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Geschäftsbericht 2008 Warnung! - Swatch Group

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<strong>Swatch</strong> <strong>Group</strong> > <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> > Geleitwort des Präsidenten<br />

sondern auch die Inhaber dieser Börse. Damit aus ihr ein positives<br />

Zentrum wird, das durch die reale Wirtschaft besser kontrolliert<br />

wird. Denn diese Wirtschaft, die Reichtümer und Arbeitsplätze<br />

schafft und deren Aktivitäten das an der Börse gehandelte Produkt<br />

sind, müssten die Börsen mehrheitlich selbst kontrollieren. Indem<br />

man die Banken und die Finanzwirtschaft einbindet, kann man<br />

verhindern, dass die Finanzwirtschaft wie heute die Börse dominiert<br />

und aus unseren Aktien und Firmen einfache Spekulationsobjekte<br />

macht, was nur wenig Realitätsbezug hat. Das Jahr 2009 hält da für<br />

uns alle recht handfeste Herausforderungen bereit.<br />

Als Erstes muss man diese Finanzmentalitäten ändern, die im 20.<br />

und am Anfang des 21. Jahrhunderts stark von der Finanz­ und<br />

Börsenwirtschaft, vor allem der angelsächsischen, geprägt wurden.<br />

In diesem Punkt sind wir uns alle einig, auch die wichtigsten Akteure<br />

in den USA und in England. Aber dieser Wechsel, selbst wenn er<br />

schon begonnen hat, vollzieht sich im Zeitlupen­Tempo. Wenn man<br />

heute in den Medien Diskussionen, Analysen und Empfehlungen<br />

zur Krise liest, halten sich die Journalisten an die gleichen<br />

Finanzakteure, welche die gleiche Mentalitäten vertreten und die<br />

gleichen Reden halten, wie sie es seit fünf Jahren oder einem Jahr<br />

tun. Es ist schockierend zu sehen, dass sich für sie nichts geändert<br />

hat … Sie wiederholen, was sie gelernt und schon gemacht haben.<br />

Viele Regierungen, die sich an wahre Spezialisten wenden wollen,<br />

machen den Fehler, diese Hilfe ausgerechnet bei Ratgebern zu<br />

suchen, die eben diese Finanzmentalität des 20. und beginnenden<br />

21. Jahrhunderts haben … Und leider können diese Spezialisten<br />

ihre Mentalität nicht so schnell ändern, wie dies die aktuelle Lage<br />

erfordert. Hier müssen wir sehr grosse Anstrengungen machen,<br />

um diese Mentalitäten und dieses Geschwätz zu ändern und so zu<br />

verhindern, dass wir später wieder in den gleichen wirtschaftlichen<br />

Stillstand geraten – und um selbstverständlich auch unser ganzes<br />

Finanz­ und Währungssystem mit neuen Ideen und Mentalitäten<br />

umzugestalten.<br />

Da hat die grösste Schweizer Bank erst kürzlich zugegeben, dass<br />

sie US­Bürger ermuntert und unterstützt hat, nicht nur gegen<br />

amerikanische, sondern auch gegen schweizerische Steuergesetze<br />

zu verstossen. Die Schweizer müssen dieses Geschäftsgebaren,<br />

das ihrer Grundhaltung widerspricht, einhellig und nachdrücklich<br />

verurteilen.<br />

Wir müssen gleichzeitig die Umsatzrückgänge der letzten Monate des<br />

vergangenen Jahres stoppen und den realen Wert der Uhren firmen<br />

stärken, die echte Marken mit echten Produkten repräsentieren und<br />

führen. Alle Indizien, die wir heute aus unseren Märkten erhalten,<br />

zeigen, dass die ersten drei bis vier Monate dieses Jahres gegenüber<br />

der gleichen Periode des Jahres <strong>2008</strong>, die im Übrigen sehr stark war,<br />

einen Rückgang verzeichnen. Das zweite Halbjahr 2009 hingegen<br />

wird neues Vertrauen bringen, diesen Albtraum beenden und so das<br />

Jahr 2009 mit einer leichten Verbesserung zu <strong>2008</strong> abschliessen.<br />

