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Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova

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kalypse des Heiligen Andrei Salos und der Text über das Erscheinen des Antichrist von dem<br />

Autor Pseudo-Ippolit aus Rom.<br />

Besondere Aufmerksamkeit wurde zwei Texten mit historischem Charakter gewidmet:<br />

Die anonyme Chronik aus Moldau (Letopiseţul de la Bistriţa) und die so genannte moldauischserbische<br />

Chronik. Im ersten Fall wurde die Beziehung der Chronik zu dem Manuskript aus<br />

Tulcea erörtert. Die Apokalypse vom Pseudo-Metodiu aus Patara und vom Heiligen Andrei<br />

Salos, die slawische Version der Manasses-Chronik sowie vom Text über die Könige aus Jerusalem<br />

ging dem Text dieses Manuskripts voraus. Diese Datierung scheint uns im Kontext<br />

der eschatologischen Erwartungen am Ende des 15. Jahrhunderts sehr bezeichnend zu sein.<br />

Hinsichtlich der moldauisch-serbischen Chronik teile ich die Meinungen von D.D. Năstase<br />

und V. Pelin, denen zufolge der Text dieser Chronik einen Teil eines größeren Werkes darstellt,<br />

der in zwei Manuskripten mit dem Titel Christliche Könige erschien. Aus diesem Grund<br />

war die Entfernung dieser Chronik aus ihrem Kontext eine unbegründete, arbiträre Entscheidung,<br />

die eine korrekte Interpretation vollkommen unmöglich machte. Meiner Meinung nach<br />

ist das Werk Christiliche Könige eine integrale Schrift, gedacht als eine komplette Geschichte<br />

des Christlichen Königtums seit dem Anfang (Konstantin der Grosse) bis zum Ende.<br />

Von dieser Sicht ausgehend, wurden die Schlussteile des Werkes Christiliche Könige<br />

analysiert, d.h. diejenigen Teile, die aus der moldauischen-serbischen Chronik ohne erkennbare<br />

Begründung verbannt wurden. Diese Analyse, insbesondere auch der Vergleich mit der<br />

Bistriţa-Chronik, hat die Idee der Translatio Imperii geboren, die zu der Zeit des moldauischen<br />

Fürsten Alexandru cel Bun sehr populär war, der einzige moldawische Fürst, der in diesem Teil<br />

des Werkes erwähnt wird, mit der Ausnahme des Begründers des historischen Moldawiens,<br />

Dragoş.<br />

Diese Tatsache wird auch dadurch bestätigt, das in dem Text der Bistriţa-Chronik das<br />

Register der moldauischen Fürsten, auch moldauische Könige genannt, mit dem Namen Alexandru<br />

cel Bun beginnt. Der Text endet mit einer Anmerkung zu dem Jahr 1512, als der Sultan<br />

Selim den ottomanische Thron einnimmt (im Text charakterisiert als „vom Gott gehasst”), und<br />

Moldawien von vielerlei Katastrophen heimgesucht wurde, die als Zeichen des Kommens des<br />

Antichrists interpretiert wurden. Das Jahr 1512 wurde davor schon von dem Patriarchen Ghenadie<br />

Scolarios als einer der zwei bestmöglichen Zeitpunkte für das Ende der Welt interpretiert;<br />

das andere Datum war das Jahr 1492. Die beiden Jahre wurden als das Äquivalent des<br />

Jahres 7000 seit der Genesis gesehen, nach verschiedenen numerischen Systemen (eine<br />

nach dem Septuaghinta, die zweite nach dem Werk Jüdische Antiquitäten von Iosif Flavius).<br />

Im abschließenden Teil des Artikels wird über die Notwendigkeit gesprochen, den Prozess<br />

der Genese der Wandmalerei aus Moldau zu analysieren, undzwar im Kontext von eschatologischen<br />

Erwartungen der letzten Dekaden des 15. Jahrhunderts. Die vorläufi gen Daten<br />

dieser Forschungen deuten darauf hin, dass solche Erwartungen eben zu diesem Zeitpunkt<br />

aufkamen und nicht erst zu der Zeit des Fürsten Petru Rareş, wie man es gewöhnlich zu glauben<br />

pfl egte.<br />

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