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Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova

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lichen Fürstentum (Abb. 1) ist bis jetzt stets mit dem Namen von Fürst Peter I. Muschat (1375-<br />

1391/1392) in Verbindung gebracht worden. Die Frage, in welchem Münzsystem und mit welchem<br />

heraldischen Einfl uss die Münzen geprägt wurden, hat immer wieder zu Diskussionen in<br />

der Fachliteratur geführt. Sie wurden dem ungarischen Münzsystem 8 , dem polnischen 9 sowie<br />

auch dem russischen Münzsystem der Groschen von Halitsch zugeordnet 10 . Die RFX-Analyse<br />

zeigt 11 , dass die ersten Münzen im System von Halbgroschen „Grossi Ruthecales” geprägt<br />

wurden. Auch hat ein Vasall von Ungarns Fürst (Gospodar) Peter I. die Darstellung des ungarischen<br />

heraldischen Wappenschildes mit Lilien und heraldischen Balken übernommen. Die<br />

Münzen wurden in zwei Nominalen geprägt: Groschen (Durchmesser 18-20 mm, Gewicht ca.<br />

1,10-0,96 g (Abb. 5), und Halbgroschen (Durchmesser ca. 14-15 mm, Gewicht ca. 0,45-0,50<br />

g), letztere kommen äußerst selten vor.<br />

In Deutschland befindet sich im Münzkabinett Berlin ein Schatzfund (39 Exemplare) mit<br />

Münzen von Peter I Muschat. (Inv. Nummer Acc. 1902/840). Der Fund wurde im Jahr 1980<br />

von Stirbu veröffentlicht 12 . Er hat einen unbestimmten Fundort und wurde im Jahr 1902 von<br />

Nuber (einem Sammler aus Essek) gekauft. Herr Nuber besuchte häufi g Moldawien und die<br />

Bukowin. Der Schatzfund, den später die Numismatische Kommision Preussischer Kulturbesitz<br />

aufkaufte, stammt definitiv aus diesem Gebiet. Er besteht aus mehreren Groschen von<br />

Emissionsserien Peters. Die Emissionen unterscheiden sich nach Anzahl der Lilien auf dem<br />

Wappenschild auf der Rückseite der Münze (Abb. 6). Insgesamt liegen uns sieben Serien mit<br />

Lilien vor, von sieben bis lediglich einer abgebildeten Lilie 13 .<br />

Peters Nachfolger Stephan I. [Ştefan I.] (1394-1399) setzte die Traditionen fort und prägte<br />

zwei weitere Nominale (Groschen und Halbgroschen. Die Emissionen sind jedoch nicht<br />

zahlreich und die Qualität ähnelt denen der letzten Prägungen Peters I (Münzen mit zwei und<br />

einer Lilie auf dem Wappenschild).<br />

Mit der Thronbesteigung von Alexander I. (1400-1432) beginnt in der Geschichte von<br />

Moldawien eine neue Periode 14 . Diese Periode ist nicht nur mit der Zentralisierung der Staatsmacht<br />

und der ökonomischen Entwicklung, sondern auch mit der Reformierung des Geldsystems<br />

verbunden. Die ökonomische Entwicklung des Landes ist in erster Linie durch die Handelsprivilegien<br />

aus dem Jahr 1408 bestimmt, die die Kaufl eute aus Kronstadt (Brasov) und<br />

Lemberg (Lwiw) erreicht. Durch die Privilegien reglementierte und förderte Alexander I. die<br />

ökonomischen Beziehungen mit den Nachbarländern, somit vor allem den Export von Rindern,<br />

Pferden, Schafen, Fuchs- und Eichhörnchenfellen und andererseits den Import von Silber und<br />

Nerzfellen aus Ungarn, Wachs und Honig aus der Walachei und Kronstadt. Im Jahr 1408 wird<br />

das Münzsystem geändert. Von einem Zwei-Nominalen System (Abb. 7) kommt Alexander<br />

I. zu einem Drei-Nominalen Münzsystem. Es wurden Doppelgroschen 15 (Durchmesser 20-<br />

23 mm, Gewicht 1,20-1,60 g (Abb. 8), Groschen (Durchmesser 18-20 mm, Gewicht 0,92 g<br />

(Abb. 9) und Halbgroschen (Durchmesser 14,5-16 mm, Gewicht 0,40 g (Abb. 10) geprägt. Wie<br />

Kiriţescu anmerkt, haben die moldauischen Groschen in den Jahren 1378-1398 ein mittleres<br />

Gewicht, vergleichbar mit dem des Halbgroschens von Halitsch. Die moldauischen reformier-<br />

8<br />

RETHY 1887, 237.<br />

9<br />

FISCHER 1901, 5-6.<br />

10<br />

DOCAN 1907, 152.<br />

11<br />

OBERLÄNDER-TÎRNOVEANU, PÂRVAN, CONSTANTINESCU 2008, 23-30.<br />

12<br />

ŞTIRBU 1980, 77-86.<br />

13<br />

Nach Meinung von Gorovei (GOROVEI 1978, 567-571), wurden die erste moldauische Münzen mit sieben<br />

Lilien auf der Vorderseite im Jahr 1387 geprägt und wiesen den höchste Silbergehalt auf. Die RFX-Analysen<br />

haben gezeigt, dass der Silbergehalt umso niedriger ist, je geringer die Anzahl der Lilien auf der Vorderseite<br />

ist (PÂRVAN, CONSTANTINESCU 2003-2005, 225-286).<br />

14<br />

Bis zur neuen Münzreform in der Mitte des 15. Jahrhunderts.<br />

15<br />

Nach Ansicht von Iliescu wurde der neue Nominal nicht Doppelgroschen, sondern Ein-und-Halbgroschen<br />

genannt (ILIESCU 2000, 59-95).<br />

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