download - Ausbildungs & Tagungszentrum Bienenberg

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29.01.2015 Aufrufe

aktuell 3 / 2010 b i e n e n b e r g Ausbildungs- und Tagungszentrum Zum Beginn des Studienjahres Sie begleitet uns schon seit einigen Jahren: die Geschichte der Emmausjünger (Lk 24,13-35), die in faszinierender Weise einen theologischen Lernprozess mit der Praxis der Gastfreundschaft verbindet. Diese einzigartige Kombination inspiriert uns als Ausbildungs- und Tagungszentrum Bienenberg für das Unterwegssein mit Studierenden und das Beherbergen unserer Gäste. Wir wollen uns diese Erzählung daher immer wieder in Erinnerung rufen und vor Augen führen. Zum Beispiel mit dem Bild von Janet Brooks-Gerloff (1947-2008). Die Künstlerin hat dieses Ölgemälde im Sommer 1992 für die Benediktinerabtei Kornelimünster gemalt. Wer das Bild anschaut, sieht drei Gestalten von hinten. Zwei Personen sind gut erkennbar, tragen dunkle Gewänder. Die dritte Figur dagegen ist nur angedeutet, bleibt durchsichtig. Gemeinsam sind sie unterwegs. Die Hand am linken Oberarm der rechten Person gibt der Szene eine vertrauliche Note. Es scheint ein Gespräch im Gange zu sein. Man möchte daher nicht nur zuschauen, sondern vielmehr zuhören können. Und siehe da: auf der rechten Bildseite sind tatsächlich noch Plätze frei. Eine Einladung, sich der Weggemeinschaft anzuschliessen. Zum Davonlaufen Die zwei Personen in der linken Bildhälfte sind Jünger Jesu. Hinter ihnen liegt Jerusalem: Palmsonntag, Karfreitag und jetzt auch noch Auferstehungsgeschwätz – das ist zu viel für die beiden. Nichts wie weg. Ihre Erlebnisse aber nehmen sie mit und sprechen miteinander darüber. Unerkannt gesellt sich Jesus hinzu. Wer auf dem Bienenberg eine theologische Ausbildung beginnt, bringt Erlebnisse mit. Manche starten ihr Studium mit viel Rückenwind, haben positive Gottes- und Gemeindeerfahrungen in ihrem Rucksack. Andere sind enttäuscht, laufen vielleicht vor etwas oder jemandem davon. Wie auch immer: die Emmausgeschichte ermutigt dazu, bei diesen persönlichen Geschichten, den Hoffnungen und Enttäuschungen, zu beginnen. Dozierende stehen leicht in der Gefahr, ihr Wissen möglichst rasch und umfassend zu vermitteln. Jesus – der Lehrer par excellence – lässt zunächst die Jünger ihre Geschichte erzählen Die grössere Geschichte Auf dem Bild wenden wir uns der dritten Person zu. Es ist Jesus. Er geht in der Bildmitte, ist Dreh- und Angelpunkt. Obwohl er im Zentrum steht, bleibt er unauffällig. Wer nur oberflächlich hinschaut, könnte ihn übersehen. Aber er leitet das Gespräch: Zunächst mit Fragen, dann mit Auslegungen der Schrift. Trotzdem wird er von den Jüngern noch immer