27.01.2015 Aufrufe

Waldkindergruppe „Schlaue Füchse“

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Pädagogisches Konzept<br />

für die<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

<strong>„Schlaue</strong> <strong>Füchse“</strong><br />

Überackern<br />

Stand 01.09.2014<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong> –<br />

Leben in und mit der Natur<br />

Konzepterstellung / Projektidee: Mag. Andrea Wolfgruber-Dörfl<br />

Konzeptaktualisierung: Kindergruppenleitung Katharina Sommerauer


Pädagogisches Konzept<br />

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />

Seite<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Gesetzliche Grundlagen 2<br />

Strukturqualität<br />

1. Rechtsträger<br />

2. Anzahl der Gruppen<br />

3. Öffnungszeiten<br />

4. Gruppenstruktur<br />

5. Personalsituation<br />

6. Räume<br />

7. Aufnahmemodalitäten 3<br />

8. Aufnahmebedingungen<br />

9. Sonstige Ausstattung<br />

10. Essensritual<br />

11. Kleidung/Jahreszeit<br />

12. Verhalten im Wald<br />

Vorwort 4<br />

Orientierungsqualität 5<br />

Bild vom Kind<br />

Funktion und Aufgabe der Kindergruppe 6<br />

Verständnis von Bildung und Erziehung<br />

Rollenverständnis der päd. Fachkräfte 7<br />

Prozessqualität 7<br />

1. Bildungs- und Erziehungsziele,<br />

pädagogische Schwerpunkte<br />

Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten 8<br />

Positives Selbstbild<br />

Spiel und Kreativität 9<br />

Körperbewusstsein 10<br />

Sinneswahrnehmung 11<br />

Ökologisches Bewusstsein 12<br />

Sprachentwicklung – Wahrnehmung<br />

Sozialverhalten 13<br />

Verantwortung 14<br />

Stille 15<br />

Sinn für Schönheit und Einzigartigkeit<br />

Rhythmik – musikalische Erziehung 16<br />

Naturwissenschaftliche Bildung<br />

Generationenübergreifendes Lernen<br />

Schulfähigkeit – Schulreife 17<br />

2. Methoden unter Berücksichtigung der<br />

unterschiedlichen Bedürfnisse, Interessen<br />

und des Entwicklungsstandes der Kinder<br />

3. Spezieller pädagogischer Ansatz 18<br />

4. Tagesablauf 19<br />

5. Gestaltung von Übergängen 20<br />

6. Dokumentation der päd. Arbeit<br />

7. Zusammenarbeit mit den Eltern,<br />

der Schule, dem Rechtsträger 21<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Fortbildung 22<br />

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />

Zusammenarbeit mit Bildungsanstalten 23<br />

Nachwort<br />

2


Pädagogisches Konzept<br />

1. Gesetzliche Grundlagen<br />

- OÖ Kinderbetreuungsgesetz 2007<br />

- Landesgesetzblatt Nr. 39<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

2. Strukturqualität<br />

1. Rechtsträger der Einrichtung<br />

Gemeinde Überackern, Kreuzlinden 11<br />

5122 Überackern<br />

Telefon: 07727/2912<br />

2. Anzahl der Gruppen: 1 Gruppe mit 20 Kindern<br />

3. Öffnungszeiten: Der Betrieb soll ganzjährig mit Ausnahme der<br />

gesetzlichen Feiertage stattfinden.<br />

Die Bringzeiten sind von<br />

Mo - Fr 08:00 – 08:30 Uhr<br />

Die Abholzeiten sind von<br />

Mo - Fr 12.30 - 13.30 Uhr<br />

Weihnachts- und Osterferien sind der Volksschule angepasst, die Sommerferien<br />

beginnen Mitte Juli, Kindergruppenbeginn ist jeweils am 1. Montag im<br />

September.<br />

Die Öffnungszeiten verstehen sich als Vorschlag und richten sich nach dem<br />

Bedarf.<br />

4. Gruppenstruktur allgemein: 3- 6-Jährige, 1Betreuerin pro 8 Kinder<br />

5. Personalsituation: 1 Kindergruppenleiterin, 2 Helferinnen, Praktikanten (z. B<br />

der BAKIP), 1 Urlaubs- und Krankheitsvertretung mit Helferinnen-Ausbildung,<br />

die die Gruppe kennt und naturkundliche Erfahrungen mitbringt. Bei<br />

Dienstverhinderung der gruppenführenden Pädagogin übernimmt die Helferin<br />

die Aufsichtspflicht. Eine Ersatzkraft mit naturkundlichen Kenntnissen, die<br />

auch die Kinder kennt, übernimmt die Aufgaben der Helferin.<br />

Sprechzeit der Kindergruppenleitung nach Vereinbarung täglich 12.30 – 13.00<br />

Uhr oder nach vereinbarter Zeit.<br />

6. Räume:<br />

Seit September 2012 steht den <strong>„Schlaue</strong>n Füchsen“ ein neues Waldgebiet mit<br />

angrenzender großer Wiese zur Verfügung.<br />

Für kalte, stürmische oder sehr nasse Tage ein kindgemäß eingerichteter<br />

Gruppenraum in der Volksschule und die Turnhalle<br />

Ein Tipi mit 5 Metern Durchmesser, Nutzung für Teilgruppenarbeit oder Feiern<br />

Beheizbarer Baucontainer mit Tischen und Bänken, genutzt zum Basteln<br />

Malen und zur Jause bei Kälte. Unterbringung auch von Garderobe und<br />

Musikinstrumenten, sowie Bilderbüchern, Spielen und Bastelmaterial.<br />

Materialwagen mit Wechselkleidung und Werkzeug<br />

Unterstand für Bewegung bei Schlechtwetter<br />

Camping-WC in einem wind- und sichtgeschützten Holzverschlag.<br />

Dieses wird jeden Tag in die Kanalisation der Gemeinde entleert.<br />

3


Pädagogisches Konzept<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

7. Aufnahmemodalitäten: Die Aufnahme von Kindern in die<br />

Kindergruppe erfolgt nach Maßgabe der verfügbaren Plätze für<br />

Kinder vom vollendeten 3. Lebensjahr bis zum Beginn der Schulpflicht.<br />

Die Anmeldung gilt grundsätzlich für das ganze Kindergruppenjahr.<br />

Der Kindergruppenplatz ist derzeit kostenfrei, jedoch wird ein Werkbeitrag von<br />

7.-€ pro Monat erhoben. In die Verwendung können Eltern<br />

Einsicht nehmen.<br />

8. Aufnahmebedingungen: Der Platz in der Kindergruppe ist sicher,<br />

wenn das ausgefüllte Anmeldeformular im Gemeindeamt<br />

abgegeben wird und den Eltern eine schriftliche Bestätigung<br />

über den zugesicherten Kindergruppenplatz zugeht. Bei der<br />

Anmeldung wird ein „Schnuppertag“ festgelegt. An diesem Tag kann das Kind<br />

mit den Eltern vor dem eigentlichen Kindergruppenbesuch die Kindergruppe<br />

kennen lernen.<br />

9. Sonstige Ausstattung:<br />

2 Bollerwägen mit Arbeitsgeräten, Isomatten, Wasserkanister,<br />

Waschutensilien, Wechselkleidung, Utensilien zur Erforschung von<br />

Flora und Fauna, Mobiltelefon für Notfallversorgung und Telefonliste<br />

der Eltern und Ärzte<br />

Erste-Hilfe-Ausrüstung entsprechend der Empfehlung des Gesundheitsamtes<br />

(wird jährlich vom Arzt überprüft)<br />

10. Essensritual: Vor dem Essen werden die Hände gründlich gewaschen, um<br />

der Gefahr der Infizierung durch den Fuchsbandwurm vorzubeugen. Nichts,<br />

was im Wald gefunden wird, wird in den Mund genommen. Die Kinder sollen<br />

keine süßen Aufstriche sowie Süßigkeiten mitbringen, da zum einen Insekten<br />

angelockt werden und zum anderen gesunde Ernährung zum Konzept der<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong> gehört. Die Gruppe isst zwecks besserer Übersicht im<br />

