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Anatomie im KH - Ein Blick in eine chirurgische Endoskopie-Praxis

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Operation<br />

engl.: operation<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>e Operation ist e<strong>in</strong> be<strong>im</strong> lebenden Menschen aus therapeutischen Gründen<br />

durchgeführter <strong>E<strong>in</strong></strong>griff mit dem Ziel, e<strong>in</strong>en krankhaften Prozeß zu beseitigen.<br />

Dabei wird die körperliche Integrität zeitweilig oder auch für <strong>im</strong>mer aufgehoben.<br />

Bei jeder Operation kann e<strong>in</strong> Defekt entstehen.<br />

Die Durchführung e<strong>in</strong>er Operation bedarf des <strong>E<strong>in</strong></strong>verständnisses des Patienten,<br />

außer bei Lebensgefahr, Unzurechnungsfähigkeit oder Unmündigkeit, wobei<br />

dann der gesetzliche Vertreter se<strong>in</strong>e Zust<strong>im</strong>mung geben muß.<br />

Zielsetzungen e<strong>in</strong>er Operation:<br />

Kurativ = heilend, auf Heilung ausgerichtet,<br />

Palliativ = krankheitsmildernd (ohne zu heilen)<br />

Explorativ = zu diagnostischen Zwecken (Abklärung von Befunden)<br />

oder zur Tumorstadiene<strong>in</strong>teilung (Stag<strong>in</strong>g),<br />

Dr. Weitensfelder<br />

OP:<br />

Verhalten <strong>im</strong> OP,<br />

Operationen,<br />

Punktionen,<br />

Biopsien<br />

Punktionen und Biopsien<br />

Punktionen von Hohlräumen bergen e<strong>in</strong> hohes<br />

Infektionsrisiko! Deshalb auf gründliche und sorgfältige<br />

Hautdes<strong>in</strong>fektion <strong>im</strong> Bereich der Punktionsstelle<br />

achten.<br />

Biopsie<br />

engl.: biopsy<br />

Untersuchung e<strong>in</strong>er Gewebeprobe, die dem lebenden Organismus mittels e<strong>in</strong>es<br />

Instrumentes oder durch Exzision entnommen wurde – v.a. als mikroskopische<br />

(histologische und zytologische) Untersuchung.<br />

Verwendete Instrumente zur Entnahme s<strong>in</strong>d u.a. Spezialkanülen (z.B. V<strong>im</strong>-<br />

Silverman-Kanüle) oder Vakuumsonden mit Schneidvorrichtung.<br />

Im weiteren S<strong>in</strong>ne werden unter Biopsie auch die zu diesem Zweck vorgenommene<br />

gezielte Gewebeentnahme unter Sicht (z.B. mit Ultraschall bei der <strong>Endoskopie</strong>) und<br />

die Gewebeentnahme ohne vorherige Darstellung des Entnahmeortes<br />

(Bl<strong>in</strong>dbiopsie) verstanden. <strong>E<strong>in</strong></strong>e Biopsie ergibt <strong>im</strong>mer e<strong>in</strong>e Histologie!<br />

Nach der Entnahmetechnik werden z.B. Nadel-, Saug-, Stanz-, Exzisions- und<br />

Fe<strong>in</strong>nadelbiopsie unterschieden. Bezeichnung auch nach dem Organ, z.B. als<br />

Knochen-, Leber- oder Lungen-Biopsie.<br />

Knochenmarkpunktion und -biopsie<br />

Punktion (Sternum, aber auch Beckenkamm) ergibt Aspirationszytologie. Biopsie<br />

ergibt Histologie! Die Beckenkammpunktion ist technisch schwieriger als die<br />

Sternalpunktion, aber weniger schmerzhaft und ungefährlicher und sollte daher<br />

bevorzugt werden.<br />

Indikation: hämatol. Erkrankungen. Ind. für KM-Biopsie: Punktion ohne<br />

Materialgew<strong>in</strong>n (punctio sicca); Mitbeurteilung des Knochens und der Gefäße,<br />

z.B. bei V.a. nicht-leukämische Lymphome, chron. myeloproliferative Syndrome,<br />

Panmyelopathie, granulomatöse Markveränderungen, Markfibrose, KM-<br />

Metastasen. Diskrepanz zwischen BB und KM-Zytologie<br />

KI: Entzündung <strong>im</strong> Punktionsbereich, schwere plasmatische Koagulopathie<br />

(z.B. Hämophilie, ggf. Ger<strong>in</strong>nungsschutz). Zusätzliche KI für Sternalpunktion:<br />

Aortenaneurysma, Z.n. Sternotomie<br />

Komplikationen potentiell tödlich bei Sternalpunktion (Verletzung großer Gefäße,<br />

Herzbeuteltamponade und Pneumothorax)<br />

Material: Spezialpunktionsnadel (mit Hemmschloß gegen zu tiefes <strong>E<strong>in</strong></strong>dr<strong>in</strong>gen bei<br />

Sternalpunktion), Yamshidi-Stanznadel (Beckenkammbiopsie), 10 ml Lidoca<strong>in</strong> 1 %,<br />

für Aspiration 20-ml-Spritze (+ 0,5 ml Natriumzitrat), sterile Handschuhe, sterile<br />

Kompressen, Objektträger, Hepar<strong>in</strong>atröhrchen für weitere Diagnostik (FAES,<br />

Zytogenetik).

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