nicht erkannt. Praxis und Theorie, Studium und Spiritualität – auch auf dem Bienenberg sind dies immer wieder Spannungsfelder, in denen wir uns als Lerngemeinschaft bewegen. Wer Theologie unterrichtet, hört immer wieder mal die Frage: „Was hat dies alles mit meinem Leben zu tun“ Dieser Frage weicht Jesus in der Emmausgeschichte nicht aus. Aber er verzichtet auch auf schnelle Antworten. Er hilft stattdessen den Jüngern, genau hinzusehen und ihre Erlebnisse mit der grossen Geschichte Gottes zu verknüpfen. Das ist ein längerer Prozess. Der Aha-Effekt bleibt vorerst aus. Aber Jesus weiss: Dieses Lernen kann ich den Jüngern nicht abnehmen. Sie müssen sich selbst eine Meinung bilden. Ich kann sie dabei begleiten. Eine herausfordernde Geduldsprobe für Dozierende und Studierende! Die nachfolgende Tischgemeinschaft ist nicht Teil des Bildes. Hier gehen den Jüngern endlich die Augen auf. Für einen Moment ist Jesus ganz deutlich erkennbar – und ist kurz darauf völlig unsichtbar. Dies aber ist keine neuerliche Enttäuschung. Denn rückblickend sehen sie ihren Weg als ein Unterwegssein mit Jesus. Diese Erkenntnis lässt sie freudig und zuversichtlich aufbrechen. Dieser Schlussteil der Emmausgeschichte erinnert daran, dass theologische Ausbildung nicht nur in Klassenräumen und in der Bibliothek stattfindet. Angeeignetes Wissen wird oft erst in der (gottesdienstlichen) Gemeinschaft zu einer lebensverändernden Erkenntnis. Auf dem Bienenberg stellt das gastfreundliche Team des Tagungszentrums immer wieder Räume zur Verfügung, in denen solche neue Einsichten – nicht zuletzt bei gemeinsamen Mahlzeiten – gewonnen werden können. Abschliessend möchte ich mich noch einmal kurz dem Bild zuwenden. Als Betrachter schauen wir den drei Gestalten nach. Die Gesichter der Personen sind uns verborgen. Und doch ist uns da eine Person zugewandt. Im unteren Gewandteil des rechten Jüngers meine ich eine weisse Christusgestalt mit ausgebreiteten Armen zu sehen. Mitten auf dem dunklen Kleid, leuchtet damit dem Betrachter gewissermassen vorwegnehmend die Auferstehungsbotschaft entgegen. Welch hoffnungsvoller Zuspruch für all jene Situationen, in denen Jesus vermeintlich „nur“ als Unbekannter neben uns her geht! Mit der Emmausgeschichte haben wir das diesjährige Studienjahr begonnen. Sie ermutigt uns, persönliche Erlebnisse im Blick auf die grössere Geschichte Gottes zu interpretieren. Und sie lässt uns darauf vertrauen, dass uns der Auferstandene begleitet – manchmal nur konturenhaft, manchmal klar erkennbar. Eine wahrlich gute Nachricht, nicht zuletzt im Blick auf anstehende Herausforderungen für den Bienenberg als Gesamtwerk (vgl. Informationen der Werkleitung). Lukas Amstutz

