1 - 2013 - Energieland Brandenburg
1 - 2013 - Energieland Brandenburg
1 - 2013 - Energieland Brandenburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Energieland</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
Newsletter - Nummer 1, <strong>2013</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Im Fokus 3<br />
Fragen zur Windenergie in <strong>Brandenburg</strong> 3<br />
Land <strong>Brandenburg</strong> 11<br />
Strompreiserhöhungen gefährden Akzeptanz der Energiewende 11<br />
Logistik und Energie als Themen der Zukunft in Wittenberge 11<br />
Energiepolitik ist <strong>2013</strong> zentrales Thema 12<br />
Ahrensfelde kooperiert mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde 13<br />
EU, BUND, Energierecht 14<br />
„Mittelstandsinitiative Energiewende“ gestartet 14<br />
DIHK erwartet rund 150.000 zusätzliche Jobs im Mittelstand 14<br />
Herkunftsnachweise sorgen für Durchblick im Ökostrommarkt 15<br />
Neue Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze“ 15<br />
Kritik an den EU-Kommissionsvorschlägen zur Biokraftstoffpolitik 17<br />
Trotz Atomausstieg: Klimagasausstoß sinkt 2011 um 2,9 Prozent 18<br />
Fördermöglichkeiten, Ratgeber, Tipps 19<br />
Energietechnik meets IKT 19<br />
Energiesparcontracting in öffentlichen Gebäuden 19<br />
Energieeffiziente Straßenbeleuchtung in Kommunen 20<br />
Förderung für Unternehmen aus den erneuerbaren Energien sowie der Gebäude- und Industrieeffizienz 21<br />
Weitere Links und Termine 22<br />
Impressum, Bestellung, Abbestellung 23
Im Fokus<br />
Fragen zur Windenergie in <strong>Brandenburg</strong><br />
Wo kann ich mich über das Thema Windenergie<br />
in <strong>Brandenburg</strong> informieren<br />
Auf der Internetseite „<strong>Energieland</strong> <strong>Brandenburg</strong>“ erhalten Sie Informationen,<br />
Studien und Publikationen zum Thema Windenergie.<br />
Auf der Homepage der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung<br />
(GL) sind Informationen zu den raumordnerischen Aspekten bei<br />
der Errichtung von Windenergieanlagen (WEA) erhältlich. Auf der<br />
gleichen Seite beschreibt die Broschüre „Rückenwind für die Energie“<br />
der GL wichtige Aspekte zum Ausbau der Windenergie.<br />
Den Stand der Teilregionalpläne Windenergienutzung (Ausweisung<br />
von Windeignungsgebieten) und die Links zu den Regionalen<br />
Planungsgemeinschaften finden Sie hier.<br />
Das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
des Landes <strong>Brandenburg</strong> hat zu den Möglichkeiten bei der Bürgerbeteiligung<br />
an Planungs- und Genehmigungsverfahren für WEA<br />
einen Flyer herausgebracht.<br />
Auf der Onlinedialogplattform „direktzu-Energiepolitik für <strong>Brandenburg</strong>“<br />
können Sie Beiträge von Bürgerinnen und Bürgern nachlesen,<br />
die von der Landesregierung beantwortet wurden. Wir laden<br />
Sie weiterhin herzlich ein, „direktzu“ zu nutzen, um mit uns in den<br />
Dialog zu treten.<br />
Welchen Ausbaubedarf bei Windenergie<br />
sieht die Landesregierung in <strong>Brandenburg</strong><br />
Die aktuelle Energiestrategie des Landes sieht vor, den Anteil der<br />
Erneuerbaren Energien (EE) am Primärenergieverbrauch in <strong>Brandenburg</strong><br />
bis zum Jahr 2030 auf mindestens 32 % zu steigern. Der<br />
Anteil der Windenergie an den EE soll 2030 ca. 50% betragen.<br />
Dies entspricht einer installierten Leitung von rund 10.500 MW<br />
mit ca. 3.500 Anlagen im Jahr 2030. Der aktuelle Ausbaustand<br />
der Windenergie beträgt 4.626 MW mit 3.065 Anlagen (Stand<br />
06.09.2012, Quelle 50Hertz).<br />
Die Leistungsfähigkeit neuer und moderner Windenergieanlagen<br />
wächst ständig, alte Anlagen werden schrittweise durch diese<br />
Anlagentypen ersetzt. Für die Zielerreichung der Energiestrategie<br />
2030 wird deshalb davon ausgegangen, dass sich die Zahl der Anlagen<br />
bis 2030 gegenüber dem aktuellen Ausbaustand nur unwesentlich<br />
erhöhen muss.<br />
Neue Anlagen benötigen aufgrund der größeren Rotorblätter untereinander<br />
größere Abstände. Die steigende Effektivität der Anlagen<br />
gleicht das jedoch aus, so dass der spezifische Flächenbedarf<br />
sinkt (Verhältnis Fläche zu Stromerzeugung). Eine Verdreifachung<br />
der Stromproduktion bedingt also nur das Eineinhalbfache der bereitzustellenden<br />
Gebietsfläche für Windenergieanlagen.<br />
Auf dem Gebiet der EE ist derzeit die Windenergie gemeinsam<br />
mit der energetischen Nutzung der Biomasse die führende, weil<br />
effizienteste Technologie. Sie sichert hohe Energieerträge bei vergleichweiser<br />
hoher Wirtschaftlichkeit und geringer Flächeninanspruchnahme.<br />
Dies bestätigen Potentialanalysen des Landesamtes<br />
für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV). Das<br />
Land <strong>Brandenburg</strong> befürwortet deswegen seit Jahren den Vorrang<br />
für die Windenergie und wird auch in Zukunft bestrebt sein, den<br />
landesweiten Ausbau dieser Technologie voranzutreiben, um das<br />
Ziel eines weitgehend vollständigen Umstiegs der Energieproduktion<br />
auf regenerative Energieträger zu erreichen.<br />
Um die in der Energiestrategie 2030 definierten Ziele zu erreichen,<br />
wird der Flächenbedarf für Windenergieanlagen (WEA) auf ca. 2%<br />
der Landesfläche steigen müssen. Nach Einschätzung der Landesregierung<br />
ist dies auch realisierbar.<br />
Bei der Ausweisung von Windeignungsgebieten berücksichtigen<br />
die Regionalen Planungsgemeinschaften selbstverständlich die<br />
arten- und naturschutzrechtlichen Vorgaben, die einschlägigen<br />
Gerichtsurteile und die Abstandskriterien zur Wohnbebauung.<br />
Wie funktioniert die Bürgerbeteiligung bei<br />
der Errichtung von „Bürgerwindparks“<br />
Welche Vorteile haben die Bürger<br />
Bürgerenergieanlagen gewinnen in Deutschland zunehmend an<br />
Bedeutung. Sie sind Ausdruck der Energiewende „von unten“.<br />
Dezentrale Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien (u.a. in<br />
Form von „Bürgerwindparks“ oder „Bürgersolarparks“) schafft die<br />
Voraussetzungen für bürgerliches Engagement vor Ort. Bürgerinnen<br />
und Bürger engagieren sich durch finanzielle und konzeptionelle<br />
Beteiligung und werden so Investoren in eigener Sache.<br />
Gleichzeitig ist darin aber auch ein Ausgleich für die Eingriffe in<br />
die gewohnte Lebensumwelt der Bevölkerung zu sehen – mit der<br />
Auswirkung, dass die Akzeptanz für solche Lösungen zunimmt.<br />
Weitere Vorteile sind die positiven Klimaeffekte durch Vermeidung<br />
schädlicher Treibhausgasemissionen sowie die Erfolge für die<br />
kommunale Wertschöpfung. Laut dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung<br />
flossen allein im Jahre 2011, dank des Einsatzes<br />
Erneuerbarer Energien, 8,9 Mrd. EUR als kommunale Wertschöpfung<br />
in Städte und Gemeinden.<br />
3
Die Beteiligungsart, -form und der Beteiligungsumfang von Bürgerinnen<br />
und Bürgern vor Ort unterscheidet sich je nach gewähltem<br />
Beteiligungsmodell. Zur Anwendung kommen hier<br />
Genossenschaftsmodelle, Fondslösungen oder auch Inhaberschuldverschreibungen<br />
örtlich ansässiger Sparkassen.<br />
Um derartige Beteiligungsmodelle zu initiieren, braucht es vor allem<br />
den Gestaltungswillen und die Gestaltungskraft der kommunalen<br />
Politik.<br />
Das Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des<br />
Landes <strong>Brandenburg</strong> (MWE) fördert bereits seit 2010 die Entwicklung<br />
regionaler und kommunaler Energiekonzepte zur Unterstützung<br />
dezentraler Initiativen. Zusätzlich wurde durch einen Erlass<br />
des MWE und des Ministeriums des Inneren (MI) die Möglichkeit<br />
eröffnet, dass auch finanziell notleidende Kommunen die Möglichkeit<br />
erhalten, Kredite für rentable Maßnahmen zum Ausbau<br />
Erneuerbarer Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz in<br />
Anspruch zu nehmen.<br />
Gleichzeitig sollen durch Informationen die Verbreitung von Bürgerenergieanlagen<br />
im Land <strong>Brandenburg</strong> weiter vorangebracht<br />
werden.<br />
Beteiligungsmodelle in <strong>Brandenburg</strong> werden bisher vornehmlich<br />
entweder durch private Initiativen entwickelt oder sind Angebote<br />
von Energieversorgern. Beispiele für Bürgeraktivitäten in <strong>Brandenburg</strong><br />
sind:<br />
Das Fallbeispiel Schlalach zeigt, dass eine Zusammenarbeit von<br />
Bürgern und Gemeinde eine hohe Akzeptanz für die Aufstellung<br />
von Windenergieanlagen (WEA) zur Folge haben kann. Als die<br />
Regionale Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming 2002 Windeignungsflächen<br />
um Schlalach auswies, gründete die Gemeinde<br />
zusammen mit Bürgern eine Arbeitsgruppe, welche die Interessen<br />
der ca. 120 Eigentümer in dem Windeignungsgebiet bündelte.<br />
Gemeinsam mit den Eigentümern wurden einheitliche Ausschreibungsunterlagen<br />
vorbereitet und an Investoren verschickt. Mit dem<br />
ausgewählten Investor wurde ein Flächenpachtmodell entwickelt,<br />
Weitere Beispiele und Informationen zu Bürgerbeteiligungsmodellen<br />
finden Sie auf der Internetseite „<strong>Energieland</strong> <strong>Brandenburg</strong>“.<br />
Auf dieser Seite können Sie das vom MWE in Auftrag gegebene<br />
Gutachten „Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes<br />
regionaler Bürgerbeteiligungsmodelle beim Ausbau erneuerbarer<br />
Energien in <strong>Brandenburg</strong>“ vom Juni 2012 herunterladen.<br />
dem zufolge 20 % der Pachteinnahmen den Eigentümern gezahlt<br />
werden, welche ihre Grundstücke für die 16 WEA zur Verfügung<br />
stellten. Die restlichen 80 % werden den Eigentümern ausgezahlt,<br />
deren Grundstücke im Windeignungsgebiet liegen. Der Verteilungsschlüssel<br />
richtet sich nach dem prozentualen Anteil der<br />
Grundstücke an der Gesamtfläche. Weiterhin wird eine von den<br />
Bürgern gegründete Stiftung ab 2012/<strong>2013</strong> gemeinnützige Projekte<br />
fördern, so dass mittelbar betroffene Bürger der Gemeinde<br />
von der Aufstellung der WEA profitieren. In diese Stiftung fließen<br />
kontinuierlich 0,75% der durch den Windpark erzielten jährlichen<br />
Einnahmen.<br />
Für das beispielhafte Engagement zeichnete die Agentur für Erneuerbare<br />
Energie Schlalach im Dezember 2010 als „Energie-<br />
Kommune des Monats“ aus.<br />
Ein weiteres Beispiel der Zusammenarbeit von Gemeinde, Bürger<br />
und Betreiber ist der Treuenbrietzener Ortsteil Feldheim. Feldheim<br />
bezeichnet sich seit Oktober 2010 als „energieautark“. 37 Haushalte,<br />
die dortige Agrargenossenschaft, eine Metallbaufirma und die<br />
Straßenbeleuchtung werden ausschließlich mit Strom und Wärme<br />