Gelände gemeinsam nach einem Ritual mit Lied oder Vers.<br />

11 Kleidung/Jahreszeit: Gemäß dem Grundsatz: "Es gibt kein schlechtes<br />

Wetter, sondern nur schlechte Kleidung" soll die Kleidung der Kinder stets der<br />

jeweiligen Jahreszeit und Witterung angepasst sein. Arme und Beine sollten<br />

Sommer wie Winter als Schutz vor Verletzungen und Zecken bedeckt sein.<br />

Außerdem sollte die Kleidung hell sein, um Zecken gleich erkennen zu<br />

können.<br />

12. Verhalten im Wald: Pilze, Beeren oder andere Pflanzen dürfen nicht<br />

abgerissen oder gegessen werden. Der achtsame Umgang mit Tieren und<br />

Pflanzen ist wichtig. Nach Absprache mit dem Förster und Jagdleiter sind<br />

bestimmte Plätze zu meiden. Bei Wanderungen werden bestimmte<br />

Treffpunkte vereinbart, an denen die Kinder aufeinander warten. Wir<br />

versuchen, uns ruhig zu verhalten, weil wir bei den Tieren zu Gast sind und<br />

sie nicht erschrecken wollen.<br />

4


Pädagogisches Konzept<br />

Vorwort<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Eine Kindergruppe, die nur im Wald – in freier Natur stattfindet Manche mögen<br />

sich vielleicht fragen, warum dies Und: Wie geschieht dies Im Folgenden<br />

versuchen wir darauf eine Antwort zu finden:<br />

In der heutigen Alltagshektik wo wir von immer schnellerer und ausgefeilterer<br />

Technik und Reizüberflutung (Medien, Geschäftigkeit, Umweltprobleme,<br />

gesellschaftliche Probleme, Straßenverkehr, uvm.) überschwemmt werden, findet<br />

der Mensch im Rhythmus der Natur wieder Ruhe und innere Ausgeglichenheit.<br />

Hier kann er Kraft schöpfen und selbst schöpferisch werden.<br />

Viele Erwachsene denken an besonders schöne und eindrucksvolle Momente<br />

ihrer Kindheit zurück, die sie in der Natur verbracht haben, was für viele Kinder<br />

heute nicht mehr selbstverständlich ist.<br />

In der <strong>Waldkindergruppe</strong> können Kinder erleben und be-greifen, wie der Mensch<br />

mit seiner natürlichen Umwelt verbunden ist und dass er auf die Natur<br />

angewiesen ist. Wissensdurst und Forscherdrang, sowie der natürliche<br />

Bewegungsdrang des Kindes werden gestillt. Dabei entwickelt es ein Gefühl von<br />

Wert und Verantwortung und sinnvollem Handeln. Einer der größten Schätze für<br />

die Zukunft des Kindes ist, dass es aktiv sein darf und nicht zum passiven<br />

Konsumenten heranwächst, was wiederum die Glücksfähigkeit des Menschen<br />

entscheidend positiv beeinflusst. Eine weitere wichtige Erfahrung ist auch die<br />

Erhaltung der Lernfreude, denn alles wird unmittelbar in kindgemäßester Form, d.<br />

h. mit Staunen und Freude, mit Lust und „Aha-Erlebnis“ erfahren und angeeignet.<br />

Man kann nichts falsch machen – die beste Grundlage für Kreativität und um<br />

neue Ideen auszuprobieren. Um als Mensch heranzuwachsen, der innovative<br />

Lösungswege zu gehen sich zutraut. Neue Wege für eine immer komplizierter<br />

werdende Welt mit manchmal unüberschaubaren Herausforderungen.<br />

Die Berührung der Erde<br />

Wir haben die Erde buchstäblich geliebt, wir setzten oder legten uns auf die Erde mit<br />

dem Gefühl,einer mütterlichen Kraft nahe zu sein.<br />

Die Erde beruhigte, gab Kraft, reinigte und heilte.<br />

Deshalb sitzt der alte Indianer immer noch auf der Erde und nicht oben, weit weg von<br />

ihren lebensspendenden Kräften.<br />

Für ihn bedeutet auf der Erde zu sitzen oder zu liegen, fähig zu sein, tiefer nachzudenken<br />

und intensiver zu fühlen.<br />

Luther Standing Bear, Sioux (1868 – 1939)<br />

5


Pädagogisches Konzept<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

3. Orientierungsqualität<br />

1.Bild vom Kind<br />

Kinder finden in der Natur den idealen Platz um Kind zu sein. Sie erleben ihre<br />

Neugierde, das Spielen und die Bewegung im Freien, in einer natürlichen<br />

Umgebung. Gerade in der heutigen Zeit, in der wir von Technologisierung und<br />

Computern überrollt werden, ist es lebensnotwendig, zum Natürlichen und<br />

Ursprünglichen zurück zu kehren und davon berührt zu werden. Die größte<br />

positive Wirkung auf unseren menschlichen Geist, Körper und die Seele hat<br />

durch vielfältigste Sinnesreize, gekoppelt mit Entspannung, Lebensfreude und<br />

Aktivität: die Natur.<br />

Schon in der Antike wusste man: in einem gesunden Körper<br />

wohnt ein gesunder Geist.<br />

Das Bild vom Kind, das unserer Arbeit zugrunde liegt, ist das eines<br />

kompetenten Kindes, das sich die Welt selbst erschließen will. Das Kind wird<br />

als Konstrukteur und Akteur seiner Realität aufgrund seiner<br />

Wahrnehmungsprozesse verstanden. Je nachdem, wie es die Realität erlebt,<br />

(z. B. Situationen im Miteinander, Ereignisse), benötigt es Begleitung,<br />

beziehungsweise Unterstützung von den Pädagogen, damit es Situationen<br />

erfolgreich bewältigen und daraus lernen kann.<br />

Das Kind steht dabei mit seiner Persönlichkeit, seinen Interessen und Fähigkeiten<br />

im Mittelpunkt des Geschehens, es darf mitreden und mitentscheiden.<br />

So fühlt es sich ernst genommen, lernt Verantwortung und wächst in seinen<br />

Möglichkeiten. Es kann sich entfalten, kann frei zwischen Angeboten wählen<br />

und erhält individuelle Zuwendung.<br />

Bei der sehr persönlichen Betreuung werden auch spezielle Bedürfnisse<br />

Einzelner besonders gefördert. (z. B. bei Unruhe und Konzentrationsschwäche,<br />

bei Hyperaktivität oder auch bei Nachholbedarf in verschiedensten<br />

Bereichen stehen wir dem Kind mit Geduld und Angeboten, mit förderndem<br />

Spiel, mit Annahme und Gespräch besonders zur Seite.)<br />

Unser Verständnis von Partizipation, Integration und Interkulturalität wird<br />

immer wieder im Team reflektiert, wobei wir uns an neuen Erkenntnissen der<br />

Forschung zum Thema „Entwicklung des Kindes“ orientieren. Die Kinder<br />

haben teil an der Entwicklung der Projekte und Themen im Kindergarten,<br />

indem sie Mitsprache genießen und durch gemeinsame Portfolioarbeit sich<br />

der Gestaltungsmöglichkeiten des Alltags, bzw. der Projekte bewusst werden.<br />

Die <strong>Waldkindergruppe</strong> versteht sich als Gemeinschaft, die Andersartigkeit<br />

akzeptiert und als bereichernd erfährt. Spiele und Lieder zu diesem Thema<br />

werden von den Kindern sehr begrüßt und geliebt.<br />

Auch ein Kind mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen würden wir in<br />

die Gruppe integrieren und uns bei Bedarf die Erlaubnis einholen, bzw. nach<br />

bestehendem Gesetz eine geeignete Fachkraft zum Team zuziehen.<br />

Bei Kindern mit interkulturellem Hintergrund würden wir ebenso einfühlsam die<br />

Aufmerksamkeit auf Interesse am Neuen lenken und mithilfe von Büchern und<br />

Referenten die fremde Kultur, Sprache, etc. kennenlernen.<br />

Das Thema: „Wie leben andere Völker – was können wir von ihnen lernen“<br />

fand sich bisher in jedem unserer Jahresläufe. ( Z. B. Beim Englischlernen mit<br />

