Der dritte Müller - Was sich zur Rückrunde bei Dynamo ändert
Alles zum Start der Rückrunde, DresdnerSC - Gelingt die nächste Überraschung?, Dresden Titans wollen unter die Top vier, Stimmungsschwankungen bei den Eislöwen, Sport ohne Lobby - kaum einer kann die WM sehen, SuperBowl - Das größte Sportereignis der Welt, Von wegen David & Goliath - Nachbetrachtung zum Dresdner Handball Derby
Alles zum Start der Rückrunde, DresdnerSC - Gelingt die nächste Überraschung?, Dresden Titans wollen unter die Top vier, Stimmungsschwankungen bei den Eislöwen, Sport ohne Lobby - kaum einer kann die WM sehen, SuperBowl - Das größte Sportereignis der Welt, Von wegen David & Goliath - Nachbetrachtung zum Dresdner Handball Derby
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Ausgabe KW05/2015<br />
KOSTENLOS & ABOFREI<br />
Impressum<br />
SPORTWOCHE<br />
<strong>Der</strong><br />
<strong>dritte</strong><br />
<strong>Müller</strong><br />
JimPatrick <strong>Müller</strong> <strong>bei</strong><br />
seinem ersten Einsatz für<br />
<strong>Dynamo</strong> Dresden gegen<br />
Teplice. Foto:Imago<br />
<strong>Was</strong> <strong>sich</strong> <strong>zur</strong><br />
(Rest)<strong>Rückrunde</strong><br />
<strong>bei</strong> <strong>Dynamo</strong><br />
<strong>ändert</strong>
2<br />
SchwererAuftakt<br />
Ralf Loose ist<br />
jetzt Trainer in<br />
Münster.<br />
Foto:Imago<br />
N<br />
ur noch wenige Tage und die Restrückrunde der<br />
<strong>dritte</strong>n Liga beginnt. <strong>Dynamo</strong> Dresden trifft da<strong>bei</strong><br />
am Sonntag auf Ex-Trainer Ralf Loose. <strong>Der</strong> steht mit<br />
seinen Münsteranern auf Platz 2 der Tabelle. Nur einen<br />
Punkt weniger haben die Dresdner auf dem vierten<br />
Platzt. Es ist das Spitzenspiel des 23. Spieltages.<br />
Für <strong>bei</strong>de Teams geht es also gleich zu Beginn des<br />
Restprogramms darum, den Anschluss<br />
nach ganz oben zu halten. Ralf Loose hat mit<br />
Aaron Berzel vom SV Darmstadt98 einen<br />
neuen Verteidiger verpflichtet und ist auf der<br />
Suche nach einem weiteren Stürmer. Ex-<br />
<strong>Dynamo</strong> Soufian Benyamina stand auf der<br />
Wunschliste, doch Wehen Wiesbaden gab<br />
ihn nicht her.<br />
Ansonsten gab es nicht viele Veränderungen<br />
<strong>bei</strong> den Preuen. Verteidiger Hergesell zog<br />
<strong>sich</strong> einen Muskelfaserriss zu und wird<br />
gegen <strong>Dynamo</strong> nicht spielen können. Doch<br />
alles in allem hat Loose die schlagkräftige<br />
Truppe der Hinrunde zusammen. Für<br />
<strong>Dynamo</strong> wird das eine erste richtige<br />
Bewährungsprobe nach der Winterpause.<br />
Es wird <strong>sich</strong> schon am Sonntag zeigen,<br />
welcher der <strong>bei</strong>den Vereine das Zeug für den<br />
Aufstieg hat. Vielleicht sogar <strong>bei</strong>de<br />
<strong>Der</strong> MDR überträgt ab1 4 Uhr live.<br />
<strong>Dynamo</strong>s TorwartLuxus<br />
D<br />
ie<br />
erste Personalfrage steht im Tor. Benny Kirstens<br />
Heilung ist sehr schnell gegangen und seit letzter<br />
<strong>Der</strong> Moment des Torwart<br />
Wechsels. Kirsten musste mit<br />
gebrochener Hand raus.<br />
Foto:Imago<br />
Woche kann er auch wieder am torwartspezifischen<br />
Training teilnehmen. Die Hand hält. Doch Patrick<br />
Wiegers, welcher die<br />
letzten Spiele einen sehr<br />
starken Eindruck machte,<br />
wird nicht so einfach<br />
freiwillig den Kasten<br />
räumen. Die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass<br />
er auch gegen Münster im<br />
Kasten steht, ist sehr hoch.<br />
Ob Stefan Böger während<br />
der Saison dann nochmal<br />
wechseln wird, bleibt auch<br />
fraglich. Wenn Wiegers<br />
weiter so stark hält, wird er<br />
die berühmte Nasenspitze<br />
vorn haben. Es ist ein<br />
heier Kampf um die<br />
Nummer eins entfacht,<br />
denn da wäre ja auch noch<br />
Markus Scholz, welcher
unter Janen schon mal kurzzeitig die Nummer eins<br />
wurde. Alle drei Keeper haben also schon Zweitliga<br />
-Erfahrung. Für <strong>Dynamo</strong> ist es eine sehr komfortable<br />
Situation auf die so manch Drittligist neidisch ist.<br />
Nicht zu vergessen, dass im Trainingslager auch<br />
erstmals U1 7-Talent Markus Schubert mit <strong>bei</strong> den Profis<br />
in Erscheinung trat. In schätzungsweise spätestens zwei<br />
Jahren wird er, sollte seine Entwicklung so weitergehen,<br />
Ansprüche für die Nummer eins anmelden.<br />
3<br />
Comeback<br />
der<br />
Flexibilität<br />
I<br />
n der Abwehr kann <strong>Dynamo</strong> endlich wieder auf Nils<br />
Teixeira <strong>zur</strong>ückgreifen. Er konnte mit einer ominösen<br />
Viruserkrankung über zwei Monate nicht trainieren. Die<br />
Blutwerte lieen dies nicht zu. Doch seit dem<br />
Trainingslager ist er wieder voll da<strong>bei</strong> und die Zeichen<br />
