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Objektorientierte Modellierung zwischenbetrieblicher Prozesse

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<strong>Objektorientierte</strong> <strong>Modellierung</strong><br />

<strong>zwischenbetrieblicher</strong> <strong>Prozesse</strong><br />

Dipl.-Wirt. Inform. Thomas Steffen<br />

Prof. Dr. Joachim Fischer<br />

Universität-Gesamthochschule Paderborn, Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik 1<br />

Warburger Str. 100, 33098 Paderborn<br />

e-mail:{steffen | fischer}@wior.wiwi.uni-paderborn.de<br />

Zusammenfassung<br />

Im Zuge der Bemühungen um die Verbesserung unternehmensübergreifender Geschäftsprozesse gewinnt der elektronische<br />

Austausch von Daten oder Electronic Data Interchange (EDI) an Bedeutung. Jedoch konnte sich EDI in seiner<br />

heutigen Form aus einer Reihe von Gründen, die im vorliegenden Beitrag genannt werden, bislang nicht entscheidend<br />

durchsetzen. Es wird daher vorgeschlagen, die Planung und Gestaltung des unternehmensübergreifenden Informationsaustausches<br />

durch eine <strong>Modellierung</strong> <strong>zwischenbetrieblicher</strong> <strong>Prozesse</strong> zu unterstützen. Ein entsprechender Ansatz wird<br />

vorgestellt, der auf einem objektorientierten Bezugsrahmen basiert. Er sieht drei Detaillierungsebenen (Prozess-,<br />

Interaktions- und Informationsstrukturdiagramme) sowie eine Referenzbibliothek für die <strong>Modellierung</strong> vor. Vor dem<br />

Hintergrund der <strong>Modellierung</strong>sergebnisse werden die auszutauschenden Nachrichten spezifiziert. Dabei werden neben<br />

den rein statischen Datenstrukturen auch die für die automatische Weiterverarbeitung notwendigen Methoden zur<br />

Integritätsprüfung und Konvertierung berücksichtigt. Es wird dargelegt, welches Nutzenpotential eine solche<br />

<strong>Modellierung</strong> <strong>zwischenbetrieblicher</strong> <strong>Prozesse</strong> beinhaltet.<br />

1 Ausgangslage und Zielsetzung<br />

Die Verbesserung von unternehmensübergreifenden Wertschöpfungsketten, wie sie mit Konzepten<br />

des Efficient Consumer Response (ECR) oder Supply Chain Managements (SCM) angestrebt<br />

werden, erfordern eine erhöhte zwischenbetriebliche Kommunikation. Es müssen vermehrt informierende<br />

und koordinierende Geschäftsdaten ausgetauscht werden. Der elektronische Austausch<br />

von Daten oder Electronic Data Interchange (EDI) gewinnt in diesem Rahmen an Bedeutung und ist<br />

ein wesentlicher Bestandteil von ECR- sowie SCM-Projekten [FiSt98] / [Hage96]. Doch EDI in<br />

seiner heutigen Form konnte sich bislang nicht durchsetzen, da viele potentielle Anwender die<br />

langen Projektlaufzeiten einer EDI-Implementierung scheuen. Folgende Gründe werden für die<br />

mangelnde Verbreitung des EDI-Einsatzes gesehen:


Semantische Probleme<br />

Vorhandene EDI-Standards (wie z.B. EDIFACT, SEDAS, ANSI X12) lösen zwar die syntaktischen,<br />

nicht aber die semantischen Probleme eines zwischenbetrieblichen Informationsaustausches. Die<br />

zumeist in Form von Feldkatalogen publizierten Standardformate lassen unterschiedliche Interpretationen<br />

der übermittelten Daten zu [Sche97] / [Schü98]. Der Vorteil der Präzisierung durch<br />

Bilden von Subsets führt andererseits zu Inkompatibilitäten zwischen verschiedenen Branchen und<br />

Benutzergruppen. Dies erfordert eine zeitaufwendige Verständigung zwischen den Marktpartnern<br />

über die Bedeutung der auszutauschenden Daten.<br />

Mangelnde Flexibilität der EDI-Standards<br />

Herkömmliche EDI-Standards sind zu starr auf lang bestehende und unveränderte Geschäftsprozesse<br />

ausgelegt und brauchen bei deren Änderungen viel Zeit für eine Anpassung. Dabei verändern<br />

sich zwischenbetriebliche <strong>Prozesse</strong> häufig aufgrund veränderter Verbraucherwünsche,<br />

staatlicher Vorschriften etc.. Ein anderer Aspekt ist, dass durch die vorgegebenen Strukturen der<br />

Standardformate geringere Freiheitsgrade hinsichtlich einer Realisierung spezifischer, an der<br />

Schnittstelle zwischen Unternehmen zum Ausdruck kommender Kernkompetenzen bestehen<br />

[Schü98].<br />

Hoher Integrationsaufwand<br />

Bezüglich der Korrektheit und Sicherheit von Daten besteht an der Schnittstelle zwischen Unternehmen<br />

eine hohe Sensibilität [Schü98]. Für eine automatisierte Weiterverarbeitung der ausgetauschten<br />

Nachrichten müssen daher eine Vielzahl von Prüf- und Kontrollprozeduren implementiert<br />

werden. Der komplexe Aufbau der EDI-Regelwerke erfordert weitere umständliche<br />

Konvertierungsprozeduren. Nachteilig für die semantische Integration <strong>zwischenbetrieblicher</strong><br />

Nachrichten ist weiterhin, dass vorhandene EDI-Konverter in der Regel nur einzelne Nachrichten<br />

verarbeiten und keine langen Transaktionen unterstützen. Nachrichtenübergreifende Integritätsprüfungen<br />

finden in der Regel nicht statt [Ster97].<br />

Mangelnde Transparenz und fehlende Werkzeuge<br />

Für eine effektive und effiziente zwischenbetriebliche Kommunikation auf elektronischem Wege<br />

sind die Geschäftsprozesse und deren Informationsflüsse unternehmensübergreifend zu gestalten<br />

und aufeinander abzustimmen. Es muss festgelegt werden, wer mit wem wann und zu welchem<br />

Zweck miteinander kommuniziert. Die Planung und Gestaltung der zwischenbetrieblichen<br />

Informationsflüsse ist kein einmaliges Projekt, sondern ständigen geschäftlichen, organisatorischen<br />

und technischen Änderungen unterworfen [Fisc99a]. Unternehmen verlassen einen Informations-


verbund, neue Partner kommen hinzu. Der schnelle technologische Fortschritt bewirkt einen<br />

häufigen Austausch vorhandener DV-Komponenten. Jedesmal sind die Geschäftsprozesse sowie<br />

Informationssysteme erneut aufeinander abzustimmen. Es fehlen bislang Techniken und Werkzeuge<br />

zur Komplexitätsbewältigung einer solchen Planungs- und Gestaltungsaufgabe [HiSc94] / [Müll98]<br />

/ [Schü98].<br />

Im vorliegenden Beitrag soll dargelegt werden, wie eine objektorientierte <strong>Modellierung</strong> <strong>zwischenbetrieblicher</strong><br />

