Aufgabe 12 Internet
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© Wedell, Kurzlösung zur Übungsaufgabe <strong>12</strong> 1<br />
<strong>Aufgabe</strong> <strong>12</strong> (<strong>Aufgabe</strong>nstellung im Lehrtext auf S. 173/174)<br />
Diese <strong>Aufgabe</strong> hat vor allem den Zweck, an einem Beispiel (Fotoshop OHG) den Zusammenhang<br />
zwischen Inventar/Bilanz (<strong>Aufgabe</strong>n 1, 2) und Buchführung(<strong>Aufgabe</strong>n 5, <strong>12</strong>) zu zeigen.<br />
Lösung:<br />
Buchungssätze:<br />
1) Fuhrparkkosten 400,-- an Kasse 440,--<br />
Vorsteuer (VSt) 40,--<br />
2) Verbindlichkeiten aus WL 792,-- an Rücksendungen an Lieferer 720,--<br />
VSt 72,--<br />
3) Bank 4.268,-- an Forderungen 4.400,--<br />
Skonti an Kunden <strong>12</strong>0,--<br />
Umsatzsteuer (USt) <strong>12</strong>,--<br />
4) Personalkosten 3.600,-- an Bank 3.600,--<br />
5) Zinsaufwand 195,-- an Bank 195,--<br />
6) GWG 620,-- an Verbindlichkeiten aus WL 682,--<br />
VSt 62,--<br />
7) Verbindlichkeiten aus WL 3.025,-- an Bank 2.964,50<br />
Skonti von Lieferern 55,--<br />
VSt 5,50<br />
8) Werbekosten 260,-- an Kasse 286,--<br />
VSt 26,--<br />
9) Raumkosten 440,-- an Bank 484,--<br />
VSt 44,--<br />
10.1) USt 1.408,50 an VSt 1.408,50<br />
10.2) USt 2.200,-- an Bank 2.200,--<br />
Alternativ ist die Buchung der Salden über das USt-Abschlusskonto möglich:<br />
10.1) USt 3.608,50 an USt-Abschlusskonto 3.608,50<br />
USt-Abschlusskonto 1.408,50 an VSt 1.408,50<br />
10.2) USt-Abschlusskonto 2.200,-- an Bank 2.200,--<br />
Jahresabschluss:<br />
1) Bruttoabschluss der Warenkonten:<br />
Schlussbilanzkonto <strong>12</strong>7.800,-- an Wareneinkaufskonto <strong>12</strong>7.800,--<br />
Betriebsergebniskonto 308.000,-- an Wareneinkaufskonto 308.000,--<br />
Warenverkaufskonto 487.000,-- an Betriebsergebniskonto 487.000,--
© Wedell, Kurzlösung zur Übungsaufgabe <strong>12</strong> 2<br />
2) Abschreibungen:<br />
Abschreibungen Gebäude 4.800,-- an Beb. Grundstücke 4.800,--<br />
(Unterkonto Haus- u. Grundstücksaufwand)<br />
Abschreibungen Fuhrpark 9.000,-- an Fuhrpark 9.000,--<br />
(Unterkonto Fuhrparkkosten)<br />
Abschreibungen 4.000,-- an Geschäftsausstattung 4.000,--<br />
Geschäftsausstattung<br />
Abschreibungen GWG 620,-- an GWG 620,--<br />
(Allg. Verwaltungskosten)<br />
3) Verteilung des Periodenerfolgs:<br />
GuV 100.000,-- an Eigenkapital A 52.664,--<br />
Eigenkapital B 47.336,--<br />
Zur Rechnung vgl. Lösung zur <strong>Aufgabe</strong> 2.<br />
4) Anlagenspiegel:<br />
Gegenstand<br />
Beb. Grundst.<br />
Anschaffungswert<br />
240.000,--<br />
Zugänge t1 Abgänge t1 Σ Abschreibungen<br />
= Abschreibungen t 1<br />
Schlussbestand<br />
0,--<br />
0,--<br />
4.800,--<br />
235.200,--<br />
Fuhrpark<br />
36.000,--<br />
0,--<br />
0,--<br />
9.000,--<br />
27.000,--<br />
Geschäftsausst.<br />
40.000,--<br />
2.500,--<br />
2.500,--<br />
4.000,--<br />
36.000,--<br />
Vergleiche mit Textbuch S. 59 und S. 90:<br />
Inventurergebnis: Geschäftsausstattung (AB = 40.000,--). Die Summenbilanz zeigt, dass ein<br />
Gegenstand (PC) im Wert von 2.500,-- nach Kauf (= Zugang) wieder an den Verkäufer wegen eines<br />
Mangels zurückgegeben wurde (=Abgang).
