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„Yoga macht das Leben schöner”

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Publicación: MM04 Sección: <strong>Leben</strong> & Stil<br />

ágina: Página 2 Edición: Magazin<br />

27/01/2015 10:44h Usuario: hgracia<br />

▼<br />

MallorcaMagazin4/2015 LEBEN & STIL<br />

37<br />

mung. Gleichgewicht halten,<br />

strecken, dehnen,<br />

drehen – <strong>das</strong> ist Konzentration<br />

pur und ganz<br />

schön anstrengend, zum<br />

Beispiel: in der halben<br />

Kniebeuge stehen, dieArme<br />

gerade über den Kopf<br />

strecken, jetzt ein Bein<br />

über <strong>das</strong> andere legen<br />

und dann den Oberkörper<br />

nach links drehen. Oh<br />

Mann,dehnt<strong>das</strong>dielinke<br />

Seite.„Softenyourheart–<br />

lasst euer Herz weich<br />

werden“, höre ich Vilas<br />

sagen, bevor ich die Balance<br />

verliere.<br />

Lalla <strong>macht</strong> die Übungen<br />

vor, voller Kraft, aber<br />

elegant und so geschmeidig.Wirapplaudierenvor<br />

Bewunderung. Aber darum<br />

geht es nicht, betont<br />

Vilas Turske: „Es handelt<br />

sich nicht darum zu sehen,<br />

wie weit ich mich<br />

dehnen kann, sondern<br />

wie sehr ich loslassen<br />

kann. Indem wir mit jedem<br />

Ausatmen etwas<br />

mehr loslassen, lösen wir<br />

Grenzen auf.“<br />

Das Yogasystem basiere<br />

auf dem Gedanken,<br />

<strong>das</strong>s eine Verbindung<br />

zwischen Denkmustern,<br />

Körperhaltung und Atmung<br />

bestehe, erklärt die<br />

Yogalehrerin Martina<br />

Menningen aus Lloret.<br />

„Veränderst du deine<br />

Haltung und Atmung,<br />

änderst du auch deine<br />

Gedanken und Psyche.“<br />

Heute seien die meisten<br />

Menschen verspannt und<br />

gestresst, ergänzt die Yogalehrerin<br />

Sonja Thiele<br />

aus Es Capdellà. „Nach<br />

einer Stunde Yoga ist der<br />

Körper gedehnt und gestärkt,<br />

die Hormone fließen,siefühlensichausgeglichen.“<br />

Wer längerYoga<br />

mache, lerne, in sich hineinzuhorchen<br />

und zu<br />

hinterfragen. Jede Verspannung<br />

habe ihren<br />

Grund.<br />

Yoga sei <strong>das</strong> Studium<br />

des Selbst, bestätigt Iván<br />

Castell, und gebe mit den<br />

Asanas <strong>das</strong> Werkzeug,<br />

um immer wieder ins<br />

Gleichgewicht kommen.<br />

Ursprünglich hätten die<br />

Menschen Yoga nicht für<br />

die Gesundheit, sondern<br />

für ihr geistiges Wachstum<br />

ge<strong>macht</strong>, sagt Castell.<br />

„Die Asanas dienten<br />

zur Vorbereitung von<br />

Körper und Geist für die<br />

Atemübungen (<strong>das</strong> Pranayama)<br />

und die Medita-<br />

EinguterLehrerhat<br />

dieFähigkeitzuerkennen,<br />

wasfüreinenSchüler<br />

ervorsichhatund<br />

führtihnentsprechend.<br />

Erkannihnmitreißen,<br />

sichaufsich<br />

einzulassen.<br />

Yogahältirrsinnigfit,<br />

aberdieSchulung<br />

derSelbstwahrnehmung<br />

ist<strong>das</strong>Wichtigste.“<br />

MartinaMenningen<br />

Yogalehrerin<br />

Martina Menningen lehrt <strong>das</strong> kraftvolle Ashtanga, auch Power-Yoga genannt.<br />