Native speakers oder beim Trommeln mit einem Afrikaner in<br />

6


Pädagogisches Konzept<br />

traditioneller Kleidung, der auch von seinem Land erzählt.)<br />

• Funktion und Aufgabe der Kindergruppe<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Platz haben zum Kindsein im wahrsten Sinne des Wortes: Raum, sich<br />

frei zu bewegen, Platz zum Lachen, Weinen, Tanzen, Träumen,<br />

Kreativsein, Entdecken,…<br />

Erleben von Natur und Umwelt als Kontrast zu Lernerfahrungen aus 2.<br />

Hand, woraus folgt, dass Lebendigkeit und Freude am Selbsttun erhalten<br />

bleiben.<br />

Der natürliche Bewegungsdrang der Kinder kann ungehindert<br />

ausgelebt werden. Bewegung erzeugt ein Gefühl von Zufriedenheit,<br />

Gesundheit, Aufnahmefähigkeit, stärkt die Muskeln und vernetzt<br />

Hirnzellen.<br />

Keine Lärmbelästigung wie in geschlossenen Räumen: die Kinder<br />

erleben wieder Stille!<br />

Weniger Krankheiten, die gewöhnlich in geschlossenen und oft<br />

überheizten Räumen übertragen werden. Stärkung des körpereigenen<br />

Immunsystems.<br />

Vier bis sechs Stunden täglich frische Luft.<br />

Regeln und Gebote sind für die Kinder nachvollziehbar, weil mit dem<br />

unmittelbaren Erleben verbunden.<br />

Natur wird unmittelbar erlebt und begriffen, der behutsame Umgang mit<br />

jeder Art von Leben wird erfahren und gelernt. Der Kreislauf der Natur<br />

wird direkt wahrgenommen und erlebt.<br />

Die Phantasie und Kreativität der Kinder wird durch die Vielfalt der<br />

Natur des Waldes angeregt und gefördert. Das tägliche Erleben des<br />

Waldes ist für die Kinder ein wirkliches Abenteuer.<br />

Das Spiel in freier Natur lässt die Kinder selbst ihre Grenzen und<br />

Entwicklungsfortschritte erfahren.<br />

Kräftigung der Muskulatur und Förderung der Körperbeherrschung<br />

durch Bewegung auf unebenem Grund.<br />

Kraft und Ausdauer nehmen zu. Körperliche Fitness wird gestärkt.<br />

<br />

<br />

Eigene Erfahrungen ermöglichen einprägsames und freudiges Lernen.<br />

Kinder können Kinder sein und sich nach ihrem eigenen Tempo und<br />

ihren Vorlieben entfalten.<br />

• Verständnis von Bildung und Erziehung<br />

Die <strong>Waldkindergruppe</strong> dient der Förderung, Erziehung,<br />

Bildung und Betreuung von Kindern in natürlicher Umgebung<br />

und der daraus resultierenden Sensibilisierung der Kinder für unsere<br />

wildschöne Umwelt. Der ganzjährige Aufenthalt der Kinder im Freien dient der<br />

physischen, psychischen, sozialen und kognitiven Entwicklung der Kinder.<br />

Die Natur mit ihren Jahreszeiten und Witterungen, ihrem kreativen Wuchs und<br />

schier endloser Vielfalt ist eine große Erfahrungsquelle für die Sinne. Es sind<br />

elementare Erlebnisse: spüren, hören, riechen, sehen und überrascht werden.<br />

Natur ist oft unberechenbar, doch ihre Grundlage ist eine Ordnung, durch die<br />

alles Leben funktioniert. Diese Gleichmäßigkeit in vielen Prozessen können<br />

Kinder bewusst erleben und erfahren ganzheitlich Bildung, Wissens- und<br />

Fähigkeitenerweiterung. Die Kinder erleben die Elemente hautnah,<br />

experimentieren, (learning by doing), begreifen quasi selbst<br />

7


Pädagogisches Konzept<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Erarbeitetes, lernen es lieben und damit auch schützen. Aktiv zu<br />

sein beugt passiver Konsumhaltung vor, mit welcher eine<br />

zusammenhanglose Reizüberflutung einhergeht, die bei Kindern<br />

Aufmerksamkeitsstörungen verursacht, weil dies alles nicht verarbeitet werden<br />

kann. (Kinder „schalten auf Durchzug“)<br />

• Rollenverständnis der pädagogischen Fachkräfte im Hinblick auf das<br />

Bildungsgeschehen<br />

Das pädagogisch qualifizierte Personal unterstützt und ergänzt die elterliche<br />

Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern. Die <strong>Waldkindergruppe</strong> bietet<br />

individuelle, vielfältige und der Entwicklung des Kindes angemessene<br />

Erfahrungs- und Bildungsmöglichkeiten. Die Themen orientieren sich an direkt<br />

Erlebtem, sowie an Jahreszeiten, Feiern und Interessen der Kinder.<br />

Hierzu werden Projekte mit den Kindern durchgeführt, wie z. B. Bachwochen,<br />

in denen mit einer Biologin mikroskopiert wird, Bachlauf und Biberbauten<br />

inspiziert werden, wie auch passende Spiele, Musisches, Kreatives,<br />

herangezogen werden.<br />

Die Ziele der pädagogischen Arbeit werden durch geplantes, methodischdidaktisches<br />

Vorgehen erreicht.<br />

Das pädagogische Personal<br />

* beobachtet, begleitet und führt die Kinder und bringt ihnen zur Vertiefung<br />

Wissens- und Erfahrungsinhalte spielerisch nahe.<br />

* ist zur Unterstützung bereit, wenn Anregungen gefragt sind<br />

* erarbeitet in Teamsitzungen die Angebote, führt diese mit den Kindern durch<br />

und reflektiert sie.<br />

Der guten emotionalen Beziehung zwischen Kind und Pädagogin/Helferin<br />

kommt eine Schlüsselrolle im kindlichen Erziehungs- und Bildungsprozess zu.<br />

Pädagogen wollen Kindern den Zugang zur Welt mit geeigneten Methoden<br />

ermöglichen. Das bedeutet aber nicht, dass Kinder ständig erzogen oder<br />

gebildet werden sollen. Kinder beschäftigen sich auch selbständig mit Dingen,<br />

die sie interessieren, spielen frei, wobei sie aktiv und lustvoll selbst erfahren<br />

und dazulernen, konstruktiv miteinander umzugehen und wollen auch einmal<br />

Stille erleben.<br />

Die Pädagogin begleitet das Kind auf dem Weg seiner Entfaltung, wobei das<br />

Kind erlebt, wie seine Fähigkeiten von Tag zu Tag wachsen, was wiederum<br />

sein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen bildet.<br />

4.Prozessqualität<br />

1.Bildungs- und Erziehungsziele und pädagogische Schwerpunkte<br />

a) Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten<br />

b) Positives Selbstbild - Selbstvertrauen<br />

c) Spiel und Kreativität<br />

d) Körperbewusstsein<br />

e) Sinneswahrnehmung<br />

f) ökologisches Bewusstsein<br />

g) Sprachentwicklung - Kommunikationsfähigkeit<br />

8


Pädagogisches Konzept<br />

h) Positives Sozialverhalten<br />

i) Verantwortung<br />

j) Stille<br />

k) Sinn für Schönheit und Einzigartigkeit<br />

l) Rhythmik – musikalische Erziehung<br />

m) Naturwissenschaftliche Bildung<br />

n) Generationenübergreifendes Lernen<br />

o) Schulfähigkeit - Schulreife<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

a) Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten<br />

Kinder wollen sich bewegen, lernen durch Bewegung und haben Spaß daran. Die<br />

Förderung im psychomotorischen Bereich durch die Vielfalt an<br />

Bewegungsmöglichkeiten in der Natur- und <strong>Waldkindergruppe</strong> begünstigt die<br />

Entwicklung der Sprachfähigkeit und des Denkvermögens.<br />

Kinder haben Freude am Laufen, Springen, Klettern, Hüpfen. Sie lernen dabei ihren<br />

