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Document PDF - Asociatia Tinerilor Istorici din Moldova

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Chronologie. Das Fundstück von Horgeşti wird aufgrund der typologischen<br />

Besonderheiten und der Herstellungstechniken des Gefäßes, sowie anhand des allgemeinen<br />

Fundkontexts datiert. Gefäße von diesem Typ verbreiteten sich im Byzanz des 6. und 7. Jh.<br />

Die meisten Stücke aus Griechenland oder Asien lassen sich früher datieren. In Pergamon<br />

wurden mehrere Metallobjekte entdeckt, davon zwei Gefäße und eine bronzene Fibel, die für<br />

das 6. und 7. Jh. charakteristisch waren. Die Funde aus Olympia und Beycesultan konnte man<br />

grob in das 6. Jh. einordnen, das Exemplar aus Dor zwischen dem Jahr 520 und dem ersten<br />

Viertel des 7. Jh. Diese Datierung ist, so wie die anderen auch, sehr grob. Genauer lässt sich<br />

der Münzenschatz aus dem Kloster St. Marthyrius aus Ma’ale Adummim datieren, der folles<br />

von der Regierungszeit des Kaisers Heraclius mit dem wahrscheinlichen Prägedatum 612-<br />

613 enthält.<br />

Der Münzschatz aus dem Kupfergefäß von Horgeşti ist eine über viele Jahre<br />

entstandene Sammlung und enthält Münzen aus Bronze mit sehr unterschiedlichem Wert und<br />

Produktionsort. Aufgrund der Tatsache, dass die jüngste Prägung ein follis aus den Jahren<br />

597-598 aus Konstantinopel darstellt, können wir vermuten, dass der Schatz in den ersten<br />

Jahren des 7. Jh. versteckt wurde, undzwar infolge politisch und demographisch wichtiger<br />

Ereignissen in der Karpaten-Donau Region.<br />

Schlussfolgerung. V. Căpitanu ist bei seiner Untersuchung der Metallgefäße aus dem<br />

2. bis zum 6. Jh. zur Annahme gekommen, dass das Gefäß aus Horgeşti fast identisch mit<br />

dem Stück aus dem Grab von Cagliari, Italien (4. Jh. n.Chr.) sei. Unserer Untersuchung nach<br />

ist diese Annahme falsch. Aufgrund der oben angeführten Entsprechungen und des Kontextes<br />

der Entdeckung ist anzunehmen, dass das Stück ein byzantinisches Produkt aus dem 6.<br />

Jahrhundert darstellt. Ein wesentlicher Beweis dafür ist die Abbildung eines Metallgefäßes auf<br />

dem Mosaik in dem nord-östlichen Saal des Königspalastes in Konstantinopel. Die Komposition<br />

enthält die seitliche Darstellung einer Frauenfi gur, die auf ihrer linken Schulter eine Kanne<br />

hält, deren Form dem Kupfergefäß aus Horgeşti sehr ähnlich ist. Solche Mosaiken sind für die<br />

justinianische Zeit charakteristisch. Es ist sogar sehr gut möglich, dass die Horgeşti-Kanne<br />

von einem Meister angefertigt wurde, der in einer byzantinischen Stadt in dem dritten Viertel<br />

des 6. Jh. oder vielleicht sogar während der Regierungszeit des Kaisers Justin II (565-578)<br />

lebte. Am Anfang wurde die Kanne für Flüssigkeiten benutzt, und nach ihrem Gebrauch für die<br />

Sammlung, Aufbewahrung und den Transport von Münzen weiterverwendet.<br />

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