stehen klar auf Startaufstellung.<br />
Er kann als linker und rechter Verteidiger spielen was<br />
Böger eine gewisse Flexibilität ermöglicht.<br />
Zuletzt probierte Böger einige Varianten durch. Es ist<br />
abzusehen, dass David Vrzogic als linker Verteidiger<br />
seinen Startplatz verliert.<br />
Flügelflitzer Tekerci wurde sogar in der Viererkette<br />
getestet. Jannik <strong>Müller</strong>, welcher zuletzt auf der rechten<br />
Seite spielte, rückte wieder in die Innenverteidigung. Auf<br />
der rechten Seite wäre auch Niklas Kreuzer weiter eine<br />
Alternative. Er zeigte in der Hinrunde allerdings<br />
Schwächen und wurde von Böger jetzt auf dem Flügel<br />
Nils Teixera ist wieder <strong>zur</strong>ück in<br />
der Abwehr. Foto:Imago<br />
getestet. Böger mag es halt flexibel. Nach seiner<br />
Philosophie müssten ohnehin alle auf allen Positionen<br />
spielen können.<br />
Das Duo Hefele und Erdmann scheint in der<br />
Innenverteidigung erstmal Geschichte zu sein. Erdmann<br />
agierte in den letzten Tests als Abräumer vor der Abwehr.<br />
Warum ist klar. Dort hat Böger auf Grund der<br />
Verletztenliste bislang die meisten Probleme.<br />
Flitzeralarm<br />
I<br />
m<br />
Mittelfeld wird es <strong>bei</strong>m<br />
Kampf um die<br />
Stammplätze ebenfalls<br />
sehr eng zugehen. <strong>Der</strong><br />
schon als Transferflop<br />
geltende Furghill<br />
Zeldenrust hat <strong>sich</strong> <strong>zur</strong>ück<br />
gemeldet und scheinbar<br />
auch Trainer Böger<br />
überzeugt. Im Test gegen<br />
Teplice blieb er allerdings<br />
weitgehend blass. Die<br />
Chancen, dass er zu mehr<br />
Einsätzen kommt, sind<br />
dennoch sehr hoch. Aber<br />
gerade auf den<br />
Auenbahnen hat <strong>Dynamo</strong><br />
mit Knipser Justin Eilers,<br />
Wirbelwind Tekerci und<br />
U20-Nationalspieler<br />
Stefaniak eine Menge ganz<br />
starke Optionen. Gegen<br />
Teplice spielte Niklas<br />
Kreuzer zudem auf dem<br />
Flügel. Eilers rückte eine<br />
Reihe vor. Böger hat also<br />
auf den Flügeln die Qual<br />
der Wahl.<br />
Stefaniak oder Zeldenrust Wer<br />
bekommt den Vorzug<br />
Foto:Imago
4<br />
In der Mitte ist derweil ein Fragezeichen. Luca Dürholtz<br />
musste mit Knieproblemen das Trainingslager<br />
abbrechen. In Dresden trainierte er jedoch wieder ohne<br />
gröere Probleme mit. Auch im Test gegen Teplice<br />
konnte er durchaus überzeugen. Drei Gegenspieler lie<br />
er mit seinem Dribbling stehen und lupfte den Ball aus ca.<br />
Teplice vorerst drauen bleiben, meldete <strong>sich</strong> dann aber<br />
gleich nach seiner Einwechslung (für Zeldenrust) mit<br />
starken Treffern <strong>zur</strong>ück. Dass <strong>sich</strong> Kreuzer gegen die<br />
Konkurrenz auf den Flügeln durchsetzen wird, ist<br />
unwahrscheinlich, bleibt aber eine ganz gute zusätzliche<br />
Option.<br />
1 3 Metern über den Teplicer Keeper zum 2:0. Ob es<br />
jedoch schon für ganze 90 Minuten gegen Münster<br />
reichen wird, bleibt eher fraglich. Könnte also sein, dass<br />
auch Stefaniak in die Mitte rückt. <strong>Der</strong> musste gegen<br />
Nur ein Versuch Niklas Kreutzer<br />
spielte ggen teplice auf dem Flügel.<br />
Foto:Imago<br />
Das Problemkind im Mittelfeld ist die<br />
Doppelsechs im 4-2-3-1 System. Da<br />
bekommt Böger einfach keine<br />
Stabilität rein. Marco Hartmann und<br />
der junge Robin Fluss fallen wieder<br />
länger verletzt aus und Cristian Fiel<br />
kämpfte zuletzt ebenfalls mit<br />
Wehwehchen. Balleroberer Quirin<br />
Moll dürfte auf der Position momentan<br />
auch keinen Stammplatz <strong>sich</strong>er<br />
haben. Gegen Teplice bekam<br />
Routinier Fiel auf jeden Fall den<br />
Vorzug, was aber nichts heien muss.<br />
Neben einem der <strong>bei</strong>den spielt dann<br />
höchstwahrscheinlich Erdmann, es<br />
wurde aber auch „Stürmer“ Tobi<br />
<strong>Müller</strong> da getestet.<br />
Das ist nicht ungewöhnlich, denn<br />
<strong>Müller</strong> ist eigentlich gar kein Stürmer,<br />
sondern wurde das eher zufällig. Er<br />
selber sieht <strong>sich</strong> eher als „spielenden<br />
Sechser“ und sammeltein derJugend<br />
auf dieser Position genug Erfahrung.<br />
Wen Böger aufstellt, darf gespannt<br />
abgewartet werden und ist natürlich<br />
alles auch vom Spielsystem und<br />
Gegner stark abhängig. Es sieht aber alles danach aus,<br />
dass Böger gegen Münster wie in den letzten Tests im 4-<br />
4-2 System anfangen lässt.<br />
<strong>Der</strong> <strong>dritte</strong> <strong>Müller</strong><br />
H<br />
at <strong>Dynamo</strong> ein Stürmerproblem Nach dem<br />
wahrscheinlichen Saison-Aus von Mathias Fetsch<br />
wartete die Fuballwelt gespannt auf eine<br />
Neuverpflichtung. Am Freitag Nachmittag war es endlich<br />