<strong>Prozesse</strong> den unternehmensübergreifenden Informationsaustausch unterstützen und zur<br />

Lösung der angesprochenen Probleme beitragen kann. Der <strong>Modellierung</strong>sansatz ist im Rahmen des<br />

BMBF-Verbundprojektes „MOVE - <strong>Modellierung</strong> einer Verteilten Architektur für die Entwicklung<br />

unternehmensübergreifender Informationssysteme und ihre Validierung im Handelsbereich“<br />

[MOVE95] / [FiKe+98] entwickelt worden.<br />

2 Der <strong>Modellierung</strong>sansatz im Überblick<br />

2.1 Aufbau<br />

Grundgedanke des Ansatzes ist es, dass sich zwischenbetriebliche Nachrichten auf bestimmte<br />

Gegenstände und Objekte der realen Welt beziehen. Diese reale Welt wird zunächst mit Hilfe des<br />

<strong>Modellierung</strong>sansatzes rekonstruiert. Im weiteren werden die Nachrichteninhalte auf Basis der<br />

<strong>Modellierung</strong>sergebnisse festgelegt.<br />

Input<br />

Z.B. geschäftsprozessorientierte Simulation<br />

analysierte und bewertete<br />

Prozessstrukturen<br />

Referenzklassen,<br />

Rollen<br />

Informationsbausteine<br />

1.<br />

2.<br />

Prozessdiagramme<br />

Interaktionsdiagramme<br />

3.<br />

Informationssstrukturdiagramme<br />

Modellbibliothek<br />

Referenzbibliothek<br />

<strong>Modellierung</strong>sergebnisse<br />

Prototyp: <strong>Objektorientierte</strong>s Entwurfsinstrument<br />

Output<br />

abgestimmte Nachrichtenstrukturen für einen<br />

zwischenbetrieblichen Prozess<br />

Abbildung 1: Vorgehen des <strong>Modellierung</strong>sansatzes


Der Ansatz verfolgt ein Top-down-Vorgehen, das für die Beschreibung <strong>zwischenbetrieblicher</strong><br />

<strong>Prozesse</strong> drei Detaillierungsebenen vorsieht (vgl. Abbildung 1). Zunächst werden in einem Prozessdiagramm<br />

sämtliche beteiligten Unternehmen sowie die Interaktionen eines zwischenbetrieblichen<br />

<strong>Prozesse</strong>s aufgeführt. Ausgangspunkt einer effektiven und effizienten Prozessgestaltung kann z.B.<br />

eine vorgelagerte geschäftsprozessorientierte Simulation sein, wie sie im Rahmen des erwähnten<br />

Forschungsprojekts entwickelt worden ist [HlHo99]. Die Geschäftsbeziehungen jeweils zweier<br />

Unternehmen werden durch Interaktionsdiagramme detaillierter beschrieben. Ziel des Ansatzes ist<br />

letztendlich die Spezifikation der auszutauschenden Nachrichten mittels Informationsstrukturdiagrammen,<br />

in denen nicht nur die Informationselemente festgelegt werden, sondern auch die<br />

erforderlichen Integritätsmethoden. Der betriebswirtschaftliche Kontext, in dem die Nachrichten<br />

verwendet werden, wird dabei durch die Diagramme der beiden höheren Ebenen festgelegt.<br />

Grundlage der <strong>Modellierung</strong> sind Referenzklassen, Rollen sowie Informationsbausteine, die in einer<br />

Referenzbibliothek bereitgestellt werden. Die <strong>Modellierung</strong>sergebnisse werden in einer Modellbibliothek<br />

abgelegt. Der Ansatz wird durchgehend durch ein objektorientiertes Entwurfsinstrument,<br />

welches prototypisch implementiert worden ist, unterstützt.<br />

2.2 <strong>Objektorientierte</strong>r Bezugsrahmen<br />

Generell steht für die <strong>Modellierung</strong> ein struktur- oder objektorientiertes Vorgehen zur Auswahl<br />

[Fisc99a] / [Fisc99b]. In der industriellen Praxis sind die strukturierten Methoden etabliert und weit<br />

verbreitet [Stei97] / [Quib94]. Allerdings gilt das Interesse der Forschung heute eher den<br />

objektorientierten Ansätzen. Ihnen wird „aufgrund der Durchgängigkeit zwischen Real- und<br />

Systemwelt und aufgrund der Kapselung zu autonomen [...] Komponenten die größere Eleganz<br />

zuerkannt“ [Fisc99b] / [Stei97]. Für die <strong>Modellierung</strong> <strong>zwischenbetrieblicher</strong> <strong>Prozesse</strong> ist daher der<br />

in Abbildung 2 dargestellte objektorientierte Bezugsrahmen entwickelt worden. Gemäß dem<br />

Objektansatz wird eine Sichtweise verfolgt, der die Gegenstände der Realität als Ganzheit aus<br />

Materie und Informationen sowie aus zugehörigen Methoden versteht, die gegenüber der Umwelt<br />

gekapselt sind [MOVE95]. Die Betrachtung von zwischenbetrieblichen <strong>Prozesse</strong>n führt zu den<br />

Entwurfselementen Klient, Interaktion, Objekt und Kanal. Unternehmen, Haushalte sowie staatliche<br />

und wirtschaftliche Institutionen - im Bezugsrahmen als Klienten bezeichnet - tauschen Leistungs-,<br />

Zahlungs- und Informationsobjekte untereinander aus. Die Übertragung von Leistungen, Zahlungen<br />

oder Informationen eines Klienten zu einem oder mehreren anderen Klienten wird als Interaktion<br />

bezeichnet. Sie werden durch den Gegenstand der Interaktion, das Objekt und den zur Realisierung<br />

notwendigen Kanal näher bestimmt.


Entwurfselemente<br />

Klient Objekt Interaktion Kanal<br />

Struktur Statische Elemente Dynamische Elemente<br />

Verhalten Aktiv Passiv Aktiv Passiv<br />

Beschreibende<br />

Komponenten<br />

• Attribute<br />

• Rollen<br />

• Attribute<br />

• Methoden<br />

• Attribute<br />

(Methoden)<br />

Strukturkomponenten<br />

Kurzbeschreibung<br />

Beispiele<br />

Notation<br />

• Attribute<br />

• Rollen<br />

• Methoden<br />

Stellen Regeln auf<br />

und veranlassen<br />

Interaktionen<br />

• Industrieunternehmen<br />

• Handelsunternehmen<br />

• Handwerker<br />

• Banken<br />

• (Methoden)<br />

• Generalisieren / Spezialisieren (is a)<br />

• Gruppieren (is member of)<br />

• Verknüpfen (is part of)<br />

sind Gegenstand<br />

von Interaktionen<br />

• Produkte<br />

• Zahlungsmittel<br />

• Nachrichten<br />

Austausch von<br />

Leistungen, Geld<br />

oder Informationen<br />

• Liefern<br />

• Überweisen<br />

• Beauftragen<br />

Informationen<br />

Zahlungen<br />

Leistungen<br />

bilden zulässige<br />

Wege für Interaktionen<br />

• Transportwege<br />

• Vertriebskanäle<br />

• Kommunikationswege<br />

bzw.<br />

Abbildung 2: <strong>Objektorientierte</strong>r Bezugsrahmen (vgl. [Fisc99a])<br />