Körper, ihr Gleichgewicht, ihre Empfindungen und ihre Grenzen kennen.<br />

Draußen in der Natur sind die Impulse, sich koordiniert bewegen zu wollen groß.<br />

Umgefallene Baumstämme laden ein zum Klettern und Balancieren, Büsche zum<br />

Verstecken, Hänge zum Robben, Tiere zum Nachahmen etc. Der vielfältige<br />

Bewegungswechsel fördert den Körper zu mehr Ausdauer und Kraft und schult die<br />

Geschicklichkeit. Durch den genügend natürlichen Raum bauen sich Aggressionen<br />

und Stress gar nicht erst auf. Je mehr Möglichkeiten zur<br />

Bewegung Kinder haben, desto größer ist ihr Lernvermögen und desto<br />

ausgeglichener ihre Psyche.<br />

b) Positives Selbstbild - Selbstvertrauen<br />

9


Pädagogisches Konzept<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Der Aufenthalt in der freien Natur ermöglicht den Kindern eigene<br />

Erfahrungen mit allen Sinnen zu machen. Es ist ein fortwährendes<br />

Erkennen und Entdecken.<br />

Das Kind lernt vorwiegend über das eigenständige Tun. Es lernt<br />

seine eigenen Möglichkeiten und Grenzen einzuschätzen, und<br />

Situationen umsichtig zu bewältigen, oder zu meiden. So<br />

entwickelt es spielerisch ein ausgeprägtes Selbstvertrauen.<br />

Kreative und körperliche Erfahrungen, wie das Gestalten mit<br />

Naturmaterialien, das Überwinden von Hindernissen, die<br />

Aneignung von Wissen über Baum- und Pflanzenarten,<br />

Tierverhalten etc. stärken die Persönlichkeit und den Selbstwert<br />

jedes Einzelnen.<br />

c) Spiel und Kreativität<br />

Spielen ist die ursprüngliche Lebensenergie jedes Lebewesens und<br />

damit eine Grundvoraussetzung für Lernen und Leben. Jedes Kind<br />

kommt mit diesem natürlichen Bedürfnis zur Welt. Durch seine<br />

Neugierde und Lust lernt es in jedem Augenblick und entwickelt sich.<br />

In der Natur- und <strong>Waldkindergruppe</strong> spielen die Kinder mit Naturmaterialien, d.h. sie<br />

kommen mit lebendigem Material in Berührung, das vergänglich und veränderbar ist.<br />

Phantasie, Spieltrieb und Kreativität können auf natürliche Art und Weise gelebt und<br />

frei entfaltet werden:<br />

Der Stock wird heute zur Angel und morgen zum Zauberstab, Tannenzapfen stellen<br />

Figuren dar, wir bauen gemeinsam ein Iglu, aus Herbstblättern basteln wir eine Kette<br />

oder legen Bodenbilder und geometrische Muster.<br />

Die Kinder hören Insekten auf einer Sommerwiese, beobachten Käfer<br />

10


Pädagogisches Konzept<br />

und Ameisen bei ihrem emsigen Tun, befühlen ein Erdloch, ahmen<br />

Vogelgesang nach, beobachten den Wald in den verschiedenen<br />

Jahreszeiten.<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Die Kinder sind ständig auf Entdeckungsreise und nehmen die täglichen<br />

Veränderungen wahr. Diese vielen verschiedenen Eindrücke regen die Phantasie der<br />

Kinder an. Sie erfinden Geschichten und gehen auf Traumreisen. Aber auch<br />

werktechnisch nehmen die Kinder Anregungen aus der Natur auf und gestalten mit<br />

Holz oder Ton mit besonderem Formenreichtum. Durch die leicht zu bearbeitenden<br />

Naturmaterialien, entwickeln sie ein gesundes Gefühl für ihre eigenen Fertigkeiten.<br />

Es gibt kaum vorgefertigtes Spielzeug. Neugierde und der Wunsch auszuprobieren<br />

werden geweckt. Gerade in der heutigen Zeit, die durch Reizüberflutung, durch<br />

Medien und Konsumzwang gezeichnet ist, ist das Leben, Spielen und Lernen in der<br />

Natur für Körper, Geist und Seele jedes Kindes lebensnotwendig!<br />

d) Körperbewusstsein<br />

Das Kind entdeckt sich und die Welt durch Bewegung. Dadurch entwickelt es sein<br />

Körperbewusstsein. Ein Dreijähriges springt nicht ein-, sondern zwanzigmal vom<br />

Baumstamm auf den Boden. Jeder Hügel fordert zum Ersteigen und hinunter<br />

Rennen auf, jeder Baum zum Klettern und Balancieren, jeder Graben zum darüber<br />

Springen usw.<br />

Der ideale Bewegungsraum ist die Natur. Es ist ein Auf und Ab, ein Hin und Her, bei<br />

dem der aufrechte Gang, das Körperbewusstsein, das Gleichgewicht, die Sinne, die<br />

Grob- und Feinmotorik des Kindes geschult, gelernt und gefestigt werden.<br />

Die körperlichen Entwicklungsstörungen, z. B. Haltungsschäden, Übergewicht,<br />

schwaches Herz-Kreislauf-System, Muskelschwächen und Koordinationsstörungen<br />

bei Bewegungsabläufen und vor allem mangelnder Gleichgewichtssinn nehmen bei<br />

Kindern rapide zu. Diese Störungen und die ansteigende Zahl an Unfällen sind auf<br />

den Bewegungsmangel, den die Kinder heutzutage im erschreckenden Ausmaß<br />

haben, zurückzuführen.<br />

Der Aufenthalt im Freien zu jeder Jahreszeit stärkt das<br />

11


Pädagogisches Konzept<br />

Immunsystem.<br />

Durch das tägliche Erleben der Jahreszeiten passt sich der<br />

Organismus allmählich den Witterungsbedingungen an. Die Kinder<br />

werden weniger anfällig gegenüber Hitze, Kälte,<br />

Wind und Nässe.<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

e) Sinneswahrnehmung<br />

In der Natur wird die Sinneswahrnehmung durch<br />

ihre unerschöpflichen Eindrücke geschult und<br />

fördert dadurch die Wahrnehmungsfähigkeit und<br />

Intelligenz.<br />

Sehen - Die bunten Herbstblätter, den grauen<br />

Wolken -/ Regenhimmel, den Ameisenhaufen mit<br />

Muße betrachten, entdecken und beobachten.<br />

Die vielfältigen Formen und harmonischen Farben<br />

in der natürlichen Umgebung wirken beruhigend auf<br />

die Seele.<br />

Hören - Die Stille der Natur lässt die Kinder wieder horchen und lauschen:<br />

Die raschelnden Blätter unter den Füßen, die Vogelstimmen, der prasselnde<br />

Regenguss, der Wind in den Bäumen...<br />

Riechen - Im Wandel der Jahreszeiten treten verschiedene Gerüche auf, denen die<br />

Kinder gerne nachgehen: der moosige Waldboden, die Blumen auf der Wiese, der<br />

harzige Ast...<br />

Schmecken - Die süßen Walderdbeeren, als Marmelade gekocht, der leicht bittere<br />

Löwenzahn und andere Kräuter der Wiese.<br />

Fühlen - Hartes und Weiches, Glattes und Raues, Trockenes und Nasses regen die<br />

Wahrnehmung durch die Haut an: Die haarige Raupe, der raue<br />

Tannenzapfen, die feinen Blütenblätter, die stacheligen Sträucher, die gefurchte<br />

Baumrinde, das weiche Moos, der glatte Stein, der glitschige Lehm.<br />

Gleichgewicht - Ein unebener und verschiedenartiger Boden stellt hohe<br />

Anforderungen an den Gleichgewichtssinn der Kinder. Das anfängliche Stolpern über<br />

Hindernisse verändert sich durch die ständigen Herausforderungen im Freien. Mit<br />

immer mehr Selbstverständlichkeit bewältigen die Kinder die Unebenheiten des<br />