soweit. Groe Namen Fehlanzeige! Aber das war auch<br />
nicht zu erwarten.<br />
Vom Zweitligist SV Sandhausen wechselte Jim-Patrick<br />
<strong>Müller</strong>nach Dresden. Neben Tobias und Jannikder<strong>dritte</strong><br />
<strong>Müller</strong> in schwarz-gelb. <strong>Der</strong> 25jährige stieg einst mit Jahn<br />
Regensburg in die zweite Liga auf und wieder ab. Ganze<br />
1 6mal spielte er in der zweiten Bundesliga und schoss<br />
da<strong>bei</strong> vier Tore. Danach wechselte er nach Sandhausen<br />
und kam dort aber nicht zum Zuge, sprich zu keinem<br />
Einsatz. Er wurde nicht einmal mehr ins<br />
Wintertrainingslager mitgenommen. Ob da allerdings<br />
schon die Gespräche mit anderen Clubs liefen<br />
Wahrscheinlich. Zwei Tage vor der Abreise erzielte er<br />
noch in einem Test gegen ersatzgeschwächte<br />
Regensburger den 4:2 Endstand für Sandhausen.<br />
In Regensburg spielte er damals zusammen mit dem<br />
heutigen <strong>Dynamo</strong> -Keeper Patrick Wiegers.<br />
Ob er wirklich eine Verstärkung ist, bleibt abzuwarten.<br />
Auch einen Justin Eilers kannte vor der Saison kaum<br />
jemand. Aufderanderen Seite bleibt<strong>bei</strong>m bloen Anblick<br />
seiner Statistik aber auch festzustellen, dass ein Tobias<br />
<strong>Müller</strong>mit25 Zweitliga-Partien und fünfToren sogarmehr<br />
auf seinem Konto vorzuweisen hat. Die Treffer rühren
ausdergleichen Zweitliga-Saison wie die<br />
seines hinzugeholten Namensvetters.<br />
Doch der Prophet zählt im eigenen Lande<br />
bekanntlich immer weniger. Ein Los,<br />
welches Tobi <strong>Müller</strong> mit vielen Spielern,<br />
die aus der eigenen Jugend<br />
hervorgegangen sind, teilen muss.<br />
Zwischen ihm, Dominic Baumann und<br />
dem neuen <strong>Müller</strong> wird also ein starker<br />
Konkurrenzkampf entstehen. Sylvano<br />
Comvalius scheint dagegen vorerst<br />
gesetzt zu sein.<br />
Wahrscheinlich spielt im 4-4-2 sogar<br />
Justin Eilers als Stürmer. So zumindest<br />
testete Böger es, weil er wei, dass die<br />
Konkurrenz einen wie Eilers auf seiner<br />
alten Position natürlich ganz besonders<br />
abschirmt.<br />
5<br />
<strong>Der</strong> <strong>dritte</strong> <strong>Müller</strong><br />
<strong>bei</strong> seinem<br />
ersten Spiel für<br />
<strong>Dynamo</strong>.<br />
Foto: Imago<br />
Gelingt die nächste Überraschung<br />
E<br />
s war eine Sensation! Zum Auftakt der Champions<br />
League schmetterten die Volleyball-Damen vom<br />
Dresdner SC den russischen Riesen Dinamo Moskau<br />
mit 3:2 weg. In beeindruckender Art und Weise drehte<br />
der DSC da<strong>bei</strong> einen 0:2-Rückstand.<br />
Obwohl es nur ein Spiel war, stellte<br />
Trainer Alexander Waibl damals den<br />
Sieg sogar auf eine Stufe mit dem<br />
Meistertitel. „Dasisteinermeinergröten<br />
Erfolge seit ich Trainer <strong>bei</strong>m DSC bin.“<br />
Und nun Klappt es knapp zwei Monate<br />
später erneut mit der Überraschung<br />
Heute (1 7 Uhr, deutscher Zeit) muss der<br />
Bundesliga-Spitzenreiter in Moskau ran.<br />
Waibl: „Wir wollen versuchen, unseren<br />
besten Volleyball zu spielen.“ Das wird<br />
auch dringend nötig sein. Denn die<br />
Russinnen sind seit der Niederlage in<br />
Dresden ungeschlagen.<br />
Zur Einstimmung auf die Partie machte<br />
die Mannschaft zwei Tage vor dem Spiel<br />
schon einmal einen nächtlichen Ausflug<br />
in die Moskauer Innenstadt. Beim<br />
einstündigen Spaziergang über den<br />
Roten Platz vor<strong>bei</strong> an der Basilius<br />
Kathedrale und dem Kremel verblüffte<br />
die weirussische Angreiferin Kristina<br />
Mikhailenko da<strong>bei</strong> mit Insider-Wissen.<br />
Ob´s hilft Feststeht: In der Champions League war der<br />
DSC noch nie so erfolgreich wie in dieser Saison. Dank<br />
des Sieges gegen Moskau und zweier Erfolge gegen den<br />
finnischen Meister LP Salo sind die Sächsinnen bereits<br />
<strong>sich</strong>er für den CEV-Cup qualifiziert. Gewinnt der<br />
Bundesliga-Spitzenreiter gegen Dinamo geht es definitiv<br />
auch in der Königsklasse weiter. Bei einer Niederlage<br />
sind die Damen dagegen auf Schützenhilfe zweier Ex-<br />
Dresdnerinnen angewiesen. „Gewinnt Mareen Apitz mit<br />
Cannes gegen Piacenza oder Christiane Fürst mit<br />
Eczacibasi Istanbul gegen Omsk sind wir als einer der<br />
drei besten Drittplatzierten auch weiter“, erklärt Waibl.<br />
Jubel nach dem<br />
Sieg über Moskau<br />
Foto: Männel<br />
Beim Blick auf die Vorrunden-Tabellen ist das gar nicht<br />
so unwahrscheinlich...<br />
Nach der Russland-Reise geht es schon am Samstag in<br />
der Bundesliga <strong>bei</strong>m Köpenicker SC weiter. Bleibt der<br />
Tabellenführer auch im 1 7. Spiel in dieser Saison<br />
ungeschlagen, ist die Qualifikation für die Play-offs<br />
bereits fünf Spieltage vor Hauptrunden-Ende fix.
