1 Dr. Franz Segbers / Universität Marburg Gegen Rente ab 67. Den ...
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Die <strong>Rente</strong>npolitik der letzten Jahre hat die Gerechtigkeit zwischen den Generationen<br />
nicht gefördert. Sie hat die Gerechtigkeit zwischen den Generationen mutwillig und<br />
ohne Not beschädigt.<br />
<strong>Den</strong> Politikerinnen und Politikern müssen wir sagen: Man kann Fehlentscheidungen<br />
auch korrigieren. Die <strong>Rente</strong>n<strong>ab</strong>senkung und die <strong>Rente</strong> mit 67 sind solche grandiosen<br />
Fehlentscheidungen. Sie politisch, wirtschaftlich und auch menschlich verheerend.<br />
<strong>Rente</strong>nkürzungen, Riesterrente und „<strong>Rente</strong> <strong>ab</strong> 67“ – das sind traurige Höhepunkte<br />
einer falschen Politik.<br />
Es gibt Alternativen.<br />
Warum führen wir keine Erwerbstätigenversicherung ein Eine Versicherung, in die<br />
alle einzahlen: Arbeitnehmer, Selbstständige, Freiberufler, Beamte und Parlamentarier<br />
Warum erhöhen wir nicht die halbe/halbe durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanzierten<br />
Beitragssätze, anstatt die Lasten einseitig auf die Beschäftigen zu verschieben<br />
Beides würde Geld bringen.<br />
Doch auf eines kommt es vor allem an: Die Absenkung des <strong>Rente</strong>nniveaus muss<br />
zurückgenommen werden. Die gute alte, krisenfeste und solidarische Gesetzliche<br />
<strong>Rente</strong>nversicherung muss wieder gestärkt werden. Die Riester-<strong>Rente</strong> hat sich als<br />
Irrweg erwiesen. Sie trägt nichts bei zu einer ausreichenden, armutsfesten und lebensstandardsichernden<br />
Altersvorsorge.<br />
Ich appelliere besonders an die jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Empört<br />
Euch! Euch mutet die Politik das <strong>ab</strong>gesenkte <strong>Rente</strong>nniveau zu und dann sollt ihr<br />
euch auch noch privat auf einem unsicherer Kapitalmarkt vorsorgen. Damit seht ihr<br />
am Ende alt aus!<br />
Nicht weniger sondern mehr Solidarität im <strong>Rente</strong>nsystem muss das Motto sein.<br />
Es wäre keine Schande, wenn die Politiker zugeben würden, dass die private kapital<strong>ab</strong>hängige<br />
Riester-<strong>Rente</strong> nicht hält, was man sich von ihr versprochen hat.<br />
Es wäre auch keine Schande einzusehen, dass die Senkung des <strong>Rente</strong>nniveaus ein<br />
Fehler war.<br />
Wenn dann auch noch die <strong>Rente</strong> <strong>ab</strong> 67 gestrichen und prekäre Beschäftigung wirksam<br />
bekämpft würde, wären wichtige, vorbeugende Schritte gegen die anschwellende<br />
Welle der Altersarmut gesetzt worden. Dazu gehört sicherlich Mut. Doch wer die<br />
Altersarmut verhindern will, der muss diesen Mut aufbringen. Und genau das erwarten<br />
wir von den Politikern und Politikerinnen.<br />
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