Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova
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ZUSAMMENFASSUNG<br />
VORLÄUFIGE GRABUNGSERGEBNISSE DER GEOMAGNETISCHEN<br />
PROSPEKTIONEN IM HERBST 2009: EINIGE BEMERKUNGEN<br />
ZUM EINSATZ DER GEOMAGNETIK BEI ARCHÄOLOGISCHEN FORSCHUNGEN<br />
IN DER REPUBLIK MOLDAU<br />
Vom 12.10. bis 25.10. führte ein Team der Römisch-Germanischen Kommission des<br />
Deutschen Archäologischen Instituts Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit der Staatlichen<br />
Pädagogischen Universität Chişinău geophysikalische Prospektionen durch. Das Unternehmen<br />
diente der Ausbildung von moldauischen Studenten und Nachwuchswissenschaftlern<br />
und der Ermittlung des Potentials von Siedlungsplätzen für großfl ächige geomagnetische Forschungen.<br />
Eingesetzt wurde ein 5-Kanalmessgerät der Firma Sensys.<br />
Die Untersuchungen begannen auf den Cucuteni-Siedlungen von Horodca (Rajon Ialoveni)<br />
und bei Petreni (Rajon Drochia). Es wurden Flächen von 1,5 bis 2 ha prospektiert. Auf<br />
beiden Siedlungsplätzen konnten Hausstrukturen ermittelt werden, die in den zahlreichen Ausgrabungsbefunden<br />
verbrannter Häuser Entsprechungen aus dem Tripolje-Cucuteni-Bereich<br />
haben. Die gut erhaltenen Hausbefunde und die Hinweise auf Wälle bzw. Palisaden zwischen<br />
den Hausquartieren eröffnen für die Rekonstruktion der Siedlungsstrukturen von Siedlungen<br />
der Cucuteni-Kultur exzellente Perspektiven. Besondere Bedeutung kommt den Ergebnissen<br />
auf der bedeutenden Cucuteni-Siedlung von Petreni zu, wo acht Hausstellen nachgewiesen<br />
werden konnten, deren Anordnung nicht dem von V. Marchevici veröffentlichten kreisförmigen<br />
Haus- bzw. Gassenmuster folgt. Diese neuen Ergebnisse liefern für eine Neuinterpretation der<br />
Luftbildbefunde wichtige Anhaltspunkte.<br />
Weitere Prospektionen erfolgten auf einigen ausgedehnten Siedlungen der Spätkaiserzeit.<br />
In Sobari bei Soroca wurden Grabenwerke und Hausstrukturen erfasst, darunter auch<br />
ein ca. 20 x 10 m großer Hauskomplex, dessen Ausmaße einem bei früheren Ausgrabungen<br />
erfassten 18 x 9 m großen Steingebäude entsprechen. Die entdeckten Hausstrukturen sind<br />
insgesamt weniger zahlreich als auf den Cucuteni-Siedlungen, was möglicherweise mit einer<br />
geringeren Bebauungsdichte zusammenhängt. Prospektionen erfolgten auch auf den mittelalterlichen<br />
Stadtwüstungen von Costeşti und Trebujeni, lieferten aber keine weiterführenden<br />
Ergebnisse.<br />
Die Prospektionen zeigen, dass sich die spätkaiserzeitlichen und Cucuteni-Siedlungen<br />
ausgezeichnet für geomagnetische Untersuchungen eignen. Unter Berücksichtigung ihrer<br />
Größe ist diese Aufgabe jedoch nur durch den Einsatz von fahrzeuggestützten Mehrkanal-<br />
Messgeräten zu bewältigen.<br />
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