14.11.2012 Aufrufe

Textteil Regionalplan - RPV Oberes Elbtal/Osterzgebirge

Textteil Regionalplan - RPV Oberes Elbtal/Osterzgebirge

Textteil Regionalplan - RPV Oberes Elbtal/Osterzgebirge

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 114 <strong>Regionalplan</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Elbtal</strong>/<strong>Osterzgebirge</strong><br />

1. Gesamtfortschreibung 2009<br />

Böden sind aufgrund ihres Substrataufbaus dann gefährdet, wenn ein geringmächtiges Bodensubstrat<br />

mit hohem Wasserspeichervermögen über einem anderen Bodensubstrat mit geringem Wasserspeichervermögen<br />

liegt (z. B. geringmächtige Lößdecke über Gesteinsschutt). Solche Böden werden<br />

durch Bodenabtrag irreversibel geschädigt. Mit jedem Zentimeter Bodenverlust verringert sich die<br />

nicht erneuerbare Lößdecke und infolgedessen der Wasserrückhalt und die Produktionsfähigkeit der<br />

Böden. Insbesondere dann, wenn dieser Sachverhalt mit einer hohen Erosionsgefährdung zusammentrifft,<br />

sind die Bodenstandorte vor jeglicher Erosion zu schützen.<br />

Zur Erhöhung des Wasserspeichervermögens sollen die ackerbaulich genutzten Flächen auf den<br />

stark erosionsgefährdeten Bereichen, die sich größtenteils in der näheren Umgebung von Quellbereichen<br />

oder auf den oberen Hangkanten von ansonsten waldbestandenen Tälern befinden, dauerhaft<br />

konservierend bzw. in Direktsaat (und damit infiltrationsfördernd) bestellt oder langfristig in extensiv<br />

genutztes Grünland umgewandelt oder standortgerecht aufgeforstet werden. Gleichzeitig wird damit<br />

das Biotopentwicklungspotenzial der Böden erhöht und ein Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz<br />

geleistet.<br />

Die ausgewiesenen „Winderosionsgefährdeten Gebiete“ basieren auf den Darstellungen der Karte<br />

„Die Bodenerosion in der DDR“, herausgegeben vom Institut für Bodenkartierung (1957). In dieser<br />

Karte sind die durch Begehung untersuchten und durch Protokolle belegten Erosionsstellen dargestellt.<br />

zu 12.1.6 (G)<br />

Gemäß Z 9.3 LEP ist darauf hinzuwirken, dass der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen an der<br />

landwirtschaftlichen Nutzfläche auf 10 % erhöht wird.<br />

Nach dem Sächsischen Agrarbericht 2006 betrug die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Sachsen<br />

ca. 23 450 ha, dass sind 2,6 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Davon sind ca. 67 % Ackerland<br />

und ca. 30 % Grünland.<br />

In den einzelnen Gebietskörperschaften der Region war 2006 der Anteil von Flächen, die nach den<br />

Richtlinien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet werden, an der landwirtschaftlichen Nutzfläche<br />

wie folgt:<br />

o Landeshauptstadt Dresden: 11,5 %<br />

o Landkreis Meißen 2,5 %<br />

o Landkreis Sächsische Schweiz-<strong>Osterzgebirge</strong> 2,8 %<br />

Der ökologische Landbau ist auf einen möglichst geschlossenen Stoffkreislauf orientiert. Mit dem Bewirtschaftungsverfahren<br />

des ökologischen Landbaus kann die höchste Stufe der Umweltentlastung<br />

(Wasser- und Bodenschutz, Artenvielfalt, Klimaschutz) erreicht werden, da u. a. auf chemischsynthetische<br />

Dünge- und Pflanzenschutzmittel vollständig verzichtet wird.<br />

Die Grundregeln des ökologischen Landbaus ergeben sich aus der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91<br />

bzw. aus dem Nachfolgerecht mit der Verordnung (EG) Nr. 834/2007 (EU-Öko-Verordnung) in der<br />

jeweils gültigen Fassung sowie den Anbaurichtlinien der Öko-Anbauverbände. Die Landbewirtschaftung<br />

nach den Grundregeln des ökologischen Landbaus gewinnt aufgrund ihrer in besonderem Maße<br />

umweltschonenden Produktionsweise für hochwertige Nahrungsgüter zunehmend an Beachtung und<br />

immer stärker an Bedeutung. Mit seiner Bewirtschaftungsweise ist er in der Regel besonders für ökologisch<br />

sensible bzw. wertvolle Landschaftsbereiche ("Gebiete mit hoher geologisch bedingter Grundwassergefährdung",<br />

Vorrang- und Vorbehaltsgebiete Natur und Landschaft, Vorrang- und Vorbehaltsgebiet<br />

Wasserressourcen) geeignet.<br />

Eine standortnahe Veredlung und Vermarktung der Öko-Erzeugnisse durch die Landwirte selbst bzw.<br />

die Gestaltung dauerhafter Kooperationsbeziehungen zwischen den Erzeugern und dem regionalen<br />

Nahrungsmittelhandwerk, dem Gastgewerbe und dem mittelständischen Nahrungseinzelhandel bieten<br />

dabei auch Chancen zur Stabilisierung der jeweiligen Erzeugerbetriebe und zum Erhalt von Arbeitsplätzen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!