29.01.2015 Aufrufe

Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova

Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova

Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ten Doppelgroschen Alexanders I. haben dasselbe Gewicht wie die polnischen Halbgroschen,<br />

die für Polen und Lemberg in den Jahren 1399-1411 geprägt wurden. Auch hatten die moldauischen<br />

Halbgroschen von Alexander ein mittleres Gewicht wie die ungarischen Denare in den<br />

Jahren 1410-1412 16 .<br />

Auf dem westpreußischen Gebiet in der Umgebung von Bromberg (Posen), wurde ein<br />

Schatzfund aus dem 15. Jahrhundert entdeckt, der aus 40 Münzen bestand (Kataloge 1.1).<br />

Der Fund befindet sich im Münzkabinett Berlin (Inv. Nummer Acc. 1918/767-772). Der größte<br />

Teil des Fundes besteht aus polnischen Groschen und einem einzigen Stück vom moldauischen<br />

Fürsten Alexander I. Leider ließ sich die Münze von Alexander nicht bestimmen, da<br />

das Stück mit anderen Münzen von Alexander I. im Lager gemischt war. Deswegen kann ich<br />

das Nominal nur vermuten. Entweder es war ein Groschen, der von der Münzreform zwischen<br />

den Jahren 1400-1408 geprägt wurde (vielleicht sah er so aus wie in Abb. 7), oder es war<br />

ein Groschen/Doppelgroschen, der im polnischen Halbgroschensystem geprägt wurde. Diese<br />

Tatsache könnte das Eindringen der moldauischen Nominalen (obgleich in einer reduzierten<br />

Anzahl) in das polnische Gebiet wahrscheinlicher erscheinen lassen. Auch die ganze Struktur<br />

des Fundes zeigt, dass nach den Gewichtskriterien der moldauische Nominal zu anderen<br />

Münzen passte (siehe Katalog 1.1). Das Eindringen des Groschens/Doppelgroschens könnte<br />

sich während der Handelsoptionen oder während des Militärkonfl ikts bei Marienburg vollzogen<br />

haben. Wie man weiß, hat Alexander I. im Jahr 1422, um dem polnischen Staat zu helfen,<br />

eine Kavallerie gegen die Teutonen geschickt. In diesem Fall sollten moldauische Münzen erst<br />

vor den zwanziger Jahren geprägt werden.<br />

Nach dem Tod Alexanders wurde der Thron gleichzeitig von mehreren seiner Kinder beansprucht.<br />

Am Anfang kam Elias [Iliaş] an die Regierung (1432-1433, 1435-1436), er wurde<br />

jedoch mehrmals von seinen Bruder Stephan II. [Ştefan II.] (1433-1435) abgesetzt. Im Jahr<br />

1436 schlossen sie Frieden und regierten sechs Jahre gemeinsam und teilten das Land. Sie<br />

bewahrten das vom Vater etwblierte Münzsystem und prägten drei Münznominale weiter. Die<br />

Handelsprivilegien, die so wichtig für das ökonomische Leben des Landes waren, wurden für<br />

Handesleute aus Lemberg (auch für russische Länder und Podolien) 17 , für Handelsleute aus<br />

Brasov 18 und aus Birsa 19 wieder bestätigt. Das Ergebnis der gemeinsamen Regierung ist ein<br />

Doppelgroschen, der in Candien (Saffronken), Kreis Niedenburg/Preußen, entdeckt wurde<br />

(Münzkabinett Berlin, Inv. Nummer Acc. 1893/30) (Katalog 1.2).<br />

AE, 20,0 mm, 1,62 g, 11 h<br />

Vs. Staatswappen des moldauischer Fürstentums – Stierkopf en face mit Attributen,<br />

rechts eine Rosette, links ein Halbmond, oben zwischen den Hörnern ein Stern; die halbauslöschende<br />

Rundlegende klingt: +ELIASW…DA [+ ELIAS WOIEWODA].<br />

Rs. In der Mitte ein heraldisches Wappenschild, im rechten Feld sind drei heraldische<br />

Balken, linkes Feld – sieben () Lilien, oben auf dem Schild eine Krone, rechts ein Zepter;<br />

die Rundlegende lautet: + STE…IWODA [+ STEFAN WOIEWODA]. Auf der Rückseite ist ein<br />

Abdruck von der Vorderseite zu sehen, vermutlich wurde die Münze nach dem ersten Schlag<br />

umgedreht und noch mal geschlagen (Abb. 11).<br />

Der Schatzfund aus Saffronken umfasste ca. 2000 Stücke, das Numismatische Kabinett<br />

aber hat nur 55 Exemplare im Jahr 1893 erworben 20 . Der Bestand setzt sich aus Schillingen<br />

des Hochmeisters des Teutonischen Ordens, aus Preußischer, Danziger, Thorner und Elbinger<br />

Schillingen zusammen und verdeutlicht den lokalen Geldumlauf. Vereinzelte Stücke des<br />

16<br />

KIRIŢESCU 1997, 84.<br />

17<br />

COSTĂCHESCU 1932, NR. 186.<br />

18<br />

COSTĂCHESCU 1932, NR. 189.<br />

19<br />

COSTĂCHESCU 1932, NR. 204.<br />

20<br />

Aus dem Briefwecksel zwischen Heyn aus Saffronken und Minadier, Mitarbeiter des Münzkabinettes, Berlin,<br />

zeigt, dass für 55 „Schillinge“ 20 Mark geboten wurden (ERWERBUNGSAKTEN 1893, NR. 875).<br />

– 161 –

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!