30.01.2015 Aufrufe

Forstliches Gutachten HG Sulzbach-Rosenberg - Amt für Ernährung ...

Forstliches Gutachten HG Sulzbach-Rosenberg - Amt für Ernährung ...

Forstliches Gutachten HG Sulzbach-Rosenberg - Amt für Ernährung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Anlage: Formblatt JF 32 – Stand: September 2011<br />

<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Ernährung</strong>, Landwirtschaft und Forsten<br />

Amberg<br />

<strong>Forstliches</strong> <strong>Gutachten</strong> zur Situation der Waldverjüngung 2012<br />

gemäß Artikel 32 Absatz 1 des Bayerischen Jagdgesetzes (BayJG)<br />

Hochwildhegegemeinschaft/Hegegemeinschaft 1<br />

<strong>Sulzbach</strong>-<strong>Rosenberg</strong><br />

Nummer 3 1 1<br />

Allgemeine Angaben<br />

1. Gesamtfläche in Hektar ........................................................................................................................... 8 2 0 2<br />

2. Waldfläche in Hektar ............................................................................................................................... 4 5 0 0<br />

3. Bewaldungsprozent ................................................................................................................................. 5 5<br />

4. Weiderechtsbelastung der Waldfläche in Prozent ...................................................................................<br />

5. Waldverteilung<br />

überwiegend größere und geschlossene Waldkomplexe (mindestens 500 Hektar) .........................................<br />

überwiegend Gemengelage.............................................................................................................................. x<br />

6. Regionale natürliche Waldzusammensetzung<br />

Buchenwälder und Buchenmischwälder ....... x Eichenmischwälder ......................................<br />

Bergmischwälder ...........................................<br />

Wälder in Flussauen und z. T. vermoorten<br />

Niederungen .................................................<br />

Hochgebirgswälder ....................................... .................................................................<br />

7. Tatsächliche Waldzusammensetzung<br />

Fi Ta Kie SNdh Bu Ei Elbh SLbh<br />

Bestandsbildende<br />

x x x<br />

Baumarten ........................................................................................<br />

Weitere Mischbaumarten .................................................................. x x x<br />

8. Bemerkungen/Besonderheiten:<br />

Die Wälder der Hegegemeinschaft werden von Kiefern-, Fichten- und Buchenbeständen geprägt,<br />

in die einzeln bis truppweise Edellaubhölzer und sonstige heimische Laubhölzer<br />

(Laubpioniere) beigemischt sind.<br />

In Bereichen mit dominierenden Kiefernbeständen (schwerpunktmäßig östlich der B 85) tritt<br />

auch die Eiche bevorzugt im Waldrandbereich stärker mit auf.<br />

Die Waldflächen sind von kleiner bis mittlerer Größe (bis 500 ha) und in der Gemengelage<br />

gleichmäßig verteilt.<br />

Die waldbaulich wesentlichen Baumarten in der Hegegemeinschaft sind Kiefer, Fichte, Buche<br />

und lokal auf passenden Standorten Edellaubholz; schwerpunktmäßig im nordöstlichen Bereich<br />

kommt noch die Eiche und sonstiges Laubholz dazu.<br />

Der Staatswald in der Oberen Wagensaß hat besondere Bedeutung <strong>für</strong> die Erholungsfunktion.<br />

1 Nicht zutreffendes streichen!<br />

Seite 1 von 3


Anlage: Formblatt JF 32 – Stand: September 2011<br />

9. Vorkommende Schalenwildarten Rehwild ....................... x Rotwild ........................<br />

Gamswild .................... Schwarzwild ................ x<br />

Sonstige (Muffelwild) ..<br />

x<br />

Beschreibung der Verjüngungssituation<br />

Die Auswertung der Verjüngungsinventur befindet sich in der Anlage<br />

1 Verjüngungspflanzen kleiner als 20 Zentimeter<br />

In dieser Initialphase der Verjüngung ist die Fichte mit 54 % am häufigsten vorhanden. Stark<br />

vertreten ist mit 31,5 % auch die Buche. Nennenswert kommt auch noch das Edellaubholz mit<br />

6 % vor. Weitere waldbaulich wichtige Baumarten wie Tanne, Kiefer, Eiche und die<br />

Laubpioniere sind nur mit geringen Anteilen zwischen 1,5 und 3 % dabei.<br />

Der Verbiss liegt bei den häufiger vorkommenden Buchen, Fichten und Edellaubhölzern<br />

zwischen 7 und 15 % und ist tolerierbar. Bei den selten vertretenen Eichen und Tannen ist der<br />

Verbiss mit 71 und 78 % sehr hoch. In diesem frühen Entwicklungsstadium birgt ein starker<br />

Verbissdruck die Gefahr eines größeren Verlustes durch Todverbiss. Das erhöht in Verbindung<br />

mit der geringen Individuenzahl und selektiven Verbisss die Entmischungsgefahr.<br />

2. Verjüngungspflanzen ab 20 Zentimeter bis zur maximalen Verbisshöhe<br />

In diesem Entwicklungsstadium dominiert die Buche mit 45 %, gefolgt von der Fichte mit<br />

40 %. Relativ gleichmäßig beteiligt sind die waldbaulich wichtigen Mischlaubhölzer Eiche,<br />

