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Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova

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EINIGE BEMERKUNGEN ZU DEN PROVINZIAL-RÖMISCHEN GEFÄSSEN<br />

AUS DEM KAISERZEITLICHEN GRABKOMPLEX VON OLĂNEŞTI IN DER<br />

REPUBLIK MOLDAU<br />

Alexandru POPA<br />

Der Beitrag behandelt einige der sog. „Importfunde“ provinzial-römischer Herkunft aus<br />

der Körperbestattung von Olăneşti in der heutigen Republik Moldau. Der hier diskutierte Grabkomplex<br />

wurde 1960 durch A. Meljukova entdeckt und anschließend ausgegraben. Die Fundstelle<br />

befi ndet sich im Barbaricum, einige hundert Meter vom Fluss Nistru entfernt (Abb. 1).<br />

Bei dem Grab handelt es sich um eine Nachbestattung in einem vorgeschichtlichen Grabhügel.<br />

Das Skelett lag mit dem Schädel nach Norden in einer sog. seitlichen Grabkammer (ca.<br />

2,2 x 0,80 m). Anhand des dabei entdeckten Inventars (Waffen, Gefäße, Trachtgegenstände<br />

und Pferdezaumzeug) wurde die Bestattung einem Sarmaten zugeschrieben 1 . Von besonderem<br />

Interesse sind die provinzial-römische Gefäße (Abb. 2), die trotz bereits wiederholter<br />

Publikation noch einiger Anmerkungen bedürfen. Aus dem Grab wurden folgende Fundstücke<br />

zu Tage gefördert:<br />

Bronzebecken Eggers 100 (Abb. 3)<br />

Das kugelschnittförmige Becken von Olăneşti 2 wurde gegossen und nachgedreht, wovon<br />

auf dem Boden noch drei entsprechende Rillen zu sehen sind. Das 12 cm hohe Gefäß<br />

hat einen angelöteten Standring 3 aus Bronze. Ungefähr 1,7 cm unter dem leicht nach innen<br />

verdickten Rand 4 verläuft eine horizontale Verzierungsrille.<br />

Von ursprünglich zwei an der Wand festgelöteten Gefäßgriffen ist nur einer erhalten geblieben.<br />

Das erhaltene Stück ist omegaförmig und hat in der Mitte drei Ringe. Die Enden sind<br />

mit Tiergestalten geschmückt 5 , die sich aufgrund der Schuppen imitierenden Einkerbungen<br />

mit stilisierten Schlangenköpfen identifi zieren lassen. Nach Erkenntnissen von R.Petrovszky<br />

wurden solche Gefäße ab der claudisch-neronischen bis in die trajanische Zeit produziert 6 .<br />

Das Verbreitungsbild innerhalb des Imperiums und im Barbaricum zeigt eine große Beliebtheit<br />

für dieses Handwaschaccessoire 7 .<br />

Bronzesieb Eggers 160 8 (Abb. 4).<br />

Das Gefäß hat einen halbkugeligen Körper 9 ; die Sieblöcher sind im Boden strahlenartig<br />

(bzw. in Form einer Rosette mit 35 Blättern und einem unverziertem Mittelfeld) angelegt, in<br />

der Wand lässt sich jedoch kein ansprechbares Muster erkennen. Das Bronzesieb ist mit einem<br />

fl achen und am Ende abgerundeten Griff ausgestattet 10 , der einen Meisterstempel trägt.<br />

Die derzeit in der Literatur kursierende Lesung des Stempels „BRISAC“ wurde angeblich von<br />

1<br />

MELJUKOVA 1962. KROPOTKIN 1970, 98 Nr. 851.<br />

2<br />

MELJUKOVA 1962, 199-200 Ris. 2.2. KURČATOV/BUBULIČ 2003, 299 Ris. 6.2.<br />

3<br />

Dm. 9,6 CM.<br />

4<br />

Dm. 29,8 CM.<br />

5<br />

S. Kurčatov und V. Bubulič, die das Grab von Olăneşti neulich überarbeitet und diskutiert haben, vermuten<br />

hier eine katzenartige Gestalt. KURČATOV/BUBULIČ 2003, 299.<br />

6<br />

PETROVSZKY 1993, 114-118 mit Literatur.<br />

7<br />

SEDLMAYER 1999, 61 und Karte 9 mit Fundliste.<br />

8<br />

MELJUKOVA 1962, 197-198 Ris. 2.1. KURČATOV/BUBULIČ 2003, 299-300 Ris. 6.1.<br />

9<br />

Rand-Dm. 17 cm, H. 9 cm. Bei V. Bârcă sind andere Werte angegeben: Rand-Dm. 19 und H. 10,5 cm.<br />

BÂRCĂ 2001, 352.<br />

10<br />

Griff-Länge 22, Bârcă gibt hier „ca 25 cm” an. BÂRCĂ 2001, 352.<br />

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