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Jubiläumsausgabe - Residentenkurier » Achtung Gefahr

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S e r i e A u s w a n d e r n<br />

P á g i n a 3 7<br />

“Bitte Papa , sag J A, tue es für u n s alle!”<br />

es wurde die 2. geöffnet. Ich zeigte ihnen<br />

mein Sprachenbuch und bis nachts um 2:30h<br />

übten wir beide Sprachen.<br />

Nun hatte ich noch 12 Tage Zeit, um alles in<br />

die Wege zu leiten, damit ich nach<br />

Deutschland mitfahren konnte.<br />

Das Telefonat mit meiner Mutter war nicht<br />

einfach, sie weinte und sagte, von ihr aus sei<br />

es ein NEIN, ach Deutschland sei sooo weit<br />

weg und wenn mir was passieren würde wäre<br />

sie nicht schnell bei mir, aber sie wolle<br />

abends mit meinem Vater reden wenn er von<br />

der Arbeit heimkäme. Er würde mich dann im<br />

Hotel anrufen. Es dauerte ein paar Tage und<br />

ich rechnete schon nicht mehr mit einem<br />

Anruf, als ich ans Telefon gerufen wurde und<br />

mein Vater mir 1000 Fragen stellt. „Was sind<br />

das für Sachen, die mir deine Mutter da<br />

erzählt Du willst nach Deutschland gehen,<br />

mit wem Wohin Du sprichst nur spanisch<br />

und dazu nur andalusisch. Wenn das schief<br />

geht, dann weißt Du, dass wir von hier aus<br />

nicht helfen können. Was willst du dort in<br />

Deutschland, Du bist zufrieden und glücklich<br />

in Alicante! Ich bitte ihn, „bitte Papa<br />

unterschreibe das Formular das ich dir<br />

geschickt habe, damit ich einen Reisepass<br />

bekomme und mit der Familie L. nach<br />

Deutschland gehen kann. Sie werden gut auf<br />

mich aufpassen, wie auf einen eigenen Sohn.<br />

Ich werde bei ihnen im Haus wohnen und<br />

gutes Geld, nämlich 250 DM (damals<br />

7500Ptas) im Monat verdienen. Das ist die<br />

große Chance für mich und die ganze Familie<br />

Papa. Du weißt, dass es mein großer Traum<br />

ist, für euch eine Wohnung zu kaufen, mit<br />

fließendem Wasser, wo man anständig<br />

schlafen kann, ohne nass zu werden, wenn es<br />

regnet! Bitte Papa sag ja, tue es für uns alle!“<br />

Eine Woche später hatte ich einen Reisepass<br />

und saß mit der Familie L in deren kleinem<br />

Fiat und düste in Richtung Barcelona –<br />

Francia, Alemania entgegen! Viel Platz hatte<br />

ich nicht auf der Rückbank, rechts und links<br />

Taschen voller Mitbringsel neben mir, aber<br />

ich habe mich nicht beschwert. Ich glaube,<br />

innerlich war ich ganz klein, voller Angst.<br />

Nicht 5 Minuten habe ich geschlafen auf<br />

dieser Autofahrt, meine Augen schauten<br />

immer links und rechts und nahmen alles auf<br />

wie ein Schwamm. Gesprochen haben wir<br />

auch nicht viel, da der jeweils andere die<br />

Sprache nicht konnte. Aber mit Hilfe meines<br />

Wörterbuchs konnten wir üben, üben, üben.<br />

Nach einer nächtlichen Pause in Frankreich<br />

kamen wir nach 2 Tagen nachts um 3 Uhr in<br />

Bernkastel-Kues an. Schnell wurde das Auto<br />

geleert und eine Couch bezogen, man stellte<br />

mir eine Flasche Wasser ans „Bett“ und sagte<br />

mañana 8h aufstehen, mucho trabajo.<br />

Buenas noches.<br />

Nach 3 Tagen bin ich das erste Mal allein, ich<br />

lege mich auf mein provisorisches Bett und<br />

merke, wie mir ein paar Tränen runterkullern.<br />

Während ich mir die Decke über den Kopf<br />

ziehe, denke ich: hilf mir lieber Gott - und<br />

schlafe sofort ein. Fortsetzung folgt<br />

Rincon Canario<br />

Kanarische Spezialitäten<br />

Mitten in Chiclana, im Rincon<br />

Canario.<br />

Der sympathische Besitzer<br />

Benjamin spricht gut deutsch<br />

und freut sich über deutsche<br />

Residenten. Er bietet günstige<br />

Menus an, egal ob mittags oder<br />

am Abend.<br />

Centro Plaza<br />

Direkt im Gebäude des neuen<br />

Marktes von Chiclana<br />

Tel: 654 32 83 76

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