Zudem beginnt das Jahr 2009 durch den Regierungswechsel an der<br />

Spitze der Weltmacht USA mit einer neuen riesigen Hoffnung auf<br />

eine Besserung für alle Nationen. Der neue demokratische Präsident<br />

eröffnet für sein Land und die ganze Welt neue Perspektiven, welche<br />

in vielen Köpfen verängstigter Völker den Albtraum der letzten<br />

amerikanischen Regierung wegwischen werden. Dieser Wechsel<br />

wird dazu beitragen, die Psychologie zu verbessern und den nötigen<br />

Optimismus zu bekräftigen, der für die Zukunft nötig ist, und so<br />

2009 zu einem Jahr der Wende zum Bessern zu machen, es im<br />

Vergleich zu <strong>2008</strong> zu verbessern. Das ist die exzellente Neuigkeit zum<br />

Jahresende <strong>2008</strong>.<br />

Schön und gut, werden Sie mir sagen, aber wohin werden wir<br />

2009 / 2010 und darüber hinaus gehen? Da häufen sich die<br />

Prognosen … Wir haben nicht nur eine beträchtliche Anzahl Medien<br />

auf unserer Welt, sondern jedes Medium, wie im Übrigen auch<br />

die äusserst gelehrten Ökonomen, verbreiten wie schon in der<br />

Vergangenheit unterschiedlichste widersprüchliche Prognosen …<br />

Wohin gehen wir also? Wir befinden uns in einem dunklen und<br />

gefährlichen Tunnel für die Finanzwirtschaft und mit ihr für den Rest<br />

der Welt, das seit fast 22 Monaten, für die <strong>Swatch</strong> <strong>Group</strong> seit vier bis<br />

fünf Monaten. Wir müssten bis in drei, fünf oder sieben Monaten<br />

aus dem Tunnel sein, spätestens bis in neun Monaten.<br />

Alle unsere Voraussagen stützen sich auf Informationen aus den<br />

internationalen Märkten, die uns einen Aufschwung im Laufe der<br />

zweiten Jahreshälfte 2009 bestätigen, im Vergleich zu <strong>2008</strong> mit einer<br />

Verbesserung und einem Wachstum von Umsätzen und Gewinnen<br />

für 2009 für die <strong>Swatch</strong> <strong>Group</strong>.<br />

Im Übrigen entwickelt sich die Belenos Clean Power Holding AG<br />

positiv, ein von <strong>Swatch</strong> <strong>Group</strong> und Hayek Engineering neu<br />

gegründetes Unternehmen mit mehreren erstklassigen Partnern,<br />

den Eidgenössischen Technischen Hochschulen, der Deutschen<br />

Bank, der <strong>Group</strong>e E, der Ammann­Gruppe. Dieses Unternehmen<br />

hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung und Herstellung sauberer<br />

Energien zu beschleunigen. Mehrere wichtige Projekte wurden in<br />

Angriff genommen.<br />

Die Konzernleitung und die Führungskräfte der <strong>Swatch</strong> <strong>Group</strong> halten<br />

das Steuer fest im Griff, sie sind in der Lage, schnell zu reagieren, wir<br />

verfügen über ein solides Schiff und wir haben genügend Treibstoff<br />

und Verpflegung an Bord.<br />

Ich möchte in Ihrem Namen allen danken, unserem Personal,<br />

unserem Kader und unseren Führungskräften für ihre Arbeit, diese<br />

Resultate, und ihnen in diesem schwierigen Jahr viel Erfolg und auch<br />

eine eiserne Gesundheit wünschen.<br />

Nicolas G. Hayek,<br />

Präsident und Delegierter<br />

des Verwaltungsrates der <strong>Swatch</strong> <strong>Group</strong><br />

März 2009<br />

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