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Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova

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ZUSAMMENFASSUNG<br />

ZUR TYPOLOGIE DER BEFESTIGUNGSANLAGEN ÖSTLICH<br />

DER KARPATENGEBIRGE IM 7./6.-3. JH. V.CHR.<br />

Geographischer Rahmen. Wie bereits aus dem Titel zu entnehmen ist, befasst sich der<br />

Autor mit den Befunden aus einem geographischen Raum, dessen Grenzen wie folgt zu defi<br />

nieren sind: im Westen und Osten das östliche Karpatengebirge bzw. der Fluss Dnjestr; im<br />

Norden und Süden der Prut-Oberlauf bzw. die nordwestliche Küste des Schwarzen Meeres.<br />

Aus der heutigen politisch-admistrativen Sicht handelt es sich um den östlichen Teil Rumäniens,<br />

die Republik Moldau und Teile der Ukraine.<br />

Chronologischer Rahmen. Der zeitliche Beginn der Untersuchung, nämlich das 7/6.<br />

Jahrhundert v. Chr., steht in Zusammenhang mit dem ersten Auftreten von für die thracogetische<br />

Kultur spezifi schen Befestigungsanlagen in diesem Raum. Als Endpunkt gilt generell<br />

das Verlassen oder die Zerstörung dieser Wehrsysteme am Ende des 3. Jhs. v. Chr., die zum<br />

größten Teil auf die Expansion der germanischen Stämme der Bastarnen zurückzuführen sind.<br />

Fundsituation. Bisher sind in unserem Untersuchungsraum durch archäologische Ausgrabungen<br />

oder Bodenforschungen etwa 100 Befestigungen bekannt geworden, jedoch wurden<br />

nur bei 24 von ihnen die vorhandenen Fortifi kationen systematisch erforscht (Abb. 1, Tafel<br />

1). Trotz dieses zugegebenermaßen nicht ganz befriedigenden Forschungsstandes verfügen<br />

wir bereits in dieser Phase der Untersuchung über eine erste Vorstellung von getischen Verteidigungsanlagen<br />

in diesem Gebiet.<br />

Die Befestigungen aus dem genannten Arbeitsraum wurden an in mancherlei Hinsicht<br />

strategisch gut gelegenen Orten errichtet. Die Geländesporne, auf denen sie gegründet wurden,<br />

stellen eine Lage dar, die nicht nur schwer zugänglich war, sondern auch die umliegenden<br />

Gebiete dominierte und eine sehr gute Sicht ermöglichte. Die Nähe von Ressourcen,<br />

Land- und Wasserhandelswegen spielte dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. Oftmals sind<br />

diese Stellen durch schmale und sehr tiefe Gräben, Schluchten und Flusstäler umgeben oder<br />

abgetrennt. Die günstige geographische Lage alleine reichte jedoch nicht aus, um die volle<br />

Sicherheit einer Siedlung zu leisten, und machte die Errichtung zusätzlicher Verteidigungslinien<br />

notwendig. Die vor Ort vorhandenen Baumaterialien (Stein, Holz, Lehm, etc.) bestimmten<br />

ihrerseits die architektonisch-technologische Bauweise der künstlichen Wehrsysteme. Letztendlich<br />

war eine ausgeklügelte Kombination naturgegebener Faktoren und künstlicher Abwehranlagen<br />

für das dauerhafte Bestehen einer Befestigung als Zentrum politischer, kulturellreligiöser<br />

und wirtschaftlicher Macht ausschlaggebend.<br />

Typologie der Wehrmauern. Bekanntermaßen haben sich mit der Zeit in der Forschungsliteratur<br />

einige Begriffe wie etwa Wall, Mauer oder Pfahlwerk etc. etabliert, die traditionell für<br />

die Bezeichnung der Elemente eines Wehrsystems verwendet werden. Die jüngsten archäologischen<br />

Untersuchungen heben jedoch einige bautechnische Besonderheiten hervor, die die<br />

Verwendung der Begriffe Wall in Frage stellen. In der Tat handelt es sich dabei um Mauerwerk,<br />

das aus unterschiedlichsten Baumaterialien errichtet wurde. Ausgehend vom verwendeten<br />

Baumaterial kann man zurzeit mehrere Typen von Wehrmauern unterscheiden (Abb. 2, 3):<br />

Typ I. Pfahlwerk (Abb. 3/1)<br />

Das Pfahlwerk stellt eine aus senkrecht eingegrabenen Pfählen errichtete Stützwand<br />

dar (Abb. 3.1). Die Zwischenräume zwischen den Holzpfählen konnten bei Bedarf mit<br />

schmaleren Stöcken gefüllt werden. So ein Pfahlwerk wurde bei Saharna Mare im 6.-5. Jh.<br />

v.Chr. festgestellt (Abb. 4).<br />

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