Wald- und Wiesenbodens und fordern sich<br />

selbst, indem sie Hindernisse suchen,<br />

balancieren und klettern.<br />

Orientierung - Die Kinder lernen, sich zu<br />

orientieren und finden sich nach einer Weile<br />

in "ihrer Umgebung" mit deren örtlichen<br />

Besonderheiten gut zurecht.<br />

Die Anregungen in der Natur haben im<br />

Gegensatz zu künstlich arrangierten Erfahrungen<br />

eine besondere Qualität. Das Kind hört oder sieht<br />

nicht nur etwas, es spürt und erlebt unmittelbar.<br />

Die Älteren können beispielsweise ihr Wissen<br />

über den Sonnen-<br />

12


Pädagogisches Konzept<br />

stand anwenden, nämlich, dass sie vormittags aus dem Drachenwald<br />

von der Sonne weg und im Jungwald zur Sonne hin zurückkommen.<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Die Jahreszeiten in ihrem Wechsel und die Schönheit der Natur werden<br />

hautnah und bewusst wahrgenommen. Sonne, Wind, Regen und Schnee zu spüren<br />

weckt die Lebendigkeit und fordert die Kinder heraus, darauf zu reagieren.<br />

f) Ökologisches Bewusstsein<br />

Die Achtung vor der Natur und das Sich-Begreifen als Teil des Ganzen vermittelt<br />

Gefühle der Geborgenheit, Vertrautheit und Verantwortung.<br />

Durch das Leben und Beobachten in der Natur erhalten die Kinder ein sehr<br />

umfangreiches Wissen. Sie lernen, wie sich die Knospe eines Kirschbaumes zur<br />

Blüte und Frucht entwickelt. Sie lernen den Lebensraum und das Aussehen der<br />

Waldtiere und Insekten kennen. Pflanzen werden benannt, bestaunt und verarbeitet,<br />

z.B. die Brennessel, die brennt und kann gleichzeitig als Tee genutzt werden.<br />

Die Kinder lernen die Veränderungen durch die Jahreszeiten im Wald, an den Tieren,<br />

Bäumen und Pflanzen kennen.<br />

Auch werden die Kinder mit Baumkrankheiten, schmutziger Luft (Schnee ist nicht<br />

essbar) und mit herumliegendem Müll im Wald konfrontiert. Sie kennen auch schon<br />

Pflanzen, die andere verdrängen und lernen, dass ein gesundes Ökosystem<br />

Ausgewogenheit bedeutet, so dass nicht eine Art überhand nimmt und anderes<br />

Leben unmöglich macht. Durch das unmittelbare Erleben und das<br />

Auseinandersetzen mit den Ereignissen erwächst ein ökologisches Bewusstsein, das<br />

wir in der heutigen Zeit dringend brauchen!<br />

g) Sprachentwicklung – Wahrnehmung<br />

In der <strong>Waldkindergruppe</strong> lernen die Kinder über ihre Sinne zu begreifen, die<br />

Wahrnehmung zu schulen und somit dem Erlebten sprachlich Ausdruck zu geben.<br />

Durch das Sammeln von Bucheckern und Eicheln, das Ordnen von unterschiedlichen<br />

Blumenarten, das Messen von verschieden langen Stöcken und das Schätzen des<br />

Alters eines Baumes wird die Wahrnehmung geschult.<br />

Durch das Erzählen von Geschichten und Märchen, das Hören und Merken von<br />

Gedichten, das Singen von Liedern und durch Finger- und Rollenspiele wird die<br />

Merk- und Sprachfähigkeit der drei- bis sechsjährigen Kinder gefördert.<br />

13


Pädagogisches Konzept<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

In spielerischer Weise wollen wir die Kinder an die englische Sprache<br />

heranführen. Gemeinsame Lieder, englische Spiele, Reime und<br />

einfache Sätze sind erste Schritte dazu. Im Kleinkindalter erlernen<br />

Mädchen und Jungen eine zweite Sprache wie die Muttersprache mit der<br />

rechten Gehirnhälfte. Im Alter von 6 Jahren verkümmert diese Möglichkeit, außer<br />

diese Fähigkeit wird vorher trainiert.<br />

h) Sozialverhalten<br />

Die Persönlichkeit und Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes sind in vielen Situationen<br />

sehr gefragt, und jeder Einzelne erfüllt mit seiner Begabung eine wichtige Funktion.<br />

Da helfen die Großen den Kleinen, z. B. beim Überqueren eines Baches oder beim<br />

Besteigen eines Hügels, beim Trösten eines Kindes.<br />

Die Gruppe nimmt Rücksicht auf Ängstliche oder Schwächere. Konflikte können in<br />

der Gruppe gemeinsam und konstruktiv gelöst werden. Bei gemeinsamen Aktivitäten,<br />

wie dem Bau eines Waldschiffs, hilft jeder mit usw.<br />

Damit der Tagesablauf in der Natur- und <strong>Waldkindergruppe</strong> zuverlässig geschehen<br />

kann, werden Regeln entwickelt, an die sich Kinder sowie Pädagoginnen und Eltern<br />

halten.<br />

• Wir nehmen keine Süßigkeiten oder süße Getränke in den Wald mit, denn diese<br />

ziehen die Wespen an.<br />

• Mit Stöcken oder spitzen Materialien rennen wir nicht herum, sonst kann sich<br />

jemand verletzen.<br />

• An lebenden Bäumen sägen oder hämmern wir nicht, weil die Rinde den Baum<br />

schützt, wie unsere Haut uns.<br />

• Auf den Bäumen wird erst geklettert, nachdem sie geprüft worden sind, und der<br />

Boden weich gepolstert ist. Die Kletterhöhe richtet sich nach den Fähigkeiten<br />

jedes einzelnen Kindes.<br />

• Die Kinder halten sich in Sicht- und Hörweite der pädagogischen Fachkräfte<br />

auf.<br />

• Vor dem Essen und nach jedem Toilettengang werden die Hände gewaschen.<br />

• Wir essen grundsätzlich keine ungewaschenen und ungekochten Pilze, Beeren<br />

oder Pflanzen.<br />

14


Pädagogisches Konzept<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

• Waldtiere und deren Behausungen im Wald werden nicht berührt,<br />

• zu ihrem und unserem Schutz.<br />

• Wir sind achtsam und aufmerksam in der Natur.<br />

Das Miteinander in der Natur erfordert von jedem Einzelnen Achtsamkeit und<br />

Zuverlässigkeit. In der altersgemischten Gruppe können die Jüngeren von den<br />

Älteren lernen. Ältere können Verantwortungsbewusstsein gegenüber Jüngeren<br />

entwickeln. Neues wird gemeinsam bewältigt. Hilfsbereitschaft und der Austausch im<br />

Gespräch werden selbstverständlich, da die Kinder aufeinander angewiesen sind.<br />

Jedes Kind braucht die<br />

Sicherheit, dass es sich auf<br />

seinen Freund verlassen<br />

kann. Dadurch festigt sich<br />

das Gruppenerleben. Sie<br />

lernen selbst Spielregeln zu<br />

entwerfen<br />

und untereinander<br />

abzustimmen.<br />

Es entstehen Geborgenheit,<br />

Gemeinschaft,<br />

Verantwortung und<br />

Rücksichtnahme,<br />

sogenannte Lebenskompetenz.<br />

An der frischen<br />

Luft stauen sich nicht so<br />

leicht Aggressionen an,<br />

derlei Gefühle können früh in angemessener Weise in Kreativität und Bewegung<br />

umgewandelt werden.<br />

i) Verantwortung<br />

Die Kinder lernen Verantwortung für sich in der Gemeinschaft<br />

zu übernehmen.<br />

Verantwortung bedeutet für uns das Antworten auf innere Impulse ("Was interessiert<br />

mich jetzt." "In welchen Bereichen möchte ich mir Wissen aneignen." "Mit wem spiele<br />

ich jetzt." usw.) und das Antworten auf Situationen ("Das verletzte Reh melden wir<br />

sofort dem Förster." "Ich beschütze meine kleine Freundin." "Wir nehmen<br />

herumliegenden Müll aus dem Wald mit, weil Waldtiere diesen fressen und daran<br />

sterben könnten.“) Die Kinder handeln aus eigener Einsicht und Verständnis.<br />