versorgt, die direkt vor Ort durch einen Windpark und eine Biogasanlage<br />
produziert werden. Wärmeseitige Spitzenleistungen deckt<br />
ein Holzhackschnitzelheizwerk ab. Die Energie wird lokal über ein<br />
eigenes Strom- und Nahwärmenetz zu den Verbrauchern transportiert,<br />
das von einer Bürgerbeteiligungsgesellschaft mitfinanziert<br />
worden ist. Dieser Gesellschaft gehören 98% der Immobilienbesitzer<br />
des Ortes sowie die lokalen Betriebe gleichberechtigt an.<br />
Ein Windenergieanlagenbetreiber in der Uckermark hat mit verschiedenen<br />
Stromlieferanten einen sogenannten „Windkraftbonus“<br />
entwickelt, der für Ortschaften im Umfeld von Windparks dieses<br />
Betreibers gelten soll. Hierbei wird ein lokal begrenzter Strompreis<br />
angeboten, der unter den marktüblichen Tarifen liegt. Mit Stand<br />
April 2012 nutzen bereits 13 Gemeinden in <strong>Brandenburg</strong> diese Option<br />
des Unternehmens.<br />
Wie funktioniert die Ausweisung von<br />
Windeignungsgebieten in <strong>Brandenburg</strong><br />
Die Regionalen Planungsgemeinschaften legen in Regionalplänen<br />
geeignete Gebiete für Windkraftanlagen verbindlich fest. Zugleich<br />
wird die Windkraftnutzung außerhalb dieser Bereiche ausgeschlossen.<br />
Die Regionalpläne verhindern, dass Windenergieanlagen<br />
ohne gesamträumliche Steuerung nur dort errichtet werden,<br />
wo es für die Investoren besonders gute Voraussetzungen gibt.<br />
Diese Fehlentwicklungen könnten eintreten, wenn keine Regionalpläne<br />
oder Bauleitpläne mit Aussagen zur Windenergie vorliegen.<br />
Planung heißt in diesem Zusammenhang, die verschiedenen, zum<br />
Teil gegensätzlichen Interessen zum Ausgleich zu bringen. Je<br />
mehr Interessenkonflikte vorhanden sind, desto anspruchsvoller<br />
ist diese Aufgabe. Die Planung muss objektiv nachvollziehbar und<br />
rechtlich überprüfbar sein.<br />
4
Üblicherweise wird bei der Ermittlung der geeigneten Flächen so<br />
vorgegangen: Ein planerisches Gesamtkonzept gibt die Linie für<br />
die Auswahl geeigneter Flächen vor. Dieses Konzept muss einerseits<br />
sicherstellen, dass die Windenergienutzung hinreichend<br />
ausgebaut werden kann. Ziele zum Ausbau finden sich z.B. in der<br />
Energiestrategie 2030 des Landes <strong>Brandenburg</strong>. Andererseits sollen<br />
die dabei entstehenden Beeinträchtigungen von Bürgerinnen<br />
und Bürgern und der Umwelt auf ein erträgliches Maß reduziert<br />
werden. Deshalb werden Abstände zur Siedlungsnutzung und bestimmte<br />
Gebiete als Ausschlussflächen definiert. Diese Kriterien<br />
dienen dazu, ungeeignete Flächen aus dem weiteren Planungsgeschehen<br />
auszuschließen und gleichzeitig den Planungsprozess<br />
transparent zu machen. Eine detaillierte Betrachtung jeder einzelnen<br />
Fläche, die als Windeignungsgebiet in Frage kommt, erfolgt<br />
dann in einem späteren Planungsschritt.<br />
Schon bei der Entwicklung von Regionalplänen besteht die Möglichkeit,<br />
Anregungen und Bedenken gegenüber der Regionalen<br />
Planungsgemeinschaft zu äußern. Die Pläne werden für zwei Monate<br />
ausgelegt. Die Regionalen Planungsgemeinschaften veröffentlichen<br />
die Pläne auch im Internet, versehen mit der Mitteilung,<br />
bis wann und wo Stellungnahmen abgegeben werden können. Die<br />
Sitzungen der Organe der Regionalen Planungsgemeinschaften,<br />
in denen die entscheidenden Beschlüsse gefasst werden, sind öffentlich,<br />
so dass interessierte Bürgerinnen und Bürger die Diskussionen<br />
unmittelbar verfolgen können. Jede Stellungnahme, seien<br />
es Anregungen oder Bedenken, muss dann von der Regionalen<br />
Planungsgemeinschaft bzw. der Gemeinde geprüft und einer Abwägung<br />
unterzogen werden.<br />
Details zum Abwägungsprozess und Verfahren finden Sie in der<br />
Broschüre „Rückenwind für die Energie“ der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung<br />
Berlin-<strong>Brandenburg</strong> ab Seite 24.<br />
Weitere Informationen und die Links zu den Regionalen Planungsgemeinschaften<br />
mit dem Stand der Regionalpläne finden Sie hier.<br />
Rechtsgrundlage für die Ausweisung von Windeignungsgebieten<br />
ist das Raumordnungsgesetz in Verbindung mit dem Gesetz zur<br />
Regionalplanung und zur Braunkohlen- und Sanierungsplanung.<br />
Das Raumordnungsgesetz können Sie hier herunterladen.<br />
Quelle: Broschüre „Rückenwind für die Energie“ der Gemeinsamen<br />
Landesplanungsabteilung Berlin <strong>Brandenburg</strong><br />
Wie funktioniert das Genehmigungsverfahren<br />
bei der Errichtung von Windenergieanlagen<br />
Die Genehmigung einer Anlage ab einer Höhe von 50 m erfolgt<br />
durch das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
(LUGV) nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BIm-<br />
SchG).<br />
Das BImSchG sowie weitere Dokumente und Informationen finden<br />
Sie auf der Internetseite des Bundesumweltamtes.<br />
Der Verfahrensablauf ist abhängig von der Anlagenanzahl. Die<br />
Besonderheit liegt in der Pflicht zur Durchführung einer Öffentlichkeitsbeteiligung.<br />
Im Beteiligungsverfahren zur Genehmigung einer<br />
WEA kann sich jede Bürgerin und jeder Bürger einbringen.<br />
Bei der Zulassung von ein bis zwei Anlagen ist generell keine<br />
Beteiligung erforderlich. Die Behörde entscheidet nach dem vereinfachten<br />
Genehmigungsverfahren (§ 19 BImSchG) unter Berücksichtigung<br />
der Stellungnahmen von Seiten der Fachbehörden<br />
und Träger öffentlicher Belange (TÖB) sowie im Idealfall im Einvernehmen<br />
mit der Gemeinde. Werden mehr Anlagen beantragt<br />
bzw. ergeben sich durch den Zubau neuer Anlagen mehr als zwei,<br />
wird eine Vorprüfung durchgeführt. Dabei wird entschieden, ob die<br />
Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erforderlich<br />
ist. Das Verfahren ist im Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz<br />
(UVPG) und den entsprechenden Anlagen festgelegt. Ist<br />
die Durchführung einer UVP notwendig, wird das Genehmigungsverfahren<br />
nach § 10 BImSchG angewendet. Dabei erfolgt die<br />
Durchführung der Öffentlichkeitsbeteiligung. Handelt es sich bei<br />
der Genehmigung um eine Gesamtzahl von 20 Anlagen und darüber,<br />
ist generell eine UVP durchzuführen und damit § 10 BImSchG<br />
anzuwenden.<br />
Die eingereichten Stellungnahmen der Behörden und TÖB sowie<br />
die Einwendungen der Öffentlichkeit müssen geprüft werden. Im<br />
Anschluss werden alle Beteiligten zu einem Erörterungstermin<br />
eingeladen. Die Genehmigung wird anschließend im Amtsblatt<br />
veröffentlicht.<br />
Grundsätzlich besteht für den Antragsteller ein Anrecht auf Genehmigung,<br />
wenn die Voraussetzungen für eine Genehmigung erfüllt<br />
werden. Mit der Genehmigung durch das LUGV können Nebenbestimmungen<br />
ausgesprochen werden, die bspw. dem Schutz der<br />
Anwohner dienen.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie in einem Flyer des LUGV zu<br />
den Planungs- und Genehmigungsverfahren für WEA.<br />
5
Welche Energieleistung erbringen die<br />
Windenergieanlagen in <strong>Brandenburg</strong><br />
Gemäß der Jahresabrechung der 50Hertz Transmission GmbH für<br />
das Jahr 2011 betrug die installierte Leistung* der Windenergieanlagen<br />
in <strong>Brandenburg</strong> 4.527 MW. Mit diesen Windenergieanlagen<br />
wurde eine Jahresarbeit** von 8.684 GWh an Strom in das<br />
öffentliche Netz eingespeist. Würde man - was natürlich nur ein<br />
theoretischer Ansatz sein kann - diese Stromproduktion konstant<br />
über ein Jahr (8760 h) verteilen, errechnet sich eine kontinuierliche<br />
Windenergieleistung von ca. 990 MW.<br />
Die im Land <strong>Brandenburg</strong> errichteten Windenergieanlagen könnten<br />
ein 1.000 MW großes Atomkraftwerk ersetzen, wenn man die<br />
Jahresstromproduktion als Bezugsgröße verwendet.<br />
Windenergieanlagen ohne Speichertechnologien sind hinsichtlich<br />
der Verfügbarkeit bei der Strombereitstellung gegenüber Atomkraftwerken<br />
(mit den Brennstäben als Energiespeicher) im Nachteil.<br />
Die Windenergie ist auf Grund der fluktuierenden Einspeisung<br />
und der bislang unzureichenden Speicherkapazitäten bisher nicht<br />
grundlastfähig***. Erste Speicheransätze erfolgen in <strong>Brandenburg</strong><br />
in einem Hybridkraftwerk in der Uckermark. Hier wird überschüssiger<br />
Windstrom in speicherbaren Wasserstoff umgewandelt. Im<br />
Bedarfsfall wird dieser Wasserstoff über ein Blockheizkraftwerk<br />
wieder zur Stromerzeugung genutzt. Ungeachtet dessen leistet<br />
die Windenergie - und das in steigendem Maße - einen Beitrag<br />
beim Einsparen der endlichen fossilen Energieträger. Gleichzeitig<br />
wird ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet, da CO 2<br />
-<br />
Emissionen vermieden werden. Allein im Jahr 2011 wurden in<br />
Deutschland durch den Einsatz der Windenergie rund 35,2 Mio.<br />
Tonnen an Treibhausgasen vermieden.<br />
* Installierte Leistung kennzeichnet die maximale elektrische<br />
Leistung (die Nennleistung) der in einem Kraftwerk installierten<br />
Generatoren. Sie wird in den Einheiten Kilowatt, (kw), Megawatt<br />
(MW) oder Gigawatt (GW) angegeben.<br />
** Jahresarbeit ist die Gesamtzahl der elektrischen Arbeit, die<br />
im abgelaufenen Kalenderjahr in das Stromnetz eingespeist<br />
wurde. Sie wird in den Einheiten Kilowatt, (kw), Megawatt (MW)<br />
oder Gigawatt (GW) angegeben.<br />
*** Grundlast bezeichnet die Belastung eines Stromnetzes, die<br />
während eines Tages nicht unterschritten wird.<br />
Welche Folgen hat der Ausbau der Windenergie<br />
für die Stromnetze<br />
Die zuständigen Netzbetreiber schließen Windenergieanlagen an<br />
das öffentliche Versorgungsnetz an. Gleichzeitig weisen sie jedoch<br />
daraufhin, das bei Netzüberlastungen die Windenergieanlagen<br />
nach den Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)<br />
heruntergeregelt bzw. abgeschaltet werden können.<br />
Die zunehmende Einspeisung durch regenerativen Strom belastet<br />
in steigendem Maße die bundesdeutschen Übertragungs- und<br />
Verteilnetze. Um diesen Strom in die Verbrauchszentren abführen<br />
zu können, hat die Bundesnetzagentur in dem gerade veröffentlichten<br />
„Netzentwicklungsplan Strom 2012“ bestätigt, dass neben<br />
Netzverstärkungsmaßnahmen auch drei neue Höchstspannungstrassen<br />
vom Norden in den Süden der Republik gebaut werden<br />
müssen. Auch in der 110 kV Verteilnetzebene sind erhebliche<br />
Anstrengungen notwendig. Detaillierte Informationen zur Situation<br />
in <strong>Brandenburg</strong> können in der „Fortführung der Studie zur Netzintegration<br />
der Erneuerbaren Energien im Land <strong>Brandenburg</strong>“ der<br />