Iván Castell vom Yogastudio<br />

Iyengar in Palma.<br />

WennjederYogamachen<br />

würde,bräuchtenwirkeine<br />

Apotheken.Wirwürdenuns<br />

selbstbesserverstehenund<br />

wärentoleranter,dennsich<br />

selbstzukennenermöglicht<br />

es,anderezuverstehen.<br />

Wirwürdenunsmehrauf<br />

<strong>das</strong>Wesentliche<br />

konzentrieren,stattunsim<br />

Äußerenzuverlieren.<br />

IvánCastell<br />

Yogalehrer<br />

EingesunderBewegungsapparatvermittelt<br />

Selbstwert.DasistdiegroßeKraftdesYogas<br />

überdieAsanashinaus.Auchvielejunge<br />

Leutekommenzuuns.Heutenehmenviele<br />

jungeMenschenihrenKörperwichtigerals<br />

früher.DasBewusstseinistgewachsen,<br />

gleichzeitigsinddieMenschensoalleinwie<br />

nochnie<br />

LallaundVilasTurske<br />

Yogalehrer<br />

ImYogalernenwir,erstmalanzunehmen,<br />

wasist-denKopfschmerzoderdie<br />

Verspannung- stattdenKörpermit<br />

Schmerzmittelnauszuschaltenunddannzu<br />

fragen:WashilftmirjetztWastutmirgut<br />

Dannwirdder<strong>Leben</strong>sfluss,dieHarmonie,<br />

durchKörperübungen,Atmungund<br />

Gedankenwiederhergestellt.<br />

SonjaThiele<br />

Yogalehrerin<br />

Das Anusara-<br />

Yoga, <strong>das</strong> Lalla<br />

und Vilas Turske<br />

unterrichten,<br />

basiert auf<br />

der tantrischen<br />

Philosophie.<br />

Sonja Thiele<br />

aus Capdellà<br />

rät, die Art des<br />

Yoga an Alter<br />

und Konstitution<br />

anzupassen.<br />

tion.“ Die Synchronisierung<br />

von Atmung und<br />

Bewegung erfordert Konzentration.<br />

Dadurch kämen<br />

die Gedanken zur<br />

Ruhe. „Und was passiert,<br />

wenn wir nicht denken“,<br />

fragt Vilas Turske: „Wir<br />

spüren Frieden.“<br />

So stellt Fitness, bei der<br />

Gymnastik <strong>das</strong> Ziel, hier<br />

nur einen angenehmen<br />

Nebeneffektdarodereine<br />

Folge. Und die Entspannung<br />

ist beim Yoga genauso<br />

wichtig wie die Bewegung:<br />

„Erst in der Entspannung<br />

kannst du zulassen,<br />

was in der Anspannung<br />

bewegt wurde“,<br />

erklärt Sonja Thiele.<br />

Unter dem Begriff Hatha<br />

Yoga gibt es viele verschiedene<br />

Stilrichtungen.<br />

Martina Menningen lehrt<br />

<strong>das</strong> dynamisch-kraftvolle<br />

Ashtanga, auch Power<br />

Yoga genannt. Das statischere<br />

Iyengar-Yoga legt<br />

Wert auf perfekte Körperausrichtung.<br />

Anusara-Yoga,<br />

<strong>das</strong> Lalla und Vilas<br />

Turske unterrichten, basiert<br />

auf der tantrischen<br />

Philosophie. Spielerische<br />

Leichtigkeit soll vermittelt<br />

und jeder Schüler in<br />

seiner Individualität gestärkt<br />

werden. „Aber im<br />

Grunde gibt es nur ein<br />

Yoga“, sagt Iván Castell,<br />

denn alle Stile hätten <strong>das</strong>selbe<br />

Ziel. Wichtig sei ein<br />

guter Lehrer, aber leider<br />

wollten heute viele Menschen<br />

schnelles Geld mit<br />

Yoga verdienen, ohne einerichtigeAusbildungzu<br />

haben.<br />

Jeder Mensch, egal wie<br />

alt, könne Yoga machen<br />

und davon profitieren,<br />

aber nicht jedes Yoga sei<br />

für jeden geeignet, betont<br />

Sonja Thiele. Die Praxis<br />

müsse Alter und Konstitution<br />

angepasst werden<br />

und: <strong>„Yoga</strong> ist für jeden,<br />

aber nicht jeder muss Yoga<br />

machen.“ Es gebe<br />

auch andere Wege zu<br />

Wohlbefinden und innerem<br />

Gleichgewicht. Ich<br />

fühle mich auf jeden Fall<br />

prima nach meiner<br />

Schnupperstunde – locker,<br />

wacher, offener und<br />

ich merke, <strong>das</strong>s ich noch<br />

eine Stunde später am<br />

Lächeln bin.<br />

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