Die Kinder entwickeln die Fähigkeit, sowohl innerlich als auch äußerlich Aufgaben zu<br />

erkennen und zu befolgen.<br />

Denn erst einmal lernt das Kind sich selbst liebevoll kennen und schätzen, bevor es<br />

auch seine Umgebung liebevoll kennen- und schätzen lernt.<br />

Das sind die Grundvoraussetzungen, um ein verantwortliches Leben führen zu<br />

können.<br />

15


Pädagogisches Konzept<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

j) Stille<br />

Der Wald und die Ereignisse in der Natur laden zur Stille und zum<br />

Innehalten ein. Stille ist in der heutigen Zeit ungewohnt, doch von<br />

großem Wert für das Wahrnehmungsvermögen und für<br />

Konzentrationsfähigkeit. Kinder sind von Natur aus meditativ.<br />

Sie sind noch mit allem in Verbindung. Kinder sprechen mit Tieren<br />

und Steinen. Sie erleben sich verbunden mit allem, was sie umgibt.<br />

Kinder fühlen, bevor sie mehr und mehr lernen, den Verstand zu<br />

gebrauchen.<br />

Die Atmosphäre und Umgebung der Natur- und <strong>Waldkindergruppe</strong><br />

lädt die Kinder dazu ein, in Ruhe und Gelassenheit den Vormittag<br />

zu verbringen. Sie hören raschelndes Herbstlaub, beobachten eine<br />

Biene, die Blütenstaub sammelt, verweilen auf einer Blumenwiese,<br />

gestalten Naturbilder etc.<br />

Meditative Erfahrungen sorgen für das Wohlbefinden und das<br />

innere Gleichgewicht, das die Lebensfreude und das<br />

Selbstbewusstsein stärkt. Das sind die besten Voraussetzungen für<br />

die Entwicklung der Intelligenz.<br />

k) Sinn für Schönheit und Einzigartigkeit<br />

Wo kann der Sinn für Ästhetik einfacher und unmittelbarer vermittelt werden als in<br />

der Natur<br />

Der Waldboden - feucht und moosbedeckt.<br />

Die einzigartig gewachsenen Bäume.<br />

Die Artenvielfalt der Vögel, Schmetterlinge und Pflanzen.<br />

Die schillernden Tautropfen.<br />

Das Wunderwerk einer Spinne in ihrem Netz.<br />

Das plötzliche Zusammenspiel von Gewitterwolken.<br />

16


Pädagogisches Konzept<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Die tanzenden Schneeflocken.<br />

Und noch so Vieles mehr.<br />

Diese ganzheitlichen Erfahrungen ermöglichen nicht nur die Aneignung von Wissen<br />

in der Natur, sondern es entsteht eine emotionale Verbindung mit ihr und ein tiefes<br />

Verständnis für das Leben und die Vergänglichkeit.<br />

l) Rhythmik – musikalische Erziehung<br />

Alle Naturbegebenheiten unterliegen einer natürlichen Ordnung:<br />

Der Tag und die Nacht.<br />

Der Sonnenauf- und -untergang.<br />

Der Wechsel der vier Jahreszeiten: Das Erwachen im Frühling, das Reifen im<br />

Sommer, das Ernten im Herbst, das Zurückziehen im Winter.<br />

Alles folgt einem natürlichen Rhythmus, den die Kinder miterleben und erfahren,<br />

wenn sie regelmäßig in der Natur sind. Kinder ahmen Vogelgeräusche nach, sie<br />

bauen sich Musikinstrumente aus Stöcken, Steinen oder Zapfen und spielen das<br />

Regenprasseln nach. Oder sie hüpfen wie die scheuen Rehe und rennen wie die<br />

Feldhasen - das alles ist Rhythmus.<br />

In der <strong>Waldkindergruppe</strong> wollen wir englisch- und deutschsprachige Lieder singen<br />

und Erfahrungen mit verschiedenen Musikinstrumenten sammeln. Auf Wunsch der<br />

Kinder hin haben wir eine Flötengruppe aufgebaut, die im Wald besonders schön<br />

klingt und spielerisch mit Vogeltönen verbunden werden kann (Kuckuck). Tanzspiele<br />

und Klanggeschichten, sogar einfache Orff-Begleitung zu Geschichten und Liedern<br />

stehen ebenso auf dem Tagesplan. Die Kinder haben jederzeit freien Zugang zu den<br />

Instrumenten und dürfen sie ausprobieren, wobei sie öfter als Musikanten über den<br />

Waldplatz marschieren. Die Freude und der Spaß an der Musik soll geweckt werden.<br />

m) Naturwissenschaftliche Bildung<br />

Beispiele aus der Mathematik sind das Zählen von Naturmaterialien oder der Kinder<br />

im Kreis, der fehlenden Werkzeuge, die noch gesucht werden müssen. Beispiele für<br />

das Kennenlernen von Zahlenbegriffen und Mengen gibt es im Waldalltag viele. Die<br />

Kinder Ordnen Mengen nach Größen und Farben und üben das Erkennen von<br />

geometrischen Formen. Montessori Mathematik und Experimente sollen ebenfalls<br />

zum Einsatz kommen.<br />

n) Generationenübergreifendes Lernen<br />

Vieles kann die junge Generation von der älteren lernen. Speziell was die<br />

Natur betrifft sind bereits viele interessante Dinge für die junge Generation nicht<br />

mehr greifbar. Wir wollen hier ein wenig nachhelfen und verborgenes Wissen wieder<br />

an die Oberfläche holen. Beispiele können sein: Oma/Opa-Tage an denen Salben<br />

17


Pädagogisches Konzept<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

hergestellt, Pfeifen geschnitzt oder alte Lieder gesungen werden und sogar Wissen<br />

von Pflanzen weitergegeben wird.<br />

o) Schulfähigkeit – Schulreife<br />

Kinder aus <strong>Waldkindergruppe</strong>n werden ebenso auf die Schule vorbereitet, wie dies<br />

auch in Kindergärten geschieht. Es stehen nicht nur Arbeitsblätter zur Verfügung,<br />

sondern Schulvorbereitung findet, in jeden Tag eingeflochten, immer statt. Beim<br />

Nacherzählen von Geschichten werden Merkfähigkeit und Sprache trainiert,<br />

Naturführer u. a. Wissensbücher werden betrachtet, der Wortschatz durch das<br />

Benennen und Beschreiben dessen, was man gerade tut, sieht oder vermutet. Die<br />

Kinder lernen, kleine Aufträge zu verstehen und umzusetzen und werden<br />

selbständiger. In allen Bildungsbereichen werden die älteren Kinder etwas mehr<br />

gefordert, wie es ihren Möglichkeiten entspricht. (Z. B. haben sie beim<br />

Theaterspielen die Rollen, bei denen mehr gesprochen, bzw. agiert wird oder sie<br />

suchen im Naturführer die richtigen Pflanzen durch genaues Vergleichen und<br />

treffende Farbenwahl)<br />

Die Lehrerinnen der ersten Schuljahre schätzen die Leistungen der Kinder aus<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong>n in allen abgefragten Lern- und Verhaltensweisen besser ein, als<br />

den Durchschnitt ihrer Klasse. Am deutlichsten heben sich die Leistungen in den drei<br />

zentralen Lernbereichen des ersten Schuljahres (Sachunterricht, Lesen, Mathematik)<br />

ab. Weiter wird berichtet, dass sich <strong>Waldkindergruppe</strong>nkinder besser konzentrieren<br />

können. Die Hauptaufgabe der vorschulischen Einrichtungen besteht darin, die<br />

Entwicklung des Kindes zu einem eigenverantwortlichen, liebevollen und<br />

gemeinschaftsfähigen Wesen zu fördern. Die Natur- und <strong>Waldkindergruppe</strong> bietet<br />

günstige Voraussetzungen zum Erwerb von Basiskompetenzen, die die<br />

Schulfähigkeit positiv beeinflussen. Die Kinder sind konzentriert und lernbereit.<br />

2.Methoden unter Berücksichtigung der unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse, Interessen und des Entwicklungsstandes der Kinder<br />

Kinder sind keine unfertigen Wesen, denen durch Erziehung all jene Fähigkeiten und<br />