6<br />
Stimmungsschwankungen<br />
Als Eislöwen Fan hatte man es am Wochenende nicht<br />
ganz leicht. Euphorie pur am Freitag. Die Eislöwen<br />
gewannen das <strong>Der</strong>by in Weiwasser wirklich in der<br />
allerletzten Sekunde.<br />
Eislöwen Trainer Popiesch erklärte die Niederlage so:<br />
„Unser Spiel war am heutigen Tag sehr zerfahren.<br />
Gerade in der ersten Phase sind wir zu wenig gelaufen,<br />
haben uns viele Scheibenverluste geleistet. Nach dem<br />
1 :2 habe ich erwartet,<br />
dass das Team <strong>sich</strong><br />
fängt und die Nervosität<br />
ablegt. Leider ist uns das<br />
nur teilweise gelungen.<br />
Bad Nauheim hatte<br />
immer wieder gute<br />
Phasen und konntediese<br />
ausnutzen. Wir haben<br />
heute leider keinen Weg<br />
gefunden.“<br />
Jonas <strong>Müller</strong> im<br />
<strong>Der</strong>by gegen<br />
die Lausiter<br />
Füchse<br />
Foto: T.Heide<br />
Anzeige<br />
Doch schon am Sonntag<br />
folgte die pure<br />
Ernüchterung. Mit 2:7 (1 :2;<br />
1 :4; 0:1 ) wurden die<br />
Dresdner in eigener Halle<br />
von Bad Nauheim<br />
regelrecht abgeschossen.<br />
Doch auch der<br />
Gästetrainer Petri Kujala<br />
betonte danach: „...war es<br />
vom Spielverlauf her keine<br />
Partie, die ich <strong>bei</strong>m<br />
Endstand von 2:7<br />
erwarten würde.“<br />
Doch fangen, dass taten<br />
<strong>sich</strong> die Dresdner nach<br />
dem 1 :2 eben nicht.<br />
Stattdessen hagelte es<br />
vier weitere Tore im<br />
zweiten Drittel, die<br />
Vorentscheidung. In der<br />
letzten Minute des<br />
zweiten Drittels gelang<br />
Carsten Gosdeck zwar<br />
noch das 2:6, doch für<br />
eine Aufholjagd war an<br />
diesem Tag keine Kraft<br />
mehr da.<br />
Das sah in Weiwasser<br />
am Freitag noch ganz<br />
anders aus, aber<br />
vielleicht hatte dieses<br />
<strong>Der</strong>by doch zu viel<br />
Körner gekostet. Die<br />
Eislöwen lagen nach<br />
zwischenzeitlicher 2:1<br />
Führung schon 2:3<br />
<strong>zur</strong>ück, doch sie kamen<br />
dank starker kämpferischer Leistung wieder auf 3:3<br />
heran. Als alle schon mit der Verlängerung rechneten traf<br />
Shawn Weller mit der Schluss-Sirene zum<br />
euphorisierenden Siegtreffer. „Auch wenn der Sieg am<br />
Ende etwas glücklich ist, nehmen wir ihn natürlich gern<br />
mit“, ahnte Thomas Popiesch da natürlich noch nicht,<br />
wie schnell der Dämpfer für seine Mannschaft kommen<br />
sollte.<br />
Bereits am Freitag geht es für die Eislöwen zu Hause<br />
gegen Kassel weiter. Sonntag müssen sie dann in<br />
Rosenheim antreten. <strong>Der</strong>zeit liegen die Dresdner mit 65<br />
Punkten auf dem siebenten Platz der DEL2-Tabelle.
Von wegen<br />
David & Goliath<br />
D<br />
ie Vorzeichen des Dresdner Handballderbys in der<br />
3. Liga waren klar. <strong>Der</strong> HC Elbflorenz traf als<br />
Tabellenzweiter auf den<br />
Vorletzten HSV Lok Pirna<br />
Dresden. Allein vom finanziellen<br />
Saisonetat krachten hier Welten<br />
aufeinander. David gegen Goliath<br />
eben. Doch Moment einmal,<br />
gewinnt in dieser biblischen<br />
Geschichtenichtimmerderkleine<br />
David mit seiner Cleverness So<br />
weit kam es am Samstag aber<br />
nicht. <strong>Der</strong> kleine HSV Lok musste<br />
<strong>sich</strong> letztendlich dem groen HC<br />
Elbflorenz doch geschlagen<br />
geben. Mit 33:28 blieb der HC zu<br />
Hause ungeschlagen und die Lok<br />
auswärts weiter ohne Sieg.<br />
Doch wasdieersatzgeschwächte<br />
Truppe von Petr Hazl aufs Parket<br />
brachte war schon beachtlich.<br />
"Dank unseres<br />
Kooperationspartners, dem HSV<br />
Dresden, konnten uns heute<br />
Nicolas Bula, Franz Meinelt und<br />
Robert Düsel unterstützen. Aber<br />
es ist nicht von der Hand zu<br />
weisen, dass uns gegenwärtig<br />
nur sieben von ursprünglich zwölf<br />
Stammspielern <strong>zur</strong> Verfügung<br />
stehen. Mit Dušan Miličević und<br />
Philipp Groe fehlte unsere<br />
komplette erste Reihe auf den Auenpositionen. Zudem<br />
stand uns krankheitsbedingt auch Abwehrchef Stefan<br />
Helbig nicht <strong>zur</strong> Verfügung“, fasst Manager Uwe Heller<br />
die Probleme der Lok zusammen.<br />
Um so bemerkenswerter war es, dass <strong>sich</strong> der HC<br />
Elbflorenz lange nicht vom HSV Lok absetzen konnte.<br />
Die Aufstiegsaspiranten gingen zwar recht schnell mit<br />
3:0 in Führung, doch dieLokbliebdran. AlsEx-HC-Spieler<br />
Kovanovic für die Lok den 1 2:1 2 Ausgleich per sieben<br />
Meter erzielte, kochte die Halle, welche mit 200<br />
mitgereisten „Auswärtsfans“ fest in Lok-Hand war.<br />
<strong>Der</strong> Favorit übernahm zwar wieder die Führung, doch<br />
mehr als zwei, drei Treffer Unterschied bestanden bis<br />