BTU Cottbus vom Juli 2011 nachgelesen werden. Die Netzstudie<br />
der BTU Cottbus sowie weitere Informationen zum Netzausbau<br />
erhalten Sie hier.<br />
In der Öffentlichkeit wird zunehmend über Eingriffsmaßnahmen zur<br />
Netzstabilisierung durch das Herunterregeln bzw. das kurzfristige<br />
Abschalten von Windenergieanlagen gesprochen. Hier vermelden<br />
die Netzbetreiber steigende Zahlen. In Deutschland wurden 2011<br />
48.883 GWh an Windenergie in das öffentliche Netz eingespeist<br />
(Quelle: BMU); dem gegenüber stehen 407 GWh, die nicht eingespeist<br />
werden konnten (Quelle: Studie des Beratungsunternehmens<br />
Ecofys im Auftrag des Bundesverbands Windenergie).<br />
In wie weit bei der geplanten Errichtung von Windenergieanlagen<br />
ausreichende Netzanschlusskapazitäten vorhanden sind, ist bei<br />
der Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz kein<br />
Prüfungskriterium.<br />
Wie sieht die Öko- und Energiebilanz eines<br />
modernen Windrads aus<br />
Alternative und konventionelle Energiegewinnungsformen lassen<br />
sich objektiv nur schwer vergleichen. Für konventionelle Energieformen,<br />
wie z.B. Kohle, Gas, Erdöl und Kernenergie wird in der Regel<br />
keine „Vollkostenrechnung“ durchgeführt. Das heißt, die heutigen<br />
Stromkosten berücksichtigen nicht die Gesamtheit möglicher<br />
Folgekosten für Gesundheit und Umwelt, die als Ewigkeitskosten<br />
zu Lasten der Gesellschaft gehen.<br />
Der Materialverbrauch für eine moderne Windkraftanlage „E 82“<br />
mit 2,3 MW ist hier einmal dargestellt. Die Materialien können nach<br />
6
Ablauf der Betriebszeit nahezu restlos recycelt und komplett entfernt<br />
werden.<br />
Die energetische Gesamtbilanz von Windkraftanlagen einschließlich<br />
Bau, Errichtung, Wartung und Demontage ist je nach Bauart<br />
und Leistung der Anlage in der Regel schon nach einer Betriebszeit<br />
von wenigen Monaten ausgeglichen. Danach erfolgt eine CO 2<br />
-<br />
freie Energieerzeugung.<br />
Die übrigen Auswirkungen von Windkraftanlagen auf die Umwelt<br />
sind umstritten. Die Vogelschlagopfer durch Windkraftanlagen stehen<br />
derzeit im Brennpunkt zahlreicher Diskussionen. Vogelschlag<br />
wäre nur durch Totalverzicht auf Windkraftanlagen völlig zu vermeiden.<br />
Die Bewertung ist mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.<br />
Schon eine genauere Quantifizierung von Schlagopfern unter<br />
Vögeln und Fledermäusen bereitet Schwierigkeiten. Es gibt kaum<br />
zuverlässige Monitoringsysteme dazu. In vielen Fällen gelingt es,<br />
die Schäden durch artspezifische Abstandsregelungen sowie Betriebseinschränkungen<br />
(Abschaltzeiten) zu minimieren.<br />
Für die Belästigung durch Schlagschatten und Befeuerung gibt es<br />
inzwischen technische Lösungen wie Abschaltzeiten und Funksysteme,<br />
die erst bei Annäherung von Flugzeugen die Blinklichter<br />
einschalten.<br />
Die Gefährdung durch den Einsatz von Neodym* (Gesundheitsgefährdung,<br />
Brandgefahr) ist bekannt, und die Hersteller nutzen zunehmend<br />
Alternativen. Der deutsche Markführer Enercon verwendet<br />
Elektromagnete für seine Generatoren. Andere Hersteller (z.B.<br />
Siemens, Vestas) nutzen die Vorteile der Neodym-Dauermagnete<br />
für Generatoren mit hohem Wirkungsgrad und Wartungsfreundlichkeit.<br />
Aufgrund der hohen Preise und wegen der kritischen Umweltsituation<br />
in den chinesischen Gewinnungsgebieten versucht<br />
z.B. Siemens andere Werkstoffe und recyceltes Neodymmaterial<br />
einzusetzen. Auch das Öko-Institut hat sich in einer Studie für diesen<br />
Weg ausgesprochen.<br />
Alle technologischen Entwicklungen unserer Industriegesellschaft<br />
zeigen bei genauer Betrachtung Belastungen für Mensch und<br />
Umwelt. Windenergie bildet zusammen mit Wasserkraft und Solarenergie<br />
die mit Abstand umweltfreundlichste Variante zur Energiegewinnung.<br />
*Neodym ist ein chemisches Element (Metall der seltenen Erden)<br />
Welche Rolle spielt der Natur- und Tierschutz<br />
bei der Errichtung von Windenergieanlagen<br />
Die fortschreitende Umstellung der Energieproduktion auf Windenergie<br />
benötigt Freiflächen in größerem Umfang und ist damit ein<br />
punktueller, aber tiefgehender Eingriff in die örtliche Umwelt von<br />
Mensch und Tier.<br />
Das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
informiert zum Natur- und Tierschutz in dem Erlass „Beachtung<br />
naturschutzfachlicher Belange bei der Ausweisung von Windeignungsgebieten<br />
und bei der Genehmigung von Windenergieanlagen“.<br />
Die Regelungen, in welchen Bereichen WEA errichtet werden dürfen,<br />
unterscheiden sich je nach Art des Schutzgebietes. In Naturschutzgebieten<br />
sind WEA grundsätzlich unzulässig.<br />
In Landschaftsschutzgebieten ist die Ausweisung von Windeignungsgebieten<br />
nach Prüfung im Einzelfall in Randlagen oder<br />
bereits vorbelasteten Bereichen möglich. In europäischen Schutzgebieten,<br />
die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen<br />
sind, sowie in Vogelschutzgebieten ist die Planung von WEA<br />
unzulässig, wenn das Gebiet erheblich beeinträchtigt wird. Windeignungsgebiete<br />
genießen Bestandsschutz, wenn sie schon zum<br />
Zeitpunkt der Meldung der Vogelschutzgebiete bestanden haben.<br />
Der Vogel- und Fledermausschutz bedarf der besonderen Betrachtung,<br />
weil das bundesdeutsche und das europäische Artenschutzrecht<br />
strenge Maßstäbe für den Schutz der betroffenen<br />
Arten einfordern. Maßstab ist dabei das einzelne Individuum, das<br />
vor einer beabsichtigten Tötung, Störung und Beseitigung seiner<br />
Lebensstätte geschützt werden soll.<br />
Bei der Ausweisung von Windparks muss anhand der bestehenden<br />
fachlichen Kriterien versucht werden, aus Sicht des Artenschutzes<br />
konfliktarme Bereiche für die Windenergienutzung zu bestimmen.<br />
Das MUGV hat im Oktober 2012 die „Tierökologischen Abstandskriterien<br />
für die Errichtung von Windenergieanlagen in <strong>Brandenburg</strong>“<br />
(TAK) fortgeschrieben.<br />
Die TAK legen einen landesweit einheitlichen Bewertungsmaßstab<br />
im Bereich des besonderen Artenschutzes fest und definieren insbesondere<br />
Schutzbereiche- und abstände. Damit bilden sie die<br />
fachliche Grundlage für Stellungnahmen der Naturschutzbehörden.<br />
Die TAK unterscheiden Schutz- und Restriktionsbereiche. Definiert<br />
werden artenschutzfachlich begründete Abstände zu den<br />
Fortpflanzungs- und Ruhestätten bedrohter und störungssensibler<br />
7
Vogelarten, zu Schwerpunktgebieten gemäß brandenburgischen<br />
Artenschutzprogramm sowie zu bedeutenden Rast- und Überwinterungsgewässern<br />
störungssensibler Zugvögel. In diesen Schutzbereichen<br />
stehen tierökologische Belange der Errichtung von WEA<br />
grundsätzlich entgegenstehen.<br />
Als Restriktionsbereiche bezeichnen die TAK Gebiete, in denen<br />
tierökologische Belange des Naturschutzes zu Einschränkungen<br />
oder Änderungen im Planungsprozess, wie etwa Verkleinerungen<br />
oder Verlagerungen von Anlagestandorten führen können. Dies<br />
kann zu verstärkten Kompensationsanforderungen führen, um entstehende<br />
Beeinträchtigungen auszugleichen. Es handelt sich hierbei<br />
im Wesentlichen um essentielle Zug- bzw. Wanderkorridore.<br />
Im Genehmigungsverfahren können für besonders gefährdete<br />
Arten Abstände zwischen Brutplätzen und Windenergieanlagen<br />
bestimmt werden, um das Kollisionsrisiko zu verringern. Kollisionen<br />
mit Todesfolgen lassen sich nicht verhindern, sondern nur<br />
minimieren. Hier sind vor allem weitere Studien und Ergebnisse<br />
für bestehende Anlagen auszuwerten, um für die weitere Nutzung<br />
der Windenergie Konflikt minimierende Maßnahmen weiter zu entwickeln.<br />
Wie viel Infraschall geht von Windrädern<br />
aus und welche gesundheitlichen Auswirkungen<br />
gibt es<br />
Der Schutz des Menschen in der Nachbarschaft von technischen<br />
Anlagen wird durch immissionsschutzrechtliche Vorgaben geregelt.<br />
Dieser Schutz setzt weit unterhalb von gesundheitlichen<br />
Gefährdungen an. Nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />
gilt es, erhebliche Belästigungen auszuschließen. Die „Technische<br />
Anleitung zum Schutz gegen Lärm“ (TA Lärm) legt Anforderungen<br />
fest, die der Vermeidung und Verminderung schädlicher Umwelteinwirkungen<br />
durch tieffrequente Geräusche dienen. Das Bundes-<br />
Immissionsschutzgesetz sowie die TA Lärm finden Sie hier.<br />
Prinzipiell kann Infraschall im Frequenzbereich unterhalb des<br />
Hörschalls (16/20 Hz bis 20 kHz) vom Menschen wahrgenommen<br />
werden. Allerdings sind hierzu sehr hohe Pegel erforderlich.<br />
Neben natürlichen Quellen, wie z.B. Sturm oder Erdbeben, wird<br />
Infraschall unter anderem auch durch großtechnische Anlagen<br />
wie Windenergieanlagen (WEA) erzeugt. Genaue Messungen<br />
des Infraschalls gestalten sich insbesondere an WEA schwierig,<br />
da die störenden Windgeräusche separiert werden müssen. Vorhandene<br />
Untersuchungsergebnisse belegen aber, dass schon im<br />
Nahbereich von WEA der Infraschallanteil deutlich unterhalb der<br />
normalen Wahrnehmungsschwelle liegt.<br />
Der Dachverband der Deutschen Natur- und Umweltschutzverbände<br />
hat in einer Studie von 2005 festgestellt, dass von Infraschall<br />
keine Gefährdung oder Belästigung ausgeht. Die Studie bezog<br />
sich auf Abstände von WEA zu Wohngebieten von durchschnittlich<br />
500m. Im September 2011 wurden diese Ergebnisse in einer weiteren<br />
Studie bestätigt: „Alle derzeit vorliegenden Infraschallmessungen<br />
zeigen übereinstimmend, dass der Infraschall von WEA<br />
auch im Nahbereich der Anlagen (100-250m Entfernung) deutlich<br />
unterhalb der menschlichen Hörschwelle und damit auch deutlich<br />
unterhalb der Wirkschwelle liegt.“<br />
Dagegen hat das Robert-Koch-Institut 2007 ein Papier zu Infraschall<br />
und tieffrequentem Schall veröffentlicht, das einen Mangel<br />
an umweltmedizinisch orientierten wissenschaftlichen Studien<br />
benennt und einen großen Handlungs- und Forschungsbedarf<br />
sieht. Das Bundesumweltministerium im letzten Jahr eine „Machbarkeitsstudie<br />
zu Wirkungen von Infraschall“ in Auftrag gegeben,<br />
deren Ergebnisse erst in einigen Jahren erwartet werden.<br />
Die Fachleute des Landes sind der Auffassung, dass es weiterhin<br />
Forschungsbedarf zum Thema Infraschall/ tieffrequenter Schall<br />
gibt und die Unterscheidung in individuelle und nominale Wahrnehmung<br />
mehr Gewicht bekommen sollte. Dies betrifft aber nicht<br />
nur Windkraftanlagen, sondern auch alle anderen Lärm verursachenden<br />
Quellen aus den Bereichen Industrie und Verkehr.<br />