Kenntnisse beigebracht werden müssen, die sie zum Leben brauchen. Kinder lernen<br />

auch selbständig. Kinder sind neugierig und wissbegierig – sie wollen lernen.<br />

18


Pädagogisches Konzept<br />

Sie haben von Anfang an ihrem Alter entsprechende Kompetenzen,<br />

die sie fortlaufend erweitern. Bei diesem Entwicklungsprozess<br />

brauchen Kinder Unterstützer.<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Wir als Pädagoginnen bieten ihnen:<br />

- Ermutigung, wenn sie eine Aufgabe nicht sofort bewältigen können.<br />

- Anerkennung und Lob, wenn sie sich bemüht oder etwas geschafft haben.<br />

- Trost, wenn sie traurig sind<br />

- Zeit, in Ruhe zu erklären, wenn sie noch nicht verstehen<br />

- Die sie trösten, wenn sie traurig sind<br />

- Die ihnen etwas erklären, wenn sie noch nicht verstehen<br />

- Anleitung zu selbständigem Tun<br />

3.Spezieller pädagogischer Ansatz<br />

Methodisches Vorgehen - projektorientierter Ansatz<br />

Um sich die genannten Kompetenzen anzueignen oder diese zu erweitern, auch im<br />

Rahmen einer naturpädagogisch ausgerichteten Arbeitsweise, ist die Projektmethode<br />

sehr vorteilhaft. Sie bietet einen Weg, den Pädagogin und Kind gemeinsam gehen<br />

können.<br />

Projektorientiertes Arbeiten ermöglicht<br />

den Pädagoginnen und den Kindern,<br />

gemeinsam Projekte zu entwickeln,<br />

Themen zu vertiefen und komplex zu<br />

begreifen.<br />

Mögliche Projekte könnten sein:<br />

• Bauen mit Materialien aus dem Wald und künstlerisches<br />

Gestalten mit Naturmaterial (z.B. Entwicklung von<br />

einfachen Spielgeräten, Bau von Reisighütten,<br />

Weidenhäusern, Bau eines Staudammes, Anlegen und<br />

Pflegen eines Kräutergartens, etc.)<br />

• Hinzuziehen von Fachleuten (z.B. Förster, Feuerwehr,<br />

Ortsbauernschaft, Jägerschaft, Vereine,) zu einzelnen<br />

Bereichen.<br />

• Oma/Opa-Tage<br />

• Wiesen- und Kräutertage<br />

• Bachwochen<br />

• Thema „Wildtiere“- Fußspuren, Behausungen,finden<br />

• Vom Korn zum Brot (Getreide mahlen, Mühlenmuseum,<br />

Brot backen,…)<br />

• Maße und Gewichte<br />

• Ein Buch herstellen (Phantasiegeschichte, Bilder malen,<br />

Druckerei, Buchstaben setzen,…)<br />

• Musikwerkstatt<br />

19


Pädagogisches Konzept<br />

Planungsverlauf eines Projektes:<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

1. Phase: PädagogInnen und Kinder sammeln gemeinsam Ideen für Projekte<br />

2. Phase: PädagogInnen und Kinder überprüfen die Umsetzbarkeit der Ideen<br />

3. Phase: PädagogInnen und Kinder entscheiden sich für ein Projekt<br />

4. Phase: PädagogInnen und Kinder planen die Ausführung<br />

5. Phase: PädagogInnen und Kinder erleben die Durchführung<br />

6. Phase: Reflexion mit den Kindern<br />

4.Tagesablauf<br />

Die Kinder werden am Waldgruppengelände den Erzieherinnen übergeben und<br />

können bis zum Morgenkreis frei spielen.<br />

Morgenkreis:<br />

Um ca. 8:30 Uhr beginnen wir mit dem gemeinsamen Einstimmen auf den Tag mit<br />

Liedern, Sprachspielen, Kreisspielen und der Planung der Vorhaben<br />

Vorbereitete Angebote:<br />

Um ca. 9:15 Uhr beginnen wir mit den vorbereiteten Angeboten für unterschiedliche<br />

Gruppen oder alle Kinder.<br />

Angebot in Teilgruppen: Werken, Basteln, Schulvorbereitung, Flöte, Bilderbücher,<br />

Anschauungen, Experimente etc.<br />

Angebot für alle Kinder: Singen, Geschichten, Spiele, Theater etc.<br />

Brotzeit:<br />

Um ca. 10:00 Uhr nehmen wir gemeinsam das 2. Frühstück ein. Die Zeit während<br />

der Jause wird für Gespräche mit den Kindern genutzt.<br />

Freies Spiel:<br />

Nach der Brotzeit ab ca. 10.30 Uhr spielen die Kinder frei, d.h. die Kinder können frei<br />

entscheiden, was, mit wem oder wie lange sie spielen wollen. Auch während der<br />

Freispielzeit gibt es Angebote von den Pädagoginnen, diese sind jedoch nicht<br />

verpflichtend.<br />

Zum Wandern packen wir oft gleich nach dem Morgenkreis gemeinsam alles<br />

Gewünschte zusammen, z. B. auch große Sägen, Seile, Becherlupen, Hammer, Gips<br />

oder auch Scheren und kleine Spiegel und machen uns auf Wald-Schatzsuche.<br />

Je nach Thema können Höhlen und Türme gebaut oder Spuren verfolgt werden. Die<br />

Kinder machen auch gerne nahe Bekanntschaft mit den Elementen, mit Schwerkraft<br />

und Fliehkraft, rollen durchs Laub Hänge hinab oder bauen Brücken, die sie auch<br />

tragen.<br />

Abschlusskreis:<br />

Um ca. 12.30 Uhr beenden wir den Tag mit der „Aufräumpolizei“ oder gemeinsamen<br />

Liedern oder Spielen. Im Winter haben wir gern eine Stillezeit zum Beobachten der<br />

Vögel, die zu unserem reich behängten Vogelbaum kommen. Da gibt es Kleiber und<br />

Tannenmeisen, sogar Schwarz- und Buntspecht zu bestaunen.<br />

Die Kinder können frei spielen bis sie abgeholt werden. 2. Brotzeit für Kinder, die<br />

noch länger in der <strong>Waldkindergruppe</strong> bleiben.<br />

20


Pädagogisches Konzept<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Zusatzangebote:<br />

Besuche in öffentlichen Einrichtungen (z. B. Feuerwehr, Gemeinde,<br />

Bibliothek, Theater, Wochenmarkt)<br />

Besuche von anderen Personen (z. B. Bürgermeister, Pfarrer, Förster,<br />

Referenten, Schulkinder)<br />

Saisonale Angebote (Hallenbad, Freibad, Rodeln)<br />

5.Gestaltung von Übergängen<br />

Eingewöhnung:<br />

Schnuppertage mit Eltern<br />

Gespräche mit Eltern<br />

erste Woche auch kürzere Bringzeit möglich<br />

Schuleintritt:<br />

Der Eintritt ins formale Bildungssystem stellt für jedes Kind einen bedeutenden<br />

Entwicklungsabschnitt dar. Die Zusammenarbeit mit der Volksschule soll den<br />

Kindern den Übergang erleichtern:<br />

Spezielles Angebot für Vorschulkinder (Schnuppertag, Lesenacht)<br />

Gespräche zwischen Kindergartenpädagogin und Lehrerin über Vorschulkinder<br />

Austausch der Pädagogen über Lerninhalte und -methoden<br />

Besuch der Volksschule mit den Vorschulkindern<br />

Gemeinsame Feste<br />

6.Vereinbarungen hinsichtlich der Dokumentation der<br />

pädagogischen Arbeit<br />

Fester Bestandteil der Planung in der <strong>Waldkindergruppe</strong> sind Jahrestermin-,<br />

Monats-, Projekt-, und Wochenpläne, in denen die Interessen und Wünsche der<br />

Kinder notiert und berücksichtigt, bzw. ausgearbeitet werden. Diese Pläne dienen der<br />