<strong>zur</strong> 40. Minuten nicht. Erst als die Kräfte der Pirna-<br />
Dresdner nachlieen und <strong>sich</strong> kleine<br />
Unkonzentriertheiten einschlichen, schaffte es der HC<br />
seinen Vorsprung auf zehn Tore auszubauen.<br />
Doch welche Moral in der Mannschaft des HSV Lok<br />
steckt, hatten sie schon mehrfach bewiesen und so<br />
kämpften sie weiter bis <strong>zur</strong> letzten Sekunde. Sechs Tore<br />
in den letzten fünf Spielminuten brachten sie noch einmal<br />
heran. Zum Schluss fehlten aber fünf Treffer für die<br />
Sensation.<br />
„Am Ende hat die Partie viel Kraft gekostet. Ich bin im<br />
Gesamten zufrieden, wie <strong>sich</strong> die Jungs hier präsentiert<br />
haben. Ich bin aberauch froh, dass<strong>sich</strong> dieVerletztenliste<br />
nach dieserPartie nichtnoch verlängerthat", sprach Uwe<br />
Hellereinen wichtigen Punktan. Denn derAbstiegskampf<br />
wird weitergehen und entscheidend wird da<strong>bei</strong> sein, ob<br />
die Lok schnell wieder den ursprünglichen Kader<br />
zusammenbekommt.<br />
Nach vorne blickte auch sofort Trainer Petr Hazl, welcher<br />
aber voll des Lobes für seine Jungs war: „Es war zwar<br />
schade, dass wir das <strong>Der</strong>by nicht noch länger offen<br />
gestalten konnten, haben aber mit der richtigen Moral<br />
gezeigt, dass wir ein Team sind. Und als solches wollen<br />
wir auch im nächsten Heimspiel gegen Burgdorf II<br />
auftreten und uns die Punkte holen."<br />
Mit Burgdorf II kommt am Samstag kein weniger<br />
schweres Kaliber in die Arena auf den Pirnaer<br />
Sonnenstein.<br />
Doch auswärts ist der Tabellen-Vierte durchaus anfällig,<br />
wie zuletzt Rodgau und Leipzig bewiesen. Auch in<br />
Blankenburg reichte es für die Burgdorfer nur zu einem<br />
Unentschieden. Dasollte fürdie heimstarke Lokdoch was<br />
zu machen sein...<br />
7<br />
Über weite Strecken konnte der krasse<br />
Außenseiter aus Pirna/Dresden durchaus<br />
mithalten. Jiri Boucek kann <strong>sich</strong> hier durchsetzen.<br />
Foto: T.Heide
8 Die<br />
Dresden Titans werden präsentiert von<br />
Titans wollen<br />
unter die Top Vier<br />
Von Tobias Schlegel<br />
D<br />
ie<br />
Dresden Titans sind in der zweiten Basketball-<br />
Bundesliga Pro B weiter auf dem Vormarsch. Am<br />
vergangenen Sonnabend gelang den Dresdnern ein<br />
souveräner 88:71 -Erfolg gegen die Astrostars Bochum.<br />
Die Titans kletterten dank des nunmehr sechsten Sieges<br />
in Serie an den Ruhrpottlern vor<strong>bei</strong> auf Rang drei. Und da<br />
Spitzenreiter Rostock überraschend in Leipzig Federn<br />
lie (53:66), beträgt der Rückstand der Elbestädter auf<br />
die Nordlichter nur noch zwei Punkte. Trotz der<br />
Siegesserie und dem enormen Sprung in der Tabelle in<br />
den vergangen Wochen, bleibt Titans-Coach Thomas<br />
Krzywinski auf dem Boden. „Wir haben in den<br />
vergangenen Partien viel Selbstvertrauen getankt und<br />
freuen uns, dass es gerade so gut läuft.“ Ein Blick auf die<br />
Tabellereichtaber, um zu erkennen, dassalleTeamsnoch<br />
sehr eng <strong>bei</strong>einander sind. „In den letzten sechs Spielen<br />
kann noch so viel passieren“, sagt der Trainer. Dennoch<br />
wollen er und sein Team die momentane Position halten.<br />
„Wir wollen unter die ersten Vier und uns so für die Play-<br />
Offs den Heimvorteil zu <strong>sich</strong>ern“, erklärt der Cheftrainer.<br />
Gegen Bochum stellten die Titans ihre aktuelle Form<br />
eindrucksvoll unter Beweis. Schon im ersten Viertel<br />
(30:1 7) lieen die Elbriesen erkennen, wer der Herr im<br />
Hause ist. Center Jaroslav Tyrna erwischte einen Auftakt<br />
nach Ma in die Begegnung und markierte in den ersten<br />
fünf Minuten bereits elf Punkte. „Unser Game-Plan ist voll<br />
aufgegangen. Wir wollten von Beginn an viel Druck<br />
ausüben und die von der langen Fahrt noch etwas müden<br />
Anzeige<br />
In der MargonArena<br />
Sonntag<br />
01<br />
Heimspiel in der<br />
2. BasketballBundesliga ProB<br />
Feb 15<br />
16.00 Uhr<br />
Recklinghausen
9<br />
Bochumer auf dem falschen Fu erwischen“, so<br />
Krzywinski. Immer wieder sollte die Bochumer Zone<br />
attackiert werden, mit Erfolg. Den tschechischen Big Men<br />
Tyrna konnten die Westfalen nicht Stoppen. „Es wurden<br />
immer wieder schöne Würfe für ihn herausgespielt“, lobt<br />
der Trainer auch dessen Teamkollegen. Wieder ein Beleg<br />
für das aktuelle Erfolgsrezept der Dresden Titans. Die<br />
Mannschaft agiert geschlossen und verteilt die<br />
Verantwortung auf mehrere Schultern. Das bestätigt auch<br />
Thomas Krzywinski: „Jeder im Team hat seine Rolle<br />
gefunden und setzt sie gut um.“ Sogar der zuletzt etwas<br />
kriselnde Damon Smith fand gegen Bochum wieder zu<br />
