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Kurzbeurteilung Schadstoffscreening Schulhaus Tuma ... - Domat/Ems

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<strong>Kurzbeurteilung</strong> und Abgrenzung<br />

Der zwischen 1968 und 1969 erstellte Haupttrakt der Primarschule „<strong>Tuma</strong> Platta“ in <strong>Domat</strong> <strong>Ems</strong> soll<br />

umfassend saniert werden. Die Bauarbeitenverordnung (BauAV) schreibt vor, dass vor Beginn von<br />

Bauarbeiten abgeklärt werden muss, ob Schadstoffe vorhanden sind. Zudem sind die Erkenntnisse über<br />

allfällige Schadstoffbelastungen relevant für die Planung der Architekten und Fachspezialisten HLKE<br />

sowie das Festlegen der Schnittstellen, respektive der Eingriffstiefe einer Sanierung und Instandsetzung.<br />

Das eingeschränkte Screening mit <strong>Kurzbeurteilung</strong> basiert auf den schriftlich und mündlich erhaltenen<br />

Informationen während der Erstbegehung, dem Planstudium auf der Gemeindekanzlei, auf Kenntnis von<br />

früher verbauten Schadstoffen, Erfahrungen bezüglich Applikationen der gesuchten Bauschadstoffe und<br />

der Einbaubereiche, den Sichtbeurteilungen während einer Begehung sowie den eingeschränkten und<br />

stichprobenartigen Probenahmen und Analysen. Dabei wurden ausschliesslich zugängliche Oberflächen<br />

beurteilt.<br />

Die Begehung und Beurteilung fand unter Nutzungsbedingungen in Begleitung des Hausmeisters, Herrn<br />

Caviezel statt. Es wurden keine Durchbrüche und Öffnungen in Decken, Wänden oder am Boden beurteilt,<br />

keine Sondierungen vorgenommen oder fest montierte Bauteile entfernt und es wurden auch nur eine<br />

kleine Anzahl von Schulzimmern und Räumen begangen. Unzugängliche Räume, heruntergehängte<br />

Decken, Vormauerungen, Steigschächte, Bodenuntergrund, Lüftungsleitungen, Dämmungen, Unterlagsböden,<br />

allfällige Radonbelastungen, Quarzsandanwendungen, Geräte und Schalteranlagen etc. waren nicht<br />

Gegenstand der Aufnahmen. Die Auflistung der gefundenen Bauschadstoffe, respektive verdächtigen<br />

Bauteile und -materialien erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das eingeschränkte Screening war<br />

gemäss Wunsch der Bauherrschaft sehr stichprobenartig und für die Gesamtsituation repräsentative<br />

Aussagen sind noch nicht möglich. Auch wenn aufgrund der bisherigen Untersuchungen nicht damit<br />

gerechnet werden muss, dass in den bislang gesichteten Gebäudeteilen grössere Schadstoffvorkommen<br />

unentdeckt geblieben sind, können unsystematisch und verdeckt eingebaute Depots an Bauschadstoffen<br />

nicht ausgeschlossen werden. Zudem muss die Situation der sekundären Schadstoffbelastungen, z.B.<br />

„Fogging“ (Niederschlagseffekt infolge Diffusion der PCB‘s) im Innenbereich wie auch an der Gebäudehülle<br />

und der das Objekt umgebenden Biomasse (infolge Abrasion) noch genau untersucht werden, um das<br />

effektive Ausmass der Belastung verbindlich einschätzen und beurteilen zu können.<br />

Bezüglich Gesundheits- und Umweltschutz sowie Mehrkosten infolge Schadstoffen sind im <strong>Schulhaus</strong><br />

<strong>Tuma</strong> Platta aufgrund der bisherigen Erkenntnisse grundsätzlich die folgenden Positionen zu beachten:<br />

1) Asbesthaltige Leichtbauplatten (schwach gebunden)<br />

2) Asbesthaltige Faserzementrohre (fest gebunden)<br />

3) Asbesthaltiger Fensterkitt (fest gebunden)<br />

4) PCB-haltige Fugendichtungsmassen<br />

5) PCB-haltige Farbanstriche<br />

6) PCB-haltige Vorschaltgeräte<br />

Es wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass einige der oben erwähnten Schadstoffapplikationen noch<br />

verifiziert werden müssen, da teilweise erst jeweils eine Stichprobe gezogen wurde. Ebenso konnten<br />

verschiedene andere potentielle Schadstoffe noch nicht berücksichtigt werden (z.B. Holzschutz-, Klebstoff-<br />

und Bindemittel, asbesthaltige K-Beläge, Dämmungen etc.)<br />

Ob von den bislang eruierten Schadstoffapplikationen ohne unsachgemässe bauliche Eingriffe keine<br />

unmittelbare Gefährdung ausgeht, kann infolge der sehr hohen PCB-Belastungen in Baumaterialien in<br />

der Gebäudehülle wie auch im Korridorbereich definitiv erst durch ein vollständiges Screening (Fokus<br />

auf die Klassenzimmer) und mittels repräsentativer Status Quo Raumluftmessungen beurteilt werden.<br />

Bei Sanierungen/Rückbauten kommen spezifische Gesetze wie z.B. die Verordnung über den Verkehr mit<br />

Abfällen (VeVA), die Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer<br />

und elektronischer Geräte (VREG), die EKAS-Richtlinie Nr. 6503 Asbest sowie die PCB-Richtlinie 2003<br />

zum Tragen. Es sind durch die beauftragten Unternehmer auch die ganz spezifischen kantonalen und<br />

städtischen Vorgaben bezüglich Arbeits- und Umweltschutz sowie der Entsorgung zu berücksichtigen.<br />

Im Folgenden sind Erläuterungen zu Applikationen aufgelistet, die bei einer Sanierung oder einem (Teil-)<br />

Rückbau zu Mehrkosten führen. Dabei sind nur nachgewiesene Schadstoffe gemäss der vorliegenden<br />

<strong>Kurzbeurteilung</strong> berücksichtigt.<br />

<strong>Kurzbeurteilung</strong> Eingeschränktes <strong>Schadstoffscreening</strong> <strong>Schulhaus</strong> <strong>Tuma</strong> Platta, <strong>Domat</strong> <strong>Ems</strong> – Februar 2011 2

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