Quaternio IV - Kulturamt Friedrichshain-Kreuzberg

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KARLA WOISNITZA / D Berlin Installation (Detail) zu „Andante elegiaco” von J. Sibelius in der Galerie Pamme-Vogelsang, Köln, 2009 Tusche auf chinesischem Papier 520 x 200 cm, Foto: K. Woisnitza Karla Woisnitzas Arbeit „Miroir“ besteht aus zwei großformatigen Tuschezeichnungen, die im Jahr 2008 während des mehrmaligen Hörens des Violinkonzerts d-moll, op. 47 von Jean Sibelius entstanden. Im strukturellen Entdecken und Erleben der Musik entwirft Karla Woisnitza ein abstraktes Elementegefüge als bildkünstlerische Parallelspur zur Musik, umkreist, erforscht und transformiert die kompositorische Anlage des Stückes. Gleichzeitig spiegelt Karla Woisnitzas Werk in seinem Charakter zufälliger Fragmentfolgen, die an ihren Bruchstellen – schon fast romantisch – aufs Unendliche weisen, Sibelius’ Gespür für dunkle Geheimnisse, wenngleich der Meister gleichzeitig ins Erhabene zielt. Der Komponist und seine künstlerische Spurenleserin zeigen sich beide als Kritiker am geschlossenen System des Rationalismus. Ihr Formenvokabular, angefangen von verschlüsselten Subtexten bis hin zur Materie am Abgrund, ist offen für’s Unvorhersehbare. Wenn man so will, zeigt sich darin eine Welt, die dem Eingriff des Zufalls als eines kreativen Prinzips jederzeit offen steht, einer Welt als Schöpfung, nicht als gesetzmäßiger Kosmos. Und dieser Eingriff kann von tragischer Unbegreiflichkeit gezeichnet sein. Karla Woisnitzas „Miroir“ ist ein sehr emotionales, der Mischung von Natur und Kultur im Drehen, Wenden und Leiserwerden nachspürendes Werk. C.T.

Miroir · 2008 Installation im Kunstraum Bad Honnef Tusche auf chinesischem Papier 450 x 200 cm Foto: Ines Hock

KARLA WOISNITZA / D Berlin<br />

Installation (Detail) zu<br />

„Andante elegiaco”<br />

von J. Sibelius in der Galerie<br />

Pamme-Vogelsang, Köln, 2009<br />

Tusche auf chinesischem Papier<br />

520 x 200 cm, Foto: K. Woisnitza<br />

Karla Woisnitzas Arbeit „Miroir“ besteht aus zwei großformatigen Tuschezeichnungen,<br />

die im Jahr 2008 während des mehrmaligen Hörens des Violinkonzerts<br />

d-moll, op. 47 von Jean Sibelius entstanden. Im strukturellen Entdecken und Erleben<br />

der Musik entwirft Karla Woisnitza ein abstraktes Elementegefüge als bildkünstlerische<br />

Parallelspur zur Musik, umkreist, erforscht und transformiert die kompositorische Anlage<br />

des Stückes. Gleichzeitig spiegelt Karla Woisnitzas Werk in seinem Charakter zufälliger<br />

Fragmentfolgen, die an ihren Bruchstellen – schon fast romantisch – aufs Unendliche<br />

weisen, Sibelius’ Gespür für dunkle Geheimnisse, wenngleich der Meister gleichzeitig ins<br />

Erhabene zielt. Der Komponist und seine künstlerische Spurenleserin zeigen sich beide<br />

als Kritiker am geschlossenen System des Rationalismus. Ihr Formenvokabular, angefangen<br />

von verschlüsselten Subtexten bis hin zur Materie am Abgrund, ist offen für’s Unvorhersehbare.<br />

Wenn man so will, zeigt sich darin eine Welt, die dem Eingriff des Zufalls als<br />

eines kreativen Prinzips jederzeit offen steht, einer Welt als Schöpfung, nicht als gesetzmäßiger<br />

Kosmos. Und dieser Eingriff kann von tragischer Unbegreiflichkeit gezeichnet<br />

sein. Karla Woisnitzas „Miroir“ ist ein sehr emotionales, der Mischung von Natur und<br />

Kultur im Drehen, Wenden und Leiserwerden nachspürendes Werk. C.T.

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