© Wedell, Kurzlösung zur Übungsaufgabe <strong>12</strong> 3<br />
Abschluss der Erfolgskonten:<br />
Soll Betriebsergebniskonto, Fotoshop OHG, t1/XII Haben<br />
34.500,--<br />
Personalkosten<br />
WVK 487.000,--<br />
Betriebsergebnis, E B<br />
1<strong>12</strong>.500,--<br />
Raumkosten<br />
Werbekosten<br />
Fuhrparkkosten<br />
Verwaltungskosten<br />
Abschreibungen<br />
Wareneinsatz<br />
8.440,--<br />
1.360,--<br />
13.000,--<br />
5.200,--<br />
4.000,--<br />
308.000,--<br />
487.000,-- 487.000,--<br />
Soll Abgrenzungssammelkonto, Fotoshop OHG, t1/XII Haben<br />
Spenden<br />
Zinsaufwand<br />
Haus- u. Grundstücksaufwand<br />
800,--<br />
2.700,--<br />
11.000,--<br />
Gewinne aus<br />
Wertpapierverkäufen<br />
2.000,--<br />
Neutrales Ergebnis, E N<br />
<strong>12</strong>.500,--<br />
14.500,-- 14.500,--<br />
Soll GuV, Fotoshop OHG, t 1/XII Haben<br />
Neutrales Ergebnis, E N<br />
<strong>12</strong>.500,--<br />
Unternehmensergebnis, E 100.000,-- Betriebsergebnis, E B<br />
1<strong>12</strong>.500,--<br />
U<br />
1<strong>12</strong>.500,-- 1<strong>12</strong>.500,--<br />
Die Gewinnverwendung folgt im Anschluss an die Gewinnermittlung. Die hier vorliegenden Zahlen<br />
zum Periodengewinn und den Privatentnahmen sind identisch mit denen aus der <strong>Aufgabe</strong> 2.<br />
Erfolgsanalyse:<br />
Ausgangspunkt können einzelne Posten sein sowie Kostenanteile am Umsatz, die (später) im Zeitvergleich,<br />
Betriebsvergleich oder Branchenvergleich zu würdigen sind. Beispiele:<br />
1) Kennziffern des Warenbereichs:<br />
Warenerfolg = 179.000,--<br />
realisierter Kalkulationsaufschlag =<br />
Warenerfolg ∗100<br />
Wareneinsatz<br />
=<br />
179.000∗100<br />
308.000<br />
= 58,<strong>12</strong> %<br />
Warenerfolg ∗100<br />
realisierte Handelsspanne =<br />
Umsatzerlöse (UE) - Rücksendungen<br />
=<br />
179.000 ∗100<br />
(492.680 - 4.720)<br />
= 36,68 %
© Wedell, Kurzlösung zur Übungsaufgabe <strong>12</strong> 4<br />
2 ) Analyse von einzelnen Erfolgsbeiträgen, z.B.:<br />
Werbekosten / Umsatz * 100 = 0,28 %<br />
Raumkosten / Umsatz * 100 = 1,73 %<br />
Die Erfolgsbeiträge (Aufwendungen/Erträge, Kosten/Leistungen) lassen sich aus den Salden<br />
der Konten für WVK/WEK, Personalkosten, Fuhrparkkosten, Haus- und Grundstücksaufwand<br />
usw. ablesen. Es empfiehlt sich eine Orientierung an Vergleichswerten (Benchmarks), wie sie aus<br />
Veröffentlichungen zu entnehmen sind (z.B. HDE, Hauptverband des Einzelhandels, Lehrtext S.<br />
334).<br />
Am Beispiel der „Raumkosten“ wird dann deutlich, dass die bloße Betrachtung einer Größe allein nicht<br />
genügt: Die Raumkosten sind wenig aussagefähig, weil im ‚eigenen Gebäude‘ gearbeitet wird und somit<br />
der Kostenfaktor ‚Miete‘ fehlt. Hier wird deutlich, dass die rechtliche Erfolgsermittlung von der betriebswirtschaftlichen<br />
Betrachtung abweicht. Sog. Opportunitätskosten werden den entgangenen Mietertrag<br />
als ‚kalkulatorische Kosten‘ erfolgswirksam werden lassen. Das ist grundsätzlich ein Auftrag des Internen<br />
Rechnungswesens (Kosten- und Leistungsrechnung, Controlling).<br />
Darüber hinaus sind Rentabilitätsanalysen üblich:<br />
1) EK-Rentabilität:<br />
Ermittlung: vgl. Lösung zu <strong>Aufgabe</strong> 2<br />
EK-Rentabilität A = 20,54%<br />
EK-Rentabilität B = 38,42%<br />
Auch hier ist der Aussagewert zu relativieren. Ein Vergleich mit Ergebnissen in anderen Unternehmen<br />
oder Formen der „Kapitalanlage“ ist nicht angebracht, weil die beiden Gesellschafter<br />
den Einsatz ihrer Arbeitskraft nicht über „Personalkosten“ vergütet bekommen. Im Gewinn ist<br />
dieser entgangene Nutzen der eigenen Arbeitsleistung mit enthalten. Im Rahmen der Kosten- und<br />
Leistungsrechnung wird dafür ein sog. „kalkulatorischer Unternehmerlohn“ angesetzt. Im rechtlichen<br />
Abschluss dürfen solche Kosten, die nicht aus Zahlungsverpflichtungen erwachsen, aber<br />
nicht angesetzt werden. Der Gewinn einer OHG ist somit z.B. nicht vergleichbar mit dem einer<br />
GmbH mit demselben Hintergrund, in der ein angestellter Geschäftsführer, der häufig selbst<br />
Gesellschafter ist, ein Gehalt bezieht.<br />
Der handelsrechtlicher Gewinn eines Personenunternehmens (Einzelfirma, OHG, KG) ist somit<br />
die Zusammenfassung von Unternehmerlohn, entgangener Miete, Eigenkapitalzins und sog.<br />
‚Risikoprämie‘ als Vergütung für die Haftungsleistung derEigentümer bzw. der persönlich<br />
unbeschränkt haftenden Gesellschafter.<br />
2) Umsatzrentabilität = 23,06%<br />
Zum Aussagwert vgl. die obigen Ausführungen.<br />
Umfangreichere Möglichkeiten zur Unternehmensanalyse bieten die <strong>Aufgabe</strong>n 14 und 18.