3 Referenzen für die <strong>Modellierung</strong><br />

Die zu erstellenden Diagramme sollen zur Transparenz und zum Verständnis der zwischenbetrieblichen<br />

<strong>Prozesse</strong> beitragen und bilden insbesondere die Grundlage des zwischenbetrieblichen<br />

Informationsaustausches. Daher ist es wichtig, dass die Marktpartner dieselben Sprachmittel zur<br />

Beschreibung der <strong>Prozesse</strong> und Nachrichten verwenden. Aus diesem Grund dürfen die Entwurfselemente<br />

Klient, Interaktion, Objekt und Kanal nicht frei modelliert werden, sondern sollten aus<br />

einem standardisierten und von allen beteiligten Unternehmen akzeptierten Verzeichnis stammen.<br />

Ein solches Verzeichnis wurde im Rahmen des erwähnten Forschungsprojekts in Form einer<br />

Referenzbibliothek aufgebaut (vgl. Abbildung 3). Dazu wurden die materialen, d.h. geschäftsprozessrelevanten<br />

Eigenschaften der Entwurfselemente in der zugrundegelegten Geschäftswelt<br />

untersucht. Diese exemplarisch für die Lebensmittelbranche durchgeführte statische, strukturorientierte<br />

Analyse führte zu Referenzklassen, die in Klassendiagrammen beschrieben werden. Die<br />

dynamische, prozessorientierte Betrachtung führte zu einem Katalog der Rollen, die die Entwurfs-


elemente im Rahmen <strong>zwischenbetrieblicher</strong> <strong>Prozesse</strong> ausüben können. Im weiteren werden in der<br />

Referenzbibliothek Informationsbausteine der Dimensionen Markt-, Technik- und Geschäftsverkehrsinformationen<br />

bereitgestellt. Diese Bausteine können aus den Referenzklassen und Rollen<br />

abgeleitet werden.<br />

<strong>Objektorientierte</strong><br />

Entwurfselemente für<br />

Branche präzisieren<br />

statisch,<br />

strukturorientiert<br />

dynamisch,<br />

prozessorientiert<br />

Referenzbibliothek<br />

Nachrichtenformate<br />

(z.B. EANCOM)<br />

prozessorientiert<br />

analysieren und<br />

semantisch präzisieren<br />

in den Dimensionen:<br />

• Geschäftsverkehr<br />

• Markt<br />

•Technik<br />

Referenzklassen<br />

Attribute<br />

ableiten<br />

Rollen<br />

Informationsbausteine<br />

Abbildung 3: Konstruktion der Referenzbibliothek<br />

3.1 Referenzklassen<br />

Aus Sichtweise des objektorientierten Bezugsrahmens stellen die Entwurfselemente Klient, Interaktion,<br />

Objekt und Kanal jeweils Klassen dar. In der Referenzbibliothek werden Referenzklassen in<br />

vier Klassendiagrammen bereitgestellt: es gibt jeweils ein Klassendiagramm für Klienten, Interaktionen,<br />

Objekte und Kanäle. In den Klassendiagrammen werden die objektorientierten Konzepte<br />

Attributzuordnung, Aggregation, Generalisierung und Vererbung nach betriebswirtschaftlichen<br />

Kriterien der betrachteten Geschäftswelt angewendet. Als Beschreibungssprache der Klassendiagramme<br />

dient die Notation für UML-Klassendiagramme [Rati97].<br />

Bestandteil eines Klassendiagramms ist zunächst einmal eine Generalisierungs-/Spezialisierungshierarchie,<br />

ausgehend von einer allgemeinen, abstrakten Klasse des jeweiligen Entwurfselementes<br />

(Klient, Interaktion, Objekt oder Kanal). Durch eine Generalisierungs-Spezialisierungsbeziehung<br />

werden Klassen als Subklassen (z.B. Handelsunternehmen, Transportunternehmen, Banken,<br />

Versicherungen) unter einer Superklasse (z.B. Dienstleistungsunternehmen) zusammengefasst<br />

[Fisc92] / [CoYo91]. Die Klassen, die Element dieser Generalisierungs-/Spezialisierungshierarchie<br />

sind, sollen als Grundklassen bezeichnet werden.<br />

Grundklassen werden durch Attribute näher beschrieben. Diese können durch eine geschäfts-


prozessorientierte Analyse aus den atomaren Informationselementen vorhandener Nachrichtenformate<br />

(wie z.B. EANCOM) abgeleitet und sollten semantisch präzisiert werden. Sie stellen damit<br />

die im Rahmen <strong>zwischenbetrieblicher</strong> Informationsprozesse relevanten und bedeutsamen Eigenschaften<br />

der Entwurfselemente dar und sind Grundlage für die auszutauschenden Informationselemente<br />

zwischen den Klienten (vgl. Abschnitt 4.4). Jedem Attribut ist eine eindeutige und<br />

betriebswirtschaftlich unmissverständliche Bezeichnung zugeordnet.<br />

Mehrere Attribute, deren Zusammenfassung eine semantisch sinnvolle Einheit darstellt, bilden<br />

eigene Klassen, die als Attributklassen bezeichnet werden sollen. Beispiele für solche Attributklassen<br />

sind Anschrift, Bankverbindung, Preisangabe. Diese Attributklassen können über<br />

Aggregationsbeziehungen [CoYo91] den Grundklassen oder weiteren Attributklassen zugeordnet<br />

werden. Ebenso wie Grundklassen können auch Attributklassen generalisiert bzw. spezialisiert<br />

werden.<br />

Sind zwei Klassen (Grund- oder Attributklassen) über eine Generalisierungs-<br />

/Spezialisierungsbeziehung miteinander verbunden, so werden sämtliche Attribute sowie<br />

Aggregationsbeziehungen der Superklasse an die Subklasse vererbt.<br />

Unter Anwendung der beschriebenen objektorientierten Konzepte wurde je Entwurfselement ein<br />

