umgang mit den Materialien;<br />

Forschen und Experimentieren. Z. B. durch Lerntabletts;<br />

Ruhe und Rückzug. Schlafen, Bücher ansehen;<br />

Spielen in der Gemeinschaft;<br />

Rollenspiel;<br />

Kreativität;<br />

Bauen;<br />

Essen in der Gemeinschaft;<br />

Pflege.


0 Unsere Gruppen 14<br />

Pädagogische Ansätze und Schwerpunkte<br />

Kleinkinder erschießen sich die Welt über alle ihre Sinne, das Thema Wahrnehmung<br />

und Bewegung ist ein Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit.<br />

Wir sind eine evangelische Einrichtung, somit ist unser religionspädagogisches<br />

Angebot ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit. Wir geben den Kindern die Möglichkeit<br />

den christlichen Glauben im täglichen Miteinander zu erleben, indem wir unseren Glauben<br />

und die christlichen Werte authentisch leben. Wir verstehen uns hier als Vorbilder die den<br />

Kindern ein Gefühl der Geborgenheit und des Vertrauens geben wollen.<br />

Das Feiern der christlichen Feste gestalten wir für die Kleinkinder so, dass diese eine<br />

positive Erfahrung für sie sind, und sie altersentsprechend mit dem christlichen Glauben<br />

vertraut gemacht werden.<br />

Bildung<br />

Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen selbstentdeckend tätig werden. Eine<br />

wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass sie sich sicher und geborgen fühlen. Wenn dies<br />

nach einer erfolgreichen Eingewöhnung erreicht ist, können sie sich auf die neuen<br />

Erfahrungen, das Erforschen und Entdecken der Umwelt, ihres Körpers und ihrer Sinne<br />

konzentrieren.<br />

Bildungsinhalte und Bildungsziele werden verstärkt in den Alltag integriert.<br />

Wir geben den Kindern Zeit für entdeckendes Lernen und freies Spielen.<br />

Wir beobachten die Kinder genau, um herauszufinden, welche Bedürfnisse und<br />

Interessen sie haben, wo ihre Stärken liegen und welche Unterstützung wir ihnen geben<br />

können.<br />

Wir fördern die Kinder in allen Bildungsbereichen, wobei die Bildungsbereiche Sprache<br />

und Körper/Bewegung und Gesundheit für Krippenkinder einen erhöhten Stellenwert<br />

haben.<br />

Musik gehört zu unserem Alltag. Sie begleitet uns bei den täglichen Morgenkreisen, den<br />

Mahlzeiten und bei vielen anderen Aktivitäten im gesamten Tagesablauf. Wir singen und<br />

musizieren gern, begleiten unsere Lieder auch mit Rhythmusinstrumenten und tanzen und<br />

bewegen uns nach Musik. Im Vordergrund steht die Freude an der Musik.


0 Unsere Gruppen 15<br />

Kreativität und Gestalten<br />

Von klein auf sind Kinder kreativ in der Gestaltung ihrer Umwelt. Etwas zu „erschaffen“<br />

und darin gesehen zu werden schafft Selbstbewusstsein. Deshalb ist für uns die<br />

Förderung der schöpferischen Phantasie der Kinder wichtig.<br />

Wir bieten Kinder Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialien, die sie erproben können.<br />

Hierbei liegt der Schwerpunkt in der Erforschung des Materials, nicht in dem fertigen<br />

Produkt, dass erstellt werden soll.<br />

Sich in andere Rollen hineinzuversetzen, ist ein wichtiger Entwicklungsschritt bei dem die<br />

Kinder lernen ihre eigenen Gedanken und Gefühle auszudrücken und ein erweitertes<br />

Handlungsrepertoire einzuüben. Hierfür haben sie immer wieder im Tagesablauf<br />

Gelegenheit mit anderen Kindern ins Rollenspiel zu gehen.<br />

Partizipation und soziales Miteinander<br />

Partizipation meint, die Teilhabe der Kinder an allen sie betreffenden Entscheidungen im<br />

Alltag der Kindertagesstätte. Die Teilhabe ist für uns ein durchgängiges Prinzip, das sich<br />

durch unseren gesamten Alltag zieht. Die Kinder sind an der Gestaltung der Abläufe im<br />

Gruppenalltag so viel wie möglich, altersentsprechend beteiligt. Wir respektieren und<br />

unterstützen die Selbständigkeitsbestrebungen der Kinder und passen unser Handeln und<br />

unsere Abläufe flexibel an die Entwicklung der Kinder an.<br />

Der Übergang von der Krippe in den Elementarbereich<br />

Je älter die Kinder in unserer Gruppe werden, umso mehr Berührungspunkte erhalten sie<br />

mit den Kindern und den Kolleginnen der Elementargruppen. Gemeinsames spielen im<br />

Außengelände und gemeinsame Aktivitäten von Krippe und Elementarkindern<br />

unterstützen das. Die Kinder, die bald in den Elementarbereich wechseln, gehen im<br />

Vorwege die neue Gruppe besuchen. Der tatsächliche Wechsel wird mit einem Ritual des<br />

Abschieds in der Krippe und des Willkommens in der Elementargruppe gestaltet.<br />

Beobachtung und Dokumentation


0 Unsere Gruppen 16<br />

Die Beobachtungen unserer Kinder sind die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit. Im<br />

Team tauschen wir uns über die Beobachtungen aus und gestalten anhand der<br />

Erkenntnisse das Raum- und Materialangebot und die Tagesgestaltung.<br />

Auf der Basis unserer Beobachtungen erstellen wir für jedes Kind eine individuelle<br />

Entwicklungsdokumentation. Diese wird hauptverantwortlich von der Bezugserzieherin in<br />

Zusammenarbeit mit der Kollegin und im Austausch mit den Eltern erstellt.<br />

Für jedes Kind wird halbjährlich ein Entwicklungsbogen ausgefüllt.<br />

Neben dem standardisierten Entwicklungsbogen, gibt es für jedes Kind ein Portfolio-<br />

Ordner.<br />

Das Portfolio ist eine individuelle Entwicklungsdokumentation, die den Kindern, den Eltern<br />

und den Pädagoginnen die individuelle Entwicklung jedes Kindes und die Wege die das<br />

Kind in seiner Entwicklung eingeschlagen hat, sichtbar macht.<br />

Der Ordner gehört dem Kind. Wenn andere Kinder, Kollegen oder die Eltern sich das<br />

Portfolio anschauen möchten, wird vorher die Zustimmung des Kindes eingeholt.<br />

Die Eltern sind herzlich eingeladen sich an der Entwicklungsdokumentation zu beteiligen.<br />

Hierfür können sie die Familienseite gestalten oder eigene Erlebnisse oder<br />

Beobachtungen niederschreiben.<br />

Ziele der Portfolio-Arbeit<br />

Das Kind entwickelt zunehmend ein Bild von sich - Identitätsentwicklung<br />

Entwicklungen des Kindes und die dahinterliegenden Kompetenzen und<br />

individuellen Besonderheiten sichtbar machen. Besonders Stärken, Interessen und<br />

die Themen des Kindes<br />

Stolz auf die eigene Entwicklung und Zuversicht haben<br />

Wertschätzung erleben<br />

Transparenz der Arbeit für die Eltern<br />

Etwas haben, durch dass das Kind sich an seine Zeit in der Krippe erinnern kann<br />

Inhalte des Portfolios<br />

Das bin ich …<br />

Meine Familie …<br />

Kontakte des Kindes. Wer ist wichtig für das Kind<br />

Kompetenzen, Entwicklungen, Lernschritte und den individuellen Weg hierbei<br />

sichtbar machen<br />

Bereiche die das Kind gern mag …<br />

Besondere Ereignisse …<br />

Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

Besonders in der Kleinkindbetreuung ist ein enger Kontakt zwischen Eltern und<br />

Fachpersonal wichtiger Bestandteil der Zusammenarbeit. Wir nehmen uns Zeit in den


0 Unsere Gruppen 17<br />

Bringe- und Abholsituationen, um die wichtigsten aktuellen Informationen auszutauschen.<br />

Wir wünschen uns, dass Eltern alle aufkommenden Fragen an uns richten. So haben wir<br />

Gelegenheit, unser Handeln transparent zu machen und Vertrauen aufzubauen.<br />

Wir bieten den Eltern halbjährlich ein Entwicklungsgespräch an. Das erste findet 2-3<br />

Monate nach der Eingewöhnung statt.<br />

In diesem Gespräch tauschen wir uns mit den Eltern über die Entwicklung des Kindes und<br />

über nächste Schritte aus. Wir verdeutlichen unsere Einschätzungen anhand der<br />

Entwicklungsbögen und des Portfolios.<br />

Neben den Entwicklungsgesprächen, bieten wir Elterngespräche nach Bedarf an.<br />

Elternabende finden 2 Mal jährlich statt.<br />

Damit unsere Eltern Gelegenheiten haben, sich mit anderen Eltern auszutauschen und<br />

die anderen Familien besser kennen zu lernen, bieten wir Elternnachmittage an.<br />

5.2 Elementarbereich<br />

5.2.1 Regenbogengruppe (Rot/ Orange; Halbtagesbetreuung<br />

5 und 6 Std.)<br />

7.30-8.30 Uhr Frühdienst<br />

8.30-9.00 Uhr Ankommen<br />

9.00-9.20 Uhr Morgenkreis<br />

9.20-10.45 Uhr Frühstück, Beginn Freispiel<br />

ab 10.45 Uhr Angebote/ Freispiel<br />

11.45 Uhr Vorbereitung auf das Mittagessen<br />

12.00 Uhr Mittagessen<br />

13.30 Uhr Abholzeit für E5<br />

13.30-14.30 Uhr Abholzeit für E6<br />

Jeden letzten Freitag im Monat gibt es ein besonderes Frühstück.<br />

dienstags und mittwochs sind Waldtage (Niendorfer Gehege) bzw. Ausflugstage (Museen,<br />

Elbe, Spielplätze); in zwei wechselnden Gruppen d. h. jedes Kind nimmt im Abstand von<br />

14 Tagen abwechselnd für die Regenbogengruppe Rot bzw. Orange an einem Waldtag<br />

bzw. Ausflug teil.


0 Unsere Gruppen 18<br />

Eine (große) Gruppe aus 45 Kindern teilt sich täglich je nach Angeboten, Essen- und<br />

Ausflugsgruppen, nach „Roten“ und „Orangen“ usw. in (feste) Kleingruppen auf, arbeitet<br />

ansonsten inhaltlich, zeitlich und räumlich zusammen. Das Team von vier Erzieher/innen<br />

und wechselnden Praktikant/innen ist verlässlich für alle Kinder da. Die Angebote laufen<br />

dezentral, d. h. die Kinder spielen, basteln, lernen, essen und arbeiten in Kleingruppen.<br />

Der Tag beginnt gemeinsam um 9.00 Uhr mit dem Morgenkreis. Hier treffen sich alle<br />

E5/6 Std.-Kinder mit den Mitarbeitenden, um den Tagesablauf zu besprechen (Angebote<br />

und Programm werden von den Erzieher/innen/ Praktikant/innen vorgestellt, die Kinder<br />

entscheiden sich bzw. werden eingeteilt).<br />

Schwerpunkte der Arbeit im Halbtagesbereich sind soziale Kompetenz, Ausflüge, Experimente,<br />

„Buchstabensalat“ (Umgang mit Buchstaben, Wörtern), mathematische<br />

Vorerfahrung („3, 2, 1, viel, wenig, keins“), Bewegung und (Rollen-)Spiel, Vorlesen<br />

ebenso wie Kreativangebote, jahreszeitliches Werken/ Basteln und Projekte ergänzen den<br />

Alltag.<br />

5.2.2 Sonnenblumen (Ganztagesbetreuung 8 und 10 Std.)<br />

7.00-8.00 Uhr Frühdienst<br />

8.00-9.00 Uhr Ankommen/ Freispiel<br />

9.00-9.20 Uhr Morgenkreis<br />

9.20-10.00 Uhr „fließendes“ Frühstück für jene Kinder, die frühstücken wollen/sollen<br />

9.20-12.30 Uhr Angebote oder Freispiel<br />

12.30-13.00 Uhr Spiele in der Turnhalle<br />

13.00-13.45 Uhr Mittagessen<br />

13.45-15.00 Uhr Angebote oder Freispiel<br />

15.00-15.30 Uhr Tee-Pause<br />

15.30-17.00 Uhr Abholzeit/ Freispiel<br />

Montag: Turntag (externe Turnhalle)<br />

Mittwoch: Waldtag (Wellingsbüttel; 8.30-16.00 Uhr)<br />

Schwerpunkte der Arbeit sind der Walderlebnistag (Naturerfahrung mit Pflanzen),<br />

Psychomotorik, kreatives Gestalten, Rollenspiel, Theaterstücke (z.B. Weihnachtsgeschichte,<br />

Gedichte), Wahrnehmung und soziale Kompetenz.<br />

Veranstaltungen für alle Elementar-Gruppen:<br />

Montag:<br />

9.00 Uhr Regenbogenkreis


0 Unsere Gruppen 19<br />

10.00-12.30 Uhr Englisch (in Kleingruppen)<br />

Donnerstag: 9.00 Uhr Andacht in der Kirche<br />

11.00-13.15 Uhr Rhythmik (in Gruppen)<br />

Freitag : 9.00 Uhr Andacht in der Kirche<br />

11.00 Uhr Kinder-Yoga.


0 Unser Team 20<br />

Unser Team<br />

Wir beschäftigen qualifizierte pädagogische und hauswirtschaftliche Mitarbeiter/innen. Die<br />

