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Anatomie im KH - Ein Blick in eine chirurgische Endoskopie-Praxis

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Venenpunktion<br />

Dr. Weitensfelder<br />

OP:<br />

Verhalten <strong>im</strong> OP,<br />

Operationen,<br />

Punktionen,<br />

Biopsien<br />

Indikationen: Blutentnahme, i.v. Injektion und Anlage e<strong>in</strong>er Verweilkanüle.<br />

Punktionsort: Jede Vene kann punktiert werden. Venen an der Hautoberfläche mit<br />

Abstand zu Arterien und Nerven bevorzugen.<br />

Am besten geeignet s<strong>in</strong>d: Handrücken (bei nieren<strong>in</strong>suffizienten Patienten obligat);<br />

Unterarm; Ellenbeuge (Kubitalvenen).<br />

Material: Sterile Spritze (Größe nach Materialmenge); besser: geschlossene<br />

Entnahmesysteme z.B. Sicherheits-Monovette®, Kanüle (1 „gelbe” normal lang, 2<br />

„grüne” normal lang); Handrücken: evtl. Butterfly. Des<strong>in</strong>fektionsmittel, Stauschlauch,<br />

sterile Tupfer, Pflaster, beschriftete Untersuchungsröhrchen.<br />

Durchführen: Arzt kann an Pflegekraft „delegieren” ; Pr<strong>in</strong>zipiell mit Handschuhen arbeiten;<br />

Stauschlauch prox<strong>im</strong>al der Punktionsstelle anlegen: nicht zu fest, Puls muss tastbar se<strong>in</strong><br />

Vene palpieren. Des<strong>in</strong>fizieren und m<strong>in</strong>d. 30 Sek. warten<br />

Punktion der Vene <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 30° W<strong>in</strong>kel; Bei Injektion: Lagekontrolle durch Blutaspiration, danach<br />

Stauung lösen. Langsam <strong>in</strong>jizieren (ca. 1–3 ml/M<strong>in</strong>.) sofern ke<strong>in</strong>e spezielle Medikamentenvorschrift<br />

besteht. Bei Blutentnahme Stauung belassen<br />

Nach Beendigung der Blutentnahme Stauung öffnen, bei aufgelegtem (jedoch nicht gedrücktem!)<br />

Tupfer Kanüle ziehen. Danach Punktionsstelle mit dem Tupfer kompr<strong>im</strong>ieren, Arm hochhalten<br />

Wer punktiert, muss auch drücken!<br />

Venenpunktion<br />

Komplikationen:<br />

Hämatombildung, Infektion, paravenöse Injektion, Nachblutung, vermeidbare<br />

Wiederholungspunktion durch Hämolyse bei schneller Aspiration oder Umfüllen mit<br />

Kanüle.<br />

Tipps bei schwierigen Venenverhältnissen<br />

Arm reiben, leicht beklopfen<br />

Die Hand mehrmals zur Faust schließen lassen (pumpen)<br />

Bei „Rollvenen” Y-förmigen Zusammenfluss wählen<br />

Arm nach unten hängen lassen<br />

Arm mit warmen, feuchten Tüchern umwickeln<br />

Statt Stauschlauch RR-Manschette benutzen (bessere <strong>E<strong>in</strong></strong>stellung zwischen<br />

Systole und Diastole)<br />

Großzügiges Aufsprühen von Alkohollösungen (vor Punktion abwischen), „brennt”<br />

und schmerzt<br />

Auf die Haut gesprühtes Nitro-Spray kann Füllvolumen verbessern.<br />

Gehe<strong>im</strong>nis des Erfolges: Geduld, sorgfältiges Tasten und Auswählen der<br />

Vene, richtig angelegte Stauung.<br />

Nach dem 2. erfolglosen Versuch e<strong>in</strong>e Kollegen/<strong>in</strong> rufen!<br />

Zentraler Venenzugang<br />

Zugangswege mit steigendem Risiko: Kubitalvene < V. jugularis externa<br />

< V. jugularis <strong>in</strong>terna < V. subclavia < V. femoralis.<br />

Grundsätze<br />

Immer Rö-Kontrolle nach Punktion e<strong>in</strong>er zentralen Vene (auch nach<br />

mißglückter Punktion vor Versuch auf der Gegenseite), um Pneumothorax<br />

auszuschließen. Bei nicht röntgendichten Kathetern KM verwenden (2-3 ml), KM<br />

nach Rö wieder abziehen.<br />

Lage der Katheterspitze sicher außerhalb des rechten Atriums anstreben, da<br />

Verschiebungen nach zentral durch Bewegungen möglich s<strong>in</strong>d (peripherer ZVK bis<br />

zu 7 cm, V. jug. <strong>in</strong>t. Katheter 1-5 cm). SVES oder VES s<strong>in</strong>d H<strong>in</strong>weise, daß Katheter<br />

<strong>in</strong>trakardial liegt!<br />

Vorsicht bei Blutabnahme aus ZVK zur Diagnostik bei gleichzeitiger<br />

Infusionsther. (Verfälschung von Blutzucker, Ger<strong>in</strong>nung, E'lyten); unproblematisch<br />

bei Doppellumenkatheter.<br />

Tägliche Katheterpflege mit Inspektion der <strong>E<strong>in</strong></strong>trittsstelle und<br />

Verbandswechsel. Manipulationen am Katheter nur unter aseptischen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen. Kont<strong>in</strong>uierliche Hepar<strong>in</strong>gabe über Katheter (600 IE Hepar<strong>in</strong>/h) senkt<br />

das Thromboserisiko.<br />

Seld<strong>in</strong>ger-Technik<br />

Punktion mit Systemnadel und gefüllter Spritze;<br />

nach müheloser Aspiration des venösen Blutes<br />

Diskonnektion der Spritze, Lufte<strong>in</strong>tritt vermeiden,<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>führen des Seld<strong>in</strong>ger-Drahtes mit gebogenem<br />

weichen Ende, bei Widerstand (Warnzeichen)<br />

leichtes Drehen des Drahtes und vorsichtiges<br />

Vorschieben; dabei Perforation und<br />

Herzrhythmus-störungen vermeiden; nach<br />

sicherer <strong>in</strong>travasaler Lage des Drahtes wird die<br />

Nadel entfernt, die Haut bougiert und über den<br />

Draht der vorbereitete Katheter/Schleuse<br />

e<strong>in</strong>geführt. Bei der Schleuse ist der Dilatator<br />

bereits <strong>in</strong>tegriert und wird geme<strong>in</strong>sam mit der<br />

Schleuse vorgeschoben (Gefahr von<br />

Diskonnektion und Blutung, Perforation<br />

besonders bei l<strong>in</strong>ker V. jugularis <strong>in</strong>terna möglich).<br />

Entfernung des Drahtes und Konnektion mit dem<br />

Applikations-system. Fixierung mit Pflasterzügel<br />

oder Naht.<br />

Bei gleichzeitiger Plazierung von Katheter und<br />

Schleuse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e zentrale Vene werden erst die<br />

zwei Seld<strong>in</strong>ger-Drähte <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Abstand<br />

plaziert, um e<strong>in</strong> Abscheren von Kathetermaterial<br />

mit nachfolgender Embolie durch die zweite<br />

Punktion zu vermeiden.

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