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3.8. FEHLERSCHÄTZUNG OHNE ZEITLICHE KOPPLUNG DES PRIMALEN UND DUALEN PROBLEMS<br />

3.8.2 Weitere Ansätze zur Minimierung des Aufwands<br />

Da die Anwendung der zielorientierten Fehlerschätzung mit Hilfe des vollständigen<br />

dualen Problems auf praktische Aufgabenstellungen bisher <strong>am</strong> numerischen Aufwand<br />

scheitert, war der wichtigste Aspekt für die Vereinfachungen der Fehlerschätzung im<br />

vorangegangen Abschnitt die erhebliche Reduktion des Aufwands. Im Schrifttum finden<br />

sich weitere Vorschläge zur Aufwandsminimierung, die nachfolgend kurz diskutiert<br />

werden.<br />

Ein Ansatz zur Minimierung des numerischen Aufwands für die Fehlerschätzung findet<br />

sich in Neumann [73]. Hier wird die Wichtung mit dem räumlichen Diskretisierungsfehler<br />

e z des dualen Problems verwendet. Neumann schlägt vor, das Rückwärtsproblem<br />

nur für den jeweils letzten Zeitschritt zu lösen. Ziel der Herleitung ist ein Fehlerschätzer<br />

für den mittleren räumlichen Diskretisierungsfehler im letzten Zeitschritt infolge der<br />

gewählten räumlichen Diskretisierung im ges<strong>am</strong>ten Berechnungsintervall [0,t n ]. Der<br />

Fehlerschätzer beruht auf der ersten Fehleridentität (2.31), bei der die Wichtung mit<br />

der Lösung z des dualen Problems verwendet wird. Zur Schätzung des mittleren Fehlers<br />

in einer Punktverschiebung wird eine im letzten Zeitschritt konstante Einzellast<br />

gemäß Gleichung (2.66) aufgebracht:<br />

D(x,t) =<br />

1<br />

t n − t n−1<br />

δ j (x i ) · ∆(t n−1 ,t n )<br />

Zur Reduzierung des numerischen Aufwands und des Speicherbedarfs wird die Fehleridentität<br />

nur im jeweils letzten Zeitschritt gelöst und zur Berücksichtigung des Fehlertransports<br />

über die Zeit die Annahme getroffen, dass jeder vorangegangene Zeitschritt<br />

den gleichen Anteil <strong>am</strong> Fehler hat. Bei Vernachlässigung der Dämpfungsterme und<br />

der Beschränkung auf Probleme mit homogenen Anfangsbedingungen ergibt sich dann<br />

folgender Fehlerindikator:<br />

|E(u,u h )| =<br />

t n<br />

∫t n<br />

(ρ 0 · ||ė S || L2 · ||ė z || L2 + ||e S || a · ||e z || a )dt (3.55)<br />

t n − t n−1<br />

t n−1<br />

Für die Schätzung der einzelnen Fehleranteile in Gleichung (3.55) werden dann wiederum<br />

die Standardfehlerschätzer aus den Abschnitten 3.4.1 und 3.4.2 verwendet. Die<br />

Auswertung des Zeitintegrals in (3.55) erfolgt mit Hilfe einer 1-Punkt Gauß-Legendre<br />

Integration, d.h. die Gleichung muss nur in der Mitte des Zeitschrittes ausgewertet<br />

werden.<br />

Es ist ersichtlich, dass bei der Anwendung des Fehlerschätzers bei Langzeitsimulationen<br />

der geschätzte Fehler unbeschränkt ansteigt. Der Betrag des geschätzten Fehlers –<br />

und d<strong>am</strong>it auch die notwendige Netzdichte zur Einhaltung einer vorgegebenen Fehlertoleranz<br />

– hängt also maßgeblich von der Berechnungsdauer ab. Dies ist jedoch gerade<br />

bei gedämpften Problemen nicht der Fall, da hier der Transport des Fehlers über die<br />

Zeit nur in einem beschränken Zeitraum stattfindet.<br />

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