Pädagog/innen werden durch die spezifischen Kenntnisse der Pastor/innen und Gemeindemitarbeiter/innen<br />

und weiterer Fachkräfte ergänzt.<br />

6.1 Zusammensetzung<br />

Derzeit arbeiten im Kindertagesheim 15 Mitarbeiter/innen mit unterschiedlichen Qualifikationen<br />

sowie Praktikant/innen für und mit den Kindern:<br />

Leitungsteam<br />

−<br />

−<br />

Kilian Bock, Diplom-Sozialpädagoge, Leitung<br />

Thorsten Witt, Erzieher, stellvertretende Leitung<br />

Betreuung E5/ E6 „Regenbogengruppe“ (Rot/Orange)<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Magret Wulff-Jacobsen, Erzieherin<br />

Thorsten Witt, Erzieher<br />

Gundra Schröder, Erzieherin<br />

Ivon Braun, Erzieherin<br />

Betreuung E8/ E10 „Sonnenblumen“<br />

−<br />

−<br />

Jessica Stellbrink, Erzieherin, Zusatzqualifikation Psychomotorik, ausgebildete<br />

Märchenerzählerin<br />

Daycke Braun, Sozialpädagogische Assistentin<br />

Betreuung K5/ K6/ K8/ K10 Krippengruppe<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Jennifer Lubiejewski, Erzieherin<br />

Alexandra Markov, Sozialpädagogische Assistentin<br />

N.N., Erzieherin<br />

N.N., Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />

Springerkraft<br />

−<br />

Z.Zt. vakant<br />

Küche<br />

−<br />

Hilda Wachter, Hauswirtschaftsleiterin


0 Unser Team 21<br />

−<br />

Barbara Meyer, Küchenhilfe<br />

Rhythmik<br />

−<br />

Matthias Klein, Musikpädagoge<br />

Englisch<br />

−<br />

Sprachschule Lollipops<br />

Yoga<br />

−<br />

Sonja Richter-Steiner<br />

Haustechnik<br />

−<br />

Hausmeisterservice<br />

Praktikant/innen<br />

Wir bilden in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Ausbildungsstellen permanent junge<br />

Menschen im Beruf der/ des Sozialpäd. Assistent/in (SPA) bzw. der Erzieherin/ des<br />

Erziehers praktisch aus. Die Möglichkeiten der fundierten praktischen Ausbildung sind<br />

aufgrund der Vorgaben der jeweiligen Schulen sehr unterschiedlich.<br />

Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die wir als Anleiter/innen gegenüber jungen<br />

Menschen haben, welche den Beruf Erzieher/in bzw. soz. päd. Assistent/in erlernen<br />

möchten.<br />

Die Anwesenheit der Praktikant/innen reicht von einem/ zwei Tagen in der Woche, über<br />

ein Jahr, bis hin zur Anwesenheit für vier Monate.<br />

6.2 Aus- und Fortbildung<br />

Alle angestellten pädagogischen Mitarbeiter/innen arbeiten mit der Qualifikation<br />

Erzieher/in oder SPA. Die Leitung ist Diplom-Sozialpädagoge. Die Teammitglieder sind<br />

lebenserfahren, verfügen über langjährige Berufserfahrung und haben Zusatzqualifikationen<br />

erworben bzw. sich zu spezifischen Themen fortgebildet. Sie bringen ihre<br />

Neigungen und Fähigkeiten sowie ihre Soft Skills und ihre Persönlichkeit gewinnbringend<br />

in die Arbeit ein. Alle Mitarbeitenden haben das Recht und die Pflicht zur Fortbildung.<br />

Dabei spielen die Wünsche und Neigungen der einzelnen Mitarbeitenden ebenso eine<br />

Rolle, wie die für das Haus notwendigen Themen und Erfordernisse. Es gibt Team- und<br />

Einzelfortbildungen, ein- und mehrtägige sowie Langzeit-Veranstaltungen und solche, die<br />

aus eigener Initiative oder durch Leitung von externen Akteuren gestaltet werden.


0 Unsere Rolle als Erzieher/innen – Wir über uns 22<br />

Unsere Rolle als Erzieher/innen – Wir über uns<br />

Jeder Mensch ist unterschiedlich in Ansichten, Neigungen, Wertvorstellungen,<br />

Erfahrungen, Stärken und Schwächen, Vorlieben, Abneigungen usw. Das ist auch in<br />

unserem Team nicht anders. Gleichwohl möchten wir uns immer wieder in unserer Rolle<br />

als Erzieher/innen auf gemeinsame Richtungen verständigen. Diese sind:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Wir arbeiten familienergänzend mit dem Ziel, ein/e verlässliche/r Begleiter/in des<br />

Kindes in seiner individuellen Entwicklung zu sein.<br />

Wir fördern die geistige, soziale, motorische, psychische, religiöse und kognitive<br />

Entwicklung des uns anvertrauten Kindes liebevoll, verantwortlich und<br />

kompetent.<br />

Wir sind zugewandte Gesprächspartner/innen, die Geduld und Einfühlungsvermögen<br />

ausstrahlen.<br />

Wir gehen auf die Bedürfnisse des Kindes ein, um Raum für phantasievolles, freudiges<br />

Lernen und vielfältige Erfahrungen zu schaffen.<br />

Wir wollen Vorbilder sein, die ihr Handeln reflektieren und Orientierung bieten.<br />

Wir geben Impulse und stellen Aufgaben, die das Kind in seiner Kreativität,<br />

seinem Sozialverhalten, seiner geistigen und körperlichen Entwicklung bestätigen<br />

und fordern.<br />

Wir sind im Kontakt mit dem Kind selbst immer auch Lernende und<br />

Entdeckende.<br />

Wir wollen Mut machen zum Überwinden von eigenen Grenzen.<br />

Wir wollen Grenzen aufzeigen und akzeptieren helfen, die dem Kind in der<br />

Gruppe Schutz und Rückzugsmöglichkeiten offerieren.<br />

Wir geben dem Kind körperliche und seelische Zuwendung. Dazu gehört<br />

emotionale und körperliche Wärme und Nähe durch Kuscheln und Trösten,<br />

ebenso wie durch Toben und Lachen.<br />

Wir haben den Anspruch, fair und wahrhaftig zu sein.<br />

Wir schaffen Geborgenheit für Körper, Geist und Seele in der Gruppe.<br />

Mit den Eltern suchen wir den Dialog. Wir wollen unsere Arbeit transparent und<br />

nachvollziehbar machen.<br />

Wir sind in gleichem Maße aber auch auf die Offenheit der Eltern uns gegenüber<br />

und auf den Informationsfluss aus dem Elternhaus angewiesen. Wir können nur in<br />

dem Maße auf das eingehen, was außerhalb des KTH das Leben des Kindes<br />

prägt, wenn wir Informationen von den Eltern erhalten.


0 Unsere Rolle als Erzieher/innen – Wir über uns 23<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Wir wollen zeigen, dass ein Ergebnis nicht immer materiell und sofort greifbar sein<br />

muss, sondern vielfach nachhaltige Wirkungen und Entwicklungen erzielt<br />

werden.<br />

Wir wollen im Konfliktfall nicht Richter, sondern Vermittler sein.<br />

Wir sind belastbare offene Bezugspersonen und fördern Toleranz.<br />

Wir beobachten das Geschehen in und um unser Haus und leisten unsozialen,<br />

verletzenden und ungerechten Strukturen Widerstand.<br />

Wir wollen Kontinuität in der Betreuung bieten.


0 Unser Bild vom Kind 24<br />

Unser Bild vom Kind<br />

Wir glauben, dass jedes Kind ein geliebtes Geschöpf ist, dem in seiner Einmaligkeit und<br />

seinen unverwechselbaren Wesenszügen Achtung und Zuwendung zusteht.<br />

Kinder sind für uns kompetente Wesen, die individuelles Potential haben. Sie gehen<br />

neugierig auf die Welt zu und wollen sie erkunden und erfahren. Wir sind davon<br />

überzeugt, dass Kinder wachsen wollen und dies in ihrem eigenen Tempo machen<br />

sollten.<br />

Wir ermöglichen den Kindern eine freie Entfaltung. Dies kann nur im Rahmen der<br />

Gruppe allgemein verträglich gestaltet werden. Es gilt die berühmte, in der Praxis nicht<br />

immer leicht anzuwendende Regel: Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die des<br />

Anderen beginnt.<br />

Die Kinder haben bei uns das Recht auf<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Gleichheit unabhängig von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, usw.;<br />

eine gesunde geistige und körperliche Unversehrtheit, Entwicklung und Förderung;<br />

Wärme, Verständnis, Achtung und Fürsorge;<br />

Spielen;<br />

Selbstbestimmung im Rahmen des Möglichen;<br />

gezielte Förderung der Stärken, liebevoller Umgang mit Schwächen und Defiziten,<br />

ggf. Abbau derselben zur Förderung der positiven Entwicklung des Kindes.<br />

Zur Gestaltung des sozialen Miteinanders gehören auch Pflichten und Regeln, die alle<br />

Kinder und Erwachsene respektieren sollen:<br />

− wir lassen uns gegenseitig ausreden;<br />

− keine Gewalt zur Konfliktlösung, keine Waffen im KTH;<br />

− Aufräumen gehört zum Spielen dazu;<br />

− Absprachen von Kindern und Erwachsenen einhalten;<br />

− Ruhezonen beachten;<br />

− Grenzen des Anderen, ein „Nein!“ oder „Hör damit auf!“ akzeptieren;<br />

− das KTH nicht verlassen;<br />

− immer abmelden, wenn man den Gruppenraum verlässt/ woanders spielen möchte<br />

oder „abgeholt“ ist;


0 Unser Bild vom Kind 25<br />

−<br />

−<br />

−<br />

mit den Dingen vorsichtig umgehen;<br />

den Anderen achten;<br />

Bescheid sagen, wenn etwas kaputt ist.


0 Grundsätze unserer Arbeit 26<br />

Grundsätze unserer Arbeit<br />

9.1 Pädagogischer Ansatz<br />

Wir arbeiten nach dem situationsorientierten Ansatz, lassen aber je nach Anforderung,<br />

Kompetenzen und Erfahrungen des Teams andere Formen und Inhalte in die Arbeit einfließen.<br />

9.2 Altersstruktur<br />

Unsere Kinder treten in der Regel mit einem Jahr (ggf. auch etwas früher) in die Einrichtung<br />

ein und verlassen sie zur Einschulung (auch Vorschule). Wir arbeiten in allen Gruppen<br />

und in allen Angeboten (auch den externen) altersheterogen, d. h. z.B. die drei- bis<br />

vierjährigen und die fünf- bis sechsjährigen Kinder werden nicht getrennt (außer für spezielle<br />

Kleingruppenarbeit, z.B. Zahlenland/ Mathematik, Buchstabensalat/ Kennen lernen<br />

von Buchstaben und Wörtern). Angebote sind so konzipiert, dass sowohl die Kleinen als<br />

auch die Großen gefordert und gefördert werden, aber auch Phasen beinhaltet, wo die<br />

Kinder Wartezeiten einhalten sollen. Wir nutzen so auch die Kompetenzen der Kinder: Die<br />

Älteren fühlen sich wichtig und erfahren, was ihr Selbstbewusstsein stärkt. Gleichzeitig<br />

spüren sie die Verantwortung, der sie sich nicht entziehen dürfen. Die jüngeren Kinder<br />

genießen den Beistand „Ihresgleichen“, der für das gesamte Gruppengeschehen förderlich<br />

ist.<br />

Während die Eltern jüngere Kinder im KTH haben, finden sie diese Art Mitarbeit der<br />

Kinder wichtig und schön. Gelegentlich gibt es später aber Tendenzen, die Kompetenz<br />

der dann „großen“ Kinder aus der Gruppe abzuziehen (Wunsch nach besonderer,<br />

gezielter Förderung der „Vorschulkinder“ in eigenen Gruppen). Diesem Wunsch in Gänze<br />

nachzukommen würde bedeuten, die kindliche Kompetenz der Älteren aus der Gruppe zu<br />

entfernen.<br />

9.3 Freispiel<br />

Freispiel bedeutet, dass ein Kind selbst entscheidet, was es wo, wann und mit wem spielt,<br />

welchen „Zweck“ dieses Spiel verfolgt und wann dieses Spiel beendet wird. Das freie<br />

Spiel ist eine Chance für das Kind, (s)einen Freiraum zu entdecken und zu füllen und sich


0 Grundsätze unserer Arbeit 27<br />

selbst Gedanken über den Verlauf des Tages zu machen. Es gibt Kinder, denen außerhalb<br />

des Kindergartens alle Aufmerksamkeit gewidmet wird, weil sich in der Familie alles<br />

um sie und ihre Zufriedenheit dreht. Andere müssen sich in einen Ablauf, der von der<br />

Berufstätigkeit und Verpflichtungen der Erwachsenen bestimmt ist, einfügen. Die allermeisten<br />

Kinder erleben beides. Es ist nicht unbedingt ein Zeichen von guter, fördernder<br />

pädagogischer Arbeit, wenn Kinder permanent „bespielt“ werden.<br />

Erwachsene müssen nicht unentwegt definieren, was für Kinder gut ist. Das Herausfinden<br />

der eigenen Vorlieben sowie die „Entdeckung der Langeweile“ sind wichtige Schritte in<br />

Richtung Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Ein Kind, das unstrukturierte,<br />

nicht vorgefertigte Zeiträume entdeckt, steht vielleicht unerwartet vor der Frage: Was<br />

nun ICH muss/ kann etwas tun. Das Kind muss zu dieser Erkenntnis kommen, um<br />

handeln zu können. Drei Schritte gilt es, zu tun: 1. Was will ich eigentlich Aus der<br />