Referenzklassendiagramm erstellt. Die folgende Abbildung zeigt einen Ausschnitt des Klassendiagramms<br />

für Klienten (vgl. Abbildung 4).<br />

Klient<br />

+Name : Name<br />

-ID, vom Käufer vergeben : Identifizierung<br />

-ID, vom Verkäufer vergeben : Identifizierung<br />

Wirtschaftliche Institution<br />

Einzelperson<br />

-Telefonnummer : Nummer<br />

-Geburtsdatum : Zeitangabe<br />

-Kundennummer : Identifizierung<br />

Einzelhandelsfiliale<br />

Grosshandelszentrale<br />

Unternehmen<br />

Industrieunternehmen<br />

Bankverbindung<br />

-Kreditinstitutsbezeichnung : Name<br />

-Bankleitzahl : Code<br />

-Kontonummer : Identifizierung<br />

Kontaktangaben<br />

-Name der Kontaktperson : Name<br />

-Faxnummer : Nummer<br />

-Internet-Adresse : Nummer<br />

-Telefonnummer : Nummer<br />

-Telexnummer : Nummer<br />

-X.400-Adresse : Nummer<br />

Abteilung<br />

-Identifizierung : Identifizierung<br />

-Name : Name<br />

Anschrift<br />

-Straßenbezeichnung : Name<br />

-Straßencode : Code<br />

-Postfachnummer : Identifizierung<br />

-Postleitzahl : Code<br />

-Ortsbezeichnung : Name<br />

-Ortscode : Code<br />

-Ortsteilbezeichnung : Name<br />

-Ortsteilcode : Code<br />

-Region : Name<br />

-Länderbezeichnung : Name<br />

-Ländercode : Code<br />

-Landesteilbezeichnung : Name<br />

-Landesteilcode : Code<br />

-Gebäudenummer : Identifizierung<br />

-Gebäudebezeichnung : Name<br />

Verkaufsabteilung<br />

Buchhaltung<br />

Einkaufsabteilung<br />

Versandstelle<br />

-Ladestelle : Bezeichnung<br />

Abbildung 4: Referenzklassendiagramm für Klienten (Ausschnitt)


3.2 Rollen<br />

Zwischenbetriebliche <strong>Prozesse</strong> laufen nach gewissen Regeln ab, die durch rechtliche Vorgaben und<br />

kaufmännische Gepflogenheiten bestimmt werden. Jeder Klient, jedes Objekt, jede Interaktion<br />

sowie jeder Kanal übernimmt nach diesen Regeln eine bestimmte Funktion bzw. Rolle in einem<br />

Prozess. Die Entwurfselemente Klient und Objekt können unabhängig von einem bestimmten<br />

Prozess betrachtet werden. Durch die Zuordnung einer Rolle kann deren Funktion oder Aufgabe in<br />

einem bestimmten Kontext festgelegt werden. Interaktionen und Kanäle sind dynamische Entwurfselemente<br />

und werden somit per se nur in einem bestimmten Anwendungskontext verwendet. Ihnen<br />

braucht daher keine Rolle zugewiesen werden.<br />

Klientenrollen<br />

Klientenrollen werden aus Sicht der Leistungsinteraktion betrachtet, die einem zwischenbetrieblichen<br />

Prozess zugrunde liegt. Unter einem zwischenbetrieblichen Prozess wird also eine<br />

Leistungsinteraktion mit allen zugehörigen Zahlungs- und Informationsinteraktionen verstanden, die<br />

sich auf diese Leistungsinteraktion beziehen und sie planen, steuern sowie kontrollieren. Die<br />

folgende Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus dem Rollenkatalog für Klienten:<br />

Rollen der an der Leistungsinteraktion<br />

direkt beteiligten Klienten<br />

• Käufer<br />

• Verkäufer<br />

Rollen der an der Leistungsinteraktion<br />

indirekt beteiligten Klienten<br />

• Versandspediteur<br />

• Empfangsspediteur<br />

• Bank des Käufers/Verkäufers<br />

• Handelsvertreter des Käufers/Verkäufers<br />

Abbildung 5: Klientenrollen<br />

Die Rollen des Käufers und Verkäufers können nach der Beteiligung am Informations-, Leistungsoder<br />

Zahlungsfluss weiter differenziert werden:<br />

Fluss Käuferrolle Verkäuferrolle<br />

Im Informationsfluss<br />

im leistungssteuernden Auftraggeber<br />

Auftragnehmer<br />

Informationsfluss<br />

im zahlungssteuernden Rechnungsempfänger Rechnungssteller<br />

Informationsfluss<br />

Im Leistungsfluss Warenempfänger Warensender<br />

Im Zahlungsfluss Zahlungssender Zahlungsempfänger<br />

Abbildung 6: Käufer- und Verkäuferrollen


Objektrollen<br />

Ebenso wie Klienten, so können auch Objekte kontextabhängige Rollen einnehmen. So kann ein<br />

Formular mit einer Artikelaufstellung sowohl als Anfrage, Bestellung oder Lieferschein dienen. Die<br />

Rolle eines Objektes gibt somit Aufschluss über dessen Verwendungszweck. Im Rahmen des<br />

elektronischen Datenaustausches kann die Rolle eines Informationsobjektes u.a. zur Zuordnung der<br />

entsprechenden Inhouseschnittstelle dienen. So ist z.B. ein ankommendes Informationsobjekt mit<br />

der Rolle „Auftrag“ als Auftrag im Inhousesystem weiterzuverarbeiten.<br />

Die Rollen werden zunächst nach der Verwendung im Leistungs-, Zahlungs- oder Informationsfluss<br />

unterteilt. Rollen von Informationsobjekten werden weiterhin nach der Prozessphase, in der diese<br />

eingesetzt werden, unterschieden. Dabei wird unterstellt, dass zwischenbetriebliche <strong>Prozesse</strong> in den<br />

Phasen Anbahnung, Vereinbarung, Durchführung und Kontrolle abgewickelt werden [Kosi69] /<br />

[FeSi94]. Weiteres Gliederungskriterium für (Informations-)Objektrollen sind die mit ihnen übertragenen<br />

Informationen. So können sie Markt-, Technik- oder Geschäftsverkehrsinformationen<br />

enthalten. Marktinformationen stellen Informationen über das Marktangebot oder die Marktnachfrage<br />

eines Klienten dar. Technikinformationen beschreiben die Technologie der Produkte und<br />

deren Nutzung. Geschäftsverkehrsinformationen dienen der Initialisierung, Steuerung und Kontrolle<br />

von Zahlungs- und Leistungsflüssen [Fisc99b]. Abbildung 7 zeigt exemplarisch einige Rollen für<br />

Informationsobjekte.<br />

Phase Informationsfeld Objektrolle<br />

Anbahnung Marktinformation Produktkatalog<br />

Werbung<br />

Geschäftsverkehrsinformation Anfrage<br />

Angebot<br />

Technikinformation<br />

Ersatzteilkatalog<br />

Vereinbarung Geschäftsverkehrsinformation Bestellung<br />

Rahmenauftrag<br />

Bestelländerung<br />

Technikinformation<br />

Produktspezifikation<br />

Durchführung Marktinformation Abverkaufsdaten<br />

... ... ...<br />

Abbildung 7: Rollen von Informationsobjekten (Ausschnitt)<br />

3.3 Informationsbausteine<br />

Informationsbausteine stellen atomare Informationselemente einer Nachricht bzw. eines Informationsobjektes<br />

dar, die sich nicht weiter zerlegen lassen. In der Referenzbibliothek wird für die<br />

<strong>Modellierung</strong> von Informationsstrukturdiagrammen (vgl. Abschnitt 4.4) ein Katalog von standardi-


sierten Informationsbausteinen bereitgestellt. Die Informationsbausteine werden dabei wie folgt aus<br />

den Klassendiagrammen und Rollenkatalogen abgeleitet:<br />

Jedes Attribut einer Referenzklasse (Grund- oder Attributklasse) kann als Basis für einen Informationsbaustein<br />

dienen (z.B. das Attribut Straßenbezeichnung der Attributklasse Anschrift; vgl.<br />