Warum sollen Windenergieanlagen in<br />
Waldflächen errichtet werden<br />
Im gegenwärtigen Koalitionsvertrag wird auf S. 24 festgehalten,<br />
dass „Neue Standorte für regenerative Energien vorrangig auch<br />
im Nutzwald (für Windkraft) (…) erschlossen werden [sollen].“<br />
Die Landesregierung hält die Einbeziehung von Waldflächen für<br />
den Bau von Windenergieanlagen zur Erreichung der Ziele der<br />
Energiestrategie 2030 für erforderlich. Ohne diese Flächen können<br />
andere Kriterien wie z. B. Abstände zu Siedlungen nicht gewahrt<br />
und das Gesamtleistungsziel an installierter Leistung nicht<br />
erreicht werden.<br />
Je hochwertiger der Wald in seiner ökologischen Funktion und<br />
in seiner Bedeutung für die Erholung ist, desto geringer ist die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass dieser in ein Windeignungsgebiet mit<br />
einbezogen wird. Die Entscheidung darüber, ob Waldflächen in ein<br />
Windeignungsgebiet aufgenommen werden, trifft die Regionale<br />
Planungsgemeinschaft im Rahmen von Regionalplänen. Alle Entwürfe<br />
bzw. die rechtskräftigen Regionalpläne sehen derzeit Windeignungsgebiete<br />
im Wald vor.<br />
Mit Stand Sommer 2012 haben die Regionalen Planungsgemeinschaften<br />
in ihren Entwürfen ca. 61.770 ha Windeignungsgebiete<br />
kenntlich gemacht. Davon liegen ca. 18.800 ha in Waldflächen.<br />
Damit liegen 30,4 % der ausgewiesenen Flächen im Wald. Die<br />
durchschnittliche Bewaldung im Land beträgt ca. 37 %.<br />
8
In den ausgewiesenen Waldflächen können maximal 1.200 WEA<br />
gebaut werden, da nur 6-7 WEA je 100 ha aufgrund von notwendigen<br />
Abständen zwischen den Anlagen technisch möglich sind.<br />
Eine WEA hat einen Flächenbedarf von ca. 0,7 ha, deshalb müssten<br />
für die Errichtung von 1.200 WEA ca. 840 ha Wald dauerhaft<br />
gerodet werden. Das entspricht 0,08 % der Gesamtwaldfläche des<br />
Landes <strong>Brandenburg</strong>. Die forstrechtlichen Bestimmungen gleichen<br />
jede Waldinanspruchnahme durch eine entsprechende Neuaufforstung<br />
von Wald an anderer Stelle aus.<br />
Welche Rolle spielen Brände von Windenergieanlagen<br />
in Waldflächen<br />
Die Waldbrandkontrolle der brandenburgischen Wälder erfolgt<br />
durch den Landesbetrieb Forst <strong>Brandenburg</strong> (untere Forstbehörde)<br />
bei ausgerufenen Waldbrandwarnstufen mit Hilfe eines kameragestützten<br />
Überwachungssystems: Dabei suchen Kameras den<br />
Wald nach Rauchentwicklung ab. Der Bau einer Windenergieanlage<br />
(WEA) kann der Kamera den Blick verstellen. Insbesondere die<br />
Rotorbewegungen erschweren die Überwachung, da sie die Sicht<br />
beeinträchtigen. Deshalb wird gegenwärtig an einer Verbesserung<br />
der Überwachungssoftware gearbeitet. Dies bietet eine verbesserte<br />
Chance, durch die Rotorbewegung hindurchzusehen und die<br />
kurzen Abstände zu erfassen, in denen kein Rotorblatt die Sicht<br />
versperrt.<br />
Durch die zunehmende Anlagenhöhe sind bereits erste Bauvorhaben<br />
bekannt, bei denen aufgrund des großen Abstands zwischen<br />
Baumwipfeln und der Unterkante der Rotorblätter die Waldbrandüberwachungskamera<br />
genügend Raum hat, um ohne Beeinträchtigung<br />
über den Wald blicken zu können.<br />
Der Anlagenbetreiber kann im Genehmigungsverfahren verpflichtet<br />
werden, die Kosten für die Aufstellung und den Betrieb weiterer<br />
Kameras zu finanzieren, wenn eine erhebliche Beeinträchtigung<br />
der Überwachung absehbar ist. Dadurch sollen die toten Winkel<br />
abdeckt werden.<br />
Im Genehmigungsverfahren wird von der unteren Forstbehörde<br />
darüber hinaus gefordert, dass WEA im Wald mit automatischen<br />
Löscheinrichtungen versehen werden, um im Havariefall einen<br />
Kanzelbrand frühzeitig zu bekämpfen. Sollte es dennoch zu einem<br />
Brandfall kommen, können brennende WEA nach Auskunft<br />
der Feuerwehr aufgrund der Bauhöhe und der Spezifikation als<br />
Hochspannungsanlage nicht gelöscht werden. Sie können nur unter<br />
Kontrolle ausbrennen.<br />
Derzeit erarbeitet die Landesregierung einen Leitfaden, in dem alle<br />
relevanten Informationen für die Errichtung von WEA im Wald zusammengefasst<br />
werden.<br />
Welche Abstände zu Wohnbebauungen<br />
müssen bei der Planung von Windenergieanlagen<br />
beachtet werden<br />
Der Bundesgesetzgeber hat keine Regelungskompetenz für die<br />
Bundesländer geschaffen, um im Rahmen einer gesetzlichen Regelung<br />
verbindliche Abstände zwischen Siedlungsgebieten und<br />
Windenergieanlagen (WEA) festzulegen. Gemeinden können in<br />
Ausübung ihrer Planungshoheit Flächennutzungspläne zur räumlichen<br />
Steuerung der Windenergieentwicklung aufstellen, in denen<br />
sie z. B. verbindliche Abstände festlegen können. Darüber hinaus<br />
erfolgt in <strong>Brandenburg</strong> eine Festlegung von Abständen zwischen<br />
Siedlungsgebieten und Windkraftanlagen auf der Ebene der Regionalplanung<br />
durch die Ausweisung von Windeignungsgebieten.<br />
Für die Abwägungsentscheidung im Rahmen der Aufstellung der<br />
Regionalpläne hat die Landesregierung im Jahr 2009 die Empfehlung<br />
herausgegeben, dass ein Abstand von 1.000 m zu Grunde<br />
gelegt werden sollte. Den Stand der Teilregionalpläne Windenergienutzung<br />
(Ausweisung von Windeignungsgebieten) und die<br />
Links zu den Regionalen Planungsgemeinschaften finden Sie hier.<br />
Der Schutz des Menschen in der Nachbarschaft von technischen<br />
Anlagen wird durch immissionsschutzrechtliche Vorgaben geregelt.<br />
Nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) sind<br />
erhebliche Belästigungen auszuschließen. Grundsätzlich ist die<br />
effektivste Maßnahme eine ausreichende Entfernung zur Quelle.<br />
Diese wird auf Grundlage der „Technischen Anleitung zum Schutz<br />
gegen Lärm“ (TA Lärm) bestimmt. Das Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />
sowie die TA Lärm finden Sie hier.<br />
Darüber hinaus ist zum Schutz von optischen Belastungen durch<br />
Windkraftanlagen der Erlass zur Ermittlung und Beurteilung der<br />
optischen Immissionen von Windenergieanlagen (WEA-Schattenwurf-Leitlinie)<br />
vom 24. März 2003 ergangen, geändert durch den<br />
Erlass vom 21. Dezember 2009. Die <strong>Brandenburg</strong>ische Landesregierung<br />
ist der Auffassung, ein konsistentes Schutzsystem geschaffen<br />
zu haben, das auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft<br />
basiert und einen ausreichenden Schutz der Nachbarn vor unzumutbaren<br />
Belastungen gewährleistet. Dies wurde durch zahlreiche<br />
Gerichtsentscheidungen bestätigt.<br />
Der Landtag des Landes <strong>Brandenburg</strong> hat sich im Rahmen folgender<br />
Kleiner Anfragen mit dieser Thematik befasst:<br />
• Kleine Anfrage Nr. 1874<br />
• Kleine Anfrage Nr. 2011<br />
• Kleine Anfrage Nr. 2146<br />
9
Warum gibt es keine Entschädigungszahlungen<br />
für Haus- / Grundstückseigentümer<br />
in der Nähe von Windkraftanlagen<br />
Bürgerinnen und Bürger im Umfeld von geplanten Windenergieanlagen<br />
äußern Sorgen, dass sich durch die Errichtung Wertminderungen<br />
ihrer Immobilien ergeben könnten. Dies kann von den<br />
Gutachterausschüssen, die die Bodenrichtwerte festlegen und den<br />
Verkehrswert von Grundstücken ermitteln, bisher nicht bestätigt<br />
werden.<br />
Der Landesregierung ist bisher kein konkreter Fall bekannt, bei<br />
dem ein Wertverlust belastbar nachgewiesen werden konnte. Auch<br />
ist kein einschlägiges Gerichtsurteil bekannt, das einem Grundstückseigentümer<br />
wegen geplanter und/oder bereits errichteter<br />
Windenergieanlagen eine Entschädigung zuerkannt wurde.<br />
Eine mögliche negative wirtschaftliche Auswirkung auf benachbarte<br />
Grundstücke ist kein Prüfkriterium im Genehmigungsverfahren<br />
für Windenergieanlagen. Dies gilt für alle Genehmigungsverfahren<br />
nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz, wie z.B. Bahntrassen<br />
oder neuer Gewerbe- und Industrieanlagen.<br />
Das Bundesverfassungsgericht hat am 28.02.2002 (1 BVR<br />
1676/01) bestätigt, dass keine Pflicht zur Vorsorge gegen hypothetische<br />
gesundheitliche Gefährdungen durch Erhöhung der<br />
geltenden Immissionsgrenzwerte besteht. Insofern gibt es keine<br />
rechtliche Grundlage für Entschädigungszahlungen.<br />
10
Land <strong>Brandenburg</strong><br />
Strompreiserhöhungen gefährden Akzeptanz der Energiewende<br />
Christoffers fordert: Unübersichtliches Strompreissystem<br />
abschaffen<br />
„Die anstehenden Strompreiserhöhungen<br />
können die<br />
Akzeptanz der Bürgerinnen<br />
und Bürger sowie der mittelständischen<br />
Wirtschaft für die<br />
Energiewende in Deutschland<br />
gefährden. Derzeit gibt<br />
es ein System aus Abgaben,<br />
Umlagen und Steuern, das<br />
für die Verbraucher kaum zu<br />
durchschauen ist. Dies muss<br />
durch ein transparentes Gesamtfinanzierungskonzept<br />
für die Energiewende ersetzt<br />
werden“, forderte Wirtschaftsund<br />
Europaminister Ralf Christoffers<br />
am 28.12.2012 mit<br />
Blick auf das Jahr <strong>2013</strong>. Für <strong>2013</strong> haben zahlreiche Stromversorger<br />
deutliche Preissteigerungen angekündigt. Christoffers betonte,<br />
dass die Initiative für eine Neugestaltung des Strompreissystems<br />
von der Bundesregierung ausgehen müsse.<br />
Ein erster Schritt wäre aus Sicht des Ministers die kurzfristige<br />
Abschaffung der Stromsteuer. „Das würde zunächst die Kosten<br />
für Verbraucher und Wirtschaft dämpfen und die Energiewende<br />
damit sozial verträglicher und mittelstandsbezogener gestalten“,<br />
hob Christoffers hervor. „In einem zweiten Schritt könnte dann ein<br />
Konzept entwickelt werden, das zu einem neuen und gerechteren<br />
System im Bereich der Strompreise führt.“<br />
Der Minister verwies darauf, dass <strong>Brandenburg</strong> als „Leitsternträger“<br />
mit der „Energiestrategie 2030“ und dem Cluster „Energie“<br />
eine Schrittmacherfunktion für die Energiewende in Deutschland<br />
habe.<br />
„Doch mit ihren Initiativen zur gerechteren Lastenverteilung hat<br />
sich die Landesregierung im Bundesrat bislang nicht durchsetzen<br />
können“, bedauerte Christoffers. Dazu zählt die Initiative zur bundesweiten<br />
Umwälzung der Netzausbaukosten im 110-kV-Bereich.<br />
„Der Netzausbau führt zu unterschiedlichen regionalen Belastungen.<br />
Es kann nicht sein, dass in Bundesländern wie <strong>Brandenburg</strong>,<br />
die den Ausbau der Erneuerbaren Energien stark vorantreiben und<br />
damit auch die Bundesregierung bei der Umsetzung der Energiewende<br />
und beim Erreichen ihrer energiepolitischen Ziele am meisten<br />
unterstützen, Verbraucher durch höhere Strompreise benachteiligt<br />