aktuell<br />

3 / 2010<br />

b i e n e n b e r g<br />

<strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong><br />

Zum Beginn des Studienjahres<br />

Sie begleitet uns schon seit einigen Jahren: die Geschichte der Emmausjünger<br />

(Lk 24,13-35), die in faszinierender Weise einen theologischen Lernprozess mit der<br />

Praxis der Gastfreundschaft verbindet. Diese einzigartige Kombination inspiriert<br />

uns als <strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong> <strong>Bienenberg</strong> für das Unterwegssein mit<br />

Studierenden und das Beherbergen unserer Gäste. Wir wollen uns diese Erzählung<br />

daher immer wieder in Erinnerung rufen und vor Augen führen. Zum Beispiel mit<br />

dem Bild von Janet Brooks-Gerloff (1947-2008).<br />

Die Künstlerin hat dieses Ölgemälde im Sommer<br />

1992 für die Benediktinerabtei Kornelimünster<br />

gemalt. Wer das Bild anschaut, sieht<br />

drei Gestalten von hinten. Zwei Personen sind<br />

gut erkennbar, tragen dunkle Gewänder. Die<br />

dritte Figur dagegen ist nur angedeutet, bleibt<br />

durchsichtig. Gemeinsam sind sie unterwegs.<br />

Die Hand am linken Oberarm der rechten Person<br />

gibt der Szene eine vertrauliche Note. Es<br />

scheint ein Gespräch im Gange zu sein. Man<br />

möchte daher nicht nur zuschauen, sondern<br />

vielmehr zuhören können. Und siehe da: auf<br />

der rechten Bildseite sind tatsächlich noch<br />

Plätze frei. Eine Einladung, sich der Weggemeinschaft<br />

anzuschliessen.<br />

Zum Davonlaufen<br />

Die zwei Personen in der linken Bildhälfte<br />

sind Jünger Jesu. Hinter ihnen liegt Jerusalem:<br />

Palmsonntag, Karfreitag und jetzt auch<br />

noch Auferstehungsgeschwätz – das ist zu<br />

viel für die beiden. Nichts wie weg. Ihre Erlebnisse<br />

aber nehmen sie mit und sprechen<br />

miteinander darüber. Unerkannt gesellt sich<br />

Jesus hinzu.<br />

Wer auf dem <strong>Bienenberg</strong> eine theologische<br />

Ausbildung beginnt, bringt Erlebnisse<br />

mit. Manche starten ihr Studium mit viel<br />

Rückenwind, haben positive Gottes- und Gemeindeerfahrungen<br />

in ihrem Rucksack. Andere<br />

sind enttäuscht, laufen vielleicht vor etwas<br />

oder jemandem davon. Wie auch immer: die<br />

Emmausgeschichte ermutigt dazu, bei diesen<br />

persönlichen Geschichten, den Hoffnungen<br />

und Enttäuschungen, zu beginnen. Dozierende<br />

stehen leicht in der Gefahr, ihr Wissen<br />

möglichst rasch und umfassend zu vermitteln.<br />

Jesus – der Lehrer par excellence – lässt zunächst<br />

die Jünger ihre Geschichte erzählen<br />

Die grössere Geschichte<br />

Auf dem Bild wenden wir uns der dritten<br />

Person zu. Es ist Jesus. Er geht in der Bildmitte,<br />

ist Dreh- und Angelpunkt. Obwohl er<br />

im Zentrum steht, bleibt er unauffällig. Wer<br />

nur oberflächlich hinschaut, könnte ihn übersehen.<br />

Aber er leitet das Gespräch: Zunächst<br />

mit Fragen, dann mit Auslegungen der Schrift.<br />

Trotzdem wird er von den Jüngern noch immer<br />

nicht erkannt.<br />

Praxis und Theorie, Studium und Spiritualität<br />

– auch auf dem <strong>Bienenberg</strong> sind dies<br />

immer wieder Spannungsfelder, in denen<br />

wir uns als Lerngemeinschaft bewegen. Wer<br />

Theologie unterrichtet, hört immer wieder<br />

mal die Frage: „Was hat dies alles mit meinem<br />

Leben zu tun“ Dieser Frage weicht Jesus in<br />

der Emmausgeschichte nicht aus. Aber er verzichtet<br />

auch auf schnelle Antworten. Er hilft<br />

stattdessen den Jüngern, genau hinzusehen<br />

und ihre Erlebnisse mit der grossen Geschichte<br />