Vielzahl der Möglichkeiten, die dieser einzigartige Tag in meinem Leben bietet, muss ich<br />

das Geeignete, Machbare und mir Gefällige aussuchen. 2. Wie setze ich es um Wo tue<br />

ich das, mit wem, mit wem nicht Auch Nichtstun ist erlaubt. Wenn ein Kind in unseren<br />

Augen nichts tut, nimmt es wahrscheinlich gerade sehr viel wahr, entspannt oder lässt<br />

seiner Phantasie freien Lauf. Möglichkeiten werden eröffnet (Material, Ermunterung usw.),<br />

doch die Entscheidung liegt beim Kind. Neigungen und Vorlieben zu einem bestimmten<br />

Spiel können im selbst gesteckten Rahmen ausgeschöpft werden.<br />

Im Miteinander müssen Entscheidungen getroffen, Kompromisse gefunden, Situationen<br />

durchschaut und kreative Möglichkeiten geschaffen werden.<br />

Dies ist nicht neu. Wir alle haben unsere Persönlichkeit im freien Spiel als Kinder gebildet,<br />

damals vielleicht stärker als heute. Wir sind überzeugt, dass dies wichtig ist und wollen<br />

diesem Raum einen Schutz gewähren.<br />

Natürlich erkennen wir, welches Kind durch diesen Freiraum überfordert ist, Hilfe und<br />

Zuwendung braucht, um Orientierung zu bekommen. Dort setzen wir Impulse und leisten<br />

Hilfestellung. Wir beobachten in der Regel das freie Spiel nicht, weil wir damit den Spielverlauf<br />

und die erforderlichen Lösungen beeinflussen. Kinder erhalten die Gewissheit,<br />

dass Erwachsene wie andere Kinder für sie da sind, wenn sie in dieser Phase des Tages<br />

Hilfe benötigen. Das Kind lernt, zu erkennen, was es will und was ihm Spaß macht, es<br />

lernt Vorgänge zu planen und umzusetzen, kreativ zu sein, sich zu konzentrieren oder im<br />

Spiel zu verlieren, zu wählen, zu verändern, Handlungen abzuschließen. Es entstehen in<br />

ihren Köpfen eigene Ideen, Ziele, Handlungen, die Erwachsene so niemals anleiten<br />

könnten.


0 Grundsätze unserer Arbeit 28<br />

9.4 Das gezielte Angebot<br />

Das gezielte Angebot steht nicht im Widerspruch zu den Ausführungen zum Thema Freispiel.<br />

Der Wochenplan sieht eine Reihe von wechselnden und regelmäßigen Angeboten<br />

vor, die vom Team oder von externen Akteuren gestaltet werden. Ziel ist es, den Kindern<br />

Aufgaben mit geplantem Ergebnis zu stellen. Der Weg dahin sowie das zur Verfügung<br />

gestellte Material werden zu im Vorfeld abgestimmten Zeitrahmen angeboten. Das<br />

Ergebnis soll nicht reine "Planerfüllung" sein. Wir ermutigen die Kinder, ihre Erfolge auch<br />

jenseits von "geraden" und optimalen Ergebnissen zu sehen. So schaffen wir den Raum<br />

zur Entwicklung.<br />

Beim geplanten Angebot hat das Team die Möglichkeit, gezielt auf einzelne Stärken und<br />

Schwächen einzugehen und strukturierte Lernschritte mit dem jeweiligen Kind umzusetzen.<br />

Im Einzelnen bedeutet das:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Grob- und Feinmotorik fördern;<br />

Phantasie anregen, Impulse geben, wo dies nötig ist;<br />

zweckgerichteten und wirtschaftlichen Umgang mit Arbeitsmaterial fördern;<br />

Mut machen zum Ausprobieren und zum Durchhalten, wenn das Ziel nicht gleich<br />

gelingt;<br />

Kreativität entdecken und positiv erleben;<br />

Einzelleistung und Kooperation ermöglichen – soziales Handeln fördern.<br />

Auch im Angebot soll es Raum zur Entfaltung geben, die ungeplant geschehen kann. Wir<br />

greifen lediglich ein, wenn die Regeln des vereinbarten Miteinanders verletzt werden,<br />

wenn das Angebot in seiner Offenheit für alle Kinder oder in seiner Durchführung<br />

gefährdet ist, wenn Kinder einen für sie unlösbaren Konflikt erleben oder in einem<br />

lösbaren "unterliegen" (Trost, Erklärung) oder ein eigenes "Scheitern" am Angebot<br />

erleben.<br />

Grundsätzlich wollen wir den Kindern Erfolgserlebnisse ermöglichen. Wir üben, dass sie<br />

sich auf ein Ziel konzentrieren und dieses verfolgen, auch wenn es nicht gleich umgesetzt<br />

werden kann. Sie lernen, Hilfe anzunehmen, und trotzdem selbständig zu arbeiten, sich<br />

über einen längeren Zeitraum einer Sache zuzuwenden, dazu an einem Ort zu bleiben<br />

(Tisch), sich nicht ablenken zu lassen, um so ein Ergebnis zu produzieren.


0 Dokumentation 29<br />

Dokumentation<br />

Das für jede Gruppe existierende „Whiteboard“ gibt inhaltlich Auskunft über das tatsächliche<br />

stattgefundene Tages- und Wochenprogramm. Eltern erfahren auf diese Weise das<br />

Thema und wissen welche Aspekte mit den Kindern erlebt, erarbeitet, besprochen und<br />

durchgeführt wurden. Eltern, die z. B. in der Halle warten, um ihr Kind abzuholen, können<br />

so schnell und präzise erfahren, was ihr Kind heute erlebt hat.<br />

Unsere Arbeit wird durch das Aufbewahren der Wochenpläne und das „Tagebuch“<br />

(Abschrift der Wochenprogramme von der Tafel) protokolliert.<br />

Wir machen gerne, sofern es finanziell verträglich ist, Fotos von den jeweiligen Aktivitäten.<br />

Aus Kostengründen beschränken wir uns zunehmend auf „Highlights“.<br />

Nach ca. drei Monaten in unserer Einrichtung erstellen wir eine Bezugsanalyse über die<br />

neu aufgenommenen Kinder und besprechen diese Analyse mit den Eltern.<br />

Über die 4,5 jährigen Kinder führen wir ein Gespräch mit den Eltern bezüglich der<br />

Entwicklung des Kindes.


0 Weiterarbeit am Konzept 30<br />

Weiterarbeit am Konzept<br />

Wir stellen uns mit unserem Konzept betriebsintern und/ oder mit Moderation von außen<br />

einem regelmäßigen Check-up-Prozess. Im Rahmen der Einrichtung unserer Krippengruppe<br />

wurde unser Konzept umfassend unter Beteiligung einer Lektorin überarbeitet.<br />

Uns ist wichtig, dass unsere Arbeit objektiv bewertet wird, damit wir sie immer noch ein<br />

bisschen besser machen können.


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 31<br />

Ziele und Inhalte unserer pädagogischen<br />

Arbeit<br />

12.1 Lernziele<br />

Der Alltag im KTH soll für alle Kinder fair, bewegungsaktiv, kooperativ, kommunikativ,<br />

motivierend, wahrnehmungsreich, phantasievoll sowie lehrreich sein und neugierig<br />

machen.<br />

Im KTH sollen die uns anvertrauten Kinder erfahren, notwendige Konflikte einzugehen,<br />

auszuhalten und konstruktiv, kreativ, gewaltfrei und kompromissbereit zu lösen. Dies<br />

leben wir ihnen selbst vor. Wir möchten im Konfliktfall hilfreiche Anleitung und Ratgeber/innen<br />

sein, damit die Kinder Fehlverhalten erkennen und um ihren Handlungsspielraum<br />

zur Konfliktlösung wissen. Wir wollen nicht richten, sondern vermitteln. Die Kinder<br />

sollen Lösungen überdenken und mit eigenen Vorschlägen entscheiden, was sie<br />

anwenden wollen, um zur Konfliktlösung beizutragen. Ziel ist es, mit den Kindern gemeinsam<br />

nach Wegen zu suchen, Außenseiter zu integrieren – oder besser noch – niemanden<br />

zum Außenseiter werden zu lassen.<br />

Wir wollen Trauer zulassen, trösten, aber nicht überspielen. Wir wollen Aggression nicht<br />

unterbinden, sondern leiten, damit es bei möglichst niemanden zu seelischen oder körperlichen<br />

Schäden kommt. Wir möchten Konflikte nicht mit unserer Autorität unterdrücken,<br />

sondern die Kompetenz der Kinder zum positiven Umgang fördern.<br />

Unser Ziel ist es auch, die Kinder auf vielfältige Weise körperlich und geistig in<br />

Bewegung zu setzen, denn motorische und geistige Entwicklung hängen eng zusammen.<br />

Wir möchten die Kinder dazu anhalten, für sich und andere, für die Dinge, die sie<br />

umgeben, Verantwortung zu übernehmen und sorgsam sowie rücksichtsvoll zu sein. Wir<br />

wollen Kindern Aufgaben übertragen (die Gruppe „führen“ bei kurzen Ausgängen, Spielregeln<br />

erklären, Vorbereitung des Frühstücks usw.).<br />

Ein weiteres Ziel besteht darin, die Kinder zur Selbständigkeit zu erziehen. Das betrifft<br />

sowohl den lebenspraktischen Bereich (Reinlichkeitserziehung, Tisch decken und abräumen,<br />

selbst an- und ausziehen usw.) als auch Verantwortung für sich und andere zu<br />

übernehmen (kleinere Aufgaben erledigen), allein raus zu gehen und das Erkennen der<br />

eigenen Vorlieben und Wünsche sowie die Durchsetzung eigener Ideen.


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 32<br />

Wir wollen die Wahrnehmung der Kinder fördern. Sie sollen sich bewusst und<br />

aufmerksam in der Welt bewegen und die Welt und das Leben mit allen Sinnen erfahren.<br />

Wir möchten Fragen aufwerfen und zur Findung von Antworten konstruktiv beitragen.<br />

Besonders gilt dies für den Bereich der Identitätsfindung. Welche Rollen werden an<br />

Jungen und Mädchen herangetragen Welche möchte ich spielen und welche nicht<br />

Kinder sollen auch ihre Rolle und Position in der Gruppe finden und/ oder verändern<br />

lernen: mal klein sein dürfen, mal groß sein dürfen, anderen helfen und "etwas für die<br />

Gruppe" tun.<br />

Wir möchten unsere Regeln transparent machen und deren Einhaltung fördern. Wir<br />

wollen den Kindern die Erkenntnis ermöglichen, dass die Einhaltung der Regeln andere<br />

schützt, und ihnen selbst Schutz und Entfaltung ermöglichen. Wir verbinden die Nichteinhaltung<br />

von Regeln mit für die Kinder nachvollziehbaren Sanktionen.<br />

Wir wollen unterstützen, wo Kinder Grenzerfahrungen motorischer, sozialer oder<br />

emotionaler Natur machen. Wir wollen helfen, ein stabiles Selbstkonzept und die Stärkung<br />

des Ichs zu fördern. Die Erweiterung der eigenen Handlungskompetenz, aber auch eine<br />

gesunde Frustrationstoleranz hilft, die Stärkung der Persönlichkeit zu fördern.<br />

Wir zielen darauf ab, dass Kinder bei ihrer "Selbstverwirklichung" das Du, ihr Gegenüber,<br />

den Mitmenschen nicht aus dem Auge verlieren. Dazu gehört die Begleitung bei den<br />

vielfältigen Erfahrungen des Rücksichtnehmens, des „Wartenmüssens“, das Aushalten<br />

der Schwächen des Anderen und der eigenen Ungeduld. Toleranz, Wertschätzung,<br />

Einfühlungsvermögen sind dabei Tugenden, die wir den Kindern vermitteln möchten.<br />

Die Kinder sollen ein gesundes Maß an eigenem Durchsetzungsvermögen und Rücksichtnahme<br />

in der Gruppe entwickeln. Das Leben von Individualität und Gemeinschaft<br />

erfordert eine vielfältige Sozialkompetenz (Kommunikation, Einordnung in die Gruppe,<br />

Anderssein zulassen und ausleben, Sanktionen verstehen und annehmen, Frustration<br />

aushalten, Geben und Nehmen, Teilen, Streit und Versöhnung), die wir in der Gruppe und<br />

im Umgang mit jedem einzelnen Kind herausbilden wollen. Der Lernfall Alltag bietet dazu<br />

vielfältige Gelegenheiten.<br />

Wir wollen Phantasie und Kreativität in Farben, Materialien, Formen und Bewegung<br />

fördern sowie musikalisch darstellend (kleine Singspiele/ Musicals, Theatervorstellungen<br />

usw.).<br />

Im Lebensraum Stadt wollen wir neben der freien und sicheren Bewegung im und um das<br />

KTH die Erfahrung Natur, der Schöpfung, ermöglichen, in dem wir mit allen<br />

Elementargruppen in den Wald gehen. Dabei soll nach Kräften das Umweltwissen und -<br />

bewusstsein, vor allem aber die Freude und Beziehung zur Schöpfung gefördert und


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 33<br />

gefestigt werden. Das „dicht besiedelte und bespielte“ Außengelände stellt ebenso Natur<br />

dar. Hier wollen wir bei den Kindern das Bewusstsein für den pfleglichen Umgang mit dort<br />

lebenden Pflanzen und Kleintieren wecken.<br />

12.2 Leistungsangebot<br />

Wir fördern und fordern die Kinder grundsätzlich in folgenden Bereichen:<br />

Kommunikation/Sprache:<br />

− Geschichten lesen und erzählen,<br />

− Reimen,<br />

− miteinander reden, sich Zeit nehmen, zuhören,<br />

− Lieder singen und lernen,<br />

− deutliches Vorsprechen, richtig wiederholen (anstatt zu korrigieren),<br />

− Sprachentwicklungsverzögerungen bzw. -störungen erkennen und benennen bzw.<br />

den Eltern die Beobachtungen schildern,<br />

− Sprache/Wortschatz/Aussprache fördern und erweitern,<br />

− Dinge benennen können,<br />

− Aufträge und Anweisungen verstehen;<br />

soziale und emotionale Kompetenz:<br />

− Wahrnehmen, Achten, Thematisieren und Umgehen mit den eigenen und fremden<br />

