1 - 2013 - Energieland Brandenburg
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Welche Energieleistung erbringen die<br />
Windenergieanlagen in <strong>Brandenburg</strong><br />
Gemäß der Jahresabrechung der 50Hertz Transmission GmbH für<br />
das Jahr 2011 betrug die installierte Leistung* der Windenergieanlagen<br />
in <strong>Brandenburg</strong> 4.527 MW. Mit diesen Windenergieanlagen<br />
wurde eine Jahresarbeit** von 8.684 GWh an Strom in das<br />
öffentliche Netz eingespeist. Würde man - was natürlich nur ein<br />
theoretischer Ansatz sein kann - diese Stromproduktion konstant<br />
über ein Jahr (8760 h) verteilen, errechnet sich eine kontinuierliche<br />
Windenergieleistung von ca. 990 MW.<br />
Die im Land <strong>Brandenburg</strong> errichteten Windenergieanlagen könnten<br />
ein 1.000 MW großes Atomkraftwerk ersetzen, wenn man die<br />
Jahresstromproduktion als Bezugsgröße verwendet.<br />
Windenergieanlagen ohne Speichertechnologien sind hinsichtlich<br />
der Verfügbarkeit bei der Strombereitstellung gegenüber Atomkraftwerken<br />
(mit den Brennstäben als Energiespeicher) im Nachteil.<br />
Die Windenergie ist auf Grund der fluktuierenden Einspeisung<br />
und der bislang unzureichenden Speicherkapazitäten bisher nicht<br />
grundlastfähig***. Erste Speicheransätze erfolgen in <strong>Brandenburg</strong><br />
in einem Hybridkraftwerk in der Uckermark. Hier wird überschüssiger<br />
Windstrom in speicherbaren Wasserstoff umgewandelt. Im<br />
Bedarfsfall wird dieser Wasserstoff über ein Blockheizkraftwerk<br />
wieder zur Stromerzeugung genutzt. Ungeachtet dessen leistet<br />
die Windenergie - und das in steigendem Maße - einen Beitrag<br />
beim Einsparen der endlichen fossilen Energieträger. Gleichzeitig<br />
wird ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet, da CO 2<br />
-<br />
Emissionen vermieden werden. Allein im Jahr 2011 wurden in<br />
Deutschland durch den Einsatz der Windenergie rund 35,2 Mio.<br />
Tonnen an Treibhausgasen vermieden.<br />
* Installierte Leistung kennzeichnet die maximale elektrische<br />
Leistung (die Nennleistung) der in einem Kraftwerk installierten<br />
Generatoren. Sie wird in den Einheiten Kilowatt, (kw), Megawatt<br />
(MW) oder Gigawatt (GW) angegeben.<br />
** Jahresarbeit ist die Gesamtzahl der elektrischen Arbeit, die<br />
im abgelaufenen Kalenderjahr in das Stromnetz eingespeist<br />
wurde. Sie wird in den Einheiten Kilowatt, (kw), Megawatt (MW)<br />
oder Gigawatt (GW) angegeben.<br />
*** Grundlast bezeichnet die Belastung eines Stromnetzes, die<br />
während eines Tages nicht unterschritten wird.<br />
Welche Folgen hat der Ausbau der Windenergie<br />
für die Stromnetze<br />
Die zuständigen Netzbetreiber schließen Windenergieanlagen an<br />
das öffentliche Versorgungsnetz an. Gleichzeitig weisen sie jedoch<br />
daraufhin, das bei Netzüberlastungen die Windenergieanlagen<br />
nach den Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)<br />
heruntergeregelt bzw. abgeschaltet werden können.<br />
Die zunehmende Einspeisung durch regenerativen Strom belastet<br />
in steigendem Maße die bundesdeutschen Übertragungs- und<br />
Verteilnetze. Um diesen Strom in die Verbrauchszentren abführen<br />
zu können, hat die Bundesnetzagentur in dem gerade veröffentlichten<br />
„Netzentwicklungsplan Strom 2012“ bestätigt, dass neben<br />
Netzverstärkungsmaßnahmen auch drei neue Höchstspannungstrassen<br />
vom Norden in den Süden der Republik gebaut werden<br />
müssen. Auch in der 110 kV Verteilnetzebene sind erhebliche<br />
Anstrengungen notwendig. Detaillierte Informationen zur Situation<br />
in <strong>Brandenburg</strong> können in der „Fortführung der Studie zur Netzintegration<br />
der Erneuerbaren Energien im Land <strong>Brandenburg</strong>“ der<br />
BTU Cottbus vom Juli 2011 nachgelesen werden. Die Netzstudie<br />
der BTU Cottbus sowie weitere Informationen zum Netzausbau<br />
erhalten Sie hier.<br />
In der Öffentlichkeit wird zunehmend über Eingriffsmaßnahmen zur<br />
Netzstabilisierung durch das Herunterregeln bzw. das kurzfristige<br />
Abschalten von Windenergieanlagen gesprochen. Hier vermelden<br />
die Netzbetreiber steigende Zahlen. In Deutschland wurden 2011<br />
48.883 GWh an Windenergie in das öffentliche Netz eingespeist<br />
(Quelle: BMU); dem gegenüber stehen 407 GWh, die nicht eingespeist<br />
werden konnten (Quelle: Studie des Beratungsunternehmens<br />
Ecofys im Auftrag des Bundesverbands Windenergie).<br />
In wie weit bei der geplanten Errichtung von Windenergieanlagen<br />
ausreichende Netzanschlusskapazitäten vorhanden sind, ist bei<br />
der Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz kein<br />
Prüfungskriterium.<br />
Wie sieht die Öko- und Energiebilanz eines<br />
modernen Windrads aus<br />
Alternative und konventionelle Energiegewinnungsformen lassen<br />
sich objektiv nur schwer vergleichen. Für konventionelle Energieformen,<br />
wie z.B. Kohle, Gas, Erdöl und Kernenergie wird in der Regel<br />
keine „Vollkostenrechnung“ durchgeführt. Das heißt, die heutigen<br />
Stromkosten berücksichtigen nicht die Gesamtheit möglicher<br />
Folgekosten für Gesundheit und Umwelt, die als Ewigkeitskosten<br />
zu Lasten der Gesellschaft gehen.<br />
Der Materialverbrauch für eine moderne Windkraftanlage „E 82“<br />
mit 2,3 MW ist hier einmal dargestellt. Die Materialien können nach<br />
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