Abbildung 4). Die Bezeichnung eines Informationsbausteins setzt sich aus mehreren Teilen<br />

zusammen. Zunächst wird die Bezeichnung des Attributs, von dem der Baustein abgeleitet wird,<br />

übernommen (z.B. Straßenbezeichnung). Der Name der Klasse, aus der das Attribut stammt, wird<br />

der Attributbezeichnung vorangestellt. Als Trennzeichen wird ein Punkt verwendet (z.B.<br />

Anschrift.Straßenbezeichnung). Ist die Klasse über eine Aggregationsbeziehung Teil einer anderen<br />

Klasse, so wird deren Bezeichnung wiederum der bisher gebildeten Bezeichnung des Informationsbausteins<br />

vorangestellt, usw.. Im Falle von Grundklassen werden statt der Klassenbezeichnung<br />

sämtliche möglichen Rollenbezeichnungen verwendet (z.B. Warenempfänger, Warensender,<br />

Auftraggeber, usw. statt Einzelhandelsfiliale). Als Trennzeichen zwischen zwei Klassen- bzw.<br />

Rollenbezeichnungen dient ebenfalls ein Punkt (z.B. Warenempfänger.Anschrift.Straßenbezeichnung).<br />

Die so gebildeten Informationsbausteine sind über ihre Bezeichnungen eindeutig<br />

bestimmt.<br />

4 Vorgehen des <strong>Modellierung</strong>sansatzes<br />

4.1 Das AllBuy-Szenario<br />

Zur Illustration des <strong>Modellierung</strong>sansatzes soll ein Anwendungsbeispiel dienen: Es wird von einem<br />

Lebensmittelhandelsunternehmen, der AllBuy GmbH, ausgegangen. Zur AllBuy GmbH gehören<br />

etwa 200 Einzelhandelsfilialen verschiedener Größen. Die AllBuy GmbH bezieht ihre Brot- und<br />

Backwaren von einer industriellen Großbäckerei. Dabei erfolgt einmal jährlich ein Rahmenauftrag<br />

der AllBuy-Zentrale an die Großbäckerei, in dem Absatzmengen, Preise sowie Liefer- und<br />

Zahlungsbedingungen festgelegt werden. Die Lieferabrufe erfolgen direkt durch die AllBuy-<br />

Filialen, die wiederum direkt von der Großbäckerei beliefert werden (Streckengeschäft). Die<br />

Regulierung der Zahlungen übernimmt die AllBuy-Zentrale. Die Großbäckerei wird durch einen<br />

industriellen Backmischungshersteller beliefert. Der Verkauf der Brot- und Backwaren an die Endverbraucher<br />

erfolgt an Brottheken in den AllBuy-Filialen.<br />

Der bislang papierzentrierte Austausch von Informationen im Wertschöpfungsfluss soll nun weitgehend<br />

elektronisch erfolgen. Dafür sind die zwischenbetrieblichen <strong>Prozesse</strong> in ihren Strukturen<br />

und Inhalten zu entwerfen.


4.2 Prozessdiagramm<br />

Ausgangspunkt der <strong>Modellierung</strong> sind Prozessdiagramme für jede Stufe eines betrachteten Wertschöpfungsflusses.<br />

Ein Prozessdiagramm zeigt sämtliche an einem zwischenbetrieblichen Prozess<br />

beteiligten Klienten sowie die auftretenden Interaktionen. Jede Interaktion lässt sich der<br />

Anbahnungs-, Vereinbarungs-, Durchführungs- oder Kontrollphase zuordnen. Informationsinteraktionen<br />

zwischen Klienten finden nicht per se statt, sondern wirken in unterschiedlicher Weise auf<br />

Leistungs- oder Zahlungsinteraktionen und dienen bestimmten Zwecken (z.B. initiierend,<br />

leistungssteuernd, kontrollierend (vgl. [Sche97])). Beim Erstellen eines Prozessdiagramms ist für<br />

jede Interaktion die Zuordnung der Phase sowie, im Falle von Informationsinteraktionen, zusätzlich<br />

die Angabe des Zwecks obligatorisch. So kann leicht festgestellt werden, ob ein <strong>zwischenbetrieblicher</strong><br />

Prozess vollständig modelliert worden ist. Ebenso lassen sich auf diese Weise, z.B. im<br />

Rahmen einer Ist-<strong>Modellierung</strong> und -analyse, überflüssige oder fehlende Interaktionen<br />

identifizieren.<br />

Einzelhandelsfiliale<br />

AllBuy-<br />

Filiale<br />

(Käufer:<br />

Warenempfänger)<br />

2. abrufen (D)<br />

3. Lieferung mitteilen (D)<br />

4. liefern (D)<br />

Industrieunternehmen<br />

Großbäckerei<br />

(Verkäufer)<br />

6. Wareneingang<br />

melden (K)<br />

Grosshandelszentrale<br />

AllBuy-<br />

Zentrale<br />

(Käufer:<br />

Auftraggeber,<br />

Rechnungsempfänger,<br />

Zahlungssender)<br />

1. beauftragen (V)<br />

5. fakturieren (D)<br />

7. zahlen (D)<br />

Legende:<br />

Klient<br />

Informationsinteraktion<br />

Leistungsinteraktion<br />

Zahlungsinteraktion<br />

Abbildung 8: Prozessdiagramm des AllBuy-Szenarios<br />

Beim Erstellen eines Prozessdiagramms erhält jeder Klient sowie jede Interaktion einen Verweis auf<br />

eine Referenzklasse aus der Referenzbibliothek. Zum Beispiel sind die Klienten AllBuy-Filiale,<br />

AllBuy-Zentrale und Großbäckerei aus dem Prozessdiagramm des AllBuy-Szenarios (vgl.<br />

Abbildung 8) mit den entsprechenden Referenzklassen Einzelhandelsfiliale, Großhandelszentrale<br />

sowie Industrieunternehmen verknüpft. Durch die zugeordnete Referenzklasse werden die Attribute<br />

eines Entwurfselementes festgelegt. Im weiteren sind aus dem Rollenkatalog die Rollen<br />

auszuwählen und zuzuordnen, die die Klienten im betrachteten Prozess übernehmen. Im Prozess


zwischen der Großbäckerei und der AllBuy GmbH übernimmt die Großbäckerei die Rolle des Verkäufers<br />

mit sämtlichen Unterrollen Auftragnehmer, Warensender, Rechnungssteller und<br />

Zahlungsempfänger. Die Rollen des Käufers (Auftraggeber, Warenempfänger,<br />

Rechnungsempfänger, Zahlungssender) sind auf die AllBuy-Zentrale sowie auf die Filialen<br />

aufgeteilt.<br />

4.3 Interaktionsdiagramm<br />

Jede in einem Prozessdiagramm abgebildete Geschäftsbeziehung ist durch ein Interaktionsdiagramm<br />

hinsichtlich der alternativ möglichen Objekte und Kanäle sowie der strukturellen und<br />

verhaltensmäßigen Eigenschaften aller verwendeten Entwurfsklassen zu detaillieren. Eine<br />