Stimmungen und Gefühlen,<br />

− gemeinsames Suchen und Ausprobieren: was tun bei Traurigkeit, Wut, Angst<br />

usw.,<br />

− aktuelle Situationen aufgreifen und betrachten,<br />

− Bilderbücher besprechen,<br />

− Gefühle kreativ ausdrücken: malen, Rollenspiel usw.,<br />

− Aggressionsabbau/körperlich „Dampf“ ablassen;<br />

fein-und grobmotorische Kompetenz/Bewegung:<br />

− malen, tuschen,<br />

− schneiden, reißen,<br />

− basteln,<br />

− schminken,<br />

− Holzbearbeitung,<br />

− Lego und andere Bauspiele,


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 34<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Steck- und Hämmerchenspiel,<br />

Ball/ Fußball spielen/Regelspiele,<br />

Bewegungsspiele,<br />

klettern, laufen, schaukeln, balancieren, rückwärtsgehen usw.,<br />

psychomotorische Angebote/ Turnen;<br />

lebenspraktische Kompetenz/Selbständigkeit:<br />

− an- und ausziehen,<br />

− Toilettengang,<br />

− Händewaschen,<br />

− Naseputzen<br />

− Frühstück bereiten, Tisch decken, abräumen,<br />

kognitive Kompetenz:<br />

− Konzentration,<br />

− Erkennen von Zusammenhängen,<br />

− zählen und Mengen erfassen,<br />

− Experimente, Projekte,<br />

− Förderung der altersgemäßen Allgemeinbildung (z. B. Woher kommt die Milch),<br />

− Berufe, Institutionen und Organisationen – z. B. Feuerwehr – kennenlernen,<br />

− Erkennen und Benennen von Gegenständen und deren sachgemäßer<br />

Verwendung,<br />

− Erkennen und Benennen von Pflanzen und Tieren,<br />

− „Zahlenland“ (mathematische Grunderfahrung),<br />

− „Buchstabensalat“ (Umgang und Kenntnisse über Buchstaben und Wörter lernen);<br />

religionspädagogische Angebote:<br />

− kennen von Personen und Geschichten der Bibel,<br />

− die Bedeutung und Gestaltung christlicher Feste kennen,<br />

− Lieder und Gebete, Segenswort(e),<br />

− Fragen stellen nach Gott und der Welt, angemessene Antworten suchen/ finden,<br />

− Formen der Religionsausübung kennenlernen (Gottesdienst, Gebet usw.);<br />

Wahrnehmung:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Fingerfarben,<br />

Schminken,<br />

Wassermatschanlage,<br />

Bällchenbad,<br />

KIM-Spiele (fühlen, riechen, tasten, hören, sehen),


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 35<br />

−<br />

−<br />

Versuche und Experimente,<br />

Kneten;<br />

kreative Kompetenz:<br />

− ausprobieren und gestalten,<br />

− Materialien vielfältig einsetzen,<br />

− Rollenspiele,<br />

− Aufträge umsetzen und Phantasie/ eigene Ideen einbringen,<br />

− Gegenstände konstruktiv zum Spiel einsetzen/ umfunktionieren (z. B. Sitzelemente<br />

in der Halle können ein Schiff bilden),<br />

− Farben und Formen,<br />

− Ausdruck eigener Gefühle, Wünsche, Sorgen/ Geschichten;<br />

besondere Veranstaltungen:<br />

− Gruppenreisen,<br />

− Feste im Jahresablauf (Sommerfest, Weihnachtsfeier, Abschiedsfest)<br />

− Geburtstage,<br />

− Projekte (siehe Punkt „Projekte“),<br />

− Exkursionen,<br />

− Übernachtungen.<br />

12.3 Schwerpunkte<br />

12.3.1 Psychomotorik / Bewegung<br />

12.3.1.1 Definition<br />

Psychomotorik, Ende der 1950er Jahre von E. J. Kiphard (Professor für Motopädagogik)<br />

entwickelt und seither kontinuierlich fortgeführt, ist definiert als der enge Zusammenhang<br />

zwischen Bewegung sowie Wahrnehmung und Erleben. Es handelt sich um ein ganzheitliches<br />

Angebot, bei dem nicht nur die rein motorischen Fähigkeiten und Leistungen im<br />

Vordergrund stehen, sondern vielmehr der Prozess, das freie und ungebundene Handeln<br />

unter Einbezug der Psyche des Kindes.<br />

12.3.1.2 Begründung<br />

Kinder können heute aufgrund veränderter Rahmenbedingungen (vermehrter Fernsehund<br />

Videokonsum, verringerter Spielraum im Lebensraum Stadt, Verhäuslichung der<br />

Spielräume) weniger Bewegungserfahrungen machen. Im psychomotorischen Spiel be-


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 36<br />

kommen sie durch vielfältige Geräte, Materialien, Spielvorschläge und<br />

Bewegungslandschaften viele aktive und kreative Möglichkeiten und Anreize. Sie bringen<br />

eigene Ideen ein und experimentieren mit den Materialien. Im Spiel setzen sie sich mit<br />

sich selbst und mit ihrem Gegenüber auseinander. Der Handlungsansatz liegt verstärkt<br />

bei den Stärken, nicht bei den Schwächen der Kinder. So werden ihnen Spaß an der<br />

Bewegung sowie Erfolgserlebnisse vermittelt und es entwickelt sich Selbstvertrauen.<br />

Neben dem Selbstkonzept kann soziales Verhalten geübt und stabilisiert werden, die<br />

Persönlichkeitsentwicklung, Motorik, Koordination und Wahrnehmung erfahren eine<br />

Förderung.<br />

12.3.1.3 Art und Weise<br />

Verwendete Materialien sind z. B. Rollbrett, Hängematte, schräge Ebene, Pedalo,<br />

Kletterwand, Schaumstoff-Bauelemente, Balancierkreisel, Schaukel, Stelzen, Bälle,<br />

Igelbälle, Tücher, Decken, Säcke, Trampolin und (Turn-)Geräte, die auf Kreativität und<br />

Ausgeglichenheit der geistig-seelischen und der körperlich-motorischen Seite im Kind<br />

abzielen. Das finale Ziel besteht im Erlangen einer größtmöglichen Handlungskompetenz<br />

und ein gesundes Gefühl für die eigenen Stärken und Schwächen zu entwickeln – nicht<br />

aber eine leistungsorientierte, sportliche Ertüchtigung.<br />

12.3.2 Walderlebnistage<br />

12.3.2.1 Ganztagesbereich<br />

Die Gruppe der „Sonnenblumen“ leisten sich einen längeren Anfahrtsweg bis zum Alsteroberlauf.<br />

Unser Waldplatz wurde nach psychomotorischen Gesichtspunkten ausgewählt,<br />

d. h., neben der Naturerfahrung beinhaltet unser Platz verstärkt Entwicklungsangebote für<br />

Bewegung und Wahrnehmung. Der Ort liegt eingebettet zwischen Bergen, Schluchten,<br />

dem Alsterlauf mit Matschbereich und kleinen Bachrinnsalen. Hier haben die Kinder viel<br />

Raum, um sich zu bewegen und sich spielerisch in ihrer Wahrnehmung und ihrer Motorik<br />

zu üben.<br />

Die Walderlebnistage sind im Wochenplan der Sonnenblumen ein wichtiger Erfahrungsraum<br />

für die Kinder.<br />

Lebensraum entdecken<br />

Die Natur bietet Kindern eine Fülle an Erfahrungen zum Entdecken, Experimentieren und<br />

zum Auseinandersetzen mit sich und der Welt.<br />

Stadtkinder sind heutzutage einer großen Reizüberflutung ausgesetzt und verfügen kaum<br />

noch über einen Bezug zur Natur. Ursprüngliche, kreative Spielbereiche wie Wald und


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 37<br />

Wiesen, wo sie Freiraum haben und Ruhe erfahren können, stehen selten ohne lange<br />

Anfahrtswege zur Verfügung. Der Wald ist eine natürliche Bewegungs- und Sinnesschule,<br />

in der die Kinder vielseitige spannende Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen<br />

machen und die Natur und ihre Bewohner kennen lernen.<br />

Unser Walderlebnistag ist heute ein fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit der<br />

Ganztagesgruppe. Mit unserem Waldtag wollen wir den Kindern einen weiteren Entwicklungs-<br />

und Erfahrungsraum zur Verfügung stellen, in dem die Kinder ihr elementares<br />

Bewegungsbedürfnis ausleben können und der es ihnen ermöglicht, selbstbestimmt und<br />

lustvoll zu lernen.<br />

Freiraum erleben<br />

Der Wald an sich erfüllt durch seinen Freiraum und seine natürliche Beschaffenheit<br />

bereits grundlegende Bedürfnisse der Kinder und fördert sie damit in vielerlei Hinsicht in<br />

der Stabilisierung ihrer Persönlichkeit. Als Beispiele seien Rückzug und Ruhe, Platz zum<br />

Toben haben, Kreativität, Forscherdrang und der Erfahrung der eigenen Kräfte und<br />

Grenzen genannt werden.<br />

Sich die Umwelt aneignen<br />

Kinder wollen und brauchen eine Umwelt-Aneignung durch und mit all ihren Sinnen. Sie<br />

möchten die Dinge im wahrsten Sinne des Wortes begreifen, indem sie diese befühlen,<br />

riechen, schmecken, sich mit ihnen bewegen und sie so erforschen.<br />

Durch vielfältige, körpernahe und sinnliche Erfahrungen werden Verarbeitungsprozesse<br />

initiiert. Das selbstbestimmte Experimentieren und Erforschen der Umwelt, von Materialien<br />

und deren Beschaffenheit hilft Kindern, realitätsnahe Zusammenhänge zu begreifen.<br />

Sie machen Erfahrungen und sammeln Erkenntnisse, die im Gehirn gespeichert werden.<br />

Sich erfahren<br />

Der Walderlebnistag bietet den Kindern vielseitige, erlebnisreiche Bewegungsmöglichkeiten,<br />

an denen sie sich ihrem Entwicklungsstand gemäß ausprobieren und erfahren<br />

können.<br />

So machen die Kinder bei Bewegungsabläufen, wie zum Beispiel dem Beklettern einer<br />

steilen Schlucht, Grenzerfahrungen, die sie brauchen, um sich selbst und ihre Fähigkeiten<br />

einschätzen zu können.<br />

Das Bild, was sie dabei von sich und ihren Fähigkeiten erhalten, hilft ihnen, sich mit sich<br />

auseinanderzusetzen. Sie lernen, mit ihrem Selbstkonzept umzugehen und sich mit sich<br />

selbst zu identifizieren. So können Kinder eine gesunde Ich-Stärke aufbauen.


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 38<br />

Sicher werden<br />

Durch die vielschichtigen Bewegungsabläufe erlangen die Kinder Sicherheit bezüglich<br />

ihres Körpers. Diese erlernte Sicherheit schützt die Kinder auch vor größeren Unfällen.<br />

Im Alsterlauf und den kleineren Bachrinnsalen können die Kinder rutschen, planschen,<br />

Staudämme bauen, Schmucksteine finden oder kleinere Wassertierchen fangen und<br />

erforschen. Das Bewegen und Spielen im Element Wasser übt die Kinder zudem im<br />

Halten des Gleichgewichts.<br />

Respekt erlernen<br />

In unserem Wald gibt es keine Tiere wie Rehe, Füchse oder Wildschweine, durch die sich<br />

die Kinder ein Bild von im Wald vorhandenen Lebewesen machen können. Aber allein<br />

durch den behutsamen Umgang mit der Insekten- und Pflanzenwelt prägen die Kinder<br />

Wertschätzung gegenüber dem Wald als Lebensraum aus.<br />

Soziale Kompetenz üben<br />

Im Wald gibt es kein vorgefertigtes Spielzeug. Das fordert die Phantasie und Kreativität<br />

der Kinder heraus. Steine, Stöcker, Moos und andere Naturmaterialien erhalten im Zuge<br />

dessen eine neue Bedeutung und sind eine Herausforderung für die heutigen Kinder,<br />

deren Spielzimmer meist voll von funktionalem Spielzeug sind. Da im Wald kein vorgefertigtes<br />

Spielzeug existiert, finden die Kinder eher zu Rollenspielen, bei denen sie viel<br />

kommunizieren müssen. Durch Rollenspiele und gemeinsame Aktionen wie den Bau von<br />

Höhlen, Staudämme und Brücken erleben sich die Kinder in ihrer Sozialkompetenz. Diese<br />

ist u. a. eine wichtige Voraussetzung für den Schulbesuch.<br />

Mut, Kraft und Kondition entwickeln<br />

Die Anforderungen der Psychomotorik im Rahmen der Waldtage umzusetzen, erweist<br />

sich als eine weitere gute Förderungsmöglichkeit für die Kinder, die sich zudem sehr<br />

spannend und erlebnisreich für sie gestaltet. Alle Kinder, auch die, die in ihrer Gesamtentwicklung<br />

verzögert sind, zeigen sich nach der Anfangsphase selbstbewusst im Bewegungs-<br />

und Gruppenverhalten, weil sie sich nach eigenem Ermessen betätigen und<br />

bewegen können. Die Kinder wissen, was sie sich zutrauen können und wo sie sich<br />

vorsichtig ausprobieren müssen. Nach mehreren Waldtagen bewältigen die Kinder die<br />

vielseitigen Anforderungen dieses Tages mit mehr Kraft und Kondition. Sie zeigen bei der<br />