alter Stärke. Mit 1 9 Punkten war er nach Tyrna (21 ) bester<br />
Werfer <strong>bei</strong> den Gastgebern.<br />
Wenn es aber an diesem Abend etwas zu mäkeln gab,<br />
dann am Schlussviertel. Dieses gaben die Titans mit 1 4:1 8<br />
an die Gäste ab und das sollte Folgen haben. Denn am<br />
Ende fehlten drei Punkte, um <strong>sich</strong> auch den direkten<br />
Vergleich mit den Bochumern zu <strong>sich</strong>ern. Im Hinspiel gab<br />
es nämlich eine 65:85-Niederlage. Guy Aud hätte in der<br />
Schlusssekunde mit einem erfolgreichen Dreier das I-<br />
Tüpfelchen auf das Spiel setzen können. Doch sein Wurf<br />
verfehlte den Korb. „In den Schlussminuten sind wir etwas<br />
zu lasch geworden und wollten noch für die Galerie<br />
spielen“, meint der Head-Coach. Dennoch sei der<br />
verlorengegangenedirekteVergleich kein Beinbruch: „Wir<br />
sollten nicht zu gierig sein“, gibt er <strong>sich</strong> tiefentspannt.<br />
Doch sollten seine Mannen ihre derzeitige Form<br />
<strong>bei</strong>behalten, dürfte es für jedes Team in der Pro B schwer<br />
werden, gegen die Titans zu bestehen. Als nächstes wird<br />
<strong>sich</strong> Recklinghausen daran versuchen, den Lauf der<br />
Dresdner zu Stoppen. Auch hier sollten die Elbriesen<br />
gewarnt sein, schlielich verlor man wie gegen Bochum<br />
das Hinspiel. Beim 47:59 Mitte November zeigten die<br />
Dresdner offensiv ihre schwächste Saisonleistung.<br />
Demzufolge liegt am kommenden Sonntag der Schlüssel<br />
zum Sieg im Angriff. „Mit der Defensive war ich im Hinspiel<br />
sehr zufrieden. Nun müssen wir in der Offense mehr<br />
produzieren und leichte Punkte durch Schnellangriffe<br />
erzielen. Ich denkeaber, dasswirausdem Halbfeld besser<br />
punkten und nicht wieder unter 50 Punkte kommen<br />
werden“, zeigt <strong>sich</strong> der Trainer optimistisch. Tip-Off ist am<br />
Sonntag um 1 6 Uhr in der Margon-Arena.
10<br />
Eine ganz lange Nacht<br />
sondern wird eine ganz wichtige Rolle spielen. Als<br />
Bodyguard von New Englands Quarterback Tom Brady<br />
wird von seiner Leistung abhängen, wie <strong>sich</strong> Brady<br />
entfalten kann.<br />
Beide, Brady und Vollmer, standen schon 201 1 im<br />
SuperBowl und verloren damals gegen die New York<br />
Giants. Tom Brady gewann bereits dreimal den<br />
SuperBowl, der Düsseldorfer dürfte stattdessen mit einem<br />
Sieg deutsche Sportgeschichte schreiben.<br />
In den 80iger Jahren schaffte es mit Kicker Uwe von<br />
Schamann schon zweimal ein Deutscher in das Finale. Er<br />
verlor aber <strong>bei</strong>de Male mit den Miami Dolphins.<br />
Es wird eine lange Nacht. Wer es auf die berühmte<br />
Halbzeitshow abgesehen hat, muss sehr lange wach<br />
bleiben. Katy Perry ist in diesem Jahr der groe Show Act.<br />
Sie wird unterstützt von keinem geringeren als Lenny<br />
Kravitz. Schauspielerin und Sängerin Idina Menzel wird<br />
vorher die Nationalhymne singen.<br />
Sebastian Vollmar ist der Tackle der New<br />
England Patriots Foto:Imago<br />
Am Sonntag Abend bzw. eher Montag Morgen<br />
0:30Uhr (Sonntag ab 23:1 5Uhr – Sat1 ) steigt das<br />
gröte Sportereignis der Welt. Nein, es ist nicht schon<br />
wieder Fuball-WM und wir haben auch kein olympisches<br />
Jahr. Die Rede ist vom 49. SuperBowl in Phoenix. Das<br />
Finale der amerikanischen NFL gilt als das gröte<br />
Einzelsportereignis der Welt. Mehr als eine Milliarde<br />
Menschen werden zuschauen!<br />
In diesem Jahr treffen die Seattle Seahawks auf die New<br />
England Patriots. <strong>Der</strong> Titelverteidiger aus Seattle spielt<br />
also gegen die wahrscheinlich erfolgreichste NFL<br />
Mannschaft der letzten 1 5 Jahre. Besser geht’s kaum.<br />
Und während wir Deutschen ja meist vom Medienereignis<br />
NFL ausgeschlossen sind, wird zumindest der SuperBowl<br />
in guter Tradition übertragen.<br />
Wie gut, dass da mit Sebastian Vollmer auch noch ein<br />
Deutscher im Finale steht. Und er ist nicht irgendjemand,<br />
Aber das Ganze wird <strong>sich</strong>er nicht vor 2.30 Uhr stattfinden.<br />
Ein normales Footballspiel dauert (4x1 5 Minuten Netto)<br />
in der Regel schon gut drei Stunden, <strong>bei</strong>m SuperBowl sind<br />
aber auch bis zu fünf Stunden keine Seltenheit. Die<br />
Werbepausen sind der Grund. Dieses Jahr kosten 30<br />
Sekunden Werbezeit stolze 4,5 Millionen Dollar.<br />
Wer <strong>sich</strong> nach der Halbzeit in den vergangenen Jahren zu<br />
Bett gelegt hat, der hat es meist am morgen bitter bereut.<br />
Nicht immer gibt es solche Katersiege, wie im letzten Jahr.<br />
Damals holte <strong>sich</strong> Seattle mit 48:8 den Titel gegen die<br />
Denver Bronkos. Experten vermuten aber, dass <strong>sich</strong> die<br />