Gottes zu verknüpfen. Das ist ein längerer<br />

Prozess. Der Aha-Effekt bleibt vorerst aus.<br />

Aber Jesus weiss: Dieses Lernen kann ich<br />

den Jüngern nicht abnehmen. Sie müssen sich<br />

selbst eine Meinung bilden. Ich kann sie dabei<br />

begleiten. Eine herausfordernde Geduldsprobe<br />

für Dozierende und Studierende!<br />

Die nachfolgende Tischgemeinschaft ist<br />

nicht Teil des Bildes. Hier gehen den Jüngern<br />

endlich die Augen auf. Für einen Moment ist<br />

Jesus ganz deutlich erkennbar – und ist kurz<br />

darauf völlig unsichtbar. Dies aber ist keine<br />

neuerliche Enttäuschung. Denn rückblickend<br />

sehen sie ihren Weg als ein Unterwegssein<br />

mit Jesus. Diese Erkenntnis lässt sie freudig<br />

und zuversichtlich aufbrechen.<br />

Dieser Schlussteil der Emmausgeschichte<br />

erinnert daran, dass theologische Ausbildung<br />

nicht nur in Klassenräumen und in der<br />

Bibliothek stattfindet. Angeeignetes Wissen<br />

wird oft erst in der (gottesdienstlichen)<br />

Gemeinschaft zu einer lebensverändernden<br />

Erkenntnis. Auf dem <strong>Bienenberg</strong> stellt das<br />

gastfreundliche Team des <strong>Tagungszentrum</strong>s<br />

immer wieder Räume zur Verfügung, in denen<br />

solche neue Einsichten – nicht zuletzt bei gemeinsamen<br />

Mahlzeiten – gewonnen werden<br />

können.<br />

Abschliessend möchte ich mich noch einmal<br />

kurz dem Bild zuwenden. Als Betrachter<br />

schauen wir den drei Gestalten nach. Die<br />

Gesichter der Personen sind uns verborgen.<br />

Und doch ist uns da eine Person zugewandt.<br />

Im unteren Gewandteil des rechten Jüngers<br />

meine ich eine weisse Christusgestalt mit<br />

ausgebreiteten Armen zu sehen. Mitten auf<br />

dem dunklen Kleid, leuchtet damit dem Betrachter<br />

gewissermassen vorwegnehmend<br />

die Auferstehungsbotschaft entgegen. Welch<br />

hoffnungsvoller Zuspruch für all jene Situationen,<br />

in denen Jesus vermeintlich „nur“ als<br />

Unbekannter neben uns her geht!<br />

Mit der Emmausgeschichte haben wir das<br />

diesjährige Studienjahr begonnen. Sie ermutigt<br />

uns, persönliche Erlebnisse im Blick auf<br />

die grössere Geschichte Gottes zu interpretieren.<br />

Und sie lässt uns darauf vertrauen, dass<br />

uns der Auferstandene begleitet – manchmal<br />

nur konturenhaft, manchmal klar erkennbar.<br />

Eine wahrlich gute Nachricht, nicht zuletzt im<br />

Blick auf anstehende Herausforderungen für<br />

den <strong>Bienenberg</strong> als Gesamtwerk (vgl. Informationen<br />

der Werkleitung).<br />

Lukas Amstutz


2 aktuell – 3 / 2010<br />

Der Sommer im Rückblick<br />

<strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong> beherbergten<br />

während des gesamten Sommers eine<br />

breite Palette an unterschiedlichsten Gruppen,<br />

teils für Schulung, teils für Exkursionen, teils<br />

aber auch zur Erholung und zum Ausspannen.<br />

Für manche gestaltete der <strong>Bienenberg</strong> das gesamte<br />

Programm, andere führten ihre Anlässe in<br />

eigener Regie durch – für alle aber stellten wir<br />

die Infrastruktur zur Verfügung und sorgten für<br />

gute Unterkunft und Verpflegung.<br />

“<strong>Bienenberg</strong>ischer” Einsatz geschieht aber<br />

natürlich nicht nur auf unserem Hausberg,<br />

sondern auch auswärts – namentlich in<br />

Kirchgemeinden unseres Trägerkreises. Vorträge,<br />

Bibelkurse, Predigten, Sitzungen, Besprechungen<br />

etc. – die Monate Mai bis September<br />

sind dafür beliebte Termine!<br />

Über alles Arbeiten hinaus genossen die<br />