Spielentwicklung Kreativität und soziales Gruppenverhalten. Auffallend ist, wie wenig es<br />

zu Konflikten und aggressiven Verhaltensweisen bei den Kindern kommt, wenn sie im<br />

Wald sind. Der Freiraum, den jedes Kind hier zur Verfügung hat, nimmt dabei eine große<br />

Rolle ein. Die Kinder fühlen sich von anderen in ihrem Spiel nicht bedrängt, gestört oder<br />

abgelenkt und entwickeln mehr Ruhe und Konzentration bei der Betätigung. Die Kinder


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 39<br />

sind zwar meist müde, wenn sie nach Hause kommen, aber nicht so gestresst, wie es<br />

nach einem Regentag im Kindertagesheim vorkommen kann.<br />

Ausgewogenheit spüren<br />

Der Waldtag ist für die Kinder Bereicherung und ein Wiedergewinn eines schon fast verloren<br />

gegangenen Freiraums. Er fördert die Kinder in ihrer seelisch-geistigen und körperlichen<br />

Ausgewogenheit.<br />

12.3.2.2 Halbtagesbereich<br />

Die Voraussetzungen für die Regenbogengruppe hinsichtlich des Waldtages sind aufgrund<br />

höherer Kinderzahlen und kürzerer Betreuungszeit andere als im Ganztagesbereich.<br />

Die halbtags betreuten Kinder gehen in zwei wechselnden Gruppen in den Wald<br />

(d. h. jedes Kind im Abstand von 14 Tagen) und der Waldplatz liegt näher am KTH<br />

(Niendorfer Gehege). Alternativ zum Waldtag werden Ausflüge zu anderen Zielen unternommen<br />

(z.B. Spielplätze).<br />

Die Kinder des Halbtagesbereiches sollen durch den Waldtag Natur und Jahreszeiten<br />

kennenlernen und erleben. Dazu gehört die Wahrnehmung von Pflanzen und Tieren (nicht<br />

nur der großen, sondern gerade auch der kleinen, unscheinbaren, zahlenmäßig häufig<br />

vorkommenden Tiere) und das Bestimmen bzw. Benennen dieser. Ein Bestimmungsbücher<br />

und der gemeinsame Schatz an bereits gesammelten Erfahrungen bilden dabei<br />

die Grundlagen. Natürliche Zusammenhänge können vor Ort erfahren werden (Wasserkreislauf,<br />

Umweltzerstörung usw.).<br />

Im Wald gibt es kein herkömmliches Spielzeug, keine Puppen, Autos, Bauklötze usw. und<br />

doch jede Menge Material zum kreativen Spiel. Dies gilt es, zu entdecken und zu<br />

erschließen. Hüttenbau, Kletter- und Balancierspiele, Verstecken, Spiele mit Stöcken und<br />

Steinen, Schnitzen usw. geben den Kindern die Möglichkeit, zu ganz anderen, neuen<br />

Spielerfahrungen zu gelangen. Die Phantasie und Kreativität, die Neugier und<br />

Entdeckungsfreude, die Lust am Bauen, Suchen, Gestalten werden gefördert. Befriedigung<br />

und Freude über das Ergebnis sind groß, weil das eigene Tun, die eigenen Anteile<br />

am „erfolgreichen“ Prozess hier zumeist höher sind als üblich.<br />

Der Wald ist ein sinnliches Erlebnis. Die Kinder riechen, hören, fühlen und sehen den<br />

Wald – schmecken werden sie ihn zumeist nur sekundär, weil wir Dinge aus der Natur<br />

nicht essen (auch wenn das unter bestimmten Bedingungen grundsätzlich möglich wäre).<br />

Das Wetter mit Wind, Regen, Sonnenschein, Kälte und Wärme haben im Wald eine ganz<br />

andere Bedeutung als im KTH.<br />

Den Elementen (manchmal schutzlos) ausgeliefert zu sein und sich gemeinsam zu<br />

behelfen (unter einer Plane zusammenzurücken, sich einen Wetterschutz zu bauen) stärkt


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 40<br />

die Kinder und sie stellen fest, dass es ein wirkliches „Ausgeliefertsein“ gar nicht gibt. Wer<br />

sich gut vorbereitet, die Kleidung mit Bedacht wählt und Verhaltensregeln einhält, kann<br />

erleben, wie schön das Leben draußen ist – nicht nur bei Sonnenschein.<br />

Soziale Kompetenz, Gemeinschaftssinn, Gruppengefühl, aufeinander achten und sich<br />

gegenseitig helfen sind leitgebend beim Erlebnis Wald. Gemeinsam losgehen und mit den<br />

unterschiedlichen Kräften den Weg bewältigen, gemeinsam auch Wind und Wetter<br />

trotzen, Kraft mit denen teilen, die sie nötig haben, all dies fördert den Gruppenzusammenhalt,<br />

schafft und vertieft Freundschaften und zeigt den Kindern, wie wichtig gegenseitige<br />

Rücksichtnahme und Kooperation sind. Kinder lernen hier Selbsteinschätzung,<br />

Eigen- und Fremdwahrnehmung, Stärken und Schwächen kennen.<br />

Der Waldtag fördert das Orientierungsvermögen und schafft einen Bezug zur Natur. Die<br />

Gruppe hat einen festen Platz im Wald, an dem sie sich aufhält. Der Weg dahin und das<br />

Erreichen des Ziels vermitteln den Kindern nach einiger Zeit ein Gefühl von Vertrautheit.<br />

Sie erfahren Sicherheit in einer für sie ungewohnten Umgebung und können mit der Zeit<br />

etwaige Ängste abbauen. Das stärkt ihr Selbstvertrauen. Gleichzeitig erleben sie den Sinn<br />

und die Wichtigkeit von gemeinsam abgesprochenen Regeln, da es im Wald für die<br />

Kinder nachvollziehbare, erkennbare oder zumindest vorstellbare (reale) „Gefahren“ gibt:<br />

beispielsweise „Lauf nicht so weit vor, wir könnten uns sonst verlieren“.<br />

Die Kinder sollen Achtung vor der Natur gewinnen, denn es ist ein Trugschluss, dass<br />

der Mensch ohne die Natur leben kann. Die Natur ist mehr als nur eine schöne Kulisse<br />

oder ein Spielangebot. Für die Kinder mag dies zunächst genauso unsinnig klingen wie<br />

für viele Erwachsene: Das Leben von Insekten (noch dazu unbeliebten) oder kleinen<br />

Tieren oder Pflanzen hängt direkt oder indirekt mit unserer eigenen Existenz, unserem<br />

Überleben und unserer Lebensqualität zusammen. Wir wollen Zusammenhänge erklären<br />

und den Kindern deutlich machen: Auch wenn man ein Glied aus der Kette für unwichtig<br />

hält, so ist doch das gesamte ökologische System in Gefahr, wenn wir wahllos erhalten<br />

oder zerstören, was wir schön, nützlich, hässlich oder unnütz finden. Kinder sollen lernen,<br />

nicht gleich auf alles draufzutreten, was krabbelt. Achtung vor der Natur, für uns immer<br />

auch die Schöpfung Gottes, beginnt damit, sie wahrzunehmen. Es folgt, sich auf das<br />

Abenteuer des Entdeckens einzulassen, beispielsweise kann eine Spinne ein wahres<br />

Kunstwerk weben. Ein kleiner, unbedeutender Käfer kann sehen, sich bewegen, er lebt<br />

und hat nicht weniger Recht dazu als wir. Wir Menschen sind in der Natur beim Käfer zu<br />

Gast. Wir wollen durch positives und wertschätzendes Auf-die-Natur-Zugehen ein<br />

Verhältnis zu ihr schaffen, dass auch in späteren Jahren „unsere“ Kinder zu verantwortungsbewussten<br />

Menschen macht. Dazu gehört ebenso, seinen Müll ordnungsgemäß zu<br />

entsorgen.


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 41<br />

Für das Team ist das Erleben der Kinder im Wald eine zusätzliche Möglichkeit, die Kinder<br />

zu beobachten, Entwicklungen zu entdecken und zu dokumentieren. Kinder verhalten<br />

sich u. U. im Wald anders als im Kindergarten. Je mehr Erfahrungsräume wir den Kindern<br />

zur Verfügung stellen, desto mehr Chancen geben wir ihnen, sich sichtbar zu entwickeln.<br />

Das nehmen die Kinder dankbar auf. Sie zeigen uns ihre (Vor-)Freude auf das Angebot<br />

sehr deutlich.<br />

12.3.3 Soziale und emotionale Kompetenz<br />

Im täglichen Miteinander, zumeist außerhalb eines konkreten Angebots, entstehen<br />

Freundschaften, Berührungspunkte, Konflikte und Ängste. Die eigenen Gefühle und die<br />

des Gegenübers richtig wahrzunehmen, zu benennen und mit ihnen konstruktiv umzugehen,<br />

erfordert ein hohes Maß an emotionaler Kompetenz. Diese wird im Elternhaus<br />

angelegt, in Abhängigkeit davon, wie sich dort der Umgang mit Gefühlen gestaltet.<br />

Wir verweisen an dieser Stelle auf die vorangegangene Beschreibung des Leistungsangebots<br />

und der Ziele. In jeder Situation stecken Gefühle, die es bei sich und anderen<br />

wahrzunehmen gilt und mit denen die Kinder umgehen lernen können.<br />

Unser Anliegen und Wirken zielt auf die Bewusstmachung und Bearbeitung der Gefühle.<br />

Mit den Kindern können wir gemeinsam über Handlungsalternativen nachdenken. Der<br />

sozial-emotionale Bereich berührt alle Bereiche der Arbeit.<br />

12.3.4 Kreatives Gestalten<br />

Umgang mit Farben und Formen, das phantasievolle Gestalten unbearbeiteter Materialien<br />

und der individuelle Ausdruck über kreatives Handeln findet täglich in unterschiedlichen<br />

Formen statt. Dabei ist uns wichtig, auf die individuelle Lösung des jeweiligen Kindes, die<br />

wesentliche Elemente der Aufgabenstellung erfüllt abzuzielen (siehe dazu auch den Abschnitt<br />

„Das gezielte Angebot“).<br />

12.3.5 Projekte<br />

Was kann man alles mit Farben machen Welche Berufe haben eigentlich meine Eltern<br />

– und die der anderen Kinder Theaterprojekte z.B. Grüffelo. Das „Hamburg-Projekt“ - Wir<br />

erkunden unsere Stadt. Wir, die Erzieher/innen und die Kinder, besuchen uns gegenseitig<br />

zu Hause - das sind beispielhafte Projekte/ Themen der letzten Jahre. Musikprojekte –<br />

musikalische Reise um die ganze Welt.


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 42<br />

12.3.6 Religionspädagogik<br />

Wir sind Teil einer starken Gemeinschaft. Unsere Kindertagesstätte sind ein wichtiger<br />

Teil der Kirchengemeinde St. Markus Hoheluft und der Evangelischen Kirche insgesamt.<br />

Wir bewahren die Schöpfung und setzen wir uns nachhaltig für Gerechtigkeit, Frieden<br />

und Bewahrung der Schöpfung ein. Das prägt den Alltag, das Miteinander von Mitarbeitenden,<br />

Kindern und Eltern und unseren sorgfältigen Einsatz aller Ressourcen.<br />

Wir leben den christlichen Glauben. Unser Handeln orientiert sich am christlichen<br />

Menschenbild. Dieses ist geprägt vom Wissen des Angenommen- und Angewiesenseins<br />

auf Gott und andere Menschen, des Gelingens und Scheiterns und dem Respekt vor der<br />

Würde des Einzelnen. Bei uns können Kinder - und ihre Familien - den christlichen Glauben<br />

und seine Tradition kennenlernen. Biblische Geschichten, Gebete, Lieder, Segen,<br />

Gottesdienste, christliche Feste bieten dazu Raum und Orientierung.<br />

Individuell angenommen sein. Grundlegendes Ziel unserer Arbeit ist es, das Kind in<br />

seiner persönlichen Eigenart zu akzeptieren und die kindliche Persönlichkeit verträglich im<br />

Miteinander zu entwickeln und zu fördern. Dazu gehört auch die eigene Einstellung des<br />

Kindes zu Glauben und Kirche. Wir verstehen unser religionspädagogisches Handeln als<br />

Angebot, sich (für aktuelle und spätere Gegebenheiten) eine Meinung zu bilden, welchen<br />

Stellenwert Religion im Leben einnehmen soll. Die Entscheidung über den Stellenwert<br />

des Glaubens im Leben des jungen Menschen fällen letztlich die Eltern für und mit den<br />

Kindern durch ihr Tun. Wir akzeptieren das und möchten die Diskussion diesbezüglich<br />

fördern.<br />

Ursprünge ergründen. Viele ursprünglich christlich begründete Werte und Verhaltensweisen,<br />

Regeln und Gedanken sind zwischenzeitlich zum Allgemeingut der Gesellschaft<br />

geworden, unabhängig von einer religiösen Bindung der Menschen. Das Wissen über die<br />

Wurzeln dieser Tradition ist oft verloren gegangen. Wir wollen den Kindern Inhalte und<br />

Werte vorleben, die mancher schlicht „sozial“ nennt und die wir auch christlich definieren,<br />

indem wir "biblisch-theologische" Begründungen liefern.<br />

Begegnung ermöglichen/ christlichen Glauben vermitteln. Der religionspädagogische<br />

Auftrag unseres Hauses ist Motivation für unser pädagogisches Handeln. Wir wollen eine<br />