Geschäftsbeziehung zwischen zwei Klienten besteht genau dann, wenn mindestens eine Interaktion<br />

zwischen ihnen stattfindet. Abbildung 9 zeigt beispielhaft das Interaktionsdiagramm für die<br />

Geschäftsbeziehung zwischen den AllBuy-Filialen und der Großbäckerei.<br />

Abbildung 9: Interaktionsdiagramm AllBuy-Filiale - Großbäcker<br />

Beschreibungselemente eines Interaktionsdiagramms sind Klienten, Objekte, Interaktionen und<br />

Kanäle. Die Klienten und Interaktionen werden aus dem Prozessdiagramm übernommen. Für jede<br />

Interaktion wird das Objekt, welches Gegenstand der Interaktion ist, und der Kanal, durch den die<br />

Interaktion realisiert wird, näher spezifiziert. So wird aus dem gezeigten Beispiel u.a. ersichtlich,<br />

dass die AllBuy-Filialen Lieferabrufe an die Großbäckerei über das Internet senden. Auch Objekte


und Kanäle erhalten einen Verweis auf eine Referenzklasse aus der Referenzbibliothek. Objekten<br />

wird zusätzlich, in Abhängigkeit der jeweiligen Interaktion, eine Rolle zugewiesen.<br />

4.4 Informationsstrukturdiagramm<br />

Für jedes Informationsobjekt ist ein Informationsstrukturdiagramm vorgesehen. Dieses beschreibt<br />

den Aufbau und Inhalt eines Informationsobjektes. Die zuvor erläuterten Prozess- und Interaktionsdiagramme<br />

bilden dabei die Basis für Informationsstrukturdiagramme und legen den betriebswirtschaftlichen<br />

Kontext für die Verwendung und Spezifikation von Informationsobjekten fest. Die<br />

nachfolgenden Erläuterungen zum Informationsstrukturdiagramm sollen anhand eines Beispiels<br />

erläutert werden. Abbildung 10 zeigt einen Lieferabruf, wie er bislang zwischen den AllBuy-<br />

Filialen und der Großbäckerei verwendet wird.<br />

Filiale AllBuy Köln-Kalk<br />

Paderborner Str. 110<br />

50102 Köln<br />

Kd.-Nr. 4711<br />

Datum der Bestellung: 12.09.97<br />

Betr. Rahmenvertrag-Nr. 1707 v. 16.05.97<br />

Liefertermin 14.09.97<br />

Art.-Nr.<br />

1312<br />

1414<br />

2001<br />

Artikelbezeichnung<br />

Aufbackbrötchen, 6er-Pack<br />

Brötchen, normal, rund, 40g<br />

Rosinenbrot, 750g<br />

Menge<br />

20<br />

200<br />

5<br />

Abbildung 10: Beispiel eines Lieferabrufs<br />

Spezifizieren der Informationsstruktur<br />

Zunächst ist die Informationsstruktur zu bestimmen. Informationsbausteine repräsentieren die<br />

atomaren Informationselemente einer Nachricht bzw. eines Informationsobjektes, die sich<br />

semantisch sinnvoll nicht weiter zerlegen lassen. Atomare Informationselemente des abgebildeten<br />

Lieferabrufs sind z.B. „Bestelldatum 12.09.97“, „Rahmenvertrag-Nr. 1707“ oder „Paderborner<br />

Str.“. Die Bezeichnungen der dazu passenden Informationsbausteine aus der Referenzbibliothek<br />

können wie folgt gefunden werden: für jedes atomare Informationselement ist zu überlegen,<br />

welchem <strong>Modellierung</strong>selement im Interaktionsdiagramm es zugeordnet werden kann. So ist z.B.<br />

„Paderborner Str.“ eine Eigenschaft der AllBuy-Filiale. Über die Verknüpfung mit der<br />

Referenzklasse Einzelhandelsfiliale wird das entsprechende Attribut Anschrift.Straßenbezeichnung<br />

ermittelt. Die Rolle der AllBuy-Filiale bestimmt die vollständige Bezeichnung des gesuchten<br />

Informationsbausteins: Warenempfänger.Anschrift.Straßenbezeichnung (vgl. Abbildung 11). Nach<br />

der erläuterten Vorgehensweise können zur Beschreibung des Lieferabrufs aus Abbildung 10 die


weiteren erforderlichen Informationsbausteine gefunden werden.<br />

Einige Bausteine beziehen sich auf den gesamten Abruf, während andere Bausteine die Abrufpositionen<br />

betreffen. Während es zu den erst genannten Bausteinen in der vorliegenden Abrufbestellung<br />

nur eine Ausprägung gibt (z.B. „12.09.97“ für den Informationsbaustein<br />

Lieferabruf.Erstelldatum), existieren zu den letzteren Bausteinen mehrere Ausprägungen (z.B. „20“,<br />

„200“ und „5“ für den Informationsbaustein Lieferung.Artikel.Bestellmenge). Um Gültigkeitsbereiche<br />

von Informationsbausteinen festlegen zu können, werden sogenannte Informationscontainer<br />

verwendet. Sie verdeutlichen die hierarchische Struktur eines Informationsobjektes. Im<br />

Beispiel des Lieferabrufs ist der Informationscontainer Lieferabrufposition zu verwenden. Informationscontainer<br />

können neben Bausteinen wiederum weitere Informationscontainer enthalten.<br />

Die vollständige Informationsstruktur des Lieferabrufs zeigt Abbildung 11. Ein Vergleich mit dem<br />

Papierdokument aus Abbildung 10 führt zu der Feststellung, das neun Informationselementen des<br />

Belegkopfes und drei Elementen des Positionsteils genau neun bzw. drei Informationsbausteinen im<br />

Informationsstrukturdiagramm gegenüberstehen. Hier liegt ein deutlicher Unterschied zum Ansatz<br />

der EDIFACT-Vorschrift. Ein einzelnes Informationselement in der ursprünglichen Nachricht<br />

entspricht in der Regel mehr als einem Datenelement nach der Überführung in das EDIFACT-<br />

Format.<br />

Rolle: Warenempfänger<br />

Attribut: Einzelhandelsfiliale.Anschrift:Straßenbezeichnung<br />

• Lieferabruf:Erstelldatum<br />

• Warenempfänger:Name<br />

Lieferabruf<br />

• Warenempfänger.Anschrift:Straßenbezeichnung<br />

• Warenempfänger.Anschrift:Ortscode<br />

• Warenempfänger.Anschrift:Ortsname<br />

• Warenempfänger.vom Verkäufer vergebene Nummer<br />

• Rahmenauftrag:Nummer<br />

• Rahmenauftrag:Erstelldatum<br />

• Liefern.Geforderter Liefertermin: Datum<br />

Lieferabrufposition<br />

• Lieferung.Artikel:vom Verkäufer vergebene Nummer<br />

• Lieferung. Artikel:Bezeichnung<br />

• Lieferung.Artikel:Bestellmenge<br />

Legende: • Informationsbaustein Informationscontainer<br />

Abbildung 11: Informationsstrukturdiagramm des Lieferabrufs Backwaren<br />

Spezifizieren der Methoden<br />

Nachdem die Informationsstruktur bestimmt worden ist, lassen sich Integritätsmethoden für das<br />

