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Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova

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und Behaage (Drei Groschen 1610) 44 (Abb. 20); von Gabriel Bethlen (1613-1629): Stedesand<br />

(Taler 1629), Kaisersfelde (6 Kreuzer), Gramzow (ein Taler ohne Jahr), Beeskow (ein einziges<br />

Exemplar – ein Taler aus dem Jahr 1621); von Georg I. Rakoczy (1630-1648): Rohrfeld (Taler<br />

1638), Dagersheim (Dukaten 1648); in den Schatzfunden aus Walluf, Ahrensfelde bei Berlin,<br />

Danzig und Bretten haben wir unbestimmte Emissionen von unbestimmten Herrschern.<br />

Im Fund Schluchsee fi ndet sich ein Dukaten ohne Jahresangabe eines unbestimmten Herrschers.<br />

Aus dem Fund Hermersdorf verfügen wir über einen Taler und aus dem Fund Reichsbach<br />

in Schlesien über einen Dukaten aus der Periode des Dreißigjährigen Krieges.<br />

Im Vergleich mit den Schatzfunden des 16. Jahrhunderts haben die Funde des 17. Jahrhunderts<br />

eine größere Anzahl und sind über das ganze Territorium Deutschlands bis hin zum<br />

Fluß Oder verbreitet. In dieser Zeitperiode ist der Handelaustausch lebendiger und sicherer<br />

geworden. Die rumänischen Handelsprioritäten lassen sich klar feststellen. Der wichtigste Teil<br />

des Handels bestand aus dem Export von Stieren, entweder nach Danzig oder nach Deutschland<br />

(die wichtigsten Handelszentren waren hierbei Leipzig und Dresden), seltener auch nach<br />

England 45 . Eine wichtige Stelle im Handel bekam in dieser Periode auch rumänischer Wein,<br />

der in immer größeren Mengen produziert und exportiert wird. Die siebenbürgischen Münzen<br />

spielen eine gleichberechtigte Rolle in der europäischen Marktwirtschaft (Abb. 21).<br />

Das 18. Jahrhundert in der Geschichte der siebenbürgischen Emissionen unterscheidet<br />

sich von anderen Perioden. Die autonome Prügungen wurden mit Emissionen der Habsburger<br />

Dynastie umgesetzt (Kataloge 2.55-62). Alle sieben Schatzfunde, die uns aus dieser<br />

Periode vorliegen, enthalten nicht nur habsburgische Prägungen, sondern frühere autonome<br />

Prägungen von Gabriel Bethlen (1613-1629) im Fund aus Mietschisko (6 Groschen 1625);<br />

von Michael Apafi (1661-1690) im Fund Konkolewo (Sechser 1674, Zwölfer 1672), Gutenstein<br />

(3 Kreuzer 1675); auch die Prägungen des Habsburger Hauses von Karl VI. (1711-1740)<br />

aus Leubas (Dukaten 1730) und Birngrütz (unbestimmte Anzahl Dukaten); ferner ein einziges<br />

Stück aus der Regierung Maria Theresia (1740-1780) sowie Dukaten aus dem Jahr 1751 im<br />

Fund Binzen. Im Fund Landshut aus dem 18. Jahrhundert haben wir eine unbestimmte Anzahl<br />

dieser Emission.<br />

Das 19. Jahrhundert (Kataloge 2.63-65) ist nur mit drei Funden dargestellt: Poltura von<br />

Leopold I. (1691-1705) im Fund Speyer (Poltura 1704) und zwanzig Kreuzer von Maria Theresia<br />

(1740-1780) im Schatzfund Kleindehsa (20 Kreuzer 1770). Der dritte Fund aus Liebenthal,<br />

Schlesien, beinhaltet eine Emission von Gabriel Bethlen (1613-1629) (Dukaten 1621) und<br />

seines Nachfolgers Georg I. Rakoczy (1630-1648) (Dukaten 1649. Dieser Fund ist wegen<br />

seiner langen Sammelperiode bemerkenswert. Die Prägedaten erstrecken sich vom 15. bis<br />

in das 19. Jahrhundert. Darin befanden sich die Münzen von Polen, Ungarn, Preußen, den<br />

Niederlande, Sar<strong>din</strong>ien und der Toskana.<br />

Die Schatzfunde des 18.-19. Jahrhunderts zeigen im Vergleich zum 17. Jahrhundert<br />

zwei Handelsrichtungen: die erste führte an der Donau entlang (Funde Binzen, Gutenstein,<br />

Landshut) und weiter nördlicher zum Rhein (Speyer), die zweite ging Richtung Schlesien und<br />

weiter nach Norden (Funde Kleindehsa, Birngrütz, Liebenthal, Leubas, Kakolewo und Mietschisko)<br />

(Abb. 22). In den bislang vorliegenden schriftlichen Quellen fi nden sich nur wenige<br />

Angaben über den Stier- und Schafexport. Über den Weinhandel haben wir mehrere Belege,<br />

die zeigen, dass der Export größer geworden ist.<br />

Das Depot der Habsburgischen Emissionen für Siebenbürgen zeigt, dass die Handelsbeziehungen<br />

mit Deutschland beschränkt waren. Hier kann man auch politische Einfl üsse auf<br />

den Geldmarkt bemerken. Die regelmäßige Ausdehnung der siebenbürgischen Emissionen<br />

44<br />

Der luxemburgische Schatzfund von Behaage ist der dritte Fund, der vom Autor im Münzkabinett Berlin entdeckt<br />

wurde.<br />

45<br />

IORGA 1925, 284.<br />

– 167 –

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