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KAPITEL 2. DER RÄUMLICHE DISKRETISIERUNGSFEHLER<br />

Dieser Zus<strong>am</strong>menhang wurde erstmals von Cirak & R<strong>am</strong>m in [21] für die Elastostatik<br />

dargestellt und in [20, 22] auf Probleme der Elastoplastizität erweitert. Weitere Beiträge<br />

zur Fehlerschätzung von Punktgrößen finden sich u.a. in den Arbeiten von Oden et<br />

al. [78, 89, 90]. Auf dem Dualitätsprinzip basierende Fehlerschätzer für die nichtlineare<br />

Elastizität finden sich u.a. in den Beiträgen von Larsson et al. [67] und Rüter et<br />

al. [102, 104]. Rüter interpretiert die zielorientierte Fehlerschätzung im nichtlinearen<br />

statischen Fall als Erweiterung bzw. nichtlineare Verallgemeinerung des Satzes von<br />

Betti.<br />

Bangerth et al. [5, 6, 7] verwenden das Dualitätsprinzip zur Fehlerschätzung bei<br />

der Diskretisierung der Wellengleichung. Darauf Bezug nehmend leitet Maute [70]<br />

einen Fehlerschätzer zur Schätzung des ges<strong>am</strong>ten Diskretisierungsfehlers in der linearen<br />

Strukturdyn<strong>am</strong>ik her. Dabei wird eine Fehlerdarstellung für den ges<strong>am</strong>ten Diskretisierungsfehler<br />

infolge der räumlichen Diskretisierung mit finiten Elementen und zeitlicher<br />

Diskretisierung mit diskontinuierlichen Galerkinverfahren verwendet. Um hieraus geeignete<br />

Grundlagen für die Adaption des Raumnetzes und der Zeitschrittweite zu erhalten,<br />

wird die Fehlerdarstellung anschließend in von der Raumdiskretisierung abhängige und<br />

zeitschrittabhängige Anteile aufgespalten.<br />

In allen hier erwähnten Beiträgen wird jeweils zunächst eine geeignete Darstellung des<br />

zu untersuchenden Diskretisierungsfehlers eingeführt, die anschließend mit geeigneten<br />

Verfahren numerisch ausgewertet wird. Dieses Vorgehen wird auch in der vorliegenden<br />

Arbeit verfolgt. Im Nachfolgenden wird in Anlehnung an das Vorgehen von Neumann<br />

[73] und Fuentes et al. [35] bei der Herleitung der Fehlerdarstellung davon ausgegangen,<br />

dass nur eine räumliche Diskretisierung der Bewegungsgleichung durchgeführt<br />

wird. Die sich ergebenen Fehlergleichungen setzen dann voraus, dass die auftretenden<br />

Zeitintegrale exakt berechnet werden. Es erfolgt somit eine formale Entkopplung des<br />

räumlichen und des zeitlichen Diskretisierungsfehlers. Dieses Vorgehen hat den Vorteil,<br />

dass die Darstellung des räumlichen Diskretisierungsfehlers zunächst vollständig<br />

unabhängig von der gewählten zeitlichen Diskretisierung ist. Es besteht d<strong>am</strong>it z.B.<br />

auch die Möglichkeit, den räumlichen Diskretisierungsfehler im Frequenzbereich bzw.<br />

in modalen Koordinaten zu schätzen.<br />

Der Einfluss des gewählten Zeitintegrationsalgorithmus und d<strong>am</strong>it auch des Zeitintegrationsfehlers<br />

muss beim hier gewählten Vorgehen erst bei der numerischen Auswertung<br />

der Fehlerdarstellung berücksichtigt werden, d.h. die Zeitintegration hat durchaus einen<br />

Einfluss auf die Güte der Fehlerschätzung, jedoch keinen Einfluss auf den räumlichen<br />

Diskretisierungsfehler, was sich auch direkt aus der Zerlegung des ges<strong>am</strong>ten Diskretisierungsfehlers<br />

in Gleichung (1.118) ergibt. Eine Veränderung der räumlichen Diskretisierung<br />

kann jedoch Einfluss auf die zu wählende Zeitschrittweite haben, so dass bei der<br />

Netzadaption zu einem Zeitpunkt auf Grundlage der Schätzung des räumlichen Diskretisierungsfehlers<br />

eine Anpassung der Zeitschrittweite im Zeitintegrationsverfahren<br />

notwendig werden kann. Dies spielt insbesondere bei der Verwendung eines expliziten<br />

Zeitintegrationsverfahrens eine Rolle, wenn sich infolge einer Netzverfeinerung der kritische<br />

Zeitschritt verändert. Des Weiteren darf das Zeitintegrationsverfahren nicht die<br />

wesentlichen Eigenschaften der (raum-)diskreten Lösung verfälschen. Im vorliegenden<br />

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