Informationsobjekt spezifizieren. Sie sollen die Integrität der übertragenen Daten sichern und<br />

dadurch die automatische Weiterverarbeitung durch die Inhousesysteme ermöglichen. Eine Analyse


der Tätigkeiten und Prüfungen bei der Eingangsverarbeitung von Nachrichten führte zu folgenden<br />

Kategorien von Integritätsmethoden (vgl. auch [Sche97]):<br />

Methodenkategorie<br />

Prüfen auf konsistente<br />

Nachrichtenfolge<br />

Prüfen auf konsistente<br />

Nachrichten<br />

Prüfen auf Plausibilität<br />

Ergänzen fehlender<br />

Werte<br />

Umsetzen von<br />

codierten Daten<br />

Konvertieren von<br />

Datenformaten<br />

Beispiel (bezogen auf eine Sammelrechnung im AllBuy-Szenario)<br />

• Die Mengen der Rechnungspositionen müssen mit den Lieferscheinmengen<br />

übereinstimmen<br />

• Die Preise der Rechnung müssen mit den Preisen des Rahmenvertrags<br />

übereinstimmen<br />

• Die Rechnungssumme muss mit der Summe der Rechnungspositionen<br />

übereinstimmen<br />

• Die Postleitzahl muss mit dem Ort übereinstimmen<br />

• Es dürfen nur zulässige Mehrwertsteuersätze verwendet werden<br />

• Es dürfen nur gültige Artikelnummern verwendet werden<br />

• Nettobetrag fehlt (kann aus MwSt-Satz und Bruttobetrag berechnet<br />

werden)<br />

• Währungsangabe fehlt (kann durch Konstante aus Partnerstammsatz<br />

ersetzt werden, z.B. „DM“)<br />

• Verwendeter Code 07 für MwSt-Satz 7% wird in dem vom Partner<br />

verwendeten Code 02 umgesetzt.<br />

• Konvertieren des Rechnungsdatums von 12.09.1997 in 97/09/12<br />

Abbildung 12: Kategorien von Integritätsmethoden<br />

Jedem Informationsbaustein eines Informationsstrukturdiagramms und jedem Informationsobjekt<br />

lassen sich mehrere Integritätsmethoden der verschiedenen Kategorien zuordnen (vgl. Abbildung<br />

13). Die Spezifikation der Methoden erfolgt nach dem Event-Condition-Action-Modell (E-C-A)<br />

[HeKn95] / [DrRu99].<br />

Lieferabruf<br />

• Lieferabruf:Erstelldatum<br />

• Warenempfänger:Name<br />

•<br />

• Rahmenauftrag:Nummer<br />

• Rahmenauftrag:Erstelldatum<br />

•<br />

Lieferabrufposition<br />

•<br />

•<br />

Methodenkategorien<br />

Prüfen auf konsistente Nachrichtenfolgen<br />

(z.B. paßt das Datum zur Nummer)<br />

Prüfen auf konsistente Nachrichten<br />

Prüfen auf Plausibilität<br />

(z.B. Datum in der Zukunft unzulässig)<br />

Ergänzen fehlender Werte<br />

(z.B. aus Original-Rahmenauftrag)<br />

Umsetzen von codierten Daten<br />

Rahmenauftrag<br />

•<br />

• Rahmenauftrag:Nummer<br />

• Rahmenauftrag:Erstelldatum<br />

•<br />

Konvertieren von Datenformaten<br />

z.B. von “jj-mm-tt” nach “tt-mm-jj”<br />

Abbildung 13: Spezifizieren von Methoden


5 Nutzen<br />

Die modellbasierte Planung und Gestaltung des zwischenbetrieblichen Informationsaustausches<br />

bietet - unabhängig von der gewählten Implementierung oder vom verwendeten Standardformat -<br />

eine Reihe von Vorteilen gegenüber einer EDI-Lösung ohne vorausgehende <strong>Modellierung</strong>:<br />

Semantisch präzise Nachrichten<br />

Statt durch einen syntaxorientierten Feldkatalog werden mit dem <strong>Modellierung</strong>sansatz die Informationselemente<br />

<strong>zwischenbetrieblicher</strong> Nachrichten vor dem Hintergrund einer geschäftsprozessorientierten<br />

<strong>Modellierung</strong> in ihrer Semantik eindeutig bestimmt. Dadurch kann die Verständigung<br />

zwischen den Marktpartnern über die Bedeutung der auszutauschenden Nachrichten enorm<br />

beschleunigt werden.<br />

Vereinfachte Integration<br />

Neben den rein statischen Datenstrukturen werden bei der <strong>Modellierung</strong> auch die Methoden zur<br />

Verarbeitung der Nachrichten berücksichtigt. Die Einbettung der Informationsobjekte in ein<br />

zwischenbetriebliches Gesamtmodell ermöglicht es, auch nachrichtenübergreifende Zusammenhänge<br />

zwischen den einzelnen Informationselementen oder den Nachrichten selbst abzubilden.<br />

Damit wird der Entwurf und die Implementierung der für die Inhousesystem-Anbindung notwendigen<br />

Prüf- und Konvertierungsprozeduren effektiv unterstützt und vereinfacht.<br />

Unterstützung des zwischenbetrieblichen Projektmanagements<br />

Eine zwischenbetriebliche <strong>Modellierung</strong> trägt erheblich zur Transparenz und zum Verständnis der<br />

unternehmensübergreifenden <strong>Prozesse</strong> bei. Die <strong>Modellierung</strong>sergebnisse verbessern den Dialog<br />

zwischen den Verantwortlichen in den Fach- und DV-Abteilungen der beteiligten Marktpartner<br />

eines zwischenbetrieblichen Projektes und können somit die Projektlaufzeit verkürzen.<br />

Nutzen für die Standardisierung<br />

Eine <strong>Modellierung</strong> <strong>zwischenbetrieblicher</strong> <strong>Prozesse</strong> kann auch zu einer verbesserten Standardisierungsarbeit<br />

beitragen [TMWG98a]. Statt die syntaktischen Formate einzelner Datenfelder zu<br />

standardisieren, sollte durch die <strong>Modellierung</strong> eine Vereinbarung auf fachkonzeptueller Ebene<br />

erfolgen. Gegenüber dem Vorschlag der Techniques and Methodologies Working Group der<br />

CEFACT, dem Gremium für die Pflege und Weiterentwicklung des EDIFACT-Standards, die<br />

universale <strong>Modellierung</strong>ssprache UML zu verwenden [TMWG98b], wird in diesem Beitrag ein<br />

Ansatz vorgestellt, der eigens für die <strong>Modellierung</strong> <strong>zwischenbetrieblicher</strong> <strong>Prozesse</strong> entwickelt<br />

worden ist.<br />

Implementierungsunabhängigkeit


Die <strong>Modellierung</strong> <strong>zwischenbetrieblicher</strong> <strong>Prozesse</strong> erfolgt auf konzeptueller Ebene. Dies lässt<br />

mehrere Alternativen für die Implementierung zu. So können auch beim Einsatz traditioneller EDI-<br />