Begegnung mit Gott und der Kirche ermöglichen, Erfahrungsräume schaffen und Kenntnisse<br />

über den christlichen Glauben vermitteln. Kindern wird es nur möglich sein, den<br />

Glauben abzulehnen oder sich und ihr Leben Gott anzuvertrauen, wenn sie einen Standpunkt<br />

entwickeln können. Hierin sehen wir eine Aufgabe, die ergänzend zu Familie und<br />

Gesellschaft erfolgt. Bei uns hören Kinder von einem Gott, der immer für sie da ist; der sie<br />

so mag, wie sie sind. Sie spüren Geborgenheit, lernen Vertrauen und entwickeln Selbst-


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 43<br />

wertgefühl. Sie lernen, andere zu achten, und Grenzen, die auch sie schützen, einzuhalten.<br />

Bedeutung erfahren. Dem Kind wird Wissen über Feste und Bräuche vermittelt, erlebt<br />

mit anderen die Freude am Feiern und wird dabei mit den Grundlagen unseres Glaubens<br />

und unserer Kultur vertraut gemacht. Die Kindertagesstätte ist Teil unserer evangelischen<br />

Kirchengemeinde St. Markus.<br />

Angebote:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

jeden Montag um 9.00 Uhr "Regenbogenkreis" für alle Kinder und Mitarbeitende<br />

mit Kilian Bock, in der Eingangshalle des Kindertagesheims;<br />

jeden Freitag um 9.00 Uhr eine Andacht für Kinder, Eltern, Großeltern, Freunde,<br />

Mitarbeitende mit Pastor Dülge in der St. Markus-Kirche;<br />

religionspädagogische Themen, Angebote und Projekte in den Gruppen;<br />

Kinderchor und Kindergottesdienst der Gemeinde;<br />

Mitwirkung unseres Hauses bei Veranstaltungen der Gemeinde (Familiengottesdienste,<br />

Gemeindefest, Erntedankgottesdienst, Gemeindebasar);<br />

12.3.7 Externe Angebote<br />

Wir haben drei externe Angebote in unser Programm aufgenommen, die inhaltlich zu<br />

unserer Konzeption passen bzw. sie sinnvoll ergänzen. Diese werden von externen<br />

Anbietern auf eigene Rechnung in unseren Räumlichkeiten innerhalb der Kernöffnungszeit<br />

regelmäßig und ausschließlich für im Haus betreute Kinder durchgeführt. Die Teilnahme<br />

an diesen Angeboten ist freiwillig, jedes Kind kann an einer Probestunde teilnehmen.<br />

12.3.7.1 Rhythmikangebot<br />

Seit über 20 Jahren ist das Rhythmikangebot im KTH ein fester und wichtiger Bestandteil<br />

der Arbeit.<br />

Unser Rhythmiklehrer Matthias Klein (Jahrgang 1957), Schulmusik- und Rhythmikstudium<br />

an der Musikhochschule Detmold, ist seit 1984 selbständiger Musiklehrer in Hamburg mit<br />

dem Schwerpunkt „Musik mit Kindern“.<br />

Bei der rhythmischen Erziehung handelt es sich um ein Arbeitsprinzip, das zum Ziel hat,<br />

den Menschen in seiner Ganzheit anzusprechen. Schon lange ist bekannt, dass zwischen<br />

Körper und Geist eine enge Wechselbeziehung besteht, dass Kinder nachhaltiger und


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 44<br />

leichter lernen, wenn sie alle ihre Sinne dazu nutzen können. Durch tasten, riechen,<br />

sehen, sich bewegen, hören, entstehen intensivere Eindrücke, als wenn man nur den<br />

Kopf anspricht.<br />

An dieser Stelle kommt die Musik ins Spiel. Wie kein anderes Medium ist die Musik in der<br />

Lage, Menschen auf vielfältige Arten anzusprechen. Sie kann anregen oder beruhigen,<br />

nerven oder begeistern, sie verleitet zur Bewegung, fördert soziale Kontakte und macht<br />

Spaß. Diese vielfältigen Möglichkeiten der Musik macht sich die Rhythmik zu Nutze.<br />

Praktisch heißt das: Wir singen viel im Rhythmikunterricht. Es ist toll, gemeinsam zu<br />

singen. Dadurch wird den Kindern nicht nur ein großes Liederrepertoire zur Verfügung<br />

gestellt, die Kinder lernen auch, ihre Stimme richtig und vielfältig zu gebrauchen.<br />

Wir tanzen und bewegen uns nach Musik, wodurch sich ein Gefühl für den eigenen<br />

Körper entwickelt und die Bewegungsphantasie angeregt wird.<br />

Wir spielen gemeinsam auf Musikinstrumenten, lernen sie kennen und erforschen deren<br />

Klangmöglichkeiten.<br />

Wir kreischen und schleichen, rennen und kriechen, klatschen, trampeln, tippeln und<br />

schlurfen.<br />

Auch Materialien wie Nüsse, Seile, Bälle, Wattebäuschchen oder Tücher finden in der<br />

Rhythmik Verwendung, schweben durch den Raum oder kullern auf der Erde.<br />

Dadurch werden Phantasie und Kreativität der Kinder geweckt, - ganz wichtige<br />

Voraussetzungen für ein späteres erfolgreiches Lernen in der Schule.<br />

Da der Rhythmikunterricht als Gruppenunterricht stattfindet, spielt auch das soziale<br />

Lernen eine wichtige Rolle. Es klingt schön, wenn alle gemeinsam singen, es macht<br />

Spaß, wenn alle zusammen tanzen. Beim gemeinsamen Musizieren muss man allerdings<br />

darauf achten, dass man z.B. nicht zu laut spielt, oder man muss auch warten können, bis<br />

man an der Reihe ist.<br />

Oberstes Ziel bei diesen Überlegungen ist es, dass die Kinder Spaß am<br />

Rhythmikunterricht haben. Denn nur, wenn sie gerne und freiwillig kommen, ist auch die<br />

Bereitschaft da, freudig und lebhaft mitzumachen.<br />

12.3.7.2 Englischangebot<br />

Wir möchten den Kindern die Erfahrung einer fremden Sprache ermöglichen. Hierbei<br />

kommt es weniger darauf an, bereits im Kindergarten das Grundschulniveau Englisch zu<br />

erreichen vielmehr geht es darum, in einer Zeit, wo das Entdecken der (eigenen) Sprache,


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 45<br />

das Spielen und Ausprobieren mit Wort und Ausdruck einen großen Reiz ausübt, den<br />

Horizont über die Muttersprache hinaus zu erweitern und Grundlagen für das Lernen<br />

anderer Sprachen zu schaffen. Gleichwohl ist in Zeiten, in denen Kinder immer häufiger<br />

Sprachentwicklungsverzögerungen und -störungen aufweisen, mit diesem Angebot sorgsam<br />

umzugehen. Es gilt insbesondere, einen Konkurrenzkampf oder einen Leistungs- und<br />

Gruppendruck zwischen den teilnehmenden und den nicht teilnehmenden Kindern (und<br />

deren Eltern) zu vermeiden. Für manche Kinder ist dieses Angebot noch ungeeignet.<br />

Die Spielsprachschule Lollipops nennt in ihrem Konzept folgende Rahmenbedingungen<br />

und Ziele:<br />

Fremdsprachen lernt man am besten, indem man sich in der fremden Sprache bewegt, in<br />

die Sprache eintaucht. Je jünger der Mensch hierbei ist, desto größer ist sein Lernvermögen.<br />

Die Kinder eignen sich die Sprache auf die gleiche Art an, wie sie ihre Muttersprache<br />

gelernt haben, durch Zuhören, Imitieren, Verstehen und Wiederholen, bis sie selbst in der<br />

Lage sind, zu sprechen.<br />

Die Angebote finden von Anfang an in englischer Sprache statt und werden von Muttersprachlern<br />

betreut. Das Programm führt die Kinder auf eine spielerische Art und Weise an<br />

die neue Sprache heran. Die Kinder singen und spielen einmal pro Woche in kleinen<br />

Gruppen in einer gewohnten Umgebung.<br />

Jede Spielstunde hat bestimmte "Lerninhalte", die vermittelt werden. Für die Kinder ist es<br />

jedoch immer wieder etwas Neues: ein neues Lied, ein neues Spiel oder ein neues Bilderbuch.<br />

Eine Spielstunde gliedert sich in verschiedene Aktivitäten: Singen, Malen und Basteln,<br />

Spielen, Bewegung, Wiederholungen oder Anschauen eines Bilderbuches. Alle Sinne<br />

werden hierbei angesprochen.<br />

Die folgenden kindgerechten Themen werden im Laufe der Spielgruppen behandelt:<br />

Farben und Formen, Tiere auf dem Bauernhof, Tiere im Zoo, Kleidung, Wetter, meine<br />

Familie, mein Zuhause, in der Stadt, meine fünf Sinne, Musik und vieles mehr.<br />

12.3.7.3 Yoga-Angebot<br />

Unsere Yogalehrerin Sonja Richter-Steiner und ausgebildet in Kundalini und Sivananda-<br />

Yoga speziell für Kinder und Jugendliche.<br />

Kinder sollen Spaß und Freude am Yoga haben, ihren Körper spüren, zur Ruhe kommen<br />

und lernen sich zu entspannen. Aber auch Lebendigkeit, Kreativität und Phantasie sollen


0 Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit 46<br />

ge-/ und erlebt werden. Kinder „erleben“ Yoga, sie versetzen sich in die Yogastellungen<br />

wie z.B. den „Löwen“ oder den „Baum“ hinein.<br />

Im Kindergartenalter werden die Yogahaltungen und das Mantra-Singen in kleine<br />

Geschichten eingebettet, Rituale wie Entspannungsmassagen, Phantasiereisen sowie<br />

kreatives Spielen und Tanzen runden die Stunden ab.<br />

Das Yoga-Angebot findet jeden Freitag (außer in den Hamburger Schulferien) von 10 –<br />

10.45 Uhr statt.


0 Bildung zwischen dem dritten und dem sechsten Lebensjahr und der Übergang in die Schule 47<br />

Bildung zwischen dem dritten und dem<br />

sechsten Lebensjahr und der Übergang in die<br />

Schule<br />

Die umliegenden Schulen freuen sich auf die Kinder aus der Kita St. Markus Hoheluft und<br />

melden uns zurück, dass wir erfolgreich arbeiten. Unsere Kinder sind schulfähig und den<br />

inhaltlichen und sozialen Anforderungen der Schule gewachsen. Dies stellt das Ziel vorschulischer<br />

Bildung dar.<br />

Unsere vorschulische Arbeit findet im Gruppenalltag statt, im Angebot und Freispiel, bei<br />

Rhythmik, Turnen, Englisch, in Andachten, Groß- und Kleingruppen, im Haus und im<br />

Wald. Sie beginnt mit dem ersten Tag im KTH, nicht erst mit 5 ½ Jahren. Es bereitet uns<br />

daher verständlicherweise Schwierigkeiten, ein Ziel explizit als Ziel der Vorschulerziehung<br />

zu benennen. „Das macht Ihr doch schon länger...!“, ist der Hinweis vieler Eltern, wenn wir<br />

zu unserem „Vorschulprogramm“ gefragt werden. Wir stellen fest, dass hinter dieser Auffassung<br />

und der Frage nach „Vorschule“ ein anderer Bildungsbegriff steht.<br />

Bei uns werden „die Großen“ ab dem fünften Lebensjahr in besonderer Weise in die<br />

„Pflicht“ genommen, Fertigkeiten zu beherrschen, Fähigkeiten entwickelt zu haben und<br />

über Wissen zu verfügen. Im letzten Jahr wird verstärkt abgefordert, was in den ersten<br />

Jahren gelernt wurde. Die Kinder werden mit einer anderen Erwartungshaltung konfrontiert.<br />

Hier ernten sie gleichzeitig Anerkennung. Sie machen die wichtigen Erfahrungen: Ich<br />

bin groß. Ich kann etwas. Ich habe schon viel gelernt. Das wird/ ist in Schule, wo sie wieder<br />

zu den „Kleinen“ werden, ganz bedeutsam für die Kinder.<br />

Vorschulisches Bildungsprogramm<br />

Die Lernziele und Bildungsbereiche unserer Arbeit wurden bereits ausführlich erläutert.<br />

Wir fassen sie hier nochmals in Stichworten zusammen. Unser Ziel ist es, dass möglichst<br />

alle Kinder nach drei Jahren der Entwicklung in unserem Kindertagesheim in den folgenden<br />

Bereichen „fit“ sind:<br />

Soziale/ emotionale Kompetenz:<br />

− Konflikte eingehen, aushalten, lösen;<br />

− sich durchsetzen und behaupten;<br />

− Toleranz und Rücksicht üben<br />

− sich und andere respektieren;<br />

− helfen und Hilfe annehmen;<br />

− Förderung eines stabilen Selbstkonzepts;


0 Bildung zwischen dem dritten und dem sechsten Lebensjahr und der Übergang in die Schule 48<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Übernahme von Verantwortung für sich und andere, für die Dinge der Umgebung;<br />

