Ausgabe - Mercedes-Benz Deutschland

Energiewirtschaft
Motorisierte Kumpels
für harte Kerle
„Glück auf.“ Der traditionelle Bergmannsgruß ist auch auf der legendären
„Schwarzen Pumpe“ im brandenburgischen Spremberg in vieler Munde.
Doch auf Glück alleine verlassen sich die Mitarbeiter von Vattenfall Europe
nicht.
Sie bauen auf beständige Technik und
ausgeklügelte Sicherheit. Mittendrin
im Lausitzer Tagebau Welzow-Süd: elf
Mercedes-Benz Unimog – motorisierte Kumpels
für die harten Männer in der Abraumbewegung
und Kohlegewinnung.
Der Anblick ist atemberaubend. Riesige
Schaufelrad- und Eimerkettenbagger fressen
sich ins Erdreich und tragen bis zu 100 Meter
Deckgebirgsschichten oberhalb der
Kohle ab. Der größte Teil wird auf einer über
600 Meter langen Abraumförderbrücke quer
über den von Menschen geformten Canyon
transportiert. Jährlich fördert der Tagebau
Welzow-Süd, rund 30 Kilometer südlich
von Cottbus, auf diese Weise rund 20 Millionen
Tonnen Rohbraunkohle, die in nahe
liegenden Kraftwerken in Strom und Wärme
umgewandelt werden. Die Arbeiter wirken
dabei wie Winzlinge, selbst die
Unimog sehen verschwindend klein aus.
Doch ohne sie käme der 3-Schicht-Betrieb
zum Erliegen. An sieben Tagen in der Woche
bringen die Unimog U 500, ausgerüstet als
Mannschaftstransporter, die Bergarbeiter an
ihre schwer zugänglichen Einsatzorte.
Die Strecken ähneln einer Mondlandschaft:
kein Meter ebene Fläche. Ein wüstes
Gerumpel, erst recht bei schlechtem Wetter,
wenn sich das Erdreich in Schlammlöcher
verwandelt. Der Feind jedes Bergmanns.
Dann zeigt der Unimog, was in ihm steckt.
Ausgestattet mit Single-Bereifung und
Permanent-Allradantrieb mit 100-prozentigen
sperrbaren Differenzialen. Bis zu 25
Vattenfall-Mitarbeiter pro Tour werden hinund
herbefördert. „Bei uns“, sagt Frank
Schroeckh, Vattenfall-Betriebsführer Ausund
Vorrichtung, „werden die Kumpels bequem
zur Arbeit gefahren. Und das sogar
mit einem Mercedes-Benz“, lacht der Bergbau-Ingenieur.
Möglich macht den Mannschaftstransport
der Sonderfahrzeugbau der Firma Paul in
Passau, die zusammen mit der zuständigen
Unimog-Generalvertretung Henne Unimog
aus Wiedemar, die Lösung entwickelte. Zum
Schichtbeginn ebenso wie zum Ende stehen
die Bergarbeiter Schlange, bevor die Elektroschwingtüre
am Transportaufbau aufschwingt
und die Trittstufe hydraulisch ausfährt.
Platz genommen wird auf fest
eingebauten Bänken mit abwischbaren Hartschalensitzen.
Der Einstieg ist durch die
Geländegängigkeit mit hoher Bodenfreiheit
fast überall möglich.
Das Grundfahrzeug ist ein U 500 mit
3.900 mm Radstand, der auf 4.900 mm
verlängert wurde und einen verstärkten
12 Unimog 2|2006