Technologien und Standardformaten die o.g. Vorteile erzielt werden. Denkbar sind aber auch internetbasierte<br />

Lösungen unter Nutzung neuerer Technologien wie XML oder Java.<br />

Im Folgenden wird eine Implementierungsalternative vorgestellt (vgl. Abbildung 14), die im<br />

eingangs erwähnten Forschungsprojekt entwickelt und erprobt worden ist [DrRu99]. Bei dieser<br />

Lösung spezifiziert der Sender die zu übertragenen Nachrichten mit einem<br />

Informationsstrukturdiagramm. In der gleichen Weise modelliert der Empfänger die entsprechende<br />

Schnittstelle seines Inhousesystems. Sender und Empfänger greifen dabei auf dieselbe<br />

Referenzbibliothek zurück. Ein Softwaregenerator erzeugt Javaklassen auf Basis der<br />

Informationsstrukturdiagramme. In einem konkreten Szenario wird die Javaklasse vom Sender<br />

instantiiert und mit Daten gefüllt. Die Übertragung zum Empfänger erfolgt durch Remote-Method-<br />

Invocation (RMI). Beim Empfänger wird das passende Schnittstellenobjekt aktiviert und entnimmt<br />

die Werte aus dem eingegangenem Informationsobjekt. Die Werte werden durch die<br />

Integritätsmethoden des Schnittstellenobjektes überprüft. Danach erfolgt die Konvertierung in das<br />

Format des Inhousesystems.<br />

Sender<br />

Empfänger<br />

Informationsstrukturdiagramm<br />

Referenzbibliothek<br />

Informationsstrukturdiagramm<br />

Softwaregenerator erzeugt<br />

Softwaregenerator erzeugt<br />

Java-Klasse<br />

Java-Klasse<br />

instantiiert<br />

instantiiert<br />

Informationsobjekt<br />

Bestellung<br />

Übertragen<br />

(z.B. durch RMI)<br />

Schnittstellenobjekt<br />

Bestellung<br />

konvertieren<br />

Integrität<br />

prüfen<br />

Inhouse-<br />

Format<br />

(z.B. SAP)<br />

Abbildung 14: EDI-Implementierung mit Java (vereinfacht)<br />

Die skizzierte Implementierung bietet neben den oben beschriebenen Vorteilen noch weiterreichende<br />

Vorzüge. So können die Informationsobjekte flexibel gestaltet und an die Erfordernisse<br />

der jeweiligen Geschäftsprozesse angepaßt werden, da sie nicht an ein festes Format gebunden sind.<br />

Im Mittelpunkt steht nicht mehr die Struktur einer Nachricht, sondern deren notwendigen Informationselemente.<br />

Diese sind sehr einfach aufgebaut; dementsprechend einfach können auch die Prüfund<br />

Konvertierungsprozeduren gestaltet werden. Die Verwendung von Java erlaubt neben der Über-


tragung von textuellen Daten auch weitere Datentypen wie z.B. Bilder oder Zeichnungen. Durch<br />

den Softwaregenerator können die <strong>Modellierung</strong>sergebnisse direkt für die Implementierung nutzbar<br />

gemacht werden.<br />

6 Zusammenfassung und Ausblick<br />

Es wurde ein Ansatz zur <strong>Modellierung</strong> <strong>zwischenbetrieblicher</strong> <strong>Prozesse</strong> beschrieben und das<br />

Nutzenpotential für die Planung und Gestaltung des unternehmensübergreifenden Nachrichtenaustausches<br />

dargelegt. Zentrale Konzepte des Ansatzes sind<br />

• die <strong>Modellierung</strong> (modellbasiert),<br />

• die Objektorientierung (objektorientiert)<br />

• und die Betrachtung von einzelnen Informationsbausteinen statt kompletter Nachrichtenstrukturen<br />

(Bausteinansatz).<br />

Abbildung 15 gibt einen Überblick über Gemeinsamkeiten und Unterschiede gegenüber anderen<br />

aktuellen Ansätzen zur Integration von Informationssystemen bezüglich der genannten Punkte.


Ansatz Gemeinsamkeit Unterschied<br />

Open EDI<br />

• modellbasiert • nicht objektorientiert<br />

[ISO95]<br />

• kein Bausteinansatz<br />

Basic Semantic Register<br />

• Bausteinansatz • Nicht objektorientiert<br />

[ISO98]<br />

• nicht modellbasiert<br />

BEACON - Business Engineering • Bausteinansatz • (noch) nicht<br />

Architecture Construction Nexus [Stee97] • Objektorientiert modellbasiert<br />

Next Generation of UN/EDIFACT • modellbasiert • kein Bausteinansatz<br />

[TMWG98a]<br />

• objektorientiert<br />

OAGIS - Open Applications Group • Bausteinansatz • Nicht objektorientiert<br />

Integration Specification [OAG98]<br />

• nicht modellbasiert<br />

Abbildung 15: Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Ansätzen<br />

Ziel ist es, den Ansatz um die Konzepte Ereignisse und betriebswirtschaftliche Regeln zu erweitern.<br />

Danach senden und empfangen Klientenobjekte zeitgesteuert oder nach definierten Regeln<br />

Informationsobjekte. Interaktionsobjekte überwachen und steuern andere Interaktionen. Zum Beispiel<br />

ist es denkbar, dass nach einer erfolgten Fakturierung der Zahlungseingang durch entsprechende<br />

Softwareobjekte überwacht wird und diese gegebenenfalls eine Mahnung auslösen.<br />

Wichtige Voraussetzung der <strong>Modellierung</strong> <strong>zwischenbetrieblicher</strong> <strong>Prozesse</strong> in der dargestellten<br />

Weise ist die Verwendung einer gemeinsamen Referenzbibliothek. Hierfür ist ein geeignetes<br />

Organisationskonzept zu entwickeln. Unter anderem ist zu klären, wer am Aufbau der<br />

Referenzbibliothek beteiligt ist, wie sie gewartet und ergänzt wird.<br />

Der vorgestellte Ansatz könnte wertvolle Anregungen für den aktuell diskutierten Datenaustausch<br />

auf Basis der Extensible Markup Language (XML) liefern. Insbesondere erscheint er kompatibel mit<br />

den Vorstellungen eines globalen XML/EDI-Repositories [Rama99] oder des Basic Semantic<br />

Registers der ISO [ISO98] und könnte dessen methodische und fachkonzeptuelle Grundlage bilden.<br />

Sollte sich die Standardisierung von Informationsbausteinen durchsetzen, so kann die <strong>Modellierung</strong><br />

<strong>zwischenbetrieblicher</strong> <strong>Prozesse</strong> dazu beitragen, dass die Vision eines automatisierten Informationsaustausches<br />

ohne bilaterale Absprachen zur Realität wird. Die Unternehmen modellieren dann ihre<br />

Schnittstellen in der vorgeschlagenen Weise mittels Informationsstrukturdiagrammen und veröffentlichen<br />

sie im Internet. Mögliche Marktpartner übersenden Informationsobjekte mit den geforderten<br />

Informationsbausteinen.


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