werden“, sagte der Minister.<br />
Die dauerhafte Verfügbarkeit von Strom sei in der Öffentlichkeit zu<br />
einer unterschätzten Herausforderung geworden, sagte Christoffers<br />
weiter. Die dafür notwendigen gesellschaftlichen, technologischen<br />
und finanziellen Aufwendungen seien nur teilweise in der<br />
öffentlichen Diskussion benannt und bekannt. „Die Weiterführung<br />
der Energiewende bringt aber die Chance mit sich, eine transparente<br />
Debatte im Entscheidungsprozess über die Gesamtstrategie<br />
in Deutschland und deren europäische Einbindung zu führen“, so<br />
der Minister abschließend.<br />
Quelle: MWE <strong>Brandenburg</strong><br />
Logistik und Energie als Themen der Zukunft in Wittenberge<br />
Minister Christoffers informierte sich vor<br />
Ort über Industrie- und Hafenentwicklung<br />
Im Rahmen der Reihe „Kabinett vor Ort“ tagte die<br />
brandenburgische Landesregierung am 15.1.<strong>2013</strong><br />
in der Prignitz. Wirtschafts- und Europaminister<br />
Ralf Christoffers nutzte den Vor-Ort-Termin dazu,<br />
um sich einen Eindruck von der industriellen Entwicklung<br />
in Wittenberge zu machen.<br />
Bei einem Besuch der Firma Schacht im Gewerbegebiet Nord<br />
informierte Christoffers sich auch über Perspektiven mittelständischer<br />
Betriebe im Rahmen der Energiewende. Das Unternehmen<br />
fertigt Hoch- und Niederspannungsanlagen sowie komplette<br />
Transformatorenstationen u.a. für Windkraft-, Photovoltaik- und<br />
Biogasanlagen. Anschließend erläuterten Vertreter der Stadt, welche<br />
Maßnahmen zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz<br />
von kommunaler Seit geplant und umgesetzt worden<br />
sind.<br />
11
Anschließend besuchte der Minister das Industriegebiet Süd als<br />
wichtigen Logistikstandort am Wittenberger Hafen. Um dessen<br />
volle Funktionsfähigkeit zu gewährleisten, sollen die bestehenden<br />
Hafen- und Gleisanlagen bedarfsgerecht ergänzt und optimiert<br />
werden.<br />
Damit soll dem stetig steigenden Güterumschlag im Industriehafen<br />
Elbeport und der Ansiedlung von hafen¬affinem Gewerbe im Industriegebiet<br />
Süd weiterhin Rechnung getragen werden.<br />
Der Hafen ermöglicht Umschlag auf Schiene, Straße und Wasserstraße<br />
und wird derzeit bis zu sechsmal pro Woche für die<br />
Beladung von Containerzügen nach Bremerhaven und Hamburg<br />
genutzt.<br />
„Wittenberge etabliert sich nicht zuletzt durch den Hafen und die<br />
künftige Autobahnanbindung zunehmend auch als Logistik-Drehscheibe“,<br />
sagte Minister Christoffers im Vorfeld seines Besuches.<br />
Er verwies auf die erst kürzlich bekannt gegebene Ansiedlung des<br />
österreichischen Dämmstoffspezialisten Austrotherm in Wittenberge.<br />
Damit setze sich die positive Entwicklung der Region nachhaltig<br />
fort.<br />
Internet: MWE <strong>Brandenburg</strong><br />
Energiepolitik ist <strong>2013</strong> zentrales Thema<br />
Minister Christoffers stellt Arbeitsschwerpunkte<br />
vor<br />
„Wir bleiben <strong>2013</strong> bei unserem eingeschlagenen<br />
Kurs auf Basis unserer wirtschaftspolitischen<br />
Strategie. Dazu zählen die Bestandspflege und die<br />
Verbesserung der Eigenkapitalausstattung der Unternehmen.<br />
Außerdem werden wir den Clusterprozess<br />
genauso voranbringen wie die Entwicklung<br />
der regionalen Wachstumskerne. Damit wollen<br />
wir die Rahmenbedingungen schaffen nicht nur<br />
für die Fachkräfteentwicklung, sondern auch für<br />
auskömmliche Löhne und Gehälter der Beschäftigten<br />
in den Unternehmen, die eine Stützung der<br />
Binnennachfrage ermöglichen. Wichtig ist auch,<br />
das Entwicklungspotenzial der Hauptstadtregion<br />
vollständig auszuschöpfen - zum gegenseitigen<br />
Nutzen der Länder Berlin und <strong>Brandenburg</strong>. Ziel<br />
ist es, zu einer europäischen Innovationsregion zu<br />
werden.“ Das erklärte Wirtschafts- und Europaminister<br />
Ralf Christoffers am 17.1.<strong>2013</strong> bei einem<br />
Pressegespräch in Potsdam. Breiten Raum in der<br />
Arbeit seines Hauses würden auch im Jahr <strong>2013</strong><br />
die Energie- und die Industriepolitik einnehmen,<br />
sagte der Minister. Zudem müsse sich <strong>Brandenburg</strong><br />
auf die nächste EU-Förderperiode vorbereiten.<br />
Die Industrie liefere einen wichtigen Beitrag für Wachstum, Beschäftigung<br />
und Wohlstand im Land. „Doch noch gibt es zu wenige<br />
Industriebetriebe in <strong>Brandenburg</strong> und zu wenig industrielle Fertigungstiefe.<br />
Ziel ist, das Land moderner, ökologisch orientierter und<br />
international wettbewerbsfähiger zu profilieren“, sagte Christoffers.<br />
Dem diene der Aktionsplan „ProIndustrie“, für dessen Umsetzung<br />
es inzwischen Leitprojekte gibt. So wird beispielsweise der Gewerbe-<br />
und Industrieflächenatlas zu einer multimedialen Internetplattform<br />
weiterentwickelt. Das interaktive Standortmarketing-Instrument<br />
soll im Laufe des Jahres an den Start gehen.<br />
In der Energiepolitik gelte es weiterhin, den Netzausbau zu beschleunigen.<br />
Notwendig sei eine Innovationsinitiative zur Entwicklung<br />
von Speichertechnologien für erneuerbare Energien. „Außerdem<br />
muss die Kostenbelastung für Wirtschaft und Verbraucher<br />
auf ein verträgliches Maß reduziert werden“, sagte der Minister. Er<br />
wiederholte seine Forderung an den Bund, kurzfristig die Stromsteuer<br />
abzuschaffen. „Dies würde gleichzeitig den Raum für die<br />
Entwicklung eines Gesamtfinanzierungskonzeptes der Energiewende<br />
auf Bundesebene schaffen - ein Konzept, das Kosten und<br />
Lasten gerechter verteilt.“ Die gestiegenen Stromkosten seien eine<br />
Gefahr für die Akzeptanz der Energiewende.<br />
„Über Erfolg oder Misserfolg der Energiewende in Deutschland<br />
wird vor Ort entschieden. Deswegen ist ein Schwerpunkt unserer<br />
Energiestrategie 2030, die Regionen einzubeziehen“, sagte Christoffers.<br />
Alle Regionalen Planungsgemeinschaften in <strong>Brandenburg</strong><br />
haben regionale Energiekonzepte erarbeitet. „Damit diese<br />
nicht auf dem Stand der Konzeptentwicklung stehen bleiben, werden<br />
wir für weitere drei Jahre die Umsetzung der Maßnahmen in<br />
den Planungsgemeinschaften mit jeweils bis zu 40.000 Euro im<br />
Jahr fördern“, kündigte der Minister an.<br />
Wichtiger weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Vorbereitung der<br />
2014 beginnenden neuen EU-Förderperiode. Das Kabinett habe,<br />
so Minister Christoffers, am 30. Oktober 2012 die landespoliti-<br />
12
schen Prioritäten für den Einsatz der EU-Fonds in der Förderperiode<br />
2014-2020 beschlossen und damit eine verbindliche Handlungsgrundlage<br />
geschaffen. Derzeit werden die Eckpunkte der<br />
Programme für die Fonds erarbeitet. Für den Europäischen Fonds<br />
für regionale Entwicklung (EFRE) soll beispielsweise neben den<br />
Pflichtaufgaben (Stärkung von Forschung, technischer Entwicklung<br />
und Innovation, Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren<br />
Unternehmen, Verringerung der CO 2<br />
-Emissionen in allen<br />
Branchen der Wirtschaft) u.a. die nachhaltige Nutzung der Ressourcen<br />
zusätzlich ins Programm aufgenommen werden.<br />
Quelle: MWE <strong>Brandenburg</strong><br />
Ahrensfelde kooperiert mit der Hochschule für nachhaltige<br />
Entwicklung Eberswalde<br />
Die Gemeinde Ahrensfelde und die Hochschule für<br />
nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) werden<br />
künftig enger zusammenarbeiten. Besiegelt wurde<br />
die Kooperation am 18.12.2012 durch Bürgermeister<br />
Wilfried Gehrke und Prof. Dr. Hans-Peter Piorr,<br />
Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer<br />
der Hochschule.<br />
Hintergrund der Kooperationsvereinbarung ist das gemeinsame<br />
Interesse der Kommune und der Hochschule am Thema Nachhaltigkeit.<br />
Denn die steigenden Energiekosten belasten nicht nur den<br />
kommunalen Haushalt, sondern auch die privaten Haushalte und<br />
das Gewerbe. Der Wandel hin zu einer nachhaltigeren Energieversorgung<br />
ist nur durch gemeinsame Bemühungen der Kommune<br />
und der Bürger zu bewältigen. An erster Stelle steht der effizientere<br />
Umgang mit Energie, um den steigenden Energiepreisen zu<br />
begegnen. Die Gemeinde will Vorbild sein und den Bürgern die<br />
Möglichkeit bieten, sich aktiv zu beteiligen. Das Know How der<br />
Hochschule Eberswalde im Bereich der Nachhaltigkeit soll hierfür<br />
genutzt werden. Für die Hochschule bietet die Kooperation die<br />
Möglichkeit praxisnaher Forschung.<br />
Der „Arbeitskreis Energie“ wurde in der Gemeinde Ahrensfelde<br />
ins Leben gerufen, der am 22. Januar <strong>2013</strong> erstmals zusammenkommt.<br />
Der Arbeitskreis soll die energiebezogenen Themen<br />
und die Entwicklung auf diesem Feld voranbringen. Die mit der<br />
Hochschule beschlossene Kooperationsvereinbarung schafft die<br />
Grundlage, um den Arbeitskreis mit externem Sachverstand zu<br />
stärken. Weitere Kooperationen werden angestrebt. Festgelegt<br />
wurde schon jetzt, dass sowohl Abschlussarbeiten als auch Forschungsprojekte<br />
in der Gemeinde bearbeitet werden.<br />
Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2012 wurde in der Gemeinde<br />
Ahrensfelde damit begonnen, ein kommunales Energiemanagementsystem<br />
aufzubauen. Neben dem Ziel, die Kosten zu senken<br />
und den Verbrauch von Energie und Wasser zu optimieren, geht<br />
es um Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit bei der Nutzung<br />
von Ressourcen.<br />
Bürgermeister Gehrke (links) und Prof. Dr. Piorr beim Austausch<br />
der Kooperationsvereinbarung<br />
Bildquelle: Lutz Radke/ Gemeinde Ahrensfelde<br />
Durch die Senkung der CO 2<br />
-Emissionen wird ein Beitrag zu den<br />
klimapolitischen Zielen des Landes und des Bundes geleistet. Den<br />
Kommunen kommt eine besondere Bedeutung zu: Sie können<br />
über die eigene Infrastruktur – öffentliche Gebäude und Straßenbeleuchtung<br />
– einen aktiven Beitrag zur Senkung der CO 2<br />
-Emissionen<br />
leisten.<br />
Im Arbeitskreis wirken sachkundige Einwohner, Mitglieder der Gemeindevertretung<br />
und Gemeindeverwaltung zusammen. Darüber<br />
hinaus sind die regionalen Energieversorger beteiligt, und der Arbeitskreis<br />
lädt fachkundige Vertreter aus ortsansässigen Vereinen<br />
und externe Experten ein. Sachverstand für große Herausforderungen<br />
– dazu dient auch die neue Kooperation.<br />
13
EU, BUND, Energierecht<br />
„Mittelstandsinitiative Energiewende“ gestartet<br />
Zu Jahresbeginn <strong>2013</strong> startet die neue „Mittelstandsinitiative Energiewende“,<br />
eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie (BMWi), des Bundesministeriums<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), des Deutschen<br />
Industrie- und Handelskammertags (DIHK) und des Zentralverbands<br />
des Deutschen Handwerks (ZDH). Die Mittelstandsinitiative<br />
wird die Unternehmen des Mittelstands mit fachkundiger<br />
Information und Expertise rund um die Energiewende unterstützen.<br />
Für den Erfolg der Energiewende und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Standorts Deutschland ist es unverzichtbar, dass mittelständische<br />
Unternehmen aus Industrie, Handel, Handwerk und<br />
Dienstleistungen die vielfältigen Chancen nutzen, die sich durch<br />
die Energiewende eröffnen. Viele Unternehmen und Betriebe haben<br />
gezielten Informations- und Qualifikationsbedarf, um weitere<br />
Energieeinsparpotenziale zu heben und ihre Energieeffizienz zu<br />
verbessern.<br />
Mit dem Start der Initiative wurde eine von DIHK und ZDH getragene<br />
Servicestelle „Mittelstandsinitiative Energiewende“ eingerichtet.<br />
Dort können sich mittelständische Unternehmen ab sofort über<br />
Förder- und Beratungsmöglichkeiten vor Ort informieren. Zudem<br />
wird die Servicestelle künftige Projekte der Initiative koordinieren.<br />
Um die zahlreichen Informations- und Beratungsangebote flächen-<br />
deckend zugänglich zu machen, wurde das Online-Portal www.<br />
mittelstand-energiewende.de eingerichtet.<br />
Teil der Initiative ist auch ein direkter Dialog mit dem Mittelstand<br />
über die Chancen und Herausforderungen der Energiewende. In<br />
den „Regionaldialogen“ werden der Bundesminister für Wirtschaft<br />
und Technologie, Dr. Philipp Rösler, der Bundesminister für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit, Peter Altmaier, DIHK-<br />
Präsident Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann und ZDH-Präsident<br />
Otto Kentzler das Gespräch mit der mittelständischen Wirtschaft<br />
suchen. Eine gemeinsame Auftaktveranstaltung mit beiden Ministern<br />
soll im März <strong>2013</strong> in Berlin stattfinden.<br />
Weitere Informationen finden Sie hier:<br />
• www.mittelstand-energiewende.de<br />
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft<br />
DIHK erwartet rund 150.000 zusätzliche Jobs im Mittelstand<br />
Umfrage zeigt: Zuversicht sinkt, aber Betriebe<br />
stellen – noch – ein<br />
Der deutsche Mittelstand steht unter dem Eindruck<br />
der Euro-Krise: Sie dämpft einer neuen Umfrage<br />
des Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />
(DIHK) zufolge die Geschäftserwartungen<br />
und Investitionsabsichten deutlich, die Beschäftigungspläne<br />
aber nur teilweise.<br />
DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann erläuterte die Ergebnisse<br />
des DIHK-Mittelstandsreports 2012 gegenüber der Wochenzeitschrift<br />
„Super Illu“: „Vor allem die Binnennachfrage stabilisiert derzeit<br />
die Situation für den Mittelstand“, berichtete er. „Insbesondere<br />
Gastronomen und Dienstleistern hilft das.“<br />
Auf Grundlage der Umfrage, die auf den Antworten von mehr als<br />
25.000 Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten beruht, rechne<br />
der DIHK für das Jahr <strong>2013</strong> mit insgesamt rund 150.000 zusätzlichen<br />
Arbeitsplätzen im Mittelstand, so Driftmann. „Auf den Osten<br />
dürften dabei rund 30.000 neue Jobs entfallen.“<br />
Kleine und mittelständische Unternehmen sähen jedoch in der aktuellen<br />
Wirtschaftspolitik zunehmend eine Gefahr für ihre Geschäfte.<br />
Driftmann: „Dabei sind die hohen Rohstoff- und Energiepreise<br />
der hellste Punkt auf dem Risikoradar. Strompreiserhöhungen zum<br />
1. Januar <strong>2013</strong> sowie Sorgen um eine stabile Energieversorgung<br />
lassen die Erwartungen mittelständischer Hersteller in der Metallbranche<br />
regelrecht einbrechen.“<br />
Insgesamt dämpften „Energiesorgen und die Krise in Europa die<br />
Geschäftserwartungen und Investitionsabsichten des industriellen<br />
Mittelstandes deutlich“, sagte der DIHK-Präsident.<br />
Quelle: Deutscher Industrie- und Handelskammertag<br />
14
Neue Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze“<br />
Die Energiewende mit innovativen Technologien<br />
umsetzen<br />
Die Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie, für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie für Bildung und<br />
Forschung haben eine gemeinsame Initiative zur Förderung von<br />
Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet zukunftsfähiger<br />
Stromnetze gestartet. Mit der Initiative sollen auf diesem für die<br />
Umsetzung der Energiewende wichtigen Gebiet die notwendigen<br />
technologischen Voraussetzungen und Innovationen für eine langfristig<br />
gesicherte, bezahlbare und umweltverträgliche Stromversorgung<br />
geschaffen werden.<br />
Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />
wächst beständig. Damit kommen die Stromnetze an ihre technischen<br />
Grenzen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und<br />
der Stromnetze muss deshalb im Gleichklang erfolgen, um die<br />
Energiewende zum Erfolg zu führen. Neue Anforderungen, wie<br />
z. B. höhere Übertragungsleistungen, zeitliche und geografische<br />
Schwankungen bei der Einspeisung aus erneuerbaren Energien<br />
und eine steigende dezentrale Stromproduktion fernab von Verbrauchsschwerpunkten,<br />
erfordern neue Technologien und Konzepte.<br />
Deshalb werden im Rahmen der Initiative wichtige Aspekte,<br />
wie beispielsweise optimierte Übertragungs- und Verteiltechniken,<br />
intelligente Stromnetze, neue Konzepte zur Netzplanung und Betriebsführung<br />
sowie innovatives Lastmanagement adressiert.<br />
Die Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze“ ist Bestandteil<br />
des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung. Die<br />
drei beteiligten Ressorts werden bis zu 150 Millionen Euro für die<br />
gemeinsame Initiative bereitstellen und damit laufende Förderaktivitäten<br />
in dem Bereich verstärken. Nach der gemeinsamen Forschungsinitiative<br />
im Bereich Energiespeichertechnologien vom<br />
Sommer 2011 ist dies die zweite ressortübergreifende Maßnahme<br />
im Rahmen des Energieforschungsprogramms. Die Förderrichtlinien<br />
wurden am 11. Januar <strong>2013</strong> im Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />
Projektskizzen können ab sofort eingereicht werden.<br />
Weiterführende Informationen finden Sie im Bundesanzeiger unter<br />
folgendem Link: https://www.bundesanzeiger.de<br />
Quelle:<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
Weitere Informationen finden Sie hier:<br />
• www.bundesanzeiger.de<br />
Herkunftsnachweise sorgen für Durchblick im Ökostrommarkt<br />
Umweltbundesamt startet Register für<br />
Ökostrom<br />
Das Herkunftsnachweisregister für Ökostrom (HKNR) beim Umweltbundesamt<br />
(UBA) hat seinen Betrieb aufgenommen. Damit<br />
setzt Deutschland eine europäische Vorgabe für mehr Verbraucherschutz<br />
im Strommarkt um. Das UBA bestätigt mit den Herkunftsnachweisen,<br />
dass Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt<br />
wurde. Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich für den Bezug<br />
von Ökostrom entschieden haben, profitieren von der Arbeit des<br />
neuen Registers: Das HKNR überwacht die Vermarktung dieses<br />
Stroms und wird mit Herkunftsnachweisen zuverlässig eine Doppelvermarktung<br />
ausschließen. Erzeuger von Strom aus erneuerbaren<br />
Energien müssen sich und ihre Anlagen beim HKNR registrieren,<br />
sofern sie ihren Strom direkt und mit Herkunftsnachweisen<br />
vermarkten wollen und dafür auf fixe Vergütungen oder Marktprämien<br />
nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz verzichten.<br />
Der Herkunftsnachweis für Ökostrom funktioniert wie eine Geburtsurkunde,<br />
ist aber kein Qualitätssiegel. Der Herkunftsnachweis<br />
bescheinigt in der Form eines elektronischen Dokuments, wo und<br />
wie Strom aus erneuerbaren Energien produziert und eingespeist<br />
wurde. Für jede Megawattstunde (MWh) erneuerbaren Stroms erhält<br />
der Erzeuger genau einen Herkunftsnachweis. Dieses elektronische<br />
Dokument wird nach der Lieferung des Stroms an eine Verbraucherin<br />
oder einen Verbraucher für die Stromkennzeichnung<br />
verwendet und nach einmaliger Nutzung entwertet.<br />
Die Einrichtung des HKNR ist durch die europäische Richtlinie<br />
2009/28/EG vorgeben. Die Mitgliedstaaten müssen danach ein<br />
genaues, zuverlässiges und betrugssicheres System für Herkunftsnachweise<br />
bereitstellen. Das Umweltbundesamt ist als<br />
zentrale Behörde für die Registerführung zuständig. Dies wurde<br />
im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. Nach der Registrierung<br />
von Betreibern und deren Anlagen unter www.hknr.de<br />
stellt das UBA seit Anfang Januar für in Deutschland erzeugten<br />
erneuerbaren Strom Herkunftsnachweise aus und schreibt diese<br />
auf ihrem Konto gut. Zukünftig überträgt das UBA auch Herkunftsnachweise<br />
in das Ausland (Export) und aus dem Ausland (Import).<br />
Die dazu erforderlichen Kriterien zur Anerkennung ausländischer<br />
Herkunftsnachweise entwickelt das UBA derzeit mit anderen nati-<br />
15
onalen Registern in Europa. Auf Antrag eines Elektrizitätsversorgungsunternehmens<br />
(EVU) entwertet das UBA letztlich die Herkunftsnachweise<br />
entsprechend der Stromlieferung aus „sonstigen<br />
erneuerbaren Energien“ an Verbraucherinnen und Verbraucher.<br />
Damit sorgt der Herkunftsnachweis dafür, dass die Eigenschaft<br />
„erneuerbarer Strom“ nur einmal an Stromverbraucher verkauft<br />
werden kann, also nicht doppelt vermarktet.<br />
Wer Strom aus erneuerbaren Energien produziert, darf diese<br />
Stromeigenschaft vermarkten – aber nur ein einziges Mal.<br />
In der Stromkennzeichnung dürfen ab November 2014 nur noch<br />
Herkunftsnachweise verwendet werden, die im HKNR entwertet<br />
wurden. Ein EVU weist seinen Kundinnen und Kunden den Anteil<br />
„sonstige erneuerbare Energien“ separat in der Stromrechnung<br />
aus und muss für genau diese Strommenge Herkunftsnachweise<br />
entwertet haben. Diese gesetzliche Anforderung schafft für Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher mehr Sicherheit und Transparenz<br />
beim Kauf von Ökostrom.<br />
Den Nachweis durch einen Herkunftsnachweis, dass eine bestimmte<br />
Menge des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt<br />
wurde, dürfen nur EVU führen. Das HKNR verhindert somit zukünftig<br />
eine bisher verbreitete Form des einfachen Umetikettierens<br />
von Strom mittels Kauf und selbstständiger Entwertung von Herkunftsnachweisen<br />
