Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova
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AE, 18,5 mm, 0,57 g, 5 h<br />
Vs. Staatswappen des moldauischen Fürstentums – Stierkopf en face mit Attributen,<br />
rechts eine Rosette, links ein Halbmond, oben zwischen den Hörnern ein Stern; die Rundlegende<br />
in slawischer Sprache ist unterbrochen und lautet: + IWБОГДАНВОЕВ…С [+<br />
IWБОГДАНВОЕВОДАГОС].<br />
Rs. In der Mitte heraldisches Wappenschild mit dem patriarchalischen Kreuz, in der<br />
Mitte; die weitergehende Rundlegende in slawischer Sprache lautet: + ПОДАРЗЕМЛИМ…I<br />
[+ПОДАРЗЕМЛИМОЛДАВСКОI] (Abb. 13). Übersetzt heißt das Johann Bogdan Woiewoda,<br />
Gospodar des moldauischen Landes.<br />
Während Bogdan versuchte, die Geldproduktion noch aus einem niedrigwertigen Silber<br />
zu prägen, so fand sein Nachfolger und Sohn Stephan IV. [Ştefaniţă] (1517-1527) die andere<br />
Möglichkeit. Er prägte nicht nur Silbermünzen, sondern auch mit zunehmender Häufigkeit<br />
Münzen aus Kupfer und ließ sie dann dünn versilbern (Groschen: Durchmesser ca. 19-19,5<br />
mm, Gewicht ca. 0,80-1,73 g, Halbgroschen: Durchmesser 11-14 mm, Gewicht 0,40-0,45 g).<br />
Durch diese Maßnahme verringerte sich definitiv der ökonomischer Wert der Emissionen und<br />
führte zu mehreren Falsifizierunge. Es wurden auch die europäischen (polnisch-litaunische)<br />
Münzen falsifi ziert, die auf dem Gebiet des Fürstentums im Umlauf waren, insbesonders die<br />
litauischen Prägungen. Dies kann man auch bei dem moldauischen Schatzfund aus Piatra-<br />
Neamtz (Abb. 1) feststellen. Bei 593 Exemplaren wurden 5 Imitationen von litauischen Halbgroschen<br />
festgestellt 30 . Die Imitationen werden durch eine schriftliche Quelle vom 3. August<br />
1526 bestätigt, in der der polnische König Sigismund I. [Zygmunt I.] (1501-1506) zur Kenntnis<br />
bringt, dass in Moldawien eine große Anzahl gefälschter polnischer Münzen geprägt würden<br />
und ihre Verbreitung und Eintritt in Polen verboten sei 31 .<br />
Fast mit derselben Zusammensetzung wurde in Korzkwy, Kreis Pleschen (polnisch Korzkwy),<br />
ein Schatzfund entdeckt. Der Fund besteht aus 2448 Exemplaren und wurde während<br />
des 14. – 16. Jahrhunderts aufgespeichert. Den größten Anteil des Fundes bilden polnische<br />
Münzen, von denen 12 Halbgroschen mit den Jahren 1509 (1 Ex.), 1510 (2 Ex.), 1511 (1 Ex.),<br />
1517 (1 Ex.), 1519 (1 Ex.), o.J. 1492-1501 (2 Ex.), o.J. 1516-1526 (4) falsifi ziert wurden. Leider<br />
ist es unmöglich festzustellen, wo die Münzen falsifi ziert wurden und woher sie kommen.<br />
Der Fund ist zudem merkwürdig, weil inzwischen andere Emissionen, u.a. ein moldauischer<br />
Groschen von Stephan IV. 32 , festgestellt wurden (Kataloge 1.4).<br />
Vs. Staatswappen des moldauischen Fürstentums in einem asymetrischen Wappenschild<br />
– Stierkopf en face mit Attributen, rechts eine Rosette, links ein Halbmond, oben zwischen<br />
den Hörnern ein Stern; die Rundlegende in slawischer Sprache ist unterbrochen und<br />
lautet: + IWСТЕФАNAВОЕВВОДА*ГОСПО.<br />
Rs. In der Mitte ein asymetrisches Wappenschild mit dem patriarchalischen Kreuz in der Mitte;<br />
die weitergehende Rundlegende in slawischer Sprache lautet: + ДАР*ЗЕМЛНМОЛДАВ*СКОI<br />
(Abb. 14). Übersetzt heißt das Johann Stephan Woiewoda, Gospodar des moldauischen Landes.<br />
Wegen der Handelsprivilegien und der Entwicklung des Handels im moldauischen Fürstentum<br />
wiesen mehrere Handelswege Kreuzungspunkte auf. Die Wege von der Stadt Danzig<br />
führten über böhmische, schlesische, ungarische und polnische Städte (insbesondere Krakau<br />
und Lemberg) in italienische Städte, in das Gebiet der unteren Donau und an das Schwarze<br />
Meer 33 .<br />
30<br />
MATASĂ, ILIESCU, MIHĂILESCU-BÎRLIBA 1972, 371.<br />
31<br />
MATASĂ, ILIESCU, MIHĂILESCU-BÎRLIBA 1972, 373.<br />
32<br />
Die Münzbeschreibung ist allgemein, da ich keine Möglichkeit hatte, den Fund genauer zu studieren.<br />
33<br />
PÂRVAN 1996, 164, Fußnote 12.<br />
– 163 –