NewEnglands Patriots nicht so einfach geschlagen geben<br />
werden. Ganz im Gegenteil. Bei den Wettanbietern hat<br />
das Team des Deutschen ganz knapp die Nase vorn.<br />
SuperBowl-Spiele bleiben trotz dieser enormen Dauer bis<br />
zum Ende spannend. Aufbleiben lohnt <strong>sich</strong>. Im Zweifel<br />
sollten alle Sportverrückten für den Montag einen Tag<br />
Urlaub opfern.<br />
<strong>Der</strong>Düsseldorferspieltseit2009 in derNFL<br />
Foto:Imago
Sport ohne Lobby<br />
11<br />
E<br />
s wäre in anderen Ländern ein Ding der<br />
Unmöglichkeit, doch in Deutschland ist es<br />
Normalität. Erst wurden die Volleyballer WM-Dritter und<br />
nun stürmten die deutschen Handballer ins Viertel-Finale<br />
der Weltmeisterschaften. Nur sehen konnte es quasi<br />
niemand. Obwohl..., kurz vor Beginn übernahm dann<br />
doch noch ein TV-Sender die<br />
Übertragung der Handball-WM. Aber<br />
leider, leider im PayTV.<br />
öffentlichen Sendern haben die Italiener noch zwei<br />
Sportsender (Hotbird), in welchen <strong>Was</strong>serball Live<br />
Übertragungen genauso keine Seltenheit sind, wie die<br />
Live- Berichterstattung von Volleyball oder Basketball.<br />
Auch in Österreich und der Schweiz finden die Sportfans<br />
ein viel abwechslungsreicheres Programm als<br />
Wer also kein Sky hat, der guckte und<br />
guckt in die Röhre. Sicher wird es den<br />
einen oder anderen geben haben, der<br />
<strong>sich</strong> wegen der Handball WM ein Sky<br />
Abo gönnt, doch für die paar Tage ein<br />
ganzes Jahr abonnieren Viele<br />
Sportfans werden diesen Schritt nicht<br />
gegangen sein, zumal die meisten<br />
ganz normalen sportbegeisterten<br />
Zuschauer es sowieso erst gemerkt<br />
haben als die WM schon lief.<br />
Denn dass die Deutschen da gerade<br />
eine ziemlich starke Leistung abliefern,<br />
bekamen viele erst nach den ersten<br />
<strong>bei</strong>den Siegen gegen Polen und<br />
Russland aus der Presse mit.<br />
Wie schon gesagt, in anderen Ländern<br />
wäre so etwas ein absolutes Unding.<br />
Warum Weil das Verständnis für den<br />
Sport bis in die höchsten Kreise der<br />
Gesellschaft und Politik ein völlig<br />
anderes ist. Während hierzulande<br />
gerade mal der Fuball und alle zwei<br />
Jahre Olympia über ein solche Lobby<br />
verfügen, genieen in anderen Staaten<br />
viel mehr Sportarten den sogenannten<br />
Artenschutz.<br />
Diese geschützten Sportarten gibt es tatsächlich. Im<br />
Rahmen der europäischen TV-Richtlinie waren alle<br />
Mitgliedsstaaten aufgefordert eine Liste mit<br />
Sportveranstaltungen zu erstellen, welche im FreeTV<br />
gesendetwerden müssen. Nurleiderstehen aufderListe<br />
von Deutschland eben nur Fuballspiele und die<br />
Olympischen Spiele. Da gehen andere europäische<br />
Länder viel weiter. Vom Basketball, Volleyball bis hin zu<br />
<strong>Was</strong>serball und Cricket sind da die interessantesten<br />
Events zu finden.<br />
Diese sind somit geschützt komplett ins PayTV verlagert<br />
zu werden.<br />
Wer einmal italienisches Fernsehen schaut, merkt den<br />
Unterschied auch recht schnell. Neben den normalen<br />
Nicht jeder kann in Katar live da<strong>bei</strong> sein.<br />
Foto:Imago<br />
hierzulande. Und das nicht nur im öffentlich rechtlichen<br />
TV. Auch die Privaten bieten da mehr an als die<br />
Spartensender in Deutschland. „Bevor der Montag<br />
kommt, kommt die NFL“ wirbt <strong>bei</strong> den Nachbarn in<br />
Österreich <strong>bei</strong>spielsweise der Privatsender Puls4.<br />
Jeden Sonntag überträgt er bis weit in die Nacht die Top-<br />
Begegnungen des American Football aus der NFL. Wer<br />
aber denkt, dass dann die Fuball Champions League<br />
zu kurz kommt irrt. Auch diese ist in der Schweiz und<br />
Österreich im FreeTV empfangbar, ähnlich wie in<br />
Deutschland, wo das ZDF seit einiger Zeit ein<br />
Spitzenspiel pro Champions League Woche überträgt.<br />
Doch während <strong>sich</strong> im deutschen TVderRestderWoche<br />
mit Talkshows füllt, geht das Angebot in anderen<br />
europäischen Ländern eben sportlich weiter. In der<br />
Schweiz wäre es quasi undenkbar, wenn die <strong>bei</strong>den
12<br />
Tennisstars Federer und Wawrinka spielen, dass dies<br />
nicht übertragen wird. Da<strong>bei</strong> spielt die Sendezeit keine<br />
Rolle.<br />
Davon ist Deutschland leider aktuell meilenweit entfernt.<br />
Mal vom üppigen Wintersportangebot abgesehen, wird<br />
es wohl normal bleiben, dass die Deutschen ihre<br />
Nationalmannschaften illegal im Internet Livestream<br />
schauen müssen. Eine Besserung ist nicht in Sicht, weil<br />
die eigentlich gar keiner wirklich will. Denn wo ein Wille<br />
ist, wäre bekanntlich auch ein Weg. Stattdessen versucht<br />
