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Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova

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sind nicht mehr zu fi nden, die Funde wurden strikt in zwei Strömungen geteilt – entlang der<br />

Donau und von Schlesien zum Rhein. Leider habe ich derzeit keine Daten für tschechische<br />

und ungarische Gebiete und kann mich daher nur auf vorläufi ge Ergebnisse stützen.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die größte Anzahl von Münzen von Sigismund<br />

Bathory (1581-1598) geprägt (13 Dukaten, 10 Taler 46 ) wurde. Die verschiedenartigsten<br />

Nominale stammen von Gabriel Bethlen (1613-1629) – 8 Dukaten, 14 Taler, 1 Halbtaler, 1<br />

Sechs Groschen, 1 Groschen und 1 Exemplar Sechs Kreuzer. Die Konsequenzen des Dreißigjährigen<br />

Krieges in Europa beeinfl ussen auch das Eindringen siebenbürgischer Emissionen.<br />

Ab der zweiten Hälfte des Krieges liegen nur zwei Exemplare (Taler und Dukaten) von<br />

Georg I. Rakoczy (1630-1648) sowie ein Dukaten von Georg II. Rakoczy (1648-1660) vor.<br />

Die Prägungen von Michael Apafi (1661-1690) sind nicht zahlreich und waren auf den Alltagsmarkt<br />

gelenkt. Habsburgische Prägungen kommen am seltensten vor und stellen im deutschen<br />

Geldumlauf nur vier Exemplare dar.<br />

Ein wichtiger Faktor, der ganz stark das ökonomische Leben der Städte (insbesonders<br />

Deutschland) beeinfl usste, sind die kriegerischen Konfl ikte. Wenn wir die Daten aus dem Thesaurus<br />

befolgen, fi nden wir eine strenge Gesetzmäßigkeit: fast alle Funde des 17. Jahrhunderts<br />

wurden während des Dreißigjährigen Krieges 1618-1648 versteckt.<br />

Wie man aus den Fundbeschreibungen (siehe auch die Kataloge 2) ersieht, bestehen<br />

diese aus verschiedenen gemischten Emissionen. Das betont ihren Handelscharakter. Auch<br />

umfassen die Funde hunderte, manchmal tausende Münzen. Mehrere von ihnen wurden in<br />

der Zeitperiode des 14.–17. Jahrhunderts gesammelt und entstammen aus verschiedenen<br />

Geldsystemen. In jedem Münzsystem waren die gute Metallqualität und der hohe Nominalwert<br />

immer das wichtigste. Die meisten Schatzfunde bestehen aus zentraleuropäischen Münzen:<br />

Emissionen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, des Fürstentums, der Freien<br />

Städte, Abteien, von den Vereinigten Niederlanden, Frankreich, Preußen, Schweden, Ungarn,<br />

Polen. Weniger Emissionen stammen aus England, Schottland, Venedig und dem Osmanischen<br />

Reich.<br />

Mit allen diesen Schatzfunden, die in den deutschen Gebieten entdeckt wurden, traten<br />

die rumänischen Gebiete in den Handelsumlauf Zentraleuropas ein. Der Fundanteil zeigt,<br />

einschließlich auch der siebenbürgischen Prägungen, dass im 16. und insbesondere im 17.<br />

Jahrhundert, die rumänischen Emissionen den gleichen Platz in den Handelsbeziehungen<br />

einnahmen. Die wichtigste ökonomische Rolle in diesen Zeiten spielten das Römischer Reich<br />

Deutscher Nation sowie in der Tat deutsche, österreichische, tschechische, polnische, ungarische<br />

und siebenbürgische Länder. Wenn wir alle unsere Funde auf einer Karte markieren,<br />

können wir feststellen, dass die Schätze in der Regel in Zonen gefunden wurden, die sich<br />

unweit der Flusshandelswege befi nden 47 (Abb. 23). So lassen sich einige Handelszonen oder<br />

Handelsrichtungen mit Hilfe der Funde der siebenbürgischen Münzen belegen:<br />

Die erste Richtung: mittlere und obere Donau und Rheingebiet. Der Weg führt entlang<br />

der Donau durch die österreichischen Handelshauptstädte Wien-Linz- Krems- Salzburg-Passau<br />

(PAP 1996, 201) und weiter nach Westen (Gutenstein, Schluchsee), bevor er schließlich<br />

den Rhein erreicht (Binzen, vielleicht auch Dagersheim, Bretten).<br />

Die zweite Richtung, wahrscheinlich geteilt von der Donau, befindet sich in der Mitte des<br />

tschechischen Landes (leider liegen mir keine Daten über die Schatzfunde vor, die in Tschechien<br />

entdeckt wurden). Hier führt der Weg entweder nach Westen (Rohresreuth, Köttel, Karl-<br />

46<br />

Der Fund Gliencke (Nr. 9771) umfasst eine unbestimmte Anzahl an Münzen.<br />

47<br />

Für die bessere Darstellung der Handelswege in den deutschen, preußischen und schlesischen Gebieten<br />

habe ich auch die Dateien für Österreich (PAP 1996, 199-211) und Polen (MECLEWSKA, MIKOLAJCZYK<br />

1983; MECLEWSKA, MIKOLAJCZYK 1991) verwendet.<br />

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