Mitarbeitenden am 7. Juni umso mehr den alljährlichen<br />

Betriebsausflug, diesmal ins Naturschutzgebiet<br />

“Taubergiessen” des Alten Rheins,<br />

im August trafen sich die leitenden Mitarbeitenden<br />

zu einer Retraite im Emmental.<br />

Das neue Studienjahr hat begonnen!<br />

Master-Studium<br />

Sieben Masterdiplome überreicht<br />

Am 31. August konnten im Rahmen der Abschlussfeier<br />

11 Personen ihre Abschlusszeugnisse<br />

in Empfang nehmen. Je zwei Personen<br />

schlossen ihr Studium mit einem Certificate<br />

(C), bzw. einem Diploma (D) ab. Sieben Personen<br />

beendeten den vollen dreijährigen Zyklus<br />

mit der Masterarbeit (M).<br />

Aktuelle Masterklasse. Stehend v.l.n.r.: Magdalena<br />

Fischer, Patrick Wolf, Margreth Gantenbein, Stefan Oppliger,<br />

Swen Schneider, Marcel Locher, Ruedi Röthenmund,<br />

(Bernhard Ott), Stefan Inniger, Christian Jotter, Reinaldo<br />

Dyck, Raphael von Arx, (Beat Weber). Knieend: Salome<br />

Bauert-Ardüser, Thomas Büchi, Hanspeter Schüpfer (nicht<br />

abgebildet: Luzia Lins, Immanuel Fiausch).<br />

Eine wachsende Zahl von Teilzeitstudierenden<br />

zeigt, dass dieses Modell Zuspruch findet, daneben<br />

aber natürlich auch weiterhin Vollzeitstudierende<br />

anzuziehen vermag.<br />

Nach wie vor sind wir überzeugt, dass eine<br />

biblisch-theologische Grundausbildung täuferischer<br />

Prägung unserem Auftrag entspricht<br />

und für Menschen – auch über unsere eigenen<br />

Trägerverbände hinaus – interessant, relevant<br />

und wertvoll sein kann. Das bewerben wir intensiver<br />

und geben dem neuen Konzept die nötige<br />

Geduld und Zeit für den Auf- und Ausbau.<br />

<br />

Hanspeter Jecker<br />

Grundstudium<br />

Abgeschlossen haben (v.l.n.r.): Samuel Humm (M),<br />

Esther Meier (M), Therese Ledermann (M), Christian<br />

Allenspach (M), Andrea Peraus (D), Markus Bürger (M),<br />

Mirjam Kolbitsch (M), Bruno Schuhmacher (C), Rosmarie<br />

Haldimann (M), Ralf Dörpfeld (M). Es fehlen: Peter Gysin<br />

(C), Ronald Dyck (D)<br />

28 Studierende im Masterprogramm<br />

Mit sechs neuen Studierenden und einer Klasse<br />

von insgesamt 17 Studierenden, hat das Masterstudium<br />

das neue Studienjahr begonnen.<br />

Weitere 11 Studierende haben den Unterrichtsteil<br />

abgeschlossen und schreiben momentan<br />

ihre letzten Facharbeiten bzw. die Masterarbeit.<br />

Im Blockkurs (August-September) waren<br />

AT sowie Homiletik und Liturgik die Schwerpunkte.<br />

Besonders positiv genannt wurde<br />

die Bereicherung durch das Miteinander von<br />

neuen und fortgeschrittenen Studierenden, die<br />

Gemeinschaft und der Austausch, insbesondere<br />

die Multidenominationalität; ferner die Vielfalt<br />

der Dozierenden.<br />

Mit einer kleinen gottesdienstlichen Feier<br />

eröffneten wir am 23. August das Studienjahr<br />

2009/10 des Grundstudiums. Wir freuen<br />

uns, dass wir in der ersten Klasse neun neue<br />

Studierende begrüssen konnten. Einzelne werden<br />

im Verlauf des Studienjahres noch dazu<br />

kommen. Die Umstellung auf den modularen<br />

Unterricht vor einem Jahr hat den Vorteil,<br />

verschiedene Varianten von Teilzeitstudien<br />

zu ermöglichen und<br />

damit dem Bedürfnis<br />

nach flexiblen <strong>Ausbildungs</strong>modellen<br />

Rechnung zu tragen.


aktuell – 3 / 2010 3<br />

Get it!<br />

Die Werkleitung<br />

informiert<br />

Finanzen – ein steiniger Weg liegt<br />

vor uns<br />

Dass wir als <strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong><br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stehen,<br />