Zielerreichung, der Elterninformation und der Arbeitsorganisation.<br />

Weiters erstellen wir für jedes Kind eine Portfoliomappe und arbeiten mit ihm<br />

gemeinsam daran. Auch Beobachtungsbögen und Vorschulkinder-Urlaubsanträge,<br />

sowie Entschuldigungen bei Krankheit werden darin abgeheftet.<br />

Inzwischen schreiben wir auch ein Tagebuch, in das die Eltern Einsicht nehmen<br />

können, ausgestattet mit Fotos und Berichten, welche auch den Kindern Freude<br />

machen, weil sie die Erinnerung an schöne Erlebnisse wecken.<br />

Am Ende jedes Jahres wird ein Jahresbericht erstellt, außerdem gibt es ein Fotobuch<br />

zum visuellen Nachvollziehen einer wunderbaren Zeit.<br />

7.Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

Die gute Zusammenarbeit mit den Eltern der Kinder ist unerlässlich. Wir brauchen ihr<br />

Mitwirken an der Erziehungs- und Bildungsarbeit unseres Kindergartens. Die Eltern<br />

sollen von ihrem Mitspracherecht Gebrauch machen und somit mithelfen, die<br />

Bildungsmaßnahmen immer wieder an den aktuellen Bedarf anzupassen.<br />

21


Pädagogisches Konzept<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Die Eltern sind eingeladen, Waldtage mitzuerleben. Es gibt<br />

Sprechzeiten, Feste und einen Elternstammtisch. Durch Elternbriefe<br />

informieren wir über das aktuelle Geschehen und es werden Elternabende<br />

ausgearbeitet. Dadurch, dass viele Kinder mit dem Bus zur Kindergruppe kommen,<br />

ist die Möglichkeit von sogenannten Tür- und Angelgesprächen etwas eingeschränkt<br />

und die Kommunikation könnte leiden. Dem wollen wir durch Einladungen zu<br />

außergewöhnlichen Treffen entgegenwirken, z. B. mit einem gemütlichen Nachmittag<br />

im Tipi, wo man Indianerlieder, Kindervolkslieder oder Lieblingslieder singt oder<br />

gemeinsam kocht und ins Gespräch kommt. Fast jedes Jahr wird auch ein Bastelabend<br />

angeboten (für den Adventmarkt oder Schultüten basteln), was Kinder und<br />

Eltern gerne nutzen um gemeinsame Zeit zu verbringen.<br />

Elternarbeit:<br />

Einzelgespräche<br />

Elternabende<br />

Elternberatung<br />

Elterninformationen<br />

Mitarbeit bei Veranstaltungen<br />

a. Zusammenarbeit mit der Schule<br />

Die gute Zusammenarbeit mit der Volksschule ist sehr wichtig. Den Schulanfängern<br />

soll ein reibungsloser Übergang von Kindergruppe zur Schule ermöglicht werden.<br />

Daher ist es wichtig sich über Lehrinhalte und Lehrmethoden auszutauschen. In<br />

Reflexionsgesprächen sollen evt. aufgetretene Probleme erörtert werden.<br />

Da wir immer wieder Tage im Schulraum verbringen, sehen die Kinder des öfteren<br />

Schulkinder beim Lernen und am Computer und natürlich auch die Lehrerin. Sie sind<br />

mit dem Schulhaus und manchen Regeln (z. B. in der Turnhalle) schon vertraut.<br />

Wenn möglich, arrangieren wir einen gemeinsamen Vormittag, an dem Schulkinder<br />

uns vorlesen. Im Jahre 2012 waren die Kinder der Waldgruppe zu einer Lesenacht<br />

eingeladen.<br />

b. Zusammenarbeit mit dem Rechtsträger der Kindergruppe<br />

Eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist unerlässlich. Die Gemeinde stellt<br />

den Rahmen und die Stütze des Kindergruppenbetriebes dar. Nur durch die<br />

Formulierung gemeinsamer Ziele kann die pädagogische Arbeit kundenorientiert<br />

durchgeführt werden. Das pädagogische Konzept der Kindergruppe stellt die<br />

grundsätzliche gemeinsame Ausrichtung dar. In Besprechungen werden die Details<br />

abgestimmt.<br />

c. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der Elternverein betreibt Öffentlichkeitsarbeit um den Grundgedanken des<br />

nachhaltigen Umgangs mit der Natur und den pädagogischen Ansatz<br />

von <strong>Waldkindergruppe</strong>n weiter zu verbreiten.<br />

22


Pädagogisches Konzept<br />

Dies heißt konkret:<br />

Pressearbeit<br />

Mitwirken bei Veranstaltungen<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Die Kindergruppe betreibt Öffentlichkeitsarbeit um im Ort präsent zu sein. Feste und<br />

Veranstaltungen werden hierfür genutzt.<br />

d. Fortbildung<br />

Kindergruppen sind Dienstleistungsunternehmen der Familien.<br />

Ziel ist es, dauerhaft ein qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot anbieten zu<br />

können. Regelmäßige Fortbildung des Personals (Tagungen, Hospitationen), d. h.<br />

zweimal im Jahr ist verpflichtend.<br />

Wir nehmen die Fortbildungsveranstaltungen des Landes OÖ wahr und die Kindergruppenleitung<br />

nimmt an der jährlichen Leiterinnendienstbesprechung teil.<br />

Die Helferin kann nach Absprache mit dem Dienstgeber auch an Fortbildungen teilnehmen.<br />

Weiters bilden wir uns durch Lesearbeit (Bildungsrahmenplan des Landes OÖ und<br />

Fachbücher, sowie Artikel im kindernet) weiter und nutzen die Messe<br />

Interpädagogika mit ihren fachlichen Kurzreferaten und Diskussionen.<br />

e. Austausch mit Experten oder Partnern<br />

Erfahrungsaustausch mit anderen Kindergruppen führt zu Qualitätsverbesserung.<br />

Zusammenarbeit mit Universitäten/Schulen zur Evaluierung von <strong>Waldkindergruppe</strong>n<br />

ist anzustreben.<br />

f. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und kulturellen<br />

Einrichtungen<br />

23


Pädagogisches Konzept<br />

g. Zusammenarbeit mit den Bildungsanstalten der<br />

Kindergartenpädagogik<br />

Schlaue Füchse<br />

<strong>Waldkindergruppe</strong><br />

5122 Überackern<br />

Hospitationsmöglichkeiten anbieten und Praxisarbeit erfahren.<br />

Die BAKIP Ried besucht unsere <strong>Waldkindergruppe</strong> jedes Jahr.<br />

Auch SchülerInnen der Hauptschule Neukirchen verbringen jährlich einen Tag mit<br />

uns im Wald.<br />

Nachwort<br />

Die <strong>Waldkindergruppe</strong> bietet den Kindern einen Rahmen, der ihnen in der Natur<br />

Sicherheit und Geborgenheit gibt, in dem die Kinder sinnliche und sinnvolle<br />

Erfahrungen machen. Diese sind die Anfänge allen kindlichen Denkens.<br />

Von diesen Erfahrungen ausgehend entsteht das Selbst- und Weltbild. Dieses<br />

ist umso reichhaltiger und differenzierter, je vielseitiger die Erfahrungsmöglichkeiten<br />

sind, die die Umwelt bietet. (aus: „Natur als Werkstatt“, Verlag das Netz, S. 11)<br />

Mit den Bäumen seid vorsichtig.<br />

Die Vögel hängen ihre Nester und die Kinder<br />

ihre Träume darin auf.<br />

Der müde Wanderer, der Sonnenglut überdrüssig,<br />

sucht ihren Schatten.<br />

Und wir alle sehen in ihnen<br />

im Ablauf des Jahres ein Bild unseres Lebens.<br />

Darum seid vorsichtig mit den Bäumen!<br />

(Marie Hüsing)<br />

Erstellt am: 08.05.08<br />

Aktualisiert am: 28.10.2014<br />

Unterschriften:<br />

Rechtsträger:<br />

Gemeinde Überackern<br />

Bürgermeister Horst Patsch<br />

Kindergartenleiterin:<br />

Katharina Sommerauer<br />

Helferinnen:<br />

Aushilfskraft:<br />

Rosemarie Strini<br />

Eva Wolfgruber<br />

Manuela Harweck<br />

24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!