durch Stromverbraucher zur Verbesserung der<br />
eigenen Klimabilanz.<br />
Weitere Informationen finden Sie hier:<br />
• www.hknr.de<br />
• www.umweltbundesamt.de/energie/hknr/index.htm<br />
Quelle: Umweltbundesamt<br />
16
Kritik an den EU-Kommissionsvorschlägen zur Biokraftstoffpolitik<br />
Biokraftstoffbranche lehnt Vorschläge der<br />
EU Kommission zur Minderung des Risikos<br />
indirekter Landnutzungsänderungen<br />
ab<br />
Die von den Kommissaren Oettinger und Hedegaard vorgelegten<br />
Vorschläge zur Biokraftstoffpolitik standen erwartungsgemäß im<br />
Mittelpunkt der Debatten anlässlich des Biokraftstoffkongresses<br />
in Berlin. Die Vorschläge zur Änderung der Erneuerbare Energien-<br />
und der Kraftstoffqualitätsrichtlinie boten mehr als ausreichend<br />
Substanz im Rahmen der Podiumsdiskussion mit Abgeordneten<br />
des Bundestages und der Biokraftstoffverbände.<br />
Die Vertreter der Regierungsfraktionen wurden an die Ankündigung<br />
im Koalitionsvertrag erinnert, den Reinkraftstoffmarkt wiederzubeleben.<br />
Im Ergebnis ist die Steuerbegünstigung für Biodiesel<br />
und Pflanzenölkraftstoff Ende 2012 aber ausgelaufen.<br />
Der Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) und die Union zur<br />
Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) haben am<br />
21. und 22. Januar wieder die internationale Biokraftstoffbranche<br />
zum internationalen Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“ in Berlin<br />
empfangen. Etwa 500 Teilnehmer aus über 20 Nationen sind<br />
der Einladung gefolgt, um über aktuelle Branchenentwicklungen<br />
zu diskutieren oder Erfahrungen mit der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstandards<br />
auszutauschen. Wiederholt im Mittelpunkt der<br />
Vorträge standen die Vorschläge der EU-Kommission zur Biokraftstoffpolitik<br />
und deren Konsequenzen.<br />
In seinem Grußwort erläuterte der neue Vorsitzende der UFOP,<br />
Wolfgang Vogel, sogleich die wesentlichen Kritikpunkte an den<br />
Kommissionsvorschlägen. Er richtete aber auch kritische Worte an<br />
die Biokraftstoffbranche, die ihre öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten<br />
zur Imageverbesserung von Biokraftstoffen erheblich intensivieren<br />
müsse.<br />
Vogel stellte klar, dass die Einführung eines Deckels in Höhe von<br />
5% und dessen Befristung bis 2020 kategorisch abgelehnt werde.<br />
Der Einstieg in die Energiewende im Transportsektor sei nur mit<br />
Biokraftstoffen der ersten Generation möglich. Hierauf aufbauend<br />
müssten neue Konzepte für die Biomassenutzung für die Biokraftstoffproduktion<br />
entwickelt werden. Schließlich müsse der Markt<br />
entscheiden, welche Generation sich langfristig durchsetze.<br />
Aus Sicht der Landwirtschaft entkräftete der UFOP-Vorsitzende<br />
die von Nichtregierungsorganisationen medienwirksam angetriebene<br />
Tank/Teller Diskussion. Tank und Teller seien möglich, betonte<br />
Vogel. Denn mit einem Rapsanbau von einer Million Hektar<br />
alleine in Deutschland für den Biodieselmarkt würden gleichzeitig<br />
über zwei Millionen Tonnen Rapsschrot produziert, die wiederum<br />
den entsprechenden Sojaimport ersetzen.<br />
Diese Rapsschrotmenge entspreche einer Million Hektar Sojaanbau,<br />
die für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden könnte.<br />
Vogel mahnte deshalb erheblichen Nachbesserungsbedarf in<br />
der EU-Richtlinie an. Die Nebenprodukte, die als Eiweißfuttermittel<br />
anfallen, müssten endlich sachgerecht bewertet werden.<br />
Dann würde nicht nur die Treibhausgasbilanz verbessert. Auch<br />
die Frage der indirekten Landnutzungsänderungen müsste neu<br />
bewertet werden. In diesem Sinne solle auch die Biokraftstoffbranche<br />
den Vorschlag der Kommission aufnehmen und ihren<br />
Beitrag leisten, die wissenschaftliche Grundlage zur Bemessung<br />
von iLUC-Effekten zu verbessern, forderte der UFOP-Vorsitzende.<br />
Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Faktoren würden<br />
andernfalls das Aus für Biodiesel und der gesamten Branche in<br />
Europa bedeuten, sollten diese tatsächlich als zusätzlicher CO 2<br />
-<br />
Aufschlag den Marktzugang mitbestimmen. Vogel mahnte an,<br />
dass aber diese Diskussion dem Urwald nicht nütze, sondern die<br />
EU-Kommission unverzüglich im Wege bilateraler verbindlicher<br />
Abkommen den Schutz dieser Biotope sichern müsse.<br />
Ob dies jedoch auch geschehen würde, ist nach Ansicht des BBE-<br />
Vorsitzenden Helmut Lamp fraglich und bekräftigte ebenso für den<br />
BBE die Kritik an der EU-Kommission: „Die von der EU-Kommission<br />
beabsichtigte Kehrtwende wird das Vertrauen der Wirtschaft<br />
in die Investitionen im Bioenergiesektor durch die Kurzlebigkeit der<br />
politischen Entscheidungen vollends zerstören. Neue Investitionen<br />
in emissionsärmere Biokraftstoffe werden so nicht angelockt, sondern<br />
abgeschreckt. Eine Energiewende, zu der auch zweifelsfrei<br />
der Umstieg auf eine nachhaltige Mobilität zählt, gelingt so nicht!“<br />
BBE und UFOP erneuerten ihre Kritik an den Vorschlägen der<br />
EU-Kommission für Biokraftstoffe, hergestellt aus Abfall und<br />
Reststoffen, für die eine zwei- bzw. vierfache Anrechnung auf die<br />
Zielerfüllung im Jahr 2020 vorgesehen sei. Die hierdurch ausgelöste<br />
Anreizwirkung werde zu erheblichen Marktverwerfungen<br />
bei den Rohstoffströmen und einen Investitionsanreiz eben nicht<br />
in Deutschland oder in Europa auslösen, sondern dort, wo die<br />
Flächen- und Reststoffverfügbarkeit erheblich größer ist. Argentinien<br />
und Brasilien seien die Profiteure dieser „Faktorpolitik“. Ein<br />
weiterer Gewinner sei die Mineralölindustrie, betonten die Verbände.<br />
Denn die EU-Kommission rechne sich die Zielerreichung mit<br />
den Faktoren schön, so dass diese virtuellen Biokraftstoffmengen<br />
schließlich durch fossilen Kraftstoff ausgeglichen werden müssten.<br />
Verlierer sei dagegen der Klima- und Ressourcenschutz, bekräftigten<br />
die Verbände.<br />
Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien<br />
17
Trotz Atomausstieg: Klimagasausstoß sinkt 2011 um 2,9 Prozent<br />
Minderung überwiegend außerhalb des<br />
Emissionshandelssektors<br />
Obwohl im Jahr 2011 acht Atomkraftwerke vom<br />
Netz gingen, sinken die Treibhausgasemissionen<br />
in Deutschland weiter. Gegenüber dem Vorjahr<br />
2010 nahmen die Emissionen in 2011 überwiegend<br />
witterungsbedingt um 2,9 Prozent ab. Das sind 27<br />
Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente weniger.<br />
Die größten Minderungen erfolgten bei den<br />
Feuerungsanlagen zur Raumwärmeerzeugung,<br />
dadurch sanken vor allem die Emissionen der privaten<br />
Haushalte.<br />
Dies ergeben Daten aus dem vom Umweltbundesamt (UBA) erstellten<br />
Nationalen Inventarbericht, den Bundesumweltministerium<br />
und UBA jetzt an die Europäische Kommission übermittelt haben.<br />
In den meisten Sektoren verflacht der Minderungstrend in den<br />
letzten Jahren. Dennoch konnten die Emissionen gegenüber 1990<br />
um fast 27 Prozent gemindert werden. Deutschland hat sein Klimaschutzziel<br />
damit mehr als erfüllt. Mit dem Kyoto-Protokoll hatte<br />
sich Deutschland verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen im<br />
Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 um 21 Prozent unter das<br />
Niveau von 1990 zu senken.<br />
Verglichen mit 2005 zeigt sich die derzeit geringe Anreizwirkung<br />
des europäischen Emissionshandels: Die Kohlendioxid-Emissionen<br />
von Unternehmen der Industrie und Energiewirtschaft konnten<br />
seither insgesamt nur um etwa fünf Prozent gemindert werden.<br />
Dies liegt an dem krisenbedingten Preisverfall bei den Emissionszertifikaten.<br />
Die Treibhausgas-Emissionen der übrigen Sektoren<br />
sanken hingegen um zehn Prozent.<br />
UBA-Präsident Jochen Flasbarth: „Der EU-Emissionshandel<br />
müsste deutlich mehr Anreize für den Klimaschutz in Deutschland<br />
setzen. Der krisenbedingte Preisverfall verhindert notwendige<br />
Investitionen in klimafreundlichen Technologien. Daher sollte<br />
Deutschland in der EU darauf hinwirken, das EU-Emissionshandelsbudget<br />
anzupassen, damit der Energiesektor und Industrie<br />
mehr in den Klimaschutz investieren“, so Flasbarth. Bedenklich sei<br />
auch, dass die Emissionen aus dem Verkehrssektor statt zu sinken,<br />
wieder leicht ansteigen. Insgesamt müsse das Europäische<br />
Klimaschutzziel von 20 Prozent auf 30 Prozent erhöht werden.<br />
Quelle:<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
Bundesumweltminister Peter Altmaier sagte: „Mit dem, was wir<br />
erreicht haben, nimmt Deutschland einen Spitzenplatz unter den<br />
Industriestaaten ein. Die weitere Entwicklung ist aber kein Selbstläufer.<br />
Die Trendentwicklung zeigt, dass das Klimaziel der Bundesregierung<br />
von minus 40 Prozent bis zum Jahr 2020 zusätzliches<br />
Handeln erfordert. Hierzu müssen alle Sektoren einen fairen Beitrag<br />
leisten.“<br />
18
Fördermöglichkeiten, Ratgeber, Tipps<br />
Energietechnik meets IKT<br />
Gezielte Kooperationsanbahnung auf der<br />
CeBIT <strong>2013</strong><br />
(Energietechnik-)Unternehmen, die den richtigen Partner aus<br />
dem IKT-Bereich für ihre Geschäfts-, Technologie-, und/oder Forschungsvorhaben<br />
suchen, sollten sich die diesjährige CeBIT (05-<br />
09.03.<strong>2013</strong>) im Kalender anstreichen.<br />
Im Rahmen der CeBIT findet seit nunmehr 15 Jahren die Future<br />
Match statt. Sie ist die größte Kooperationsbörse ihrer Art und hat<br />
sich als Plattform für die internationale Vernetzung zwischen Wirtschaft<br />
und Wissenschaft bewährt. Im vergangenen Jahr haben<br />
rund 400 Teilnehmer aus 39 Ländern über 950 Kooperationsprofile<br />
auf der Veranstaltungsseite veröffentlicht. Insgesamt fanden 1.508<br />
Gespräche statt, 72% der Gespräche wurden als aussichtsreich<br />
bewertet.<br />
Für Interessenten, die<br />
nicht selbst aus dem<br />
IKT-Bereich kommen,<br />
ist die Teilnahme an der<br />
Future Match gebührenfrei.<br />
Nach Registrierung<br />
und Eingabe des eigenen<br />
Firmenprofils besteht<br />
die Möglichkeit, die<br />
gewünschten Gesprächspartner individuell auszuwählen. Somit<br />
kann jedes Meeting optimal vorbereitet werden.<br />
Zeitraum: 05-09.03.<strong>2013</strong>; Deadline für die Registrierung und Eingabe<br />
der Firmenprofile: 18.02.<strong>2013</strong><br />
Teilnahmegebühr: kostenfrei für Unternehmen, die nicht aus dem<br />
IKT-Bereich kommen (ansonsten 110 € zzgl. MwST, inkl. CeBIT<br />
Tickets)<br />
Registrierung: http://www.b2match.com<br />
Benötigen Sie Unterstützung bei der Vorbereitung oder bei der<br />