Kontakt aufnehmen, Neues wagen;<br />

Trennung von vertrauten Personen akzeptieren;<br />

Einhalten von Regeln und Grenzen;<br />

Konkurrenz aushalten;<br />

Kontinuität und Frustrationstoleranz;<br />

erkennen, artikulieren und respektvoll mit eigenen und fremden Gefühlen<br />

umgehen.<br />

Die Schulen erklären den sozialen bzw. emotionalen Bereich übereinstimmend als Hauptanliegen<br />

und sehen ihn als wichtigste Schul-/ Lernvoraussetzung an.<br />

kognitive Kompetenz:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

sich längere Zeit konzentrieren;<br />

logische Zusammenhänge erkennen;<br />

über angemessenen Wortschatz verfügen, sich verbal korrekt ausdrücken;<br />

Informationen, Aufträge aufnehmen, umsetzen, weitergeben;<br />

Geschichten nacherzählen;<br />

zählen und Mengen erfassen/mathematische Grunderfahrungen;<br />

Vorgänge beschreiben/ berichten;<br />

ein Gespräch führen;<br />

Naturwissenschaftliche Experimente, Projekte, Erfahrungen, Erlebnisse;<br />

Erfahrungen mit der Umwelt (Wald, Stadt);<br />

Lieder lernen<br />

Buchstaben kennen bzw. den eigenen Namen schreiben können.<br />

(grob-/ fein-)motorische Kompetenz:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Umgang mit Stift, Schere, Kleber usw.;<br />

reißen, falten, knüpfen usw.;<br />

Förderung der körperlichen Bewegung;<br />

Körperbeherrschung, grundlegende Bewegungsabläufe koordinieren, ausführen.<br />

Wahrnehmungskompetenz:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

taktile Reize (z. B. Fingerfarben, Tastsäckchen, schminken, Wassermatschanlage,<br />

Bällchenbad usw.);<br />

optische Reize (z. B. „Ich sehe was, was Du nicht siehst“, Farben und Formen in<br />

allen Varianten, Schattenspiel);<br />

akustische Reize (z. B. Melodien erkennen, Geräusche raten, „Stille Post“);


0 Bildung zwischen dem dritten und dem sechsten Lebensjahr und der Übergang in die Schule 49<br />

−<br />

−<br />

bewusstes Schmecken und Riechen erleben;<br />

Phantasiereisen.<br />

Außerdem auf dem „Lehrplan“:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

musische und kreative Kompetenz;<br />

Phantasie;<br />

Lebenspraktische Aspekte/ Selbständigkeit;<br />

eine andere Sprache kennenlernen;<br />

Glaube, Christentum, Kirchenverständnis, Gottes- und Menschenbild, christliche<br />

Feste, Bräuche, biblische Personen und Geschichten.<br />

Einige spezifische Angebote finden gezielt mit den „Großen“ statt – in der Regel aber<br />

altersheterogen.<br />

13.1 Die Hamburger Bildungsempfehlungen<br />

Im November 2005 (überarbeitet Mai 2011) wurden die Hamburger Bildungsempfehlungen<br />

herausgegeben. Damit existieren einheitliche Definitionen zur vorschulischen Bildung<br />

zwischen 0 und 6 Jahren. Die Bildungsempfehlungen und deren Umsetzung sind auch<br />

unser Thema, es konnte festgestellt werden, dass wir in vielen Bereichen schon lange<br />

gemäß den Empfehlungen arbeiten. Es gibt aber auch neue Herausforderungen oder<br />

Bildungsbereiche, wo wir die Kinder des KTH gezielter und intensiver fordern und fördern<br />

können.<br />

Unerlässlich bei der Umsetzung sind Begriffsklärungen, dies gilt sowohl im Team als auch<br />

und vor allem in der Elternschaft. Die z. T. sehr weit abweichenden Definitionen von<br />

„Bildung“, die an uns herangetragen werden, die Meinung, was ein Kind im Allgemeinen<br />

wie Speziellen „kennen und können“ muss, erleichtern nicht immer unsere Arbeit.


0 Ablauf der pädagogischen Planung 50<br />

Ablauf der pädagogischen Planung<br />

14.1 Planungsgespräche<br />

Pädagogische Planung geschieht in den Teambesprechungen, die wöchentlich im<br />

Ganztagesbereich für 60 Minuten – im Halbtagesbereich für 120 Minuten stattfinden. Hier<br />

wird der Wochenplan der Gruppe erstellt, es werden Schwerpunkte in den Themen, in der<br />

Beobachtung von Kindern, im Einsatz von Mitarbeiter/innen und Material geplant.<br />

Vierzehntägig findet eine 90-minütige Mitarbeiterbesprechung mit allen Mitarbeitenden<br />

statt. Hier werden alle gruppenübergreifenden Themen diskutiert, Feste und Feiern geplant,<br />

hausinterne Themen geklärt, Termine festgelegt.<br />

Bis zu dreimal im Jahr trifft sich das Team einen ganzen Tag lang zur pädagogischen<br />

Planung im Rahmen eines Studientages. Mit oder ohne Begleitung von außen werden<br />

Inhalte des Konzeptes, Jahresplanung, Fortbildung, Projekte und Aktionen konzipiert und<br />

reflektiert.<br />

14.2 Bezug der Themen und Inhalte<br />

Die Themen und Angebote werden gemeinsam vom jeweiligen Team mit seinen Erfahrungen<br />

und Begabungen erörtert, geplant und durchgeführt. Anregungen von den Kindern<br />

sowie Eltern werden ggf. aufgegriffen, ebenso greifen wir auf fachliterarische Anregungen<br />

und Materialien zu. Gruppenübergreifende Themen, Jahres- und Kirchenjahreszeiten<br />

werden einbezogen, Feste, Feiern, Projekte und Ausflüge werden in das Programm<br />

eingebaut und bedürfen der Vorbereitung und Gestaltung.


0 Ernährung und Gesundheit 51<br />

Ernährung und Gesundheit<br />

15.1 Allgemeines<br />

Die Mahlzeiten für die Kinder werden täglich frisch in unserer einrichtungseigenen Küche<br />

zubereitet. Wir achten auf den speziellen Energie- und Nährstoffbedarf der Kinder und auf<br />

schonende Zubereitung sowie den Einsatz regionaler und ökologischer Lebensmittel;<br />

gentechnisch veränderte Lebensmittel werden nicht verwendet. Die verwendeten<br />

Lebensmittel sind abwechslungsreich, vielfältig und gesundheitsfördernd.<br />

Wir stellen ebenfalls Getränke bereit, die für die Kinder jederzeit verfügbar sind (außer<br />

Kakao, Milch).<br />

15.2 Ernährungswissenschaftliche Grundlagen<br />

Als Grundlage dient das Konzept der „Optimierten Mischkost“, das vom Forschungsinstitut<br />

für Kinder-Ernährung entwickelt wurde. Die drei Grundregeln des Konzeptes lauten:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Reichlich pflanzliche Lebensmittel und Getränke;<br />

Mäßig tierische Lebensmittel;<br />

Sparsames verwenden von fettreichen Lebensmitteln und Süßspeisen.<br />

Die Lebensmittelauswahl wird an den Energiebedarf der Kinder angepasst. Der Anteil an<br />

Fertigprodukten wird so gering, wie möglich gehalten. Kein Lebensmittel ist verboten.<br />

Im begrenzten Umfang - unter Berücksichtigung einer ärztlichen Diagnose - sind wir in der<br />

Lage, den Erfordernissen einer Diät (z. B. bei Neurodermitis) Rechnung zu tragen.<br />

15.3 Speiseplangestaltung<br />

Wir arbeiten nach der „Bremer Checkliste“ (siehe „Optimierte Mischkost“) mit einem<br />

5 tägigen Wochenplan als Gerüst:<br />

− Ein Fleischgericht,<br />

− Einen Eintopf oder Auflauf,<br />

− Ein Seefischgericht,<br />

− Ein vegetarisches Gericht,


0 Zahnärztliche Untersuchung/ Mundhygiene 52<br />

−<br />

Ein frei gewähltes Gericht (z.B. Fleischgericht, fleischloses Gericht mit Getreide,<br />

süßes Hauptgericht).<br />

Die Grundlage der warmen Hauptmahlzeit bilden Kartoffeln oder Getreideprodukte wie<br />

Reis, Nudeln, Couscous usw. plus Gemüse. Zu jeder Mahlzeit gehört Salat bzw. Rohkost;<br />

als Nachspeise (Obst, Pudding, Quark usw.).<br />

15.4 Produktionsmethoden<br />

−<br />

Arbeitsabläufe sind zeitlich so gestaltet, dass kaum Qualitätsverluste entstehen<br />

z. B. werden Frischkost bzw. Salate erst kurz vor dem Essen zubereitet.<br />

15.5 Tischkultur<br />

Die Mahlzeiten werden im Kinderrestaurant bzw. Gruppenraum eingenommen. Es wird<br />

auf eine möglichst ruhige und harmonische Atmosphäre geachtet. Die Erzieher/innen<br />

entwickeln - z.T. mit den Kindern – Regeln zur Tischkultur wie z.B. Rituale: Tischspruch/<br />

Gebet, Tisch decken, das Essen mit Messer und Gabel, Gespräche am Tisch, Selbst<br />

auffüllen, probieren, Geschirr abräumen usw.<br />

Gleichzeitig lernen die Kinder etwas über Lebensmittel, ihre Gewinnung, Zubereitung und<br />

gesundheitsfördernde Ernährung.<br />

Zahnärztliche Untersuchung/ Mundhygiene<br />

Der Erhalt der Milchzähne ist für die spätere Entwicklung der bleibenden Zähne sehr<br />

wichtig. Karies und Zahnfehlstellungen der Milchzähne beeinträchtigen auch den Zustand<br />

des bleibenden Gebisses. Einmal im Jahr werden die Kinder daher im Rahmen einer<br />

Reihenuntersuchung durch einen Zahnarzt untersucht. Je nach Zustand der Zähne erhalten<br />

die Eltern eine Rückmeldung bzw. Aufforderung, ihren Zahnarzt aufzusuchen.


0 Infektionsschutzgesetz 53<br />

Infektionsschutzgesetz<br />

Die Eltern und die Mitarbeitenden sind gemeinsam verpflichtet, das Infektionsschutzgesetz<br />

zu befolgen. Die Eltern werden bei Eintritt in die Einrichtung entsprechend belehrt<br />

und quittieren den Erhalt des Merkblattes mit ihrer Unterschrift.


0 Wie bekommen Kinder einen Platz 54<br />

Wie bekommen Kinder einen Platz<br />

18.1 Krippenbereich<br />

Wir nehmen i.d.R. Kinder auf, die das erste Lebensjahr vollendet haben. Für die<br />

Besetzung der Plätze in unserer Krippengruppe führen wir eine Warteliste. Interessierte<br />

Eltern müssen Ihr Kind in dem Monat, in dem das Kind zwei Monate alt wird auf einer<br />

Info-Veranstaltung anmelden; damit sichern Sie sich die höchstmögliche Punktzahl (6)<br />

und gute Chancen auf einen Betreuungsplatz. Als weitere Kriterien streben wir eine<br />

ausgewogene Altersmischung und ein ausgewogenes Verhältnis Jungen-Mädchen an.<br />

18.2 Elementarbereich<br />

Wir nehmen i.d.R. Kinder auf, die bis Ende August des Jahres drei Jahre alt werden.<br />

Wenn ein Platz frei wird und kein dreijähriges Kind auf der Warteliste Vorrang hat, könnte<br />

auch ein jüngeres Kind aufgenommen werden.<br />

Derzeit werden jeweils zum 1. August des Jahres ca. 20. bis 25 Plätze frei (Abgänge in<br />

die Schule). Über den Platz auf der Warteliste zwei Kriterien: der Anmeldezeitpunkt und<br />

der Geburtstag des Kindes. Wenn Eltern ihr Kind in dem Monat anmelden, in dem es zwei<br />

Jahre alt wird erhalten Sie die höchste Punktzahl (6); bei späterer Anmeldung reduziert<br />

sich die Punktzahl monatlich um einen Punkt. Bei Punktgleichheit werden ältere Kinder<br />

vorrangig aufgenommen.<br />

Geschwisterkinder werden bevorzugt aufgenommen, weil wir Eltern nicht zwei Wege zu<br />

verschiedenen Einrichtungen zumuten möchten.<br />

Bis zu 25 % der Plätze können aufgrund sozialer Gesichtspunkte vergeben werden –<br />

dazu muss ein formloser, gewichtiger Antrag (sog. „Härtefall-Antrag“).vorliegen. Dieser<br />

Antrag kann bei der Zwischenabfrage im November/ Dezember des Jahres, bei der das<br />

Interesse bzw. der Bedarf nochmals konkretisiert werden kann, beigefügt werden. Der<br />

KITA-Ausschuss (Vertreter der Kirchengemeinde, Elternvertretung und Leitung des Kindertagesheims)<br />

entscheidet über die sog. „Härtefall-Anträge“.<br />

Spätestens im März/ April des folgenden Jahres erhalten die Eltern Nachricht, ob Sie<br />

einen Platz erhalten haben. Der erforderliche KITA-Gutschein muss beim zuständigen<br />

Bezirksamt beantragt werden.