ist bekannt. Das zeigt sich auch im Abschluss<br />

des Geschäftsjahres 2009/10, der im<br />

September der Mitgliederversammlung vorgelegt<br />

wurde. Auf der einen Seite ist zunächst<br />

einmal erfreulich, dass die erwarteten Einnahmen<br />

um 66 000 CHF übertroffen wurden,<br />

ein Plus, das im Bereich des <strong>Tagungszentrum</strong>s<br />

erwirtschaftet wurde. Dankbar sind wir auch,<br />

dass die erwarteten Spenden von 435 000 CHF<br />

sogar um 20 000 CHF übertroffen wurden.<br />

Auf der Ausgabenseite müssen wir leider<br />

feststellen, dass wir den Budgetansatz nicht<br />

einhalten konnten. Im Ergebnis haben wir um<br />

127 000 CHF schlechter abgeschlossen als es<br />

das von der Mitgliederversammlung verabschiedete<br />

Budget mit einem erwarteten Defizit<br />

von 243 000 CHF vorsah. Wir mussten feststellen,<br />

dass einige Posten zu niedrig budgetiert<br />

waren. Wir mussten einige nicht geplante Unterhaltsarbeiten<br />

an Gebäuden, Reparaturen<br />

und Ersatzbeschaffungen vornehmen, die sich<br />

allerdings als langfristige Investitionen amortisieren.<br />

In vielen Punkten schlagen Preiserhöhungen<br />

und Mehrausgaben zu Buche und im<br />

<strong>Ausbildungs</strong>zentrum haben wir eine Mindereinnahme<br />

an Kursgeldern von gut 30 000 CHF<br />

hinzunehmen.<br />

Die Situation wurde von Werkleitung und<br />

Vorstand eingehend beraten. Grundsätzlich ist<br />

zu sagen, dass die Lage massgeblich mit veränderten<br />

Rahmenbedingungen (Kursgelderentwicklung,<br />

Lohnkostenanpassungen, veränderte<br />

Arbeitsabläufe, andere Art der Rechnungslegung<br />

u.a.) im Lauf der letzten Jahre zusammenhängt.<br />

Dafür gibt es keinerlei individuelle<br />

Anfangs Oktober startet das nächste “Get it!”<br />

Training. Diesmal kommen die Teilnehmenden<br />

mehrheitlich aus deutschen Gemeinden, die<br />

Schweiz bildet derzeit noch die Minderheit. Sie<br />

alle erwartet ein spannendes Unterrichtsangebot,<br />

wie z.B. Einführung in die Nachfolge, Übersicht<br />

über die Heilsgeschichte, Täufergeschichtlicher<br />

Ausflug, Themen wie Konflikttransformation,<br />

Bergpredigt u.v.m. Sie bereiten sich<br />

in Teamtreffen auf ihre Einsätze vor, arbeiten<br />

einmal pro Woche in einem sozialdiakonischen<br />

Projekt mit – und werden natürlich eine ”Survival”<br />

Woche erleben. Ihre Einsatzorte werden ab<br />

Januar in Basel in der Zusammenarbeit mit der<br />

Stadtarbeit Elim und in Indien stattfinden. Wer<br />

bei uns reinschnuppern will, ist herzlich zum<br />

”Tag der offenen Tür” am 13.11. eingeladen!<br />

<br />

Heike Geist<br />

Schuldzuweisungen. Und das jetzige Jahresergebnis<br />

stellt aufgrund einer soliden Vermögensbasis<br />

des Werkes dessen Existenz derzeit<br />

nicht in Frage.<br />

Der Mitgliederversammlung des Werkes<br />

vom 18. September wurden einige Vorschläge<br />

für kurz- und mittelfristige Massnahmen vorgelegt<br />

(z.B. veränderte Kostenkontrolle, Gestaltung<br />

der Preispolitik, Angebote und Möglichkeiten<br />

der einzelnen Betriebszweige im Blick auf<br />

ihr Einspar- und Wachstumspotential zu überprüfen<br />

und gegebenenfalls neu auszurichten).<br />

Dabei wird klar, dass sich das strukturell bedingte<br />

Defizit nicht mit einer einzelnen grossen<br />

Massnahme beseitigen lässt. Folglich kommen<br />

wir auch für das Budget 2010/11 nicht umhin,<br />

ein Defizit zu erwarten.<br />

Die dringenden und langfristig orientierten<br />

Massnahmen haben zum Ziel, das Defizit im<br />

Lauf der nächsten 3-5 Jahre abzubauen. Dabei<br />

werden wir sowohl unseren Auftrag als<br />

auch die Wirtschaftlichkeit unserer Angebote<br />

ausgewogen und verantwortungsvoll im Blick<br />

behalten.<br />

Sanierung Haus Birke<br />

Die geplante Sanierung verzögert sich durch<br />

eine Einsprache der Stadt Liestal aufgrund der<br />

Zonenregelung für die Spezialzone <strong>Bienenberg</strong>.<br />