Erstellung Ihres persönlichen Kooperationsprofils Sprechen<br />
Sie bitte mit Ulrike Munz, ZukunftsAgentur <strong>Brandenburg</strong><br />
T: 0331 - 660 3221<br />
M: ulrike.munz@zab-brandenburg.de<br />
Energiesparcontracting in öffentlichen Gebäuden<br />
Von der Potentialermittlung zur Vergabe - Ergebnisse<br />
einer Fachveranstaltung im November<br />
2012<br />
Die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude ist kostspielig<br />
und verlangt Expertenwissen. Über ein sogenanntes Contracting<br />
bemühen sich Energiedienstleister um eine optimale Lösung. Die<br />
Gemeindeverwaltung von Treuenbrietzen hat vor ca. 10 Jahren<br />
den Schritt gewagt. Die Anschaffung und den Betrieb klimafreundlicher<br />
Heizungsanlagen für neun Liegenschaften haben die Kommunalpolitiker<br />
in fremde Hände übergeben. Die Gemeinde bezahlt<br />
seit dem Vertragsabschluss die gelieferte Wärme, um den Rest<br />
kümmert sich ein Unternehmen aus Potsdam – die Firma Etalon.<br />
Auf der von ZAB-Energie organisierten Fachtagung „Energiesparcontracting<br />
in öffentlichen Gebäuden - von der Potentialermittlung<br />
zur Vergabe“ am 15. November letzten Jahres präsentierte der<br />
Geschäftsführer, Olaf<br />
Pagel, den Gästen aus<br />
Kommunen und Landesbetrieben<br />
den Gebäudepool<br />
Treuenbrietzen als<br />
erfolgreiches Beispiel eines<br />
kommunalen Energiesparcontractings.<br />
Was sich nach zehn Jahren Laufzeit einfach beschreiben lässt, war<br />
ein komplizierter Prozess. Die Entscheider vor Ort müssen sich<br />
formal mit Anglizismen, inhaltlich mit auf den ersten Blick komplizierten<br />
Verfahren wie Energieeinsparcontracting, Anlagencontracting,<br />
Intracting oder Sale- und Lease-Back-Verfahren und rechtlich<br />
mit der Vertragsgestaltung auseinandersetzen. Sicher sind das<br />
Gründe, warum die Formen des Contractings in den Kommunen<br />
19
isher ein Randthema geblieben sind und sich überwiegend gewerbliche<br />
Betriebe damit beschäftigen.<br />
Die Berliner Energieagentur GmbH verfügt über jahrelange Erfahrungen<br />
im Einsparcontracting. Herr Udo Schlopsnies informierte<br />
über Berliner Vorhaben und den typischen Ablauf eines Contractingprojektes.<br />
Aspekte der Projektentwicklung und Ausschreibung<br />
aus der Sicht eines Dienstleisters zeigte Herr Vollrad Kuhn von<br />
der Johnson Controls & Service GmbH. Die Rechtsanwälte Herr<br />
Dr. Thomas Kirch von Leinemann und Partner und Herr Ralf M.<br />
Leinenbach von der Wirtschaftskanzlei Leinenbach gaben einen<br />
Überblick zum rechtlichen Rahmen des Verhandlungsverfahrens<br />
und der Auswertung der Angebote.<br />
Last but not least stellte Daniel Holz von der dena den Anwesenden<br />
den Mustervertrag der Deutschen Energieagentur zum Energiesparcontracting<br />
vor. „Sehr informativ und gut gestaltet“, befand<br />
das Publikum. Im Ergebnis ergaben sich erste Arbeitsbesprechun-<br />
gen in den Landkreisen und mit Wirtschaftsfördereinrichtungen.<br />
Die nächste Veranstaltung der ZukunftsAgentur zum Thema Contracting<br />
findet im II. Quartal <strong>2013</strong> statt.<br />
Kontakt: ZAB Energie; René Hubrich<br />
Tel.: 0331 / 660 3809; energie@zab-brandenburg.de<br />
Die ZukunftsAgentur <strong>Brandenburg</strong> und der <strong>Brandenburg</strong>ische<br />
Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen möchten mit der<br />
Veranstaltungsreihe zum Thema Contracting in erster Linie<br />
informieren und Vertrauen schaffen. Denn stimmt die Kalkulation,<br />
ist Contracting für alle Seiten ein Gewinn. Noch ist Eigenregie<br />
bei der Sanierung von Liegenschaften die Regel. Nicht<br />
nur für die Branche, auch für die heimische Wirtschaft ist das<br />
Potenzial sehr groß. Auch deshalb haben BLB und ZAB Energie<br />
vereinbart, Contracting als Geschäftsmodell für öffentliche<br />
Liegenschaften zu entwickeln und zu unterstützen.<br />
Energieeffiziente Straßenbeleuchtung in Kommunen<br />
Bericht von der Fachveranstaltung am<br />
16.1.<strong>2013</strong><br />
„Sie bringt Licht ins Dunkel und sorgt für Sicherheit auf den Straßen,<br />
sie trägt zur Attraktivität eines Stadtbildes bei und belebt<br />
öffentliche Plätze. Die Rede ist von moderner, energieeffizienter<br />
Straßenbeleuchtung für Kommunen.“ – 80 Mitarbeiter aus kommunalen<br />
Verwaltungen des Landes <strong>Brandenburg</strong> folgten dieser<br />
Einladung von ZAB Energie, Berliner Energieagentur und dem<br />
Städte- und Gemeindebund <strong>Brandenburg</strong> zur Fachtagung am 16.<br />
Januar in Potsdam.<br />
Im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen stand die Frage nach<br />
dem richtigen Vorgehen bei der Modernisierung. Diese beginnt mit<br />
einer gründlichen Datenerfassung: Wie viele Lichtpunkte gibt es<br />
Mit welchen Leuchten und Lampen sind diese ausgestattet etc.<br />
Ebenso wichtig ist die detaillierte Planung: An welcher Stelle wird<br />
wie viel Licht wirklich gebraucht und zu welchen Zeiten Sollen<br />
vorhandene Leuchten erhalten werden und lohnt das überhaupt<br />
Mit vielen Beispielen wurden die Vorteile der modernen LEDs<br />
und die Einsparpotentiale, die durch Umrüstung und intelligente<br />
Steuerungssysteme erreicht werden können, gezeigt. Aber auch<br />
die Möglichkeit, Anlagen im Bestand (z.B. Natriumdampflampen)<br />
mit Dimmvorrichtungen auszurüsten und so den Energieverbrauch<br />
deutlich zu senken, wurde erläutert. Und nicht überall ist die LED-<br />
Leuchte die beste Lösung: Der Erfahrungsbericht aus Göttingen<br />
zeigte, dass bei niedriger Masthöhe eine unerwünschte Blendwirkung<br />
auftreten kann. Darum: Bemusterung vor jeder Investitionsentscheidung.<br />
Zur Beschaffung von Straßenbeleuchtung wurden<br />
praktische Werkzeuge vom Fachverband Licht des ZVEI vorgestellt.<br />
Alle Vorträge werden auf www.zab-energie.de veröffentlicht.<br />
Kontakt: ZAB Energie<br />
Andrea Skowronek<br />
Tel.: 0331 / 660 3810<br />
energie@zab-brandenburg.de<br />
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem EU-Projekt<br />
ESOLi organisiert und finanziert. Ziel des Projekts ist es, kommunale<br />
Vertreter und Verantwortliche öffentlicher Beleuchtung<br />
über neue Technologien, deren Leistungsvermögen und Finanzierungsmöglichkeiten<br />
aufzuklären und so Hemmnisse zur Modernisierung<br />
der öffentlichen Beleuchtung abzubauen. Weitere<br />
Informationen zum ESOLi-Projekt finden Sie unter http://energiesparendeaussenbeleuchtung.wordpress.com.<br />
20
Förderung für Unternehmen aus den erneuerbaren Energien<br />
sowie der Gebäude- und Industrieeffizienz<br />
Die Exportinitiativen Erneuerbare Energien<br />
und Energieeffizienz haben wieder neue Reisen<br />
ausgeschrieben!<br />
Das AHK-Geschäftsreiseprogramm der Exportinitiativen Erneuerbare<br />
Energien und Energie¬effizienz, das vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie (BMWi) verantwortet und finanziert<br />
wird, geht in eine neue Runde. Das Programm richtet sich an Unternehmen,<br />
die auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien oder<br />
Energieeffizienz tätig sind und ihre Auslandsaktivitäten verstärken<br />
wollen. Nach wie vor sind deutsche Unternehmen mit ihren Produkten<br />
und Dienstleistungen Vorreiter in diesen Bereichen, daher<br />
ist das erklärte Ziel dieser Förderung, den Vorsprung zu erhalten<br />
und auszubauen.<br />
Die Auslandshandelskammern (AHK) vor Ort organisieren in enger<br />
Abstimmung mit den deutschen Unternehmen eine auf sie<br />
individuell zugeschnittene Geschäftsreise. Die teilnehmenden<br />
Unter¬nehmen treffen im Rahmen dieser Reisen potenzielle Geschäftspartner<br />
und Entscheider aus Politik und Verwaltung des<br />
Ziellandes. Alle Leistungen dieses Geschäftsreiseprogramms sind<br />
kostenlos, die Unternehmensvertreter tragen jeweils lediglich ihre<br />
Reise- und Übernachtungskosten.<br />
Die auf Erneuerbare Energien und Energieeffizienz spezialisierte<br />
Unternehmensberatung eclareon ist der vom BMWi beauftragte<br />
Fachpartner der AHKn und steht den deutschen Unternehmen als<br />
fachlicher Ansprechpartner für weitere Informationen und für die<br />
Anmeldung der Geschäftsreisen zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen zu Programm, Teilnahmeunterlagen und<br />
Terminen erhalten Sie direkt bei eclareon www.eclareon.com.<br />
Dort beantwortet im Auftrag der Exportinitiativen Ihre Fragen:<br />
Christian Siebel<br />
eclareon GmbH<br />
Tel.: 030 / 88 66 74 0-55<br />
Fax: 030 / 88 66 74 0-10<br />
Email: chs@eclareon.com<br />
21
Weitere Links und Termine<br />
Energieberatung und<br />
Stromsparen<br />
Termine<br />
• ZukunftsAgentur <strong>Brandenburg</strong> - ZAB Energie<br />
• Energiespar-Ratgeber der ZAB<br />
• Verbraucherzentrale <strong>Brandenburg</strong><br />
• Initiative Energie-Effizienz der dena<br />
• ETI-<strong>Brandenburg</strong>: Veranstaltungsübersicht<br />
• ZAB: Energie-Termine für Unternehmen<br />
• 19.2.-20.2.<strong>2013</strong>, Berlin: Erneuerbare (neu) vernetzt!<br />
• 5.3.<strong>2013</strong>, Berlin: EE-Regionen: Soziale und ökologische<br />
Selbstversorgung aus Erneuerbaren Energien<br />
• 21.3.- 24.3.<strong>2013</strong>, Istanbul: RENEX EURASIA <strong>2013</strong><br />
• 8.-12.4.2014: Hannover Messe/Energy<br />
22
Impressum, Bestellung, Abbestellung<br />
Impressum<br />
Bestellung<br />
Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten<br />
des Landes <strong>Brandenburg</strong>, Referat 28<br />
Heinrich-Mann-Allee 107<br />
14473 Potsdam<br />
Verantwortlich i.S.d.P.: Michael Gumbert<br />
Tel. 0331 - 866 1802<br />
Fax: 0331 - 866 1760<br />
E-Mail: internet@mwe.brandenburg.de<br />
Internet: www.mwe.brandenburg.de<br />
Herausgeber<br />
<strong>Brandenburg</strong>ische Energie Technologie Initiative (ETI)<br />
Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam<br />
Breite Str. 2a-c<br />
14467 Potsdam<br />
Wenn Sie den Newsletter „<strong>Energieland</strong> <strong>Brandenburg</strong>“ künftig<br />
regelmäßig und sofort nach Erscheinen per E-Mail erhalten möchten,<br />
schicken Sie uns eine E-Mail mit Ihrer E-Mail-Adresse an:<br />
ingo.raether@potsdam.ihk.de<br />
Stichwort: Bestellung Newsletter Energie<br />
Abbestellung<br />
Wenn Sie den Newsletter „<strong>Energieland</strong> <strong>Brandenburg</strong>“ nicht mehr<br />
erhalten möchten, schicken Sie uns eine E-Mail mit Ihrer<br />
E-Mail-Adresse an:<br />
ingo.raether@potsdam.ihk.de<br />
Stichwort: Abbestellung Newsletter Energie<br />
Dieter Sasse<br />
Tel. 0331 - 2786 282<br />
E-Mail: sasse@potsdam.ihk.de<br />
Internet: www.eti-brandenburg.de<br />
23