0 Eingewöhnung - Ein guter Start 55<br />

Eingewöhnung - Ein guter Start<br />

19.1 Eingewöhnung: Krippenbereich<br />

Wenn das Kind in die Krippe kommt, ist dies mit vielen neuen Eindrücken und<br />

Erfahrungen verbunden. Oft ist es die erste größere Trennungsphase die das Kind und<br />

die Eltern erleben, es lernt eigene Wege zu gehen und die Eltern lernen loszulassen.<br />

Damit dies gut gelingen kann, begleitet ein Elternteil das Kind in der Anfangsphase. Wir<br />

bitten die Eltern sich auf 4 Wochen einzustellen, die ihr Kind und sie brauchen werden, bis<br />

die Eingewöhnung abgeschlossen ist. Die tatsächlich benötigte Zeit ist für jedes Kind<br />

jedoch individuell. Die konkrete Dauer und Gestaltung wird mit den Eltern abgesprochen –<br />

im Mittelpunkt steht das Kind.<br />

Während der Eingewöhnungszeit bauen wir eine vertrauensvolle Beziehung zu den<br />

Kindern und zu den Eltern auf. Wir stehen in engem Kontakt mit den Eltern, so dass wir<br />

das Kind gemeinsam in seiner weiteren Entwicklung optimal unterstützen können.<br />

Von Anfang an ist eine Fachkraft speziell für die Eingewöhnung verantwortlich. Sie führt<br />

die ersten Gespräche mit den Eltern und bereitet einen guten Beginn in der Krippe vor.<br />

Besuche in der Krippe oder abgestimmte Schnupperzeiten vor der Aufnahme, helfen den<br />

Kindern und den Eltern den Start zu erleichtern.<br />

Die Vorbereitung<br />

Gespräch mit der Leitung:<br />

• Aufnahme und alle Formalitäten<br />

• Erste Informationen zum Haus und zur Eingewöhnung<br />

Gespräch mit der Fachkraft:<br />

• Informationsaustausch zum Kind (Fragebogen)<br />

• Information zur Krippengruppe<br />

• Information und Absprachen zur Eingewöhnung<br />

• Bitte um ein Familienfoto für ein Willkommensgeschenk<br />

• Eltern möchten ein kleines Fotoalbum für die Eingewöhnung erstellen (wichtige<br />

Personen für das Kind)<br />

In der Gruppe wird abgesprochen welche Fachkraft (Bezugserzieherin) die Eingewöhnung<br />

des Kindes übernimmt. Sie muss hierfür die nächsten 4 Wochen verlässlich anwesend<br />

sein. Die Bezugserzieherin bereitet alles für einen guten Start vor -der Garderobenbereich<br />

wird ausgesucht, es gibt einen Korb für die Materialien des Kindes.


0 Eingewöhnung - Ein guter Start 56<br />

Der Ablauf<br />

In der Eingewöhnungsphase ist ein Elternteil mit dem Kind zuerst nur eine verkürzte Zeit<br />

anwesend.<br />

• 1-3 Tag: das Kind ist 1 bis 2 Stunden mit einem Elternteil anwesend. Es findet<br />

noch keine Trennung statt.<br />

• 4. Tag und folgende: es findet die erste kurze Trennungszeiten für ca. 30 Minuten<br />

statt. Fühlt sich das Kind wohl bzw. lässt es sich ablenken oder trösten kann die<br />

Trennungszeit Stück für Stück ausgeweitet werden.<br />

Die kurzen Trennungszeiten verbringen die Eltern in der Einrichtung. Sollte das Kind sich<br />

nicht trösten lassen, wird der Elternteil als sichere Basis für sein Kind geholt. In diesem<br />

Fall wird in den nächsten Tagen erst einmal keine Trennung stattfinden.<br />

Wenn die Trennungsphasen länger werden, sollte der Elternteil auf jeden Fall immer<br />

erreichbar sein, um bei Bedarf schnell zu seinem Kind zurück zu kommen.<br />

Die Bezugserzieherin tauscht sich täglich mit dem Elternteil über das Wohlbefinden des<br />

Kindes und der Eltern aus und stimmt weitere Schritte mit ihm ab.<br />

Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn es gelungen ist, eine vertrauensvolle<br />

Beziehung zum Kind und zu den Eltern aufzubauen und das Kind sich in der gesamten<br />

Betreuungszeit ohne die vertraute Bezugsperson wohlfühlt.<br />

Ca. 3 Monate nach der Aufnahme des Kindes führen wir das erste Entwicklungsgespräch<br />

mit den Eltern. In diesem Gespräch tauschen wir uns auch über den Verlauf und die<br />

Zufriedenheit mit der Eingewöhnung aus.<br />

19.2 Eingewöhnung: Elementarbereich<br />

Die Eingewöhnung ist ein zentrales Erlebnis für die Kinder. Häufig verlassen sie zum<br />

ersten Mal regelmäßig die vertraute Umgebung und müssen sich von Menschen trennen,<br />

die als ihre wichtigsten Bezugspersonen fungieren. Dies ist mit Ängsten verbunden und<br />

wird von den Kindern, abhängig von ihrer Entwicklung und vom jeweiligen Erfahrungsschatz,<br />

gleichwohl unabhängig vom Alter, unterschiedlich verarbeitet. Dieser Schritt ist ein<br />

wichtiger Reifungsprozess – für beide Seiten. Kinder und Eltern müssen lernen, einander<br />

für einen überschaubaren, abgegrenzten Zeitraum loszulassen. Auch für Eltern ist<br />

dies nicht immer einfach. Die Eingewöhnung und Trennung können leichter erfolgen, als


0 Eingewöhnung - Ein guter Start 57<br />

die Eltern das erwarten, weil Kinder den neuen "Spielraum" genießen und erfahren<br />

wollen.<br />

Wenn Tränen fließen und herzzerreißendes Geschrei allmorgendlich zum Verabschieden<br />

gehört, ist es wichtig, dass Eltern ihr Kind trotzdem loslassen. Sie sollen es ermuntern,<br />

und bestärken, in seiner Trauer ernst nehmen, ohne die grundsätzliche Entscheidung für<br />

den Kindergarten infrage zu stellen. Dass Kinder wirklich mit dieser Situation überfordert<br />

und noch nicht reif für die begrenzte Trennung von ihren Bezugspersonen sind, kommt<br />

äußerst selten vor.<br />

Die Eltern werden bei der Trennung nicht allein gelassen. Die Erzieher/innen nehmen<br />

das Kind in Empfang, nehmen es den Eltern ab und trösten, denn die Eltern sollen/wollen<br />

das Haus verlassen können. Die Eltern können helfen, wenn sie die Erzieher/innen hierin<br />

unterstützen. Bei Kindern, die große Probleme mit der Trennung haben, sollten Eltern bei<br />

der Verabschiedung einen "Treffpunkt" besprechen: „Ich gehe jetzt arbeiten und hole dich<br />

nach dem Essen wieder ab!“ Wichtig ist aber, dass die Absprachen verlässlich eingehalten<br />

werden (können). Eine Mitarbeiterin ruft an, wenn sich das Kind beruhigt hat.<br />

Lösungsvorschläge von Eltern für den Fall der schwierigen Eingewöhnung werden mit<br />

dem Team abgestimmt und gemeinsam umgesetzt.<br />

Rituale erleichtern den Abschied. Die wenigsten Eltern ziehen das weiße Taschentuch<br />

aus dem Ärmel und winken, bis sie aus dem Blickfeld der Kinder sind – dies ist ein Ritual<br />

(und die helfen auch Erwachsenen).<br />

Es gibt bei uns verschiedene Rituale, um die Eltern zu verabschieden.<br />

Wir signalisieren dem Kind: Wenn Mama/ Papa gehen, dann kann es geschehen, dass du<br />

traurig wirst, aber wir sind für dich da. Du darfst Dich zurückziehen – und gleich spielst du<br />

wieder mit, wenn du magst. Wichtig ist uns der individuelle Umgang mit dem Kind. Wir<br />

wollen seine Verlustängste ernst nehmen. Wir trösten das Kind, soweit es möglich ist<br />

und es dies wünscht.<br />

Das Einführungsgespräch klärt die wichtigsten Punkte der Eingewöhnungsphase.<br />

Dieses Gespräch ist ein gegenseitiger Austausch der Wünsche der Eltern und deren<br />

Mutmaßungen, wie das Kind mit der neuen Situation vermutlich umgehen wird bzw. wie<br />

die Schritte zur Eingewöhnung gemeinsam mit dem Kind gestaltet werden können. Teil<br />

dieses Gesprächs ist ebenfalls die Familiensituation, mögliche Allergien und der allgemeine<br />

Gesundheitszustand, Vorlieben und Rituale des Kindes, die Sicherheit geben,<br />

Spielverhalten, bekannte Probleme sowie Erfahrungen mit anderen Betreuungsformen.<br />

Natürlich kann vor dem offiziellen Beginn der Betreuung in Absprache mit dem Team ein<br />

Schnuppertag für Kinder und Eltern vereinbart werden.


0 Elternmitarbeit 58<br />

Elternmitarbeit<br />

20.1 Unterstützung der Arbeit des KTH<br />

Was Eltern zu tun bereit sind, entscheiden sie selbst und immer wieder neu. Viele<br />

beteiligen sich indem sie, z. B. zu Fasching, für das Buffet einen Salat zuzubereiten.<br />

Wieder andere können einmalig oder kontinuierlich z. B. handwerklich für uns tätig sein,<br />

einen Ausflug begleiten, mit zum Turnen gehen und beim Umziehen helfen, damit mehr<br />

Zeit für das Turnen verbleibt. Oder der Beruf der Eltern eröffnet uns Möglichkeiten – wir<br />

können (fast) jede Ressource nutzen.<br />

20.2 Mitbestimmung<br />

Jede Gruppe wählt zwei Elternvertreter, die Ansprechpartner für Eltern, Erzieher und die<br />

Kita-Leitung sind.<br />

20.3 Gespräche<br />

Eltern haben jederzeit die Möglichkeit, Fall- und Entwicklungsgespräche mit den Teams<br />

zu führen. Unsererseits bitten wir ebenfalls Eltern zum Gespräch.<br />

20.4 Elternabende<br />

Mindestens einmal im Halbjahr findet ein Elternabend statt. Dieser hat die zurückliegende<br />

oder geplante Arbeit zum Thema ebenso wie Projekte, Ausflüge, Reisen, Inhalte und<br />

Termine. Dieser Elternabend bildet auch das Forum, um im Kreise der Elternschaft<br />

wichtige Themen zu besprechen. Damit Zeit und Raum für umfangreichere Anliegen ist,<br />

Unser Wunsch ist, dass die Eltern im Vorfeld des Elternabends die gewählte Elternvertretung<br />

Ihrer Gruppe ansprechen, damit Ihr Anliegen auf die Tagesordnung kommt<br />

bzw. eingeplant werden kann. Themenelternabende und -nachmittage (zu Erziehungsfragen,<br />

zur kindlichen Entwicklung oder Fragen aus der Elternschaft – werden auf Anfrage<br />

gern angeboten.


0 Öffentlichkeitsarbeit 59<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

21.1 Informationsveranstaltung<br />

Einmal im Monat bieten wir eine Informationsveranstaltungen an, die den Eltern<br />

− einen optischen Eindruck vom Haus/ unserer Arbeit vermitteln;<br />

− Themen über unsere Pädagogik und über das Konzept behandelt;<br />

− alles rund um die Anmeldung/ Warteliste klärt;<br />

− allgemeine Fragen zum KITA-Gutschein usw. darlegt;<br />

− die Anmeldung des Kindes ermöglicht (Elementarbereich ab 2 Jahre;<br />

Krippenbereich ab 10 Monate).<br />

Die Veranstaltung dauert zwei Stunden und wird von den Eltern sehr positiv aufgenommen.<br />

Häufig kommentieren die Eltern die Qualität der Veranstaltung gerade im Hinblick<br />

auf die umfangreichen Informationen und das großzügige Zeitfenster.<br />

Die Eltern erhalten<br />

−<br />

−<br />

das Faltblatt „Informationen zur Anmeldung“ (mit allen wichtigen Informationen aus<br />

der Veranstaltung);<br />

drei Flyer über die inhaltliche Arbeit im KTH (Waldtage, Rhythmik und<br />

Religionspädagogik).<br />

21.2 St. Markus Hoheluft im Internet<br />

Wir sind im Internet unter www.eva-kita.de präsent. Wir sind dort zu finden, indem über<br />

„Kitas“ die Übersichtskarte der Stadt Hamburg gewählt wird. Dort ist der Bereich westlich<br />

der Außenalster anzuklicken. Bei der dann auftauchenden Regionskarte findet man uns<br />

unter „Hoheluft“. Wir sind aber auch über Straße oder PLZ aufzufinden.<br />

Unter www.st-markus-hh.de sind wir über die Homepage der Kirchengemeinde zu<br />

erreichen (Button: Kita).


0 Patenschaft Uyole/ Tansania 60<br />

21.3 Informationsfluss im Haus<br />

Alle wichtigen Mitteilungen bekommen die Eltern über die Flipchart-Tafel im Eingangsbereich,<br />

über das Pinnbrett im jeweiligen Gruppenbereich vermittelt. Elternabende sind<br />

auch ein Ort für Informationen über unsere Arbeit. Wenn nur eine Auswahl von Personen<br />

gezielt informiert werden muss, suchen wir das persönliche Gespräch. Wir nutzen auch<br />

die Möglichkeit der schriftlichen Information über Mitteilungsblätter oder versenden Infos<br />

per E-Mail.<br />

21.4 Unser Logo<br />

Das Evangelische KTH St. Markus Hoheluft führt den geflügelten Löwen als Wappentier.<br />

Dieser ist ebenfalls, wenn auch in einem sehr „erwachsenem“ Design, das Wappentier<br />

der Kirchengemeinde. Er steht für den Evangelisten Markus, dessen Namen Gemeinde<br />

und KTH tragen.<br />

Patenschaft Uyole/ Tansania<br />

Die Kirchengemeinde unterhält partnerschaftliche Kontakte nach Tansania. Dort wird<br />

auch ein St. Markus Kindergarten betrieben und unser KTH versucht, den Kindern nahe<br />

zu bringen, wie ihre Altersgenossen einige Tausend Kilometer südlich ihren Alltag verbringen.<br />

Im Regenbogen-Kreis lassen wir den Esel herumgehen – ein Holzesel sammelt<br />

in seinen Satteltaschen Kleingeld. Auf diesem Wege konnten z. B. 2011 rund 350,- € für<br />

den tansanischen Kindergarten angesammelt werden. Davon werden Spielmaterialien<br />

angeschafft, Renovierungen und Umbauten bezahlt usw.

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