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6 MoBo 1 / 2007<br />

1504 ist Bestandteil <strong>de</strong>s Kreuzweges <strong>de</strong>r Heilig-Grab-Anlage in Görlitz und stellt bis<br />

heute sowohl ein beeindrucken<strong>de</strong>s Zeugnis spätmittelalterlicher Frömmigkeit, als<br />

auch einen Ort <strong>de</strong>r Erinnerung an Jesu Lei<strong>de</strong>n, Sterben und Auferstehung dar.<br />

Am dritten Tag <strong>de</strong>r Exkursion stan<strong>de</strong>n einige auswärtige Programmpunkte an. So<br />

besuchte die Exkursionsgruppe das Zisterzienserinnenkloster St. Marienthal, das<br />

älteste durchgehend besie<strong>de</strong>lte Frauenkloster <strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>ns in Deutschland. Getreu<br />

<strong>de</strong>m Motto „ora et labora“ leben hier seit 1234 Schwestern nach <strong>de</strong>n Regeln <strong>de</strong>s heiligen<br />

Benedikts und <strong>de</strong>n Satzungen <strong>de</strong>s Zisterzienseror<strong>de</strong>ns. Die heutige Klosteranlage<br />

präsentiert sich nach einem Brand 1683 im böhmischen Barock und dient auch<br />

Besuchern als Ort <strong>de</strong>r Stille und Besinnung.<br />

Ein weiterer Programmpunkt <strong>de</strong>s Tages führte uns nach Zittau zur Besichtigung <strong>de</strong>r<br />

zwei dort ausgestellten Zittauer Fastentücher. Das große Zittauer Fastentuch, von<br />

einem unbekannten Künstler 1472 geschaffen, zeigt auf einer Größe von 8,20m Höhe<br />

und 6,80m Breite neunzig Szenen aus <strong>de</strong>m Alten und Neuen Testament. Diese<br />

riesige Bil<strong>de</strong>rbibel gilt als einzigartig in Deutschland. Das monumentale Leinentuch<br />

verhüllte in <strong>de</strong>r vorösterlichen Fastenzeit 200 Jahre lang <strong>de</strong>n Altarraum in <strong>de</strong>r Zittauer<br />

Hauptkirche St. Johannis. Das kleine Fastentuch von 1573 zeigt eine monumentale<br />

Kreuzigungsszene und ist umrahmt von mehr als 40 Symbolen <strong>de</strong>r „Arma Christi“.<br />

Dieses Kunstwerk ist das einzige Fastentuch, das von einer evangelischen Gemein<strong>de</strong><br />

in Auftrag gegeben wur<strong>de</strong>.<br />

Mit <strong>de</strong>m letzten Programmpunkt <strong>de</strong>s Tages wandte sich die Gruppe <strong>de</strong>m eigentlichen<br />

Thema <strong>de</strong>r Exkursion, <strong>de</strong>m Pietismus, beson<strong>de</strong>rs intensiv zu. In Herrnhut informierten<br />

Referate über Zinzendorf und die Brü<strong>de</strong>rgemein<strong>de</strong>, sowie das Verhältnis Schleiermachers<br />

zum Pietismus. Beson<strong>de</strong>rs eindrücklich war <strong>de</strong>r Besuch <strong>de</strong>s „Gottesackers“,<br />

<strong>de</strong>m Friedhof <strong>de</strong>r Brü<strong>de</strong>rgemein<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Grab <strong>de</strong>s Grafen von Zinzendorf.<br />

Daneben durfte natürlich auch die Besichtigung <strong>de</strong>r Losungsschale, aus <strong>de</strong>r<br />

auch noch heute die Losungstexte gezogen wer<strong>de</strong>n, nicht fehlen.<br />

Der vierte Tag begann mit einer Besichtigung <strong>de</strong>r Görlitzer Synagoge, die als einzige<br />

Synagoge Sachsens <strong>de</strong>n Nationalsozialismus mehr o<strong>de</strong>r weniger unbescha<strong>de</strong>t<br />

überstan<strong>de</strong>n hatte. Durch mangeln<strong>de</strong> Beachtung kam es in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Krieg folgen<strong>de</strong>n<br />

Jahrzehnten jedoch auf diese Weise zum Zerfall. In einer vom Nationalsozialismus<br />

nicht zerstörten Synagoge zu stehen - dies war sicher einer <strong>de</strong>r bewegendsten Momente<br />

<strong>de</strong>r Exkursion.<br />

Nach einem individuellen Stadtbummel und <strong>de</strong>m Mittagessen verließ die Gruppe<br />

Görlitz in Richtung Panschwitz-Kuckau, einem malerischen Örtchen in <strong>de</strong>r Oberlausitz.<br />

Dort besichtigten wir das Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern. Zu <strong>de</strong>n ältesten<br />

Gebäu<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Klosters gehört die spätgotische Hallenkirche. Als Ort <strong>de</strong>r Gottesbegegnung<br />

und <strong>de</strong>r Begegnung <strong>de</strong>r klösterlichen Gemeinschaft ist sie das Herzstück<br />

<strong>de</strong>r ganzen Klosteranlage. Sehenswert ist vor allem die so genannte Schatzkammer<br />

<strong>de</strong>s Klosters, in <strong>de</strong>r die Reliquien und Schätze <strong>de</strong>s Klosters aufbewahrt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Anschluss hieran ging es weiter nach Halle, wo in <strong>de</strong>r örtlichen Jugendherberge<br />

die Nacht verbracht wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

Für uns zwei Kurhessen-Wal<strong>de</strong>cker war hier jedoch die Exkursion bereits zu En<strong>de</strong>,<br />

da am nächsten Tag die Vorbereitung <strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Theologiestudieren<strong>de</strong>n auf<br />

<strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>skirchentag in Gelnhausen auf uns wartete.<br />

Alexan<strong>de</strong>r Großke und Daniel Kuhl

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