Bericht zur Kinderbeteiligung
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<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Kinderbeteiligung</strong><br />
in der Siedlung Schwefelquelle<br />
Auf Initiative der Leiterin des Kindergartens Schwefel (liegt mitten in der Siedlung)<br />
wurde die Stadt Dornbirn, Michael Walter (neben Barbara Bohle von „Kindgerechte<br />
Lebensräume“ und Carmen Feuchtner von „Welt der Kinder“) Anfang Januar über die<br />
un<strong>zur</strong>eichenden Spielräume für die Kinder der Siedlungen Schwefelquelle und J.G.<br />
Ulmerstrasse informiert. Auch über unangemessenes Verhalten den Kindern gegenüber,<br />
sowie wenig Aktzeptanz für spielende Kinder.<br />
Die Stadt reagiert mit Bereitstellung von Stunden <strong>zur</strong> <strong>Kinderbeteiligung</strong> durch Cornelia<br />
Linder und erwartet ein erstes Stimmungsbild, um dann die weiteren Schritte und die<br />
Zuständigkeitsbereiche abzuklären.<br />
Auch Arno Hagen, Hausverwalter der Vogewosi, wurde informiert.<br />
*Erster Schritt in der Beteiligung:<br />
Treffen im Kindergarten Schwefel am 10. Februar 16.30 Uhr<br />
nach Einladung per Brief durch die Stadt Dornbirn, familienfreundliches Dornbirn,<br />
Cornelia Linder<br />
14 Kinder im Alter von 6-10 Jahren waren anwesend, von 30 Eingeladenen<br />
*Ablauf:<br />
Lockerer Start mit Musik, Getränken und Knabber<br />
Namensrunde und SmileySticker
Kurze Einführung in die Kinderrechte<br />
Wortmeldungen der Kinder zum Ist-Zustand der Spielsituation in der Siedlung<br />
Strukturierung in Plus/Minus<br />
Begehung der versch. Plätze, die die Kinder nützen<br />
Wortmeldungen der Kinder mit Plus/Minus Liste:<br />
+ Spielplatz<br />
+ Hügel (zum Rodeln)<br />
+ Fussballwiese<br />
+ Skateboardfahren<br />
+ Fahrradfahren<br />
- ganz viele Bewohner der Siedlung beschimpfen uns<br />
- gerade beim Skateboardfahren (eine Frau besonders)<br />
- wenn wir zwischen den Häusern spielen, schreien Leute herunter und schicken<br />
uns weg<br />
- bei den Wäscheleinen und Teppichstangen spielen wir Ball (nur wenn keine<br />
Wäsche da ist) und da werden wir auch immer vertrieben<br />
- ein Mann ist besonders unfreundlich und immer genervt (macht Fotos, droht mit<br />
Schlägen und Polizei und dem Stellen der Fotos ins Internet)<br />
hat auch schon einen Ball mutwillig kaputtgemacht und einen Eimer Wasser<br />
auf die Kinder geschüttet<br />
- wir werden immer auf den Spielplatz geschickt, aber da sind schon so viel Kinder<br />
(vor allem Kleine oder eine Gruppe Kinder spielt dort schon Ball)<br />
- einige Kinder motzen IMMER (auch deren Mutter)
Zweiter Schritt in der Beteiligung:<br />
Im März Gespräch mit Michael Walter von der Stadt Dornbirn. Es werden folgende<br />
weitere Schritte geplant:<br />
*Zusammenarbeit mit der Jugendbeteiligung (Skaterclub)<br />
*Anfrage an die Firmen bzgl. der Nutzung des Parkplatzes am Wochenende<br />
*Anfrage an die Hausverwaltung Hagen Arno bzgl. einer Hausordnung für das Gelände<br />
und ev. Überarbeitung<br />
*Planung eines Briefes mit den Kindern, der dann an alle Haushalte vor Ort verteilt wird,<br />
mit dem Inhalt des besseren Miteinanders und den Kinderanliegen,- rechten, -wünschen<br />
*Treffen mit den Kindern im April, Einladung wieder an alle Kinder durch die Stadt<br />
Dritter Schritt in der Beteiligung:<br />
Cornelia Linder kontaktiert alle umliegenden Firmen, sowie den Landwirt, der die Wiese<br />
mäht. Der Kontakt zum Skaterclub wird hergestellt. Die Stadt Dornbirn wird in den<br />
zuständigen Abteilungen informiert. Ein Gespräch mit dem Hausverwalter der Siedlung<br />
wird geführt. Das zweite Treffen wird geplant.<br />
Vierter Schritt in der Beteiligung:<br />
2. Treffen am 5. April 2011 im Kindergarten Schwefel um 16.30 Uhr<br />
Nur sechs Kinder aufgrund Freizeitaktivitäten - gleich in der nächsten Woche wird noch<br />
