1 Dr. Franz Segbers / Universität Marburg Gegen Rente ab 67. Den ...
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und derselben Generation verletzt – zwischen den jetzt Wohlh<strong>ab</strong>enden und den jetzt<br />
Armen.<br />
Zur Wahrheit gehört, dass es immer mehr alte Menschen gibt, die <strong>Rente</strong>n beziehen.<br />
Zur Wahrheit gehört <strong>ab</strong>er auch, dass der Kuchen noch nie so groß war. Wenn der<br />
Kuchen wächst und immer größer wird, wenn gleichzeitig die Menschen in Deutschland<br />
immer weniger werden, was bleibt dann für jeden einzelnen übrig Ein größeres<br />
Stück Kuchen. Wenn jemand nicht vorher ein Stück vom Kuchen klaut.<br />
Nach Ang<strong>ab</strong>en der Deutschen Bundesbank beträgt das private Geldvermögen in<br />
Deutschland fast 5 Billionen Euro. Doch dieser Reichtum ist ungleich verteilt sind. Die<br />
zehn Prozent Reichsten verfügen über Zweidrittel des Gesamtvermögens in diesem<br />
Land. Und die untere Hälfte der deutschen Haushalte muss sich gerade einmal ein<br />
Prozent des Reichtums in diesem Land teilen. Das ist tatsächliche Spaltung unserer<br />
Gesellschaft. Und sie verläuft nicht zwischen den Generationen sondern arm und<br />
reich. Dieses Land so reich wie nie zuvor und dann man wagt uns zu sagen, dass wir<br />
die Kosten für eine anständige <strong>Rente</strong> nicht mehr schultern könnten. Dieses Land ist<br />
reich genug, um anständige Löhne und würdige <strong>Rente</strong>n zahlen zu können.<br />
Die Agenda 2010 und Hartz IV h<strong>ab</strong>en eine Vielzahl von sozialversicherungsfreien<br />
Beschäftigungsverhältnissen geschaffen. Es muss wieder gelten: Jede Arbeit muss<br />
versicherungspflichtig werden. Würden alle Minijobs- und Midijobs versicherungspflichtig,<br />
dann flössen 1,5 Milliarden in die <strong>Rente</strong>nkasse. Die Einführung eines gesetzlichen<br />
Mindestlohnes würde der <strong>Rente</strong>nversicherung ein Plus von 2,8 Milliarden<br />
bescheren.<br />
Altersarmut ist dort zu bekämpfen, wo sie entsteht. Altersarmut entsteht durch Löhne,<br />
die nicht zum Leben reichen, durch sozialversicherungsfreie Erwerbsformen und<br />
durch Arbeitslosigkeit. Wer die Reformdebatte allein über das <strong>Rente</strong>nsystem und<br />
nicht über das Lohnsystem führt, der blendet die Ursachen der Altersarmut aus!<br />
Der Generalfehler war und ist die Absenkung des <strong>Rente</strong>nniveaus und die Riester-<br />
<strong>Rente</strong>. Eine Privatversicherung kann die Sozialversicherung ergänzen, <strong>ab</strong>er nicht<br />
ersetzen. Die Riester-<strong>Rente</strong> ist keine Antwort für Erwerbsunfähige, Arbeitslose und<br />
Geringverdiener.<br />
Kaum konnten durch die gute Beschäftigungslage die Rücklagen für die <strong>Rente</strong> aufgestockt<br />
werden, geht die Bundesregierung daran, den <strong>Rente</strong>nbeitrag zu kürzen.<br />
Warum wird er nicht genutzt, um die <strong>Rente</strong> zu stärken Doch die Regierungsparteien<br />
h<strong>ab</strong>en nun beschlossen, den Beitragssatz zu senken. Die Parteien, allen voran die<br />
CDU/CSU, sollte sich nicht länger vom Irrglauben leiten lassen, sie könnten die Menschen<br />
in Deutschland mit einer Senkung der <strong>Rente</strong>nbeiträge um ein paar Euro ködern.<br />
Die Menschen in Deutschland wollen keine mikrige Beitragssenkung sondern<br />
sichere <strong>Rente</strong>n. Mit Beitragssenkungen in der <strong>Rente</strong>nversicherung muss es ein für<br />
alle Mal eine Ende h<strong>ab</strong>en. Man kann nicht über die demografischen Herausforderungen<br />
klagen und dann noch die Beiträge senken. Das widerspricht sich.<br />
Die Rücklagen sollten deshalb genutzt werden, um die <strong>Rente</strong> armuts- und zukunftsfest<br />
zu machen. Wer jetzt die Beiträge senkt, der verpulvert die notwendigen Spiel-<br />
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