<strong>sich</strong> ARD/ZDF mit Ausreden über territoriale Grenzen im<br />
Satellitenfernsehen zu rechtfertigen und die Schuld auf<br />
andere zu schieben. Genaugenommen ging die<br />
Forderung der Rechteinhaber <strong>bei</strong> der Volleyball- und<br />
Handball-WM, dass die deutschen Sender per Satellit<br />
nicht in den Nachbarländern zu sehen sein dürfen.<br />
Ob diese Forderung überhaupt rechtlich durchsetzbar<br />
gewesen wäre, ist jedoch von Juristen umstritten. Aber<br />
man wird das Gefühl nicht los, dass solche kleine<br />
Unwegbarkeiten, dem Fernsehsender doch recht<br />
gelegen kamen um sofort die Hände zu heben.<br />
Da<strong>bei</strong> wäre die Lösung dieser Probleme eigentlich so<br />
einfach. Erstens sollte Geld für die Übertragungsrechte<br />
aus GEZ-Gebühren genügend vorhanden sein und<br />
zweitens haben die Öffentlich-Rechtlichen so viele<br />
„unnütze“ Spartensender, dass es doch problemlos<br />
möglich wäre eine Sendefrequenz für den Sport frei zu<br />
räumen Ein Blick in die benachbarten Länder zeigt, wie<br />
es gehen könnte, vom Sportsender bis hin <strong>zur</strong><br />
Verschlüsselung.<br />
In Österreich braucht jeder Haushalt eine Smartkarte um<br />
das ORF freigeschaltet zu bekommen. Wer seine<br />
Gebühren bezahlt hat, bekommt diese. Normalerweise<br />
müsste die GEZ über solche Modelle auch hocherfreut<br />
sein, denn dann könnte den Verweigerern viel einfacher<br />
der Saft abgedreht werden. Das wiederum würde<br />
natürlich vielen Zuschauern auch nicht gefallen und ohne<br />
weiteres geht so etwas auch gesetzlich gar nicht<br />
umzusetzen.<br />
Und da wäre eben das Wörtchen „Eigentlich“ wieder. So<br />
einfach ist es dann in Deutschland eben doch nicht. Aber<br />
immerhin es kommt Bewegung in die Sache, nicht zuletzt<br />
weil ARD und ZDF natürlich ange<strong>sich</strong>ts der starken<br />
Leistungen der deutschen Sportler nun wie die Deppen<br />
da stehen und Sky alles richtig gemacht hat.<br />
Es wird diskutiert in Deutschland und das ist wichtig.<br />
Erste Erfolge gibt es auch zu vermelden. Den 1 . März<br />
201 5 sollten <strong>sich</strong> die deutschen Volleyball-Fans ganz<br />
dick in ihrem Kalender anstreichen. Denn das GERRY<br />
WEBER STADION in Halle/Westfalen ist zum zehnten<br />
Mal Austragungsort für das DVV-Pokalfinale. Und dieses<br />
1 0jährige Jubiläum hat es nicht nur für die über 1 0.000<br />
Fans, die vor Ort da<strong>bei</strong> sein werden, in <strong>sich</strong>. Zum ersten<br />
Mal überhaupt werden <strong>bei</strong>de Endspiele live im FreeTV<br />
zu sehen sein. <strong>Der</strong> NDR überträgt das Finale der Männer<br />
(Spielbeginn: 1 2.1 5 Uhr) und Sport1 sendet danach das<br />
Frauen Finale(1 5.1 5Uhr) live.<br />
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Unsere Sport- Empfehlungen<br />
Sachsenliga<br />
Fußball<br />
Heidenauer SV<br />
Mittwoch, 28. Januar 201 5<br />
1 9:00 Uhr gegen<br />
FV Blau-Wei Stahl Freital (Testspiel)<br />
Bischofswerdaer FV 08<br />
Mittwoch, 4. Februar 201 5<br />
1 9:00 Uhr gegen<br />
SV Einheit Kamenz<br />
BSC Freiberg<br />
Mittwoch, 4. Februar 201 5<br />
1 9:00 Uhr gegen<br />
Chemnitzer FC (U23) Testspiel<br />
Platz der Einheit - Kunstrasen<br />
Sachsenklasse (ehemalige Bezirksliga)<br />
Ost:<br />
SG Weixdorf<br />
Sonntag, 1 . Februar 201 5<br />
1 4:00Uhr gegen<br />
SG Crostwitz (Testspiel)<br />
Handball<br />
ESV Lok Pirna 3. Liga<br />
Samstag, 31 . Januar 201 5<br />
1 9:30 Uhr gegen<br />
TSV Burgdorf II<br />
Basketball<br />
Dresden-Titans<br />
Sonntag, 1 . Februar 201 5<br />
1 6:00 Uhr gegen<br />
Citybasket Recklinghausen<br />
Basketball Club Dresden<br />
Samstag, 31 . Januar 201 5<br />
1 9:00 Uhr gegen<br />
BBC Ottendorf-Okrilla ( 1 5. Mittelschule)<br />
Eishockey<br />
Dresdner Eislöwen<br />
Freitag, 30. Januar 201 5<br />
1 9:30 Uhr gegen<br />
EC Kassel Huskies<br />
<strong>Was</strong>serball<br />
Doppelspieltag! Samstag und Sonntag!<br />
SG <strong>Was</strong>serball Dresden<br />
Samstag, 31 . Januar 201 5<br />
20:00 Uhr gegen<br />
HSG TH Leipzig<br />
und am<br />
Sonntag, 1 . Februar 201 5<br />
1 0:30 Uhr gegen<br />
SC Chemnitz von 1 892<br />
Das sind die Empfehlungen der Redaktion und diese sind<br />
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Vollständigkeit und Richtigkeit!<br />
Unihockey<br />
Igels Dresden - 1 . Bundesliga<br />
Samstag, 31 . Januar 201 5<br />
1 6:30 Uhr gegen<br />
ETV PrianHHas (Gamigstrasse)<br />
Volleyball<br />
Dresdner SC - 1 . Bundesliga<br />
Mittwoch, 4. Februar 201 5<br />
1 9:30 Uhr gegen<br />
USC Münster e.V<br />
Dresdner SSV - 3. Liga<br />
Samstag, 31 . Januar 201 5<br />
1 7:00 Uhr gegen<br />
DJK Augsburg-Hochzoll