dh+1 - am IFM
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Einleitung<br />
der räumlichen Diskretisierung fließend sind. So kann beispielsweise bei Schalenproblemen<br />
die Wahl einer Approximationsordnung in die Dickenrichtung der Schale sowohl<br />
als Wahl eines Schalenmodells als auch die Wahl einer Diskretisierungsordnung in<br />
Dickenrichtung beispielsweise im Rahmen der Diskretisierung mit Hilfe der p-Methode<br />
angesehen werden. Entsprechend kann auch die adaptive Anpassung der Interpolationsordnung<br />
als Modelladaption oder als Adaption der räumlichen Diskretisierung<br />
aufgefasst werden. Für die Schätzung des Modellfehlers führt deshalb beispielsweise<br />
Rüter [102] noch zwischen dem physikalischen Problem und dem verwendeten mechanischen<br />
Modell noch als Referenz das für die Problemstellung <strong>am</strong> besten geeignete<br />
Modell, das sogenannte ”<br />
State-of-the-Art“-Modell ein, welches in aller Regel ein Kontinuumsmodell<br />
ist. Der Modellfehler wird dadurch nochmals unterteilt in den nicht zu<br />
kontrollierenden ”<br />
State-of-the-Art“-Fehler und den eigentlichen Modellfehler, der dann<br />
jedoch ein Referenzfehler bezüglich des sehr feinen Referenzmodells darstellt. Ein ähnliches<br />
Vorgehen findet sich auch in den Arbeiten von Oden et al. [78, 79]. Da für<br />
viele Problemstellungen zum Beispiel die Randschichten oder singulären Punkte der<br />
Lösung a-priori bestimmt werden können, und darüber hinaus auch die Grenzen der<br />
verwendeten mechanischen Modelle bekannt sind, kann in aller Regel auch die Wahl<br />
eines geeigneten Modells ohne Adaption des Modells a-priori erfolgen.<br />
Die vorliegende Arbeit befasst sich deshalb ausschließlich mit den Diskretisierungsfehlern<br />
in Folge der räumlichen und zeitlichen Diskretisierungen. Kernpunkt eines adaptiven<br />
Algorithmus ist der Fehlerschätzer. Hierbei wird das Ziel verfolgt, den Fehler in<br />
einem beliebigen Funktional der Lösung zu schätzen und anschließend mit Hilfe geeigneter<br />
Adaptionstechniken zu kontrollieren. Das generelle Konzept der Fehlerschätzung<br />
in beliebigen Zielfunktionalen geht auf Arbeiten von Johnson et al. [59] und Rannacher<br />
& Becker [13] zurück und wird als Dual-Weighted-Residual-Konzept (DWR)<br />
bezeichnet, was zum Ausdruck bringt, dass zur Fehlerschätzung das Residuum der<br />
numerischen Lösung mit der Lösung eines dualen Hilfsproblems gewichtet wird. Die<br />
DWR-Methode ist ein heuristisches Konzept zur Fehlerschätzung, d.h. strenge mathematische<br />
Beweise lassen sich für die Methode – zumindest bisher – nicht angeben [8].<br />
Die Effizienz der Methode zeigt sich aber in den Ergebnissen der d<strong>am</strong>it behandelten<br />
numerischen Beispiele. Unter diesem Gesichtspunkt scheinen auch die Vereinfachungen<br />
des Konzeptes im Rahmen dieser Arbeit gerechtfertigt.<br />
Der zweite Kernpunkt eines adaptiven Verfahrens ist die Anpassung der Diskretisierung.<br />
In der Regel bildet der räumliche Diskretisierungsfehler den dominanten Anteil<br />
des ges<strong>am</strong>ten Diskretisierungsfehlers, weshalb sich große Teile der Arbeit mit dem<br />
räumlichen Diskretisierungsfehler befassen. Neben der Herleitung geeigneter Fehlerdarstellungen<br />
für den räumlichen Diskretisierungsfehler und darauf aufbauender Fehlerindikatoren<br />
ist deshalb die praktische Einbindung der Fehlerschätzung in ortsadaptive<br />
Verfahren eine zentrale Fragestellung dieser Arbeit. Bisher scheitert die praktische<br />
Anwendung der Fehlerschätzung in Zielgrößen und darauf aufbauender Adaptionsverfahren<br />
<strong>am</strong> enormen numerischen Aufwand und Speicherbedarf für die Fehlerschätzung,<br />
welche oft den Aufwand für eine Neuberechnung des Problems mit einer feineren Diskretisierung<br />
übersteigen. Im Verlauf der Arbeit werden deshalb Vorschläge zur Vereinfachung<br />
und Aufwandsreduktion der Fehlerschätzung erarbeitet. Die d<strong>am</strong>it zwangsläufig<br />
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