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Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova

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Wert dem Groschen, den Sracimir in Vi<strong>din</strong> um das Jahr 1335 geprägt hat. Das bedeutet, dass<br />

die bulgarischen und serbischen Groschen als eine ökonomische Maßeinheit und ökonografi -<br />

sche Prototypen verwendet wurden. Der zweite, mittlere Nominal mit dem Gewicht 0,70 g wog<br />

genau so viel wie die ungarischen Denare, die nach der Münzreform von Carol Robert (1308-<br />

1342) geprägt wurden. Diesem Beispiel folgend wird dieser Nominal in der rumänischen Bibliografi<br />

e auch Denar genannt, obwohl keine schriftlichen Dokumente hierüber existieren.<br />

Unter dem Nachfolger von Wladislaw I. fand eine langsame und allmähliche Reduzierung<br />

des Edelmetalls statt. Der Höhepunkt wurde im Jahr 1397 erreicht, als die Münzen mit<br />

einem Silbergehalt von 221/1000 Lot geprägt wurden. Unter Mircea I. dem Alten wurde eine<br />

neue Münzreform durchgeführt und die Qualität des Dukatens stabilisiert (Abb. 3). Ab dieser<br />

Zeit war ein muntenischer Dukat wertgleich zu einem ungarischen Denar. Er wurde weiter mit<br />

einem reduzierten Silbergehalt geprägt (Abb. 4). Der mittlere Nominal, der früher Denar genannt<br />

wurde, geriet in Vergessenheit.<br />

Im 15. Jahrhundert intensivierten sich die ökonomischen Beziehungen der Walachei und<br />

auch von Moldawien auf hoher Ebene. Ein Beweis hierfür fi nden wir in mehreren Handelsprivilegien,<br />

die sächsische Handelsleute von Siebenbürgen 3 und auch aus Lemberg (Lviv)<br />

erhielten.<br />

Im Vergleich zu der langen Regierungszeit von Mircea I. dem Alten hatten die Emissionen<br />

seiner Nachfolger keine große ökonomische Bedeutung. Die seltenen schriftlichen Quellen<br />

aus den dreißiger und vierziger Jahren des 15. Jahrhunderts spiegeln ein Wirtschaftssystem<br />

wieder, in dem ganz wenig eigene walacheische Prägungen im Umlauf waren. Die<br />

meisten Handelsoperationen erfolgten im Naturalientausch (Pferde, Ochsen, Wein, Objekte<br />

aus Edellmetallen) 4 .<br />

Gegen Mitte des 15. Jahrhunderts wurden auf einer Seite nicht genügend eigene walacheische<br />

Emissionen produziert, wegen der Devaluation des ungarischen Denars blieb der<br />

Binnenmarkt zudem ohne gute Silbermünze. Außerdem dringt in dieser Zeit aufgrund entsprechender<br />

politischer und ökonomischer Einfl üsse der türkische Asper ein und beginnt eine<br />

besondere Rolle auf dem Markt zu spielen. Unter diesen Be<strong>din</strong>gungen führte Wladislaw II.<br />

(1447, 1448-1456) seine Münzreform durch. Laut Vilcu und Gramaticu standen die muntenischen<br />

Dukaten nach der Münzreform in einen Wechselkurs von einem ½ Dukaten zu einem<br />

Asper. Ein Asper wurde demzufolge in zwei muntenische Dukaten getauscht 5 . In einem Briefwechsel<br />

vom 7. März 1448 schreibt Johann Hunyadi (1446-1452) (Regent von Ungarn) an<br />

Handelsleute aus Kronstadt (Brasov) „in den Geldoperationen mit der Walachei dürfen keine<br />

Asper oder Florinen, sondern nur ungarische Nominale verwendet werden“ 6 . Nach Ansicht<br />

von Vilcu und Gramaticu wurde es im Ergebnis des Abkommens von Andrianopol zwischen<br />

Ungarn und dem Osmanischen Reich verboten, sämtliche Geldnominale außer der ungarischen<br />

Nominale, also vor allem auch die walacheischen Emissionen 7 zu verwenden. Mehrere<br />

Schatzfunde zeigen, dass diese Geldnominale (monetam vaivode Transalpinarum Serbien<br />

und Jugoslawien erreichten und südlich und westlich der Karpaten im Umlauf blieben. Nördlicher<br />

als Ungarn sind sie aber nicht gekommen. Dies ist auch die Ursache dafür, warum die<br />

walacheischen Emissionen in den deutschen Ländern nicht entdeckt wurden.<br />

Moldawien<br />

Die Erscheinung und die Entwicklung des Geldsystems in dem moldauischen mittelalter-<br />

3<br />

DRH 1977, 197-198, NR. 120.<br />

4<br />

DRH 1966, 104-107, NR. 53.<br />

5<br />

VÎLCU, GRAMATICU 2002, 185.<br />

6<br />

DRH 1977, 398-399, NR. 289; siehe die kritische Anmerkung von VÎLCU, GRAMATICU 2002, 185, Fußnote 48.<br />

7<br />

DRH 1977, 431, NR. 314.<br />

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