Edellaubholz und sonstigen Laubhölzer mit 4 bis 5 %. Die Kiefer dagegen kommt nur mehr<br />

mit geringen 1,5 % vor. Sie ist aber vermutlich wegen der wenig zusagenden standörtlichen<br />

und waldbaulichen Bedingung nur mehr gering in der Verjüngung beteiligt. Dagegen nimmt<br />

die Buche langfristig betrachtet beständig zu.<br />

Der Leittriebverbiss ist bei allen waldbaulich bedeutsamen Baumarten mit Ausnahme der Eiche<br />

zurückgegangen und liegt mit 3 % bei der Fichte, 6 % bei der Buche, 13,5 % beim<br />

Edellaubholz und 17 % beim sonstigen Laubholz in tragbarer Höhe. Der Anstieg des<br />

Leittriebverbisses bei der Eiche von 18 % auf 24,5 % ist bedenklich und bedarf einer<br />

Gegensteuerung.<br />

Der Verbiss im oberen Drittel liegt dagegen auf einem bekannt höheren Niveau. Er liegt bei<br />

Fichte, Buche, Edellaubholz, Laubpionieren zwischen 18 % und 41% noch im akzeptablen<br />

Rahmen, erreicht aber mit 83 % bei der Eiche einen sehr hohen Wert.<br />

Fegeschäden sind hier nicht auffällig.<br />

3. Verjüngungspflanzen über maximaler Verbisshöhe<br />

In dieser Höhenschicht sind in den Aufnahmeflächen alle waldbaulich relevanten Baumarten<br />

vertreten. Mit größeren Anteilen kommen Buche (36 %), Eiche (20 %), Laubpionierarten<br />

(23 %) und Fichte (16 %) vor. Mit wenigen Exemplaren sind auch Kiefer und Edellaubhölzer<br />

dabei.<br />

Fegeschäden sind insgesamt mit 6 % noch tolerierbar. Sie kommen häufiger am sonstigen<br />

Laubholz vor.<br />

Seite 2 von 3


Anlage: Formblatt JF 32 – Stand: September 2011<br />

4. Schutzmaßnahmen gegen Schalenwildeinfluss<br />

Gesamtanzahl der Verjüngungsflächen, die in der Verjüngungsinventur erfasst wurden: ............. 37<br />

Anzahl der teilweise gegen Schalenwildeinfluss geschützten Verjüngungsflächen:....................... 0<br />

Anzahl der vollständig gegen Schalenwildeinfluss geschützten Verjüngungsflächen: ................... 3<br />

Die Anzahl der geschützten Verjüngungsflächen hält sich mit 8 % im tragbaren Rahmen.<br />

Geschützt wurden in Einzelfällen Buche, Edellaubholz, Kiefer, Fichte und sonstiges Nadelholz.<br />

Bewertung des Schalenwildeinflusses auf die Waldverjüngung (unter Berücksichtigung regionaler Unterschiede)<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen:<br />

Art.1 Abs. 2 Nr. 2 des Waldgesetzes <strong>für</strong> Bayern: Bewahrung oder Herstellung eines standortgemäßen und<br />

möglichst naturnahen Zustand des Waldes unter Berücksichtigung des Grundsatzes „Wald vor Wild“.<br />

„Waldverjüngungsziel“ des Art. 1 Abs. 2 Nr. 3 des Bayerischen Jagdgesetzes: Die Bejagung soll insbesondere die<br />

natürliche Verjüngung der standortgemäßen Baumarten im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen ermöglichen.<br />

Alle in den Altbeständen vorhandenen waldbaulich bedeutsamen Baumarten sind auch in den<br />

Verjüngungen der Aufnahmeflächen in allen Stadien zu finden. Das Potential zum Aufwachsen von<br />

Mischbeständen mit standortgemäßen Baumarten, die die sozialen, ökologischen und ökonomischen<br />

Ziele am besten erfüllen können und den Waldbesitzern breiten waldbaulichen Handlungsspielraum<br />

geben, ist vorhanden.<br />

Die Verbisssituation lässt <strong>für</strong> fast alle waldbaulich bedeutsamen Baumarten ausreichende<br />

Entwicklungsmöglichkeiten zu. Lediglich bei der Eiche hat sich der Leittriebverbiss erhöht und gerät<br />

jetzt in eine kritische Höhe, so dass hier eine Gegensteuerung durch gezielte jagdliche Strategien<br />

notwendig wird.<br />

Insgesamt kann die Verbissbelastung noch als tragbar bewertet werden.<br />

Empfehlung <strong>für</strong> die Abschussplanung (unter Berücksichtigung des bisherigen Ist-Abschusses)<br />

Zur weiteren Stabilisierung der Verbisssituation wird empfohlen, den Abschuss beizubehalten.<br />

Um auch die Verbissbelastung bei der Eiche wieder auf ein stabiles, erträgliches Maß zu bringen,<br />

sollte ein besonderes Augenmerk auf Flächen mit Eichenverjüngung gelegt werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Bewertung der Verbissbelastung:<br />

günstig ............................................<br />

Abschussempfehlung:<br />

deutlich senken.........................................................<br />

tragbar ............................................ x senken......................................................................<br />

zu hoch ........................................... beibehalten............................................................... x<br />

deutlich zu hoch ..............................<br />

erhöhen.....................................................................<br />

deutlich erhöhen.......................................................<br />

Ort, Datum<br />

Amberg, 07.11. 2012<br />

Unterschrift<br />

Forstdirektor Richard Schecklmann<br />

Verfasser<br />

Anlagen<br />

Auswertung der Verjüngungsinventur <strong>für</strong> die Hegegemeinschaft<br />

Formblatt JF 32b „Übersicht zu den ergänzenden Revierweisen Aussagen“<br />

Seite 3 von 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!