Textteil Regionalplan - RPV Oberes Elbtal/Osterzgebirge
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<strong>Regionalplan</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Elbtal</strong>/<strong>Osterzgebirge</strong> Seite 115<br />
1. Gesamtfortschreibung 2009<br />
zu 12.1.7 (G)<br />
Gemäß G 5.3.2 LEP und Z 5.3.4 LEP sollen die räumlichen Voraussetzungen u. a. für die Erhaltung<br />
der Landwirtschaft geschaffen werden; den agrarstrukturellen Belangen ist bei der Dorfentwicklung<br />
besonderes Gewicht beizumessen.<br />
Die Marktsituationen und landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die vor allem den Marktfruchtanbau<br />
begünstigen, veränderten in den vergangenen Jahren zusätzlich zum Umstrukturierungsprozess,<br />
einhergehend mit einer drastischen Reduzierung des Viehbestandes, die Anbauverhältnisse und<br />
Fruchtfolgen. Bei einem derzeitigen durchschnittlichen Tierbestand von 0,5 - 0,7 Großvieheinheiten/ha<br />
in der Region ist absehbar, dass die landschaftspflegerischen Aufgaben nicht mehr in ausreichendem<br />
Maß durch landwirtschaftliche Nutzung gewährleistet werden können. Zum Erhalt und zur Weiterentwicklung<br />
der Kulturlandschaft sind deshalb Maßnahmen für die Existenzsicherung und für die weitere<br />
Entwicklung der Tierhaltungsbetriebe zu treffen.<br />
Die Tierhaltung hat regionale Bedeutung, vor allem auf den Grünlandstandorten; teilweise besteht<br />
bereits ein Beweidungsdefizit, es kommt zu Verbuschungen wertvoller Offenlandbereiche. Die Grünlandweideflächen<br />
sollen daher unter Beachtung der Vorranggebiete Wasserressourcen sowie Natur<br />
und Landschaft in ihrem Umfang erhalten und bei Bedarf bevorzugt auf Flächen außerhalb von Auenbereichen<br />
ersetzt bzw. erweitert werden. Als Kriterium für regional bedeutsame Standorte der Tierhaltung<br />
werden in der Regel Stallanlagen ab einer Größenordnung von ≥ 50 Großvieheinheiten aufgenommen<br />
(s. auch Karte 22). Sachsen hat derzeit einen GV-Besatz von weniger als 0,6 Großvieheinheiten<br />
je ha Landwirtschaftsfläche. Deshalb soll einer weiteren Reduzierung der Tierbestände entgegengewirkt<br />
werden.<br />
Die notwendigen Futterflächen und die Flächen zur Verwertung des organischen Düngers tierischer<br />
Herkunft sind Voraussetzung für eine ordnungsgemäße Landbewirtschaftung. Zur Umsetzung der<br />
regionalen Zielstellungen des Freiraumschutzes soll eine ordnungsgemäße Mähweidenutzung nach<br />
den Regeln der guten fachlichen Praxis angestrebt werden.<br />
zu 12.1.8 (G)<br />
Für den Obst- und Gemüseanbau sind das Lößhügelland und die Dresdner <strong>Elbtal</strong>weitung durch Boden-<br />
und Klimagunst besonders geeignet.<br />
Nach Erzeugnissen des sächsischen Gartenbaus besteht zunehmende Nachfrage. Verbrauchernähe,<br />
Warenfrische, geringe Transportentfernungen und das Vertrauen der Verbraucher in die qualitäts- und<br />
umweltbewussten Produktionsmethoden der sächsischen Obst- und Gemüsegärtner sind positive<br />
Aspekte für den Absatz, vor allem im Verdichtungsraum. In der Region werden vorwiegend Äpfel, aber<br />
auch Süß- und Sauerkirschen, Birnen, Erdbeeren und weiteres Beerenobst erzeugt. Der Gemüseanbau<br />
in der Region zeichnet sich durch eine hohe Vielfalt aus. Die Freilandgemüseflächen in der Lommatzscher<br />
Pflege sind für die Frischeversorgung und für die Konservenherstellung bedeutend.