Umstritten ist die geplante Erweiterung<br />

um ein zusätzliches Dachgeschoss. Aus diesem<br />

Grund müssen die Pläne für die Sanierung<br />

überarbeitet und neu eingereicht werden, was<br />

den Start der Umbauarbeiten um voraussichtlich<br />

3-4 Monate verzögert.<br />

Gebetsanliegen<br />

Dank<br />

››<br />

Für eine motivierte Gruppe von<br />

Studierenden<br />

››<br />

Für neue Mitarbeitende und ein gutes<br />

Miteinander in den Teams<br />

››<br />

Wir danken herzlich für alle Fürbitte<br />

und finanzielle Unterstützung.<br />

Bitte<br />

››<br />

Inspirierende und motivierende<br />

Einsichten für Unterrichtende<br />

und Studierende in den diversen<br />

Programmgefässen<br />

››<br />

Guter Start für Get it!<br />

››<br />

Weisheit in der Vorbereitung<br />

und Planung eines neuen<br />

Masterstudiengangs in<br />

Konflikttransformation<br />

››<br />

Gute Entwicklungen zur Verringerung<br />

der Defizitsituation<br />

››<br />

Anhaltende Unterstützung durch<br />

Trägerkreis und Freunde des Werkes<br />

Wir können dazu mitteilen, dass der Erlös<br />

aus dem Verkauf von zwei Liegenschaften in<br />

Basel über den Erwartungen ausfiel und so<br />

die geplante Sanierung voraussichtlich zum<br />

allergrössten Teil aus diesen Mitteln finanziert<br />

werden kann. Trotzdem sind Bauspenden immer<br />

willkommen, um Hypotheken abzubauen<br />

und andere renovierungsbedürftige Gebäudeteile<br />

zu sanieren.<br />

Frieder Boller, Philipp Bühler, Claude Baecher<br />

Auszug aus der<br />

Jahresrechnung 2009/10<br />

Ertrag <strong>Ausbildungs</strong>zentrum 187 194<br />

Ertrag <strong>Tagungszentrum</strong> 1 172 384<br />

Erfolg Liegenschaften vermietet 43 304<br />

Gaben/Zuschüsse 596 838<br />

Personalkosten -1 546 916<br />

Warenaufwand -247 989<br />

Unterhalt/Fahrzeuge -143 455<br />

Gebühren/Versicherungen -29 762<br />

Energie und Reinigung -92’827<br />

Werbung -62 582<br />

Reisespesen -18 793<br />

Verwaltungskosten -81 895<br />

Abschreibungen -107 228<br />

Zinsen -67 994<br />

Sanierung Kälteanlagen TZ -76 747<br />

Erlös Verkauf Liegenschaft 426 036<br />

Zuschüsse Sanierung “Birke” 13 546<br />

Bildung Rückstellung<br />

Sanierung Haus “Birke” -439 581<br />

2 439 301 -2 915 768<br />

Gesamterfolg (Verlust) 476 467<br />

2 915 768 -2 915 768


4 aktuell – 3 / 2010<br />

Termine<br />

LGL<br />

> 26.-27. November<br />

Durch Menschen mit Behinderungen<br />

herausgefordert, bereichert, bewegt<br />

Impulse für das Miteinander in der Gemeinde.<br />

Ein Seminar für alle, denen die<br />

Integration von Menschen mit Behinderungen<br />

ein Anliegen ist.<br />

Leitung: Beatrice Hofer, Regula Krummenacher,<br />

Margrit Meyer, Beatrice Rediger, Frieder Boller<br />

> 10.-11. Dezember<br />

Mehr oder weniger Leitung<br />

(Gemeinde-) Leitung zwischen<br />

Hoffnungen und Befürchtungen<br />

Mit Lukas Amstutz, Madeleine Bähler, Frieder<br />

Boller, Thomas Dauwalter, Bruno Engel, Bernhard<br />

Ott, Peter Scheffler-Kroeker, Elsbeth Zürcher<br />

> 28. Dezember. 2010 – 1. Januar 2011<br />

Inspirierende Tage um den<br />

Jahreswechsel<br />

Vor Augen gemalt…<br />

Bilder über Jesus im Johannesevangelium<br />

– Bilder von Menschen seiner<br />

Nachfolge<br />

Mit Frieder Boller, Luci Driedger, Hanspeter Jecker<br />

ComPax<br />

> Mittwoch, 24. November 2010 / 9.45-16 Uhr<br />

Restorative Justice<br />

Gerechtigkeit, die wieder gut macht,<br />

wiederherstellt, heilt<br />

Seminartag mit Dr. Howard Zehr<br />

Vortrag 1: “Restaurative Gerechtigkeit” – Konflikttransformation<br />

– Traumabewältigung<br />

Vortrag 2: Über Scham und Ehre im Prozess der<br />

”restaurativen Gerechtigkeit”<br />

> 17.-21. November<br />

<strong>Bienenberg</strong><br />

Grundkurs Konflikttransformation<br />

Konflikte sind normal und unvermeidlich<br />

– doch oft fühlen wir uns ihnen nicht<br />

richtig gewachsen. Man wünscht sich,<br />

besser mit Konflikten umgehen zu können<br />

– gerade auch in Gemeinden oder christlichen<br />

Organisationen.<br />

Training für leitende Mitarbeitende.<br />

Leitung: Madeleine Bähler, Marcus Weiand<br />

Personelles<br />

Elisabeth Blaser hat am 1. August ihre Stelle<br />

zur Stv. Leiterin Hauswirtschaft angetreten.<br />

Der <strong>Bienenberg</strong> ist ihr nicht unbekannt.<br />

– Vor 25 Jahren Jahre hat sie zwei Jahre Bibelschule<br />

absolviert und danach an verschiedenen<br />

Orten Erfahrungen in der Hotellerie und<br />

Gastronomie gesammelt.<br />

Am Empfang nimmt Ulrike Schneider<br />

seit 1. September die Aufgabe als Leiterin der<br />

Reception wahr. Nach einigen Jahren Ausbildung<br />

und Erfahrung im Tourismusgewerbe und<br />

der Hotellerie, darunter zuletzt fünf Jahre Führungserfahrung<br />

an einer Reception in Leukerbad,<br />

hat sie sich für den Umzug ins Baselbiet<br />

entschieden.<br />

Wir heissen sie beide ganz herzlich willkommen!<br />

Elisabeth und Ulrike ersetzen Ruth<br />

Wyss-Haeberli und Melanie Wittwer, die<br />

auf diesen Sommer aus unserem Team ausgeschieden<br />

sind. Wir danken beiden bestens<br />

für ihr geschätztes Engagement und wünschen<br />

auf der neuen Wegstrecke Gottes Segen!<br />

Ganz herzlich gratulieren wir Thomas<br />

Dauwalter, unserem Lehrer im Bereich der<br />

Praktischen Theologie. Ende August hat er<br />

nach fast vier Jahren seine Doktoralstudien<br />

an der University of South Africa (UNISA) abgeschlossen<br />

mit einer Dissertation im Bereich<br />

von Gemeindebau und täuferisch-mennonitischen<br />

Ekklesiologie.<br />

Am 5. August 2010 verstarb mit Regina<br />

Werner eine langjährige frühere <strong>Bienenberg</strong>-<br />

Mitarbeiterin in ihrem 73. Lebensjahr. Regina<br />

war seit 1960 in der Radiomission “Worte des<br />

Lebens” tätig. Nach deren Auflösung wechselte<br />

sie 1993 ins Schulbüro. Viele Jahre lang war<br />

sie verantwortlich für die Bibliothek und durch<br />

ihr bekannt speditives und präzises Arbeiten<br />

wurde sie – auch über ihre Pensionierung hinaus<br />

- sehr geschätzt als kaum zu übertreffende<br />

Korrekturleserin.<br />

Neu im<br />

<strong>Tagungszentrum</strong><br />

Ob entspannende Mittagspause, ausgedehnter<br />

Spaziergang oder einfach ein gemütliches<br />

Beisammensein mit Familie und Freunden:<br />

Um solch wertvolle Momente zu geniessen,<br />

macht man sich am besten auf den Weg zum<br />

<strong>Bienenberg</strong>. Das Restaurant ist bekannt für<br />

seine wunderbare Lage, die angenehme Atmosphäre<br />

und natürlich die Köstlichkeiten,<br />

mit denen wir unsere Gäste verwöhnen.<br />

Seit August 2010 haben wir nun unsere<br />

Aussichtsterrasse und das Restaurant bereits<br />

ab 9:00 Uhr geöffnet. An diesem idyllischen<br />

Ort bieten wir eine gemütliche Oase und ermöglichen<br />

unseren Gästen eine Ruhepause<br />

fernab von Lärm und Hektik, bei feinem Essen<br />

und herzlicher Gastfreundschaft.<br />

Jetzt ist also der beste Moment, um uns<br />

zu besuchen. Gerne heissen wir euch willkommen<br />

und präsentieren euch auch unser neues<br />

Angebot mit Mittagsmenü.<br />

Wir freuen uns auf euer Kommen!<br />

Restaurant <strong>Bienenberg</strong><br />

Öffnungszeiten<br />

Dienstag bis Sonntag<br />

9.00-18.00 Uhr<br />

Montag geschlossen<br />

Ein Werk täuferisch-freikirchlicher Gemeinden in Europa<br />

b i e n e n b e r g<br />

<strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong> <strong>Bienenberg</strong>, CH-4410 Liestal. Tel. +41 61 906 78 00, Fax +41 61 906 78 01,<br />

info@bienenberg.ch Kontonummern: Schweiz: <strong>Ausbildungs</strong>- und <strong>Tagungszentrum</strong> <strong>Bienenberg</strong>, 4410 Liestal, Postkonto 40-28105-8,<br />

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Theologische Ausbildung, Postbank Ludwigshafen 4672-678 BLZ 545 100 67 Erscheinungsweise: 4 × jährlich<br />

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