NAW Jahresbericht 2008 - DIN Deutsches Institut für Normung e.V.

51
noch nicht im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Es gab erhebliche Meinungsverschiedenheiten zwischen
KEU und CEN zu nationalen A-Abweichungen in harmonisierten Europäischen Normen. Erschwerend
kommt nun hinzu, dass die Wannenhersteller, die in Europa sämtliche Vorbereitungen für den Beginn
der CE-Kennzeichnung abgeschlossen haben (die CE-Kennzeichnung hätte im Dezember 2006
schon obligatorisch sein können), jetzt immer noch an deren Umsetzung gehindert werden, weil ein
Mitgliedstaat seine Regelungen auf alle anderen übertragen möchte. Diese Situation trägt nicht zur
Vertrauensbildung in die europäische Normung und Harmonisierung nach der Richtlinie 89/106/EWG
(Bauprodukten-Richtlinie) bei. Genau diesen Gedanken aufgreifend, stimmte die Deutsche Delegation
einer nochmaligen Änderung beider Normen zu, wobei die zu deklarierenden Leistungsniveaus in der
CE-Kennzeichnung deutlich herauszustellen sind.
In allen Stufen der Entwicklung der Normen zeigte die deutsche Seite eine außerordentlich hohe Konsensbereitschaft.
Trotz der sich anbahnenden Unübersichtlichkeiten für den Hersteller, Installateur
und Endverbraucher, wegen einer Vielzahl spezifischer Anforderungen sowie der Fragwürdigkeit bestimmter
Normen aufgrund spezifischer nationaler Vorschriften und wegen des von der partizipierenden
sanitärkeramischen Industrie und der Wannenindustrie deklarierten Interesses eines zügigen
Abschlusses der Arbeiten, bot die deutsche Seite stets eine umfassende Unterstützung zur Fertigstellung
dieser im CEN/TC 163 zu entwickelnden Normen.
Diese Feststellung gilt grundsätzlich für alle Teilbereiche der Branche in der Umsetzung des von
EU/EFTA erteilten Mandates M 110 „Sanitärausstattungsgegenstände“ (geändert durch Mandate
M/139 und M/368); das zuständige Gremium (hier NA 119-05-18 AA mit derzeit vier Unterausschüssen
zur Spiegelung sämtlicher Arbeiten des CEN/TC 163) wird trotz aller Schwierigkeiten die Erfüllung
des Mandates vielschichtig unterstützen, nicht zuletzt durch die Übernahme einer Vielzahl von Federführungen.
Inzwischen erreichten alle Projekte, die zu harmonisierten Europäischen Normen führen
sollen, das Endstadium für eine Votierung (Formelle Abstimmung bzw. Veröffentlichung). Wesentlich
einfacher in der Konsensfindung waren die Arbeiten im sog. freiwilligen Bereich, so wurden gute Fortschritte,
z. B. in der Erarbeitung bestimmter Produkt-Normen erzielt. die Überarbeitung bestimmter
Maß-Normen lässt gute Ergebnisse erwarten.
Für das bislang einzige rein nationale Thema in diesem Bereich DIN 19516 „WC-Sitze“ wurden nach
wie vor keine gleich gelagerten europäischen Arbeiten begonnen (derzeit besteht dazu auch kein artikuliertes
Interesse bei deutschen Herstellern).
(Info: gunnar.zeisler@din.de)
7.4.14 NA 119-05-22 AA Sickerrohre aus Kunststoff
DIN 4262-1 „Kunststoffrohre für unterirdische Entwässerung im Verkehrswege und Tiefbau“ wurde
überarbeitet und ein Norm-Entwurf veröffentlicht. Die Einspruchsfrist endete am 2008-12-31.
Für die im Rahmen der Novellierung der Verordnung zur Vereinfachung des Deponierechts überarbeitete
DIN 19667 „Dränung von Deponien – Planung, Bauausführung und Betrieb“ wurde ebenfalls ein
Norm-Entwurf erarbeitet und veröffentlicht. Auch für diesen Entwurf endete die Einspruchsfrist am
2008-12-31.
Mit der Überarbeitung der DIN 4266-1 „Sickerrohre für Deponien“ wurde begonnen. DIN 1187 wurde
überprüft und deren Aktualität bestätigt.
Zu einem neuen Projekt des CEN/TC 155 zur Ausarbeitung einer EN für Versickerungsboxen aus
Kunststoff (“Plastics piping systems for storm water management – Requirements and test methods
for modular boxes for underground infiltration, attenuation and storage systems”) wurde der
NA 119-05-22 AA gebeten, die Arbeiten auf nationaler Ebene zu begleiten.
(Info: hans-jochen.kropf@din.de)
7.4.15 NA 119-05-23 AA „Abwasserhebeanlagen“
Die Prüfung der Aktualität der DIN EN 12050-1 bis -4 (Abwasserhebeanlagen für die Gebäude- und
Grundstücksentwässerung - Bau- und Prüfgrundsätze) hatte ergeben, dass wegen der neu erschienen
EU-ATEX Richtlinie und der Notwendigkeit der Änderung einiger Festlegungen zu Prüfverfahren
eine Überarbeitung erforderlich ist. Aufgrund einer Vielzahl von Verweisen innerhalb der Normenreihe
wurde beschlossen, keine Änderungen von einzelnen Abschnitten vorzunehmen, sondern die vier
Normenteile zu überarbeiten. Der NA 119-05-23 AA hatte dazu die deutschen Vorschläge zur Überar-