ein Treffen an einem anderen Tag stattfinden<br />
Begrüssung, Snack, lockeres Miteinander<br />
Zusammenfassung der genannten Anliegen (+-) vom letzten Mal<br />
Und Präsentation der Absprachen, die von Cornelia Linder mit den Beteiligten<br />
besprochen wurden.<br />
Kurzer szenischer Input zu einem besseren Miteinander auch in der Sprache<br />
Nochmalige Begehung und Einsichtnahme in die „Welt der Kinder“ in der Siedlung
3. Treffen am 14. April im Kiga Schwefel um 16.30 Uhr<br />
10 Kinder sind gekommen, auch eine Mama ist dabei<br />
alle Absprachen werden noch einmal erklärt, die Kinder auch an ihren Teil der<br />
Abmachungen/des Miteinanders erinnert<br />
die Kinder fertigen Zeichnungen zum Thema „Spielen in der Siedlung“ und tragen<br />
Inhalte und Anliegen für einen Brief an alle Bewohner der Siedlung zusammen<br />
Absprachen:<br />
Sind im Kinderbrief sowie im Firmenbrief ersichtlich > Im Anhang<br />
Fünfter Schritt in der Beteiligung:<br />
Im April ergeht der Brief an die Firmen mit den Vereinbarungen der Absprache <strong>zur</strong><br />
Erschliessung der neuen Spielräume, die sie bis auf weiteres <strong>zur</strong> Verfügung stellen.<br />
In der ersten Maiwoche wird ein Brief an alle Kinder von 0-14 Jahre und deren Eltern<br />
in der Siedlung geschickt. Inhalt: Kurze Beschreibung des Projektes der<br />
<strong>Kinderbeteiligung</strong> und Erläuterungen zu den Vereinbarungen in bezug auf „Spielen in der<br />
Siedlung“ (Erweiterte Spielräume, Hausordnung, Regeln)<br />
Ende Mai kommt auch der Siedlungsbrief für ein besseres Miteinander und für mehr<br />
Verständnis für die Bedürfnisse der Kinder in ALLE Haushalte.<br />
Der Brief ist jeweils persönlich adressiert, es gibt einige Rückmeldungen positiven, wie<br />
auch negativen Inhalts. Es wird über Beteiligung geredet, das Thema ist präsent.
Sechster Schritt in der Beteiligung:<br />
Das Team des Kindergartens vor Ort macht anlässlich des Weltspieletages ein Fest, bei<br />
dem auch die neuen „Räume“ bespielt werden. Auch Cornelia Linder von der<br />
<strong>Kinderbeteiligung</strong> ist vor Ort, was für die Kinder sehr wichtig ist. Es gibt Raum <strong>zur</strong><br />
Besprechung, Zeit für Begegnung und positive Zeichen in Richtung gutes Miteinander.<br />
In der Heimat-Beilage Dornbirn der VN ist ein gelungener Artikel <strong>zur</strong> <strong>Kinderbeteiligung</strong><br />
in der Siedlung, was wiederum der <strong>Kinderbeteiligung</strong> auf breiterer Ebene Präsenz<br />
schafft und auch Verständnis und Akzeptanz für derartige Projekte fördert.
Weiteres Vorgehen:<br />
Im Sommer wird mit den Firmen ein FeedbackGespräch geführt, wie denn die<br />
Vereinbarungen eingehalten werden.<br />
Auch mit den Kindern wird ein Treffen angedacht – in den Ferien haben viele Zeit, es<br />
könnte ein Rückblick gemacht werden, die Einhaltung der Regeln besprochen werden und<br />
auch am Miteinander in der Siedlung gearbeitet werden… und ein weiterer Skatertermin<br />
ist mit den Skaterkids der Siedlung schon angedacht.<br />
Das Projekt zeigt:<br />
Die Kinder sind mit Begeisterung dabei, sich auszudrücken, sich einzusetzen - eben sich<br />
zu beteiligen. Sie erfahren es als etwas sehr positives, dass sie in ihrem Kindsein<br />
wahrgenommen werden, ihre Rechte als Kinder etwas gelten und sich Erwachsene ihrer<br />
annehmen und sich für sie einsetzen.<br />
Die Beteiligung:<br />
Bis dato sind ca. 25 Stunden in der <strong>Kinderbeteiligung</strong> eingesetzt worden,<br />
die Beteiligung ist finanziert und betreut durch die Stadt Dornbirn, Abteilung Fam &<br />
Kinder, Michael Walter und wird begleitet von Cornelia Linder, selbständig tätig im<br />
Bereich der <strong>Kinderbeteiligung</strong>.<br />
<strong>Bericht</strong> erstellt am 14. Juni 2011 von Cornelia Linder<br />
Cornelia